Liebe Katrin,
der Kinderwunsch ist bei dir ja offenbar sehr stark ausgeprägt. Deshalb würde ich an deiner Stelle dieses Thema konsequent weiter verfolgen, d.h. von jetzt an keinen Eisprung mehr "ungenutzt" verstreichen lassen. Aber du solltest dich nicht nur darauf fixieren, sondern gleichzeitig auch Bewerbungen schreiben, Urlaub buchen etc. Wie Otterchen schon geschrieben hat: Entscheide dich nicht für eines von beiden - Job oder Kind -, sondern verfolge beide Pläne parallel. Schließlich kann es auch passieren, dass es mit dem Schwangerwerden nicht noch mal klappt. Wenn du von jetzt an immer unter der Prämisse handelst, dass du ja wahrscheinlich bald schwanger bist, und es klappt dann nicht, dann hast du am Ende gar nichts und hast einen Teil deines Lebens verpasst.
Bei mir gab es auch mal so eine Depri-Phase, nachdem ich ein paar vergebliche Übungszyklen hinter mir hatte. Ich habe mir aus den oben beschriebenen Überlegungen heraus dann einen Ruck gegeben und wieder mehr für die Zukunft geplant. Ich habe mich z.B. für eine Konzertreise mit meinem Chor nach England angemeldet. Kurz danach hatte ich einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand und musste die Reise wieder stornieren, da sie 4 Wochen vor ET war. Aber das war ja nicht schlimm.
Vielleicht ist es ja wirklich so, dass Zukunftspläne, die vom Kinderwunsch unabhängig sind bzw. ihm sogar widersprechen, dazu beitragen, dass man entspannter an die Sache herangeht - und es dann auch eher klappt.
Einen Job anzufangen, hat natürlich eine andere Tragweite als einen Flug zu buchen. Aber auch einen Job kannst du notfalls wieder absagen und dir später einen anderen suchen. Die Job-Uhr tickt ja nicht ganz so erbarmungslos wie die Bio-Uhr.
Vielleicht bist du bis November noch gar nicht schwanger, sehen tut man bis dahin eh noch nix, und eine Schwangerschaft kann leider auch mal kurzfristig wieder zu Ende gehen. Auf dieser unsicheren Basis kannst du doch jetzt mit der Jobsuche nicht ewig warten, denke ich. Du kannst deinem Arbeitgeber später ja notfalls auch sagen, dass die Schwangerschaft ein ungeplanter "Unfall" war.
Eine Arbeitskollegin von mir, die im Januar in unserer Firma neu angefangen hat, hat mir kürzlich erzählt, dass sie schwanger ist (inzwischen in der 14. Woche). Sie hatte es wohl schon jahrelang probiert und fast aufgegeben. Es war ihr etwas unangenehm, weil sie ja erst vor Kurzem hier angefangen hat, aber ich glaube nicht, dass es ihr hier in der Firma jemand übel nimmt.
Ich wünsche dir sehr, dass du den für dich richtigen Weg findest.
LG
Wiebke, 33+2

Liebe Wiebke,
vielen dank für deine aufmunternden Worte. Ich fürchte ich muss mich trotz allem bis November mit dem Versuch erneut SS zu werden gedulden. Mein Hauptproblem liegt in meinem Beruf, denn dort muss ich unter Umständen mit infektiösem Material umgehen und muss Nachtdienste machen ect. Das ist das eine, das andere ist dass ich mir nicht sicher bin ob man bis dahin nicht doch schon was sehen könnte denn bei meiner zweiten SS sah ich extrem früh extrem SS aus und wenn ich im Dez schon richtig SS aussehe, dann habe ich Angst, dass man von dem vereinfachten kündigungsrecht Gebrauch macht das in der Probezeit besteht. Und das würde entweder bedeuten dass ich ganz schnell nach der Entbindung wieder arbeiten müsste und das will ich nicht oder ich bin dann nach 4 jähriger Berufspause auf dem Arbeitmarkt nicht mehr vermittelbar.
Ich habe mich etwas beruhigt. Ich habe meine alte Klinik besucht bin dort ganz herzlich begrüßt worden u8nd wieder richtig Lust bekommen dort zu arbeiten. Das hilft wirklich ein wenig den Kiwu nicht mehr so dominant sein zu lassen. Verhüten werde ich nicht und ich denke mir jetzt, es kommt wie es kommen soll! Und ich erinnere mich an so viele Situationen in denen meines größten Glückes Schmied eigentlich immer der Zufall war!
GGLG und ich wünsche Dir eine ganz schöne und entspannte SS
Katrin

Du klingst jetzt schon viel entspannter und optimistischer.
Und am Ende kommt ja doch oft alles ganz anders als man anfangs dachte - da kann man ruhig mal ein bisschen auf den Zufall bzw. das Glück vertrauen.
LG
Wiebke

Ich teile die Meinungen der anderen: Mach weiter, verfolge beide Ziele. Leb dein Leben, such dir einen Job. Wenn du schwanger wirst, dann warte die kritische Zeit ab und teile es dem Arbeitgeber mit. Aber stellbloss nicht das Eine vor das Andere. Später würdest du es später womöglich bitter bereuen. Manchmal dauert es ein bisschen, bis sich der Kinderwunsch zur Realtität entwickelt.
Nimm alles mit, du brauchst dich nicht zu entscheiden, denn du bist Frau und kein Maschine, du kannst schwanger werden, das ist nun mal Natur der Sache.
Außerdem könntest du versuchen, falls du doch schwanger würdest, eine Fortbildung neben der Babyzeit zu machen, sodass du für den Arbeitsmarkt attraktiv bleibst. Es gibt so viele Möglichkeiten.
Ich selbst habe mit einem Informatik-Job angefangen und im Laufe meiner Lebenszeit das Job-Ziel gewechselt und bin im sozialen Bereich gelandet.
Lebenswege sind nicht von vornherein in Stein gemeisselt.
Liebe Grüße,
Anlisa

Liebe Anlisa,
vielen Dank für deine Worte! Ja ich glaube du hast Recht und vielleicht ist die 40 ig jetzt auch so eine zeit in der sich einfach vieles ändert und man merkt dass man jetzt noch mal die Chance hat was neues anzufangen. Ich werde mich bewerben und ich werde noch etwas neues ausprobieren und dise beiden ziele verfolgend werde ich mit viel Genuss und weniger verbissen an unserem Kinderwunsch "arbeiten".
Ganz herzliche Grüße von Katrin
PS: Du hast einen wirklich schönen Namen!

Vielen Dank für das Namenskompliment :-[
Mach dir nur nicht zuviele Sorgen um die "ungelegten Eier". Sicherlich wird dir das Arbeiten gefallen, sicherlich kommt auch eines Tages ein Baby. Normalerweise gerät man selbst durch seine eigenen Erwartungshaltungen unter Druck und will gleich alles perfekt machen. Gerade als Frau glaubt man gerne, man müsse es allen Recht machen, man müsse unbedingt die Supermama sein und der Superarbeitnehmer natürlich auch. Dabei vergessen wir Frauen recht oft, dass wir keine Maschinen sind, sondern Menschen. Menschen mit Ecken und Kanten, mit weichen Seiten und Schwächen.
Ich habe mich einige lange Jahre als Spezialistin in einem ganz besonderen Gebiet in der IT bewegt, war eine der Besten und dementsprechend gefragt. Habe mich in der Männerdomäne durchgesetzt und war teilweise sogar bei den Kollegen gefüchtet und gleichzeitig hoch angesehen. Was ich in der Zeit jedoch gelernt habe war: Auf meinem Grabstein steht bestimmt nicht "Sie hat sich für uns zu Tode gearbeitet." Denn das würde nirgendwo stehen. Ich lebe nicht am Arbeitsplatz, sondern ich arbeite um zu leben.
Man hat am Arbeitsplatz auch eine Form der persönlichen Erfüllung, aber gerade als Frau hat man auch ein anderes Leben. Zuhause mit der eigenen Familie, mit dem Menschen, mit dem man sein Leben teilt. Zugegeben, es ist nicht einfach das unter einen Hut zu bringen, aber es geht und wenn es das Umfeld nicht akzeptieren will, dann tickst nicht du falsch, sondern das Umfeld.
Also nimm beides mit, hol dir deinen Job und geniess die Zeit dort. Werd schwanger, wenn es denn "passiert" und geniess auch das. Denn beides ist dein Leben, das bist du. Zum "nur die Hälfte haben" ist noch genügend Zeit, wenn die Gesundheit und das Alter wirklich nicht mehr mit machen. Mit knapp an die 40 arbeiten wir noch flockig 25 Jahre - na wenn das nicht reicht :-P
Wenn ich dir irgendwie beruflich beratend zur Seite stehen kann, schreib mich einfach an. Ich hab damit einiges zu tun (gehabt).
Liebe Grüße und viel Erfolg in allem, was du vor hast,
Anlisa

Liebe Katrin,
habe grade eine lange Antwort getippt, aber Quali hat mich rausgeworfen :-(
Deshalb die Essenz des Ganzen:
Mache dir doch nicht so viel Streß, ett kütt wie ett kütt. Nutze die Chance günstige x-e zu setzen und kümmere dich trotzdem um den Job. Wenn du dann schwanger bist, kannst du alles Weitere planen.
LG
Sabine

Liebe Sabine,
ich bin ganz gerührt!
Hey du hast ein Neugeborenes und eine wundervolle Große Tochter um die du dich kümmern sollst! Genieße lieber die wertvolle Zeit mit den beiden Bildhübschen als Dich um Depri-mail zu kümmern.
Dass du es trotzdem getan hast, wie schon geschrieben, rührt mich aufs Äußerste! Und ja, langsam habe ich mich wieder beruhigt und komme zu dem Schluss das Dein Rat der Beste ist. Lieber nichts erzwingen, der Zufall ist oft der Schmied des größten Glücks.... ;-)
Ganz ganz lieb Grüße an Dich
von Katrin