Was ich damit meine ist, dass es hier wohl viele gibt, für die Adoption oder ein Pflegekind nicht infrage käme. Hat mich, ehrlich gesagt, erstaunt.
Liegt es daran, dass man unbedingt eine Schwangerschaft erleben muss, um das Kind zu lieben?
Oder ist eine Adoption "nur" ein Eingständnis, dass man "versagt" hat?
Wäre man bereit, auf Eizellspende oder Embryonenspende zurückzugreifen, weil man ohne eine Schwangerschaft das Kind nicht lieben kann?
Oder ist es einfach so, dass man, wenn man alle - mehr oder weniger - natürlichen Methoden ausgeschöpft hat (incl. IVF etc.), man einfach sagt, man hat genug und findet sich mit der Kinderlosigkeit ab?
Entwickelt man nur Mutterinstinkt oder Mutterliebe, wenn das Kind im eigenen Bauch heranwächst?
Vielleicht bin ich da eher die Ausnahme.
Ich kann z.B. guten Gewissens behaupten, dass ich die drei Kinder meiner Freundin notfalls zu mir genommen hätte. Ich hatte sie lieb - und sie mich, das weiß ich.
Adoption war auch schon VOR den ICSIs kein Thema - genauso wenig wie Eizell- oder Samenspende. NICHT, weil ich unbedingt ein Kind mit unserer beider Genen haben wollte, sondern weil ich dachte: Wenn es nicht klappt, dann soll es so sein. Allerdings behagt mir PERSÖNLICH weder der Gedanke an Eizellspende noch an Samenspende, weil ich mir das einfach als eventuellen Konfliktfaktor in einer Partnerschaft vorstelle (kann sein, muss aber nicht sein).
Mir hat mal jemand gesagt/geschrieben, dass es ihre Mutterliebe nicht ändern würde, wenn ihr Kind z.B. im Krankenhaus vertauscht worden wäre. Sehe ich auch so. Und ich persönlich hänge meine Mutterliebe noch nicht einmal an meiner vorangegangenen Schwangerschaft auf.
Muttersein ist etwas, was bei mir langsam und stetig gewachsen ist und MIT meinem Kind gewachsen ist, will heißen: Ich bin Mutter, weil ich mein Kind präge, es heranwachsen sehe, seine Entwicklung bestaune und weil mein Kind MICH liebt - und nicht, weil ich schwanger war.
Bin ich eine aussterbende Spezies oder ein Exot???
LG,
orni