Meines kann schon mehr!
citeVon Jeannette Otto | © DIE ZEIT, 06.09.2007 Nr. 37
Englisch für Babys, Ökonomie für Vierjährige. Wenn Eltern dem Frühförderwahn verfallen.
Englisch gehört für viele Dreijährige zum Pflichtprogramm
© photocase.de
Abdullah, Noah und Fiona lernen heute, was Kommunikation ist. Sie sind vier und fünf Jahre alt, und am Ende ihres zweistündigen Unterrichts werden sie das schwierige Wort so oft gehört haben, dass es sich irgendwo in ihrer Großhirnrinde eingenistet hat. Das jedenfalls hoffen ihre Eltern, die sie jede Woche zur privaten Vorschule Fastrackids in Berlin-Steglitz schicken. Selbst wenn ihre Kinder das Wort kaum aussprechen können, irgendwann wird es ihnen zugutekommen, davon schon so früh gehört zu haben – daran glauben sie fest.
Neun Kinder zwischen drei und sechs sitzen an einem Sommernachmittag in den Räumen einer Berliner Jugendstilvilla und absolvieren ein Lernprogramm, das »ein Leben lang für Vorsprung sorgen wird«, so versprechen es die Veranstalter. Nach der zweimonatigen Kurseinheit Kommunikation sollte sich der Wortschatz der Kinder um die Begriffe Zeitstrahl, Hieroglyphen und Symbol erweitert haben. In weiteren Lerneinheiten der insgesamt zweijährigen Vorschule geht es um Mathematik, Literatur, Astronomie, Biologie, aber auch um Rhetorik und Ökonomie sowie »Ziele und Lebensstrategien«.
Geht noch weiter...
Ist DAS nicht übel?
Ich singe mit Juliane auch "Head Shoulders Knees and Toes", aber weil sie es witzig findet und es im Kinderkanal ist.
Aber vielleicht sollte ich dann doch mal an ihren rhetorischen Fähigkeiten feilen.... sie spricht nämlich teilweise von sich noch in der 3. Person und spricht deutsch-österreichisch gemischt (auch mit der Grammatik insbes. bei der 3. Stammform hapert es noch).
Spaß beiseite?
Gehört es heute schon zum guten Ton, sein Kind auf Hochbegabung zu trimmen (falls so etwas überhaupt geht). Erinnert mich irgendwie an Japan...
LG,
orni