Mir geht es auch ganz ähnlich... Wir können uns auch nicht entscheiden, Freiheit / Freizeit oder ein gemeinsames Kind... Ich habe einen 5jährigen Sohn und emotional definitiv Kinderwunsch, aber manchmal denke ich auch, die Freizeit zu zweit, wenn der Kleine bei seinem Vater ist, ist auch super schön... Mein Partner ist momentan eher dagegen, wegen seiner Freiheit, aber eigentlich liebt er Kinder... Ich hab so ein bisschen Torschlusspanik, dass es bald zu spät ist, ich bin 40...

Hallo Madiel,

mir ging es - ein bisschen - ähnlich.

Meine großen Kinder habe ich 2000 und 2003 bekommen. Die Trennung vom Papa war 2005.

Erst 2012 habe ich meine jetzigen Mann kennengelernt. Wir haben zwei gemeinsame Kinder. Ein drittes war/ist sehr erwünscht.

Inzwischen bin ich 46. Seit der Geburt meines Jüngsten (2016) war ich noch 6 mal schwanger, leider nur FG. In dieser Zeit habe ich mich - zwangsläufig - stark mit dem Thema Kinderwunsch auseinandergesetzt. Zum einem um meinem Herzenswunsch gerecht zu werden, zum anderen um die Realität meines Alters nicht aus den Augen zu verlieren.

Warum es Dir so schwer fällt eine klare Entscheidung zu treffen? - Weil es keine eindeutige Entscheidung gibt! Es gibt immer für und wider. Klar, ein Baby ist phantastisch (gerade wenn Du das Gefühl hast etwas nachholen zu wollen), aber es bedeutet eben auch Einschränkungen auf vielen Ebenen! (Das muss ich Dir nicht erzählen.)

Da ich mein "Contra" (das Alter) nicht beeinflussen kann, habe ich nach und nach einen "Plan B" entwickelt. Inzwischen finde ich den sogar besser als "Plan A", allerdings haben wir tatsächlich noch nicht mit Verhütung begonnen, um dem (immer noch vorhandenen) Kinderwunsch noch etwas Raum zu geben.

Mein Tipp an Dich: Akzeptiere dass es nicht jetzt sofort eine eindeutige Antwort gibt. Lass Dir die Spirale entfernen und schau bei jedem Schritt, wie es Dir damit geht. Klar ist ja: Keine der beiden Optionen ist ein Weltuntergang, von daher darfst Du beides wagen. Sei Dir aber auch bewusst dass es nur eine begrenzte Wahrscheinlichkeit gibt, dass es nochmal klappt (ok, Dein Mann ist noch sehr jung, das erhöht die Chancen wieder!). Überleg Dir inwieweit Du Untersuchungen oder "Optimierung" möchtest und dann macht Euch auf die Reise! Und während der "Reise": Jeden Monat den Du nicht schwanger bist, genißet ihr Zweisamkeit und Zeit und Geld und sollte es irgendwann klappen, dann genießt ihr den Krümel. So bist Du in jedem Fall glücklich! :o)

LG, Paula

Darf ich fragen, was Dein "Plan B" ist?

Gerne. Allerdings ist der schon etwas speziell und von daher wahrscheinlich nur bedingt übertragbar.

Zunächst werde ich demnächst meinen Job an den Nagel hängen. Meine Tochter kommt nächsten Sommer in die Schule und da ich in den letzten 20 Jahren sowohl privat als auch beruflich eine sehr anstrengende Zeit hatte, freue ich mich auf ganz viel Zeit für mich und mein Töchterchen. Außerdem werden meine Eltern zunehmend pflegebedürftig, die können Unterstützung auch gut gebrauchen. So viel Zeit und Freiraum wäre mit Baby undenkbar. Danach, also wenn auch mein Jüngster mit der Grundschule fertig ist plane ich als Bereitschaftspflegemutter zu arbeiten. Da nimmt man spontan kleine Kinder auf, die akuten Betreuungsbedarf haben, bis geklärt ist ob sie wieder in die Ursprungsfamilie oder zu einer Pfelgefamilie kommen. Da hätte ich dann wieder Kuschelzeit ohne Ende und würde gleichzeitig einen recht anspruchsvollen aber auch wertvollen Job machen.

Respekt!!!

Mein Plan B wäre auch - raus aus dem Job und was ganz anderes machen, was vielleicht weniger Geld bringt, aber erfüllender ist. 

Aber schauen wir mal. Erstmal merke ich, dass ich seit 12 Jahren den richtigen Mann habe, denn wir sind sehr glücklich und reden sehr viel. Und wir nehmen unsere Wünsche und Ängste sehr ernst, verlieren aber nie den Humor.

Mein "Kleiner" kommt im Sommer schon aufs Gymnasium. Der Große macht in 1,5 Jahren Abi und der Mittlere ist leider ein echtes Sorgenkind.