Hallo ihr Lieben,
ich möchte noch einmal Danke sagen, ihr habt mir SEHR geholfen, zu meiner folgenden Entscheidung zu finden und zu stehen! Ich bin sehr froh, daß wir uns hier alle so stark und gut unterstützen!
Und ich möchte euch wissen lassen,wie es weiterging:
Ich habe mich schließlich (auch durch die liebe und sehr benötigte Unterstützung hier) zu dem Entschluß durchgerungen, es wirklich erst mal "nur" mit Stimu zu versuchen, das haben wir schließlich noch nicht gemacht, mit Puregon! Und ich FÜHLTE mich gut mit der Entscheidung!
Das Gespräch mit dem Arzt war nun gestern, und nun haltet euch fest:
als wir ihm dies mitteilten mit der Begründung, so könne man auch erst mal sehen, wie ich auf diese Medis überhaupt reagiere (reagiere nämlich gemeinhin recht schnell und stark auf Medis), und ich könne doch nicht wirklich sooo einen großen Fehler machen, wenn ich mit dem IVF-Thema noch ca.zwei Monate warte, da hob er doch glatt mit großen Augen und eindringlich leiser Stimme von neuem an:
er wolle nur NOCH einmal DEUTLICH darauf hinweisen, meine natürliche Chance betrüge eh nur noch 5%, mit IVF immerhin 10% (statistisch!ich kanns nicht genug sagen!), und eine Stimu würde wahrscheinlich gar nichts bringen. Er könnte es nicht oft genug wiederholen (das merkten wir!grr): wir sprächen hier nicht von Jahren, die ich noch Zeit hätte, sondern evtl nur noch von Monaten, in denen meine Chancen schwänden (zur Erinnerung, ich bin seit Januar 43, nicht 50!).
Rein theoretisch, so warnte er, könne es bei mir in einem halben Jahr schon für alles zu spät sein, oder daß er schon in wenigen Monaten auch keinen Sinn für IVF mehr sehen könnte, und er wolle dann ja nur nicht hören, "hätten wir doch!"- ((wieso werden dann nur so viele in meinem Alter und höher noch ss??)).
Ich war innerlich sprachlos! Kann er unsere Entscheidung, bei "A" anzufangen, nicht respektieren und uns darin unterstützen?! Ich dachte, hoffentlich platzt mein Mann jetzt nicht vor Ärger! Ich schaute dem Arzt ruhig in die Augen und sagte: "Gibt es in meinen Blutwerten der letzten Wochen einen Hinweis auf meine nahenden Wechseljahre? Was sagt mein Hormonstatus Ihnen über meine individuelle Situation?"
Naja, JETZT seien meine Werte noch alle völlig oK, räumte er ein, nur das Estradiol sei an ZT 15 letztes Mal etwas niedrig gewesen, das sei halt alterstypisch, und er könne mir nicht sagen, wie weit ich von den Wechseljahren noch weg sei, gut, bei den einen kämen sie erst mit 50, bei anderen früher--. Ich daraufhin noch einmal: "Sie meinen doch nicht, es ist ein unverzeihlicher Fehler, wenn wir uns mit der IVF-Entscheidung wenigstens noch 1-2 Monate Zeit lassen-?Darauf teilte er mir mit, er sei kein Hellseher...
?Ich las schon so oft, man könne gesagt kriegen, wieviel Zeit man noch habe, doch er sagt, das könne er nicht- was denn nun, KANN man mir etwas zu meiner individuellen Fruchtbarkeit sagen oder geht das gar nicht??
Jedenfalls: er schallte mal, dann wurde ich in den Gebrauch des Puregon-Pens eingewiesen (tgl 50E)und für nächsten Montag wiederbestellt.
Mit einem nicht ganz lockeren Abschiedslächeln (er spürte meine Unzufriedenheit über seine verunsichernde Wirkung auf mich) gab er uns die Hand.
Ich fühle mich einerseits richtig mit der zunächst "Nur"-Stimu und Auslösen des ES, andererseits bin ich fast wütend, daß er mir nicht mal zugestand, mir wegen zwei weiteren Monaten keine allzugroßen Sorgen zu machen! Im Juli /August sind dort auch noch Sommerferien,wie mein Mann auf seinem Wandkalender entdeckte und ihn gleich fragte, wir müssen also sehen, ob wir die IVF noch vorher oder erst nachher machen- wenn ich schon wahrscheinlich schon scheintot bin...(tschuldigung!)
Dennoch gibt es keine großen Alternativen zu diesem Arzt: er ist fachlich wohl anerkannt und fähig, die Patientinnen der Vergangenheit loben ihn und sein Team, nur was die psychologische Seite angeht- ich glaube ja, er braucht diese deutliche Trennung erklärender Arzt-unwissende Patientin und fühlt sich irgendwie in seiner Autorität untergraben von einer nicht mehr 20jährigen, die sich sehr belesen hat und auf Augenhöhe reden möchte, über Blutwerte etc... Eine Freundin riet mir nun, ihn doch nun mal seine Rolle spielen zu lassen, er fühle sich von mir zu kontrolliert und angezweifelt- nun, was diese Statistik-Reiterei angeht, ist das ja auch so, ich würde viel lieber mal was von ihm zu SEINEN persönlichen Klinik-Erfahrungen mit 43jährigen hören, die noch voll funktionstüchtig sind...!
Ich kann aber eben auch nicht sicher sagen, es ginge ihnen dort nur ums Geld; schlimmer ist, ich habe das Gefühl, er glaubt tatsächlich seinen Statistiken ergebens!... er zieht diese wohl dem glatten Eis vorschneller Hoffnungsmache vor, um sich abzusichern, hm? Das paßt zumindest zu seiner Äußerung über nachträgliche Vorwürfe- was ich auch etwas frech fand, mir so etwas zu unterstellen.Wenn ich eine Entscheidung getroffen habe, stehe ich schleißlich auch dazu, ohne dem Doc nachher die Ohren vollzuschimpfen...
Tja, wie gern wüßte ich die Zahlen dieser Klinik, doch danach zu fragen wäre sicher ein weiterer Fehler. Außerdem sagt mein MP, die Technik ist überall dieselbe, und wenn er fachlich ok ist, sollten wir uns gegen seine mangelnde Einfühlung einfach innerlich wärmer anziehen- dafür seien die anderen dort wenigstens sehr nett...
Es fällt mir schwer, mich da einfach hineinfallen zu lassen. Ich suche nach Laborwerttabellen und versuche, selbst etwas über meinen "Reifegrad" zu erfahren, weil es kein anderer mir sagt...soweit hat er mich schon verunsichert, wo ich zuvor keine Bedenken hatte..
Letzten Monat zB lag mein FSH an ZT 2 bei 6,2, am Montag jetzt ZT 4 bei beunruhigenden 10,2...
Allerdings las ich schon, auch diese Werte schwanken, richtig?
Und weiß jemand, wo ich Referenzwerte für E2 (Östradiol) für die verschiedenen Zyklusphasen finde?
Lieben Dank fürs Lesen bis hier, ich werde auch wieder kürzer,
LG
Nicole (die fast schon innerlich auf eine IVF in einem Monat zusteuert...die ja zu 90% nix bringt und viele Nerven plus 5oooEuro kostet : (( )