. . . und es betrifft nicht nur Clara
Hallo ihr Lieben,
ich bin etwas niedergeschlagen. War heute mit Clara beim Orthopäden. Ich hatte noch im Krankenhaus darum gebeten, das eine Hüftsonografie gemacht wird. Das wird ja nicht routinemäßig gemacht. Befund war nicht in Ordnung aber es hieß, das eine Kontrolle bei der U3 reichen würde und zunächst keine weiteren Maßnahmen erforderlich seien. Bei der U3 dann viel Gezappel und eine ob des Befundes unsichere Kinderärztin, die mir eine Überweisung zum Orthopäden mitgab, aber davon ausging, dass keine weitere Behandlung erforderlich sei.
Ich habe Clara dann viel im Tuch getragen, ist ja gut für die Hüften. Heute beim Orthopäden stellte sich dann raus, das die rechte Hüfte ok ist (Ib), die linke aber nicht (IIa(-)).
Diagnose: Hüftdysplasie.
Clara soll jetzt die nächsten 6 Wochen die "Tübinger-Hüftbeugeschiene" tragen und wir müssen wöchentlich zur Kontrolle. An sich nicht so dramatisch, da bei so Kleinen die Hüften gut nachreifen.
Aber dieses Teil ist nicht grade alltagsfreundlich.
Es ist gar nicht so einfach Clara damit auf den Arm zu nehmen, bzw. den Fliegergriff zu machen, weil diese Kettenschnüre im Weg sind. Selbst im Tuch soll sie das Ding anlassen. :-(
Wahrscheinlich wäre ich nicht so angekratzt davon (mußte beim Orthopäden mit den Tränen kämpfen), wenn nicht am Sonntag die Nachricht gekommen wäre, dass mein 18-jähriger Stiefsohn wieder im KH ist. Er lebt ja seit einem Jahr in einer Jugendhilfeeinrichtung, die auf Jugendliche mit Psychosen spezialisiert ist. Überrascht hat es uns nicht, denn er war bei seinem letzten Besuch zu Hause vor 1 1/2 schon nicht gut zurecht, hatte Halluzinationen, die er zwar als solche erkannte, die ihn aber beunruhigten. Trotzdem, was für ein Scheiß!!! Es ist jetzt sein vierter Klinikaufenthalt. Da die Einrichtung (die wirklich hervoragende Arbeit leistet) Jugendliche aus dem ganzen Bundesgebiet aufnimmt, ist die Klinik nicht grade um die Ecke.
Eine Woche vorher mußte ich mir Sorgen um meinen ebenfalls 18 jährigen Sohn machen, der seit dem Tod seines besten Freundes vor 1 1/2 Jahren selten, aber doch ab und an mal depressiv abstürzt.
Ich komme dann kaum an ihn ran und auch seine Freunde haben dann keine Chance. Fürchterlich, diese Hilflosigkeit. Kompetente fachliche Hilfe lehnt er ausdrücklich ab. Gott sei Dank hat er sich mittlerweile wieder bekrabbelt.
Tja, wie heißt es?
Kleine Kinder - kleine Sorgen, große Kinder - große Sorgen
Stimmt zwar nicht immer, in diesem Fall schon.
Soo, jetzt muss ich mir mal überlegen, wie ICH wieder besser drauf komme, denn eine angeschlagene Mutter nützt ja auch keinem.
LG
Sabine