Liebe Kaja,
mich hat der Geburtsbericht deiner Tochter auch sehr bewegt. Es ist wunderbar, dass ihr euch so gut versteht. In dem Alter war meine Mutter mir doch sehr fremd, auch als ich mit 22 selbst Mutter wurde. Ich glaube, es kann zwischen Müttern und Töchtern auch viele Mißverständnisse geben. So wollte meine Mutter ihren Kindern nie so auf die Pelle rücken, wie meine Oma es bei ihr getan hat. Ich hätte aber gern mehr Nähe zu ihr gehabt. Es ist noch nicht so lange her, dass uns dieses grundlegende Mißverständnis bewußt wurde. Mein Sohn, ja nur wenig jünger als deine Tochter, ist mir im Moment auch eher fremd. Ich bedauere das, kenne die Gründe oder eher vermute sie (er steckt immer noch in seiner unverarbeiteten Trauer um seinen verstorbenen Freund fest und lebt zu einem gewissen Maße noch die Pubertät aus, die bei ihm vor lauter Verantwortungsgefühl in der Zeit der Erkrankung des Freundes zu kurz kam), kann es momentan aber nur "ertragen" und nichts daran ändern.
Freue dich daran, dass es bei euch so gut läuft.
Zu deiner Frage bezüglich Clara: Sie ist bei einer Tagesmutter, wenn ich arbeite, die sehr nett und warmherzig mit ihr umgeht. Sie ist dort das einzige Tageskind, da es hier auf dem Land offensichtlich nicht so den Bedarf an Tagesmüttern gibt (die haben wohl alle nur ein Kind momentan). Ich habe immer ein gutes Gefühl, wenn ich nicht da bin.
LG
josa