Liebe Paula,

es tut mir so leid, dass das Krümelchen nicht bleiben wollte. Wie schwer muss es sein, dass gleich zweimal hintereinander zu erleben... So wie Ella, würde auch ich Dich gerne in den Arm nehmen und Dich trösten.

Aber aus Deinen Zeilen entnehme ich auch viel Hoffnung und Mut, es gleich wieder zu probieren. Den größten Respekt dafür von mir!

Bzgl. Ausschabung oder Abwarten kann ich Dir leider keinen Rat geben, da ich weder das eine noch das andere erleben musste. Es kommt vielleicht auch ein wenig darauf an, wie wichtig die beiden großen Termine für Dich sind.

Fühl Dich gedrückt und alles Liebe!

Susi

Hallo Paula

Auch wenn ich nicht ganz zu euch alten Eisen gehöre, möchte ich dir sagen, wie ich es machen würde. Als meine Fehlgeburt vor knapp zwei Jahren begann, wollte ich auch unbedingt die Ausschabung vermeiden. Die FG begann an einem Samstag Abend, mein Mann war arbeiten. Mir war zwar eigentlich klar, dass es eine FG wird (nicht so klar, wie bei dir jetzt), da im einige Tage zuvor US nur eine leere Fruchthöhle zu sehen war bei 6+0 und ich danach schon immer wieder winzig kleine Blutflecken am Toi-papier hatte, aber irgendwie hofft man ja ein bisschen weiter. Also Sonntags in Krankenhaus. FA hatte ab dem nächsten Tag Urlaub, so dass ich dort nicht zur weiteren Kontrolle hinkonnte. Im KH haben sie mir jede Menge Cytotec mitgegeben (mehr als ich für die Einleitung der Geburt meines ersten Sohnes brauchte), obwohl ich ja schon starke Blutungen hatte. Am nächsten Tag sollte ich wieder kommen. Es waren immer noch Gewebereste in der GM und am liebsten wollten sie gleich ausschaben. Das wollte ich aber nicht. Also wieder mit Cytotec nach Hause und zwei Tage später (Mittwochs) wieder zur Kontrolle. Da ich zu Hause weiter starke Blutungen hatte und auch Gewebe mitkam, dachte ich, jetzt muss aber alles raus sein und fuhr allein ins Krankenhaus. Dort kam es, wie es kommen musste, ich musste doch zur Ausschabung. Hätte es sicherlich weiterhin verweigern können, aber was brachte es? Dass ich nun so allein und quasi gezwungenermaßen zur Ausschabung musste, war das schlimmste für mich. Aber danach konnte ich endlich abschließen. Wer weiß, wie lange sich die Blutungen noch gezogen hätten. Der Hormonabsturz war so sicher nicht ganz so krass, da das HcG schon vor dem (sichtbaren) Beginn der FG gefallen sein muss, da ich (und das hast du sicher schon irgendwo gelesen ;) ) eine gute Woche nach der AS schon wieder den nächsten ES hatte.

Für mich war da klar, sollte bei der nächsten Schwangerschaft wieder etwas nicht in Ordnung sein beim ersten US (den ich dann bewusst erst bei 8+0), dann würde ich gleich eine Ausschabung machen lassen, damit es sich nicht wieder so lange zieht. Und wer weiß, wie lange es dauert, bis eine FG von alleine beginnt? Das kann sich ja auch unterschiedlich abspielen. Außerdem hatte ich nach der AS keine Blutungen mehr, die hörten noch am selben Tag auf.

Was ich eigentlich sagen will: Mit der FG an sich bin ich, so meine ich jedenfalls, gut zurecht gekommen. Mich hat es sehr runtergezogen, dass es dann doch zu einer Ausschabung kam, andererseits hat die dann dafür gesorgt, dass ich wirklich abschließen konnte. Beim nächsten Mal hätte ich mich schneller für eine AS entschieden.

Ach Mensch Paula, schon wieder so ein Mist. Das tut mir so leid, dass es sich das Wunderkrümel leider doch anders überlegt hat.

Viele hier können leider gut nachvollziehen, wie es Dir geht und was Du grad durchmachst. Und trotzdem musst Du diese Entscheidung allein treffen. 

Ich habe sowohl das eine als auch das andere schon mitgemacht. Nach meiner ersten FG im Juli letzten Jahres sagte die FÄ auch, ich solle erstmal eine Woche abwarten, ob es von allein abgeht. Ich hab ne ganze Woche geblutet wie verrückt, aber der US ne Woche später zeigte, dass sich gar nichts getan hat. Dann wurde mir die Ausschabung empfohlen und ich war froh, es bald hinter mir zu haben und wieder nach vorne sehen zu können. Wir wollten auch gleich wieder durchstarten, deshalb konnte es mir nicht schnell genug gehen. Die AS hat mir dabei geholfen, die eine SS abzuschließen.

Bei der zweiten FG im November war eine AS nicht mal notwendig, es war ja kaum was da. Für mich war es gut zu wissen, dass wir, wenn die Blutung aufgehört hat, gleich wieder weitermachen konnten. Auch wenn ich das psychisch erstmal gar nicht wollte.

Du machst beim Schreiben den Eindruck, als ob Du auch schnell wieder nach vorne schauen und es erneut probieren willst. Meinen großen Respekt dafür, dass Du trotz der vielen Rückschläge nicht aufgibst.

Ich persönlich würde die AS nehmen, um "körperlich abschliessen" zu können. Ich hätte zuviel Angst, dass der Abgang nachher genau zur Feier kommt und ich ihn vielleicht noch bewusst miterleben muss. Aber jeder ist da anders und ich bin mir sicher, Du wirst die für Dich beste Entscheidung treffen.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit.

LG Tanja

Liebe Paula,

es tut mir so leid, dass es doch nicht bleiben wollte. Ich wünsche dir Kraft für die nächste Zeit und baldiges starten.

Liebe Grüße

Conny