Meine Gedanken zum Thema FU.....
Also ich habe mit 33J unsere Tochter geboren und bei meinem Sohn war ich schon fast 36 Jahre alt. Bei beiden Kinder haben wir keine pränataldiagnistischen Untersuchungen machen lassen. (außer die Feindiagnostik in der 20ssw)
Nun bin ich 38J und mit unserem dritten KInd ss. Wir haben uns wieder Gedanken gemacht und hin und her überlegt... %) ABER wir werden auch dieses Mal keine Pränataldiagnostik machen lassen... Diese 1: irgendwas Berechnungen befriedigen mich nicht... Ich kann immer die 1 sein.. selbst bei einem ergebnis von 1:1200! ALso würde mir nur die FU aufschluss über ein Gendefekt geben...
DA sich mein ganzer Körper gegen so eine FU streubt, könnte ich dies niemals über mich ergehen lassen. Die pure Angst sitzt mir bei dem Gedanken im Nacken...
Und was ist bei einem schlechen FU Ergebnis???? Ich wäre nie in der Lage Gott zu spielen und zu entscheiden ob mein kind Leben darf oder ob ich es zu tote gebären muss???
NEIN .... wir haben uns dagegenentschieden und ich hoffe, dass alles gut geht.
Seit ganz lieb gegrüßt von der Kaja :KISSING: :KISSING:
Einschleich und vielleicht darf ich auch bleiben?
Hallo Kaja,
wir kennen uns ja auch aus dem anderen Forum "Ich will schwanger werden". Ich lese hier oft quer, weil ich mich mit meinen 38 Jahren hier wieder finde.
In der SS mit meiner Kaja haben wir uns auch ganz bewusst gegen eine FU entschieden, weil wir uns sicher waren, dass es nichts geändert hätte und ich wollte die SS unbeschwert genießen. Außerdem weiß ich noch aus einem Kurs an der Heilpädagogischen, dass die meisten Behinderungen bei der Geburt entstehen.
Wir hatten uns allerdings für ein Organultraschall entschieden, damit man ggf. schon mögliche Therapien vor der Geburt einleiten kann. Ich hatte aber den Arzt instruiert, dass wir weder das Geschlecht wissen wollten, noch solle er uns über eine Behinderung informieren.
LG Bettina, die übrigens bei der FÄ unterschreiben musste, dass sie keine FU machen lassen wollte und wegen des Alters ihr das empfohlen worden war.
Eben dieses Verhalten der Ärzte finde ich problematisch...
einschleich: ein noch junges befreundetes Ehepaar hat
vor drei Wochen ein behindertes Baby nach langer Ki-Losigkeit bekommen und erst im 8. Monat stellte sich raus, dass irgendwas nicht am Kind stimmt.
Beide sind noch jung, Anfang 30 Jahre alt, erstes Kind.
Sie hatte drei Mal zuviel Fruchtwasser, FU-Untersuchung mit dem entnommenem Wasser gemacht, keine Trisomie, dafür hat das Mädchen aber verstellte Hände u. Füsse, musste sofort notoperiert werden, da Loch im Zwerchfell/Lungenbereich, Körper voller FW vollgesogen.
Ich hab nur zwei Bilder gesehen (waren noch nicht da, da sie noch auf der Intensiv-Station liegt u. die Eltern "noch keine Geschenke wollen") und am Gesicht der Kleinen sieht man eine "geistige Behinderung" an.
Ich hab auch drei Kinder u. viele behinderte Menschen (geistig) gesehen und sie hat so ein Gesicht, vom körperlichen abgesehen.
Noch haben die Ärzte nicht laut gesagt, dass sie geistig behindert ist, machen immer irgendwelche Tests.
Sie wurde bereits drei Mal reanimiert, hat eine Lungeninfektion und wann sie jemals heil aus dem KKH kommt, weiss keiner.
Die beiden haben so lange auf ein Kind gewartet, dann wurde sie schwanger und 8 Monate lang war alles ok...dann der Schock...irgendwas stimmt nicht.
Im US konnte man das Loch im Zwerchfell nicht sehen, erst nach der Geburt (KS), auch nicht die verstellten HÄnde u. Füsse...man sprach nur von einer etwaigen geistigen Behinderung, aber auch da konnte man nix genaues sagen...da man ja sowas schlecht im US erkennen kann.
Beide sind noch jung, hatten grosse Träume mit ihrer Tochter und nun haben sie Angst, dass sie es nicht einmal überlebt und nehmen daher noch keine Geschenke an.
Ich kenne einige Leute privat, die bei einer neg. FU-Bewertung abgetrieben hätten und Leute nicht verstehen, die dann behinderte Kinder austragen.
Ich erlaube mir jetzt kein Urteil...bin nur selbst grad live bei einer Situation dabei, es ist ein guter Freund meines Mannes...sein erstes Kind und dann so ein Schock.
Euch alles Gute, ich hoffe, dass Dein drittes Kind auch gesund sein wir.
LG, Anita
Juli/August 06 Forum
der Smily kommt nicht von mir...grummel
Meine Gedanken zum Thema FU.....
wenn Du ganz sicher weißt, dass Du das Kind so oder so behalten willst, dann solltest Du keine FU machen. Warum auch!
Ich habe mich mit 35 gegen ein behindertes Kind entschieden. Das ist bis heute (3 Jahre später) sehr schwierig. Ich kann nicht sagen, dass es falsch war, ich kann nicht sagen, dass es richtig war - aber es begleitet mich täglich.
Gruß
Ela
Meine Gedanken zum Thema FU.....
so geht es mir auch. Ich habe auch das Gefühl, dass es nicht meine Entscheidung sein kann, ob mein Kind lebt oder nicht. Manche mögen das naiv finden, aber ich weiß, dass mein Mann und ich Krisen bewältigen können. Wir sind in dieser Beziehung (wir nehmen das Kind, wie es ist) auch ganz einig.
LG
Sabine
Meine Gedanken zum Thema FU.....
Als ich vor 1,5 jahren schwanger war, hätte ich auch keine FU machen lassen, aus den gleichen Gründen. Und wenn ich es heute wäre, ich würde es wieder genauso sehen.
Die Vorstellung, ein Kind auf die Welt zu bringen, das schon zumindest für kurze Zeit lebensfähig ist, nur damit es sterben kann...das machen sich die meisten nicht bewußt. Ich habe mal vor vielen Jahren Bilder davon gesehen. Das ist zum gruseln. Das ist keine Abtreibung mehr, das ist wirklich eine Geburt.
Da muss man erst mal mit leben können.
Bekannte von mir, haben 3 Kinder, die Jüngste hat Trisomie, und ist ein wahrer Sonnenschein. Für alle und ganz besonders für diese Familie. Die mutter erzählt manchmal mit Tränen in den Augen von den Reaktionen der Umwelt auf dieses Kind (/so nach dem motto: das muss es doch heute nicht mehr geben). Das macht mich traurig.
Aber dieses Kind machte mir Mut, und ich hätte/würde wohl auch keine FU machen lassen. Wir wissen in unserm Alter um das Risiko und sollten uns vorher Gedanken machen. Wovor ich viel mehr Angst hätte, dass das Kind einen schweren Herzfehler hat oder ähnliches, und man kann ihm nicht helfen.
Jedenfalls darf man nicht glauben, dass das Thema erledigt ist, nur weil man ein behindertes Kind nicht bekommen hat. Im Gegenteil, das bleibt genauso Teil der Geschichte, und man muss sich damit auseinandersetzten.
Und trotzdem: Jeder entscheidet für sich persönlich. Das ist ok. Ich habe früher schon so viele Freundinnen zu Abtreibungen begleitet... das ist nicht schön, und keine macht sich die Entscheidung leicht. Ich habe sie immer akzeptiert.
LG Patricia
Hier noch das ehrliche und inkonsequente Posting zum Abtreibungsthema
es ist hier schon so viel Ehrenwertes und Berührendes geschrieben worden, nur meine - in diesem Fall vielleicht gar nicht so seltene - Schluffi-Position fehlt noch. Da ich mich momentan sowieso nicht richtig konzentrieren kann, möchte ich es an dieser Stelle nachholen.
Wo soll ich anfangen? Noch bevor ich mich als gläubige Christin (sogar Katholikin) bezeichnet habe, war ich schon gegen Abtreibung. Nicht generell und andere betreffend, sondern rein gefühlsmäßig für mich, ich wusste, dass ich es kaum übers Herz bringen würde, ein Kindchen, und sei es noch so klein in meinem Bauch - nun ja - zu töten. Damit will ich KEINESWEGS (GROSS GESCHRIEBEN) Frauen, die abgetrieben haben als Mörderinnen bezeichnen, es geht nur um die Empfindung, die ich für mich persönlich dabei hatte.
ANDERERSEITS wollte ich aber in allen meinen Schwangerschaften (3) eine Chorionzottenbiopsie, wohl wissend, dass meine Konsequenz im Fall der Fälle heissen würde, "die Schwangerschaft zu beenden" und zwar zu einem Zeitpunkt, wo es noch als normaler Abbruch geht. Den sog. Spätabbruch, das wusste ich, würde ich DEFINITIV seelisch nicht durchstehen. Und die Alternative, ein von vornherein schwer behindertes Kind zu bekommen: Ich fühlte mich nicht in der Lage, den gesellschaftlichen Druck, die ewige Sorge und die "Trauer um das verlorene perfekte Kind" (wunderschön geschrieben, Gabi!) auszuhalten.
Dadurch, dass es die Möglichkeit der Pränataldiagnostik gibt, bestand für mich gefühlsmäßig noch nicht mal die Möglichkeit, diese NICHT zu nutzen. Ich bin so jemand, der immer alles wissen will und muss, z.B. auch das Geschlecht des Kindes, wenn der Arzt es weiss, finde ich, dass mir die Information ebenfalls zusteht, zumal es ja mein Kind ist und ich alle Konsequenzen im Zusammenhang mit diesem Kind tragen muss.
Kaja, habe großen Respekt vor Dir, dass Du die Standhaftigkeit hast, Dich gegen die Pränataldiagnostik zu entscheiden!
Das ist natürlich ein riesiger Widerspruch in sich und ein ebensolcher heftiger innerer Konflikt. Ganz ehrlich, ich habe in jeder Schwangerschaft bis zum Ergebnis der CB nur gebetet, dass das Ergebnis in Ordnung sein möge und habe mir selbst bis dahin gar nicht erlaubt, mich zu freuen.
Dabei war das Thema bei mir durchaus imminent. Bei meinem Sohn wurde eine Nackenfalte von 4mm gemessen. Als mir der Arzt danach zur CB geraten hat, habe ich 3 Stunden lang erst mal nur geheult. Die CB selbst war dann ohne Befund und auch bei den 3 Differentialultraschalls wg. zu viel Fruchtwasser hat man seinen seltenen Herzfehler nicht entdeckt, er hat sich sozusagen gut versteckt und mich von der Pflicht entbunden, mich mit dem Konflikt zu stellen. Als er eine Woche nach seiner Geburt operiert wurde, hatte er nach Angaben der Ärzte eine Überlebenschance von 50%, außerdem sagte man uns, wir müssten aufgrund des Sauerstoffmangels mit Entwicklungsdefiziten bis hin zur geistigen Retardierung rechnen.
Was wäre gewesen, wenn ich diese Information schon in der 13. SSW gehabt hätte? Hätte ich mich für oder gegen ihn entschieden? Ich vermute, dass ich mich für ihn entschieden hätte, aber genau weiss ich es nicht. Wenn ich heute meinen hübschen, blonden Troublemaker mit seinen dunkelbraunen lustigen Knopfaugen anschaue ist es jedenfalls absolut unvorstellbar, er wäre nicht da. Er ist die Seele unserer Familie.
Nun, es ist alles anders gekommen als die Ärzte prophezeit haben. Erst mal hat er Gott sei Dank überlebt, war zwar sehr viel krank und hat dadurch einen kleinen Entwicklungsrückstand, aber alles so, dass er ganz normal eingeschult werden kann (wir sind gerade durch die Einschulungstests durch), nur vom Sportunterricht wird er befreit. Es ist schon fast ein Wunder.
Welche Konsequenzen sich daraus für meine Einstellung zur Pränataldiagnostik ergeben haben? Ehrliche Antwort: Keine.
Wenn ich jetzt ein viertes Mal schwanger werden würde, würde ich alles wieder genauso machen, CB, abducken, auf ein gutes Ergebnis hoffen und die andere Möglichkeit verdrängen. Der Konflikt ist für mich nicht lösbar. Wenn zu so einem frühen Zeitpunkt eine schwere Behinderung festgestellt würde, würde ich aber vermutlich doch den Abbruch wählen - aus Verantwortungsgefühl gegenüber meinen drei bereits lebenden Kindern, nicht, weil SIE es nicht aushalten würden, sondern weil ich es nicht aushalten würde, sie aber auf eine funktionierende Mutter angewiesen sind. Trotzdem möchte ich mir die seelischen Konsequenzen für mich nicht ausmalen, wenn ich in diese Situation geraten wäre und danke Gott jeden Tag, wenn ich meinen Sohn ansehe, dass er mir das erspart hat.
Ich bin mir dabei bewusst, dass meine Einstellung von Anfang bis Ende inkonsequent ist, aber so ist es nun mal.
Alles Liebe,
Klarika
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