Hallo Ihr lieben,
gleich heute morgen 7 Uhr stand ich mit feuchten Händen und Herzrasen vor der Kiwu Praxis - bereit für den SST. Ich wollte es endlich hinter mich bringen. 2 Wochen warten und hoffen, das geht an die Substanz.
Ich war die Erste. Nach der Blutabnahme hätte ich gehen können und die Praxis hätte mich im Laufe des Tages angerufen. So lange konnte ich das Ergebnis nicht abwarten.
1 Stunde später saß ich dann im Besprechungsraum der Ärztin und bekam ein "negativ".
Es hat mich erstaunlicherweise gar nicht so heftig umgehauen, ich hab es wohl irgendwie geahnt. War sozusagen darauf vorbereitet. Es ist ja leider auch nicht das erste Mal gewesen. Hätte man mich vor 1 Woche nach meinem Gefühl gefragt... ich hätte schwören können, dass es geklappt hat. Aber seit ein paar Tagen sind die wenigen und zaghaften Anzeichen wieder verschwunden. Ab da schwand meine Hoffnung von Tag zu Tag.

Meine Ärztin war heute nicht da. Ich war bei der Praxisinhaberin. Sie nahm sich viel Zeit für mich, blätterte von vorn bis hinten meine Akte durch. Mein Gefühl hatte mich tatsächlich nicht getäuscht. Als ich vor 1 Woche zwischendurch zur Blutabnahme wegen Gelbkörperkontrolle in der Praxis war, waren meine Werte super optimal. Meine Luthein-Kurve war ganz oben. Da sah es schon nach einem Treffer aus. Die Ärztin meinte selbst, dass ich ein befruchtetes Eichen gehabt haben muss, es hat sich leider nicht richtig eingenistet. Die Bedienungen waren optimal. 87% bewegliches Sperma usw.
In meiner Akte steht auch, dass ich Endometriose hatte und 2015 operiert wurde. Es war damals nicht sehr ausgeprägt und beide Eileiter waren komplett durchgängig. Eigentlich nicht weiter wild. Aber die Ärztin meinte, ein Endometriose Patient bleibt immer ein Endometriose Patient.
Sie schlug vor, mein AMH noch einmal aktuell bestimmen zu lassen. Eine weitere IUI würde auch sie nicht mehr empfehlen. Wenn wir weitermachen möchten, dann kommt nur eine ICSI in Frage.
In dieser Praxis kostet sie pauschal 3.000 € zzgl. der Medikamente. Anhand meines AMH würde man die Dosierung der Stimulation festlegen. Eine gute Ausbeute wären 10 Eizellen oder mehr. Wenn alles klappt, würde sie mir dann 3 gute befruchtete Eizellen wieder einsetzen. Den Rest würde sie für einen evtl. nächsten Versuch einfrieren.

Das ist natürlich jetzt alles von mir kurz und knapp zusammengefasst. Aber diese Ärztin hat mir wirklich ein gutes Gefühl für alles was noch kommt mit auf den Weg gegeben. Kein Wort von wegen ich bin einfach zu alt und ich sollte es besser der Natur überlassen. Sie hat noch ältere Patientinnen in ihrer Praxis und es hat geklappt. Aber sie hat mich auch nicht bedrängt. Lediglich die Möglichkeiten aufgezeigt und MICH dabei gesehen. Mich und nicht mein biologisches Alter.

Wir waren dieses Mal ganz nah dran. Das lässt mich irgendwie wieder hoffen. Dass wir noch einmal eine IUI gemacht haben, bereue ich auf gar keinen Fall. Es war die Letzte, so viel ist sicher. Aber es gibt noch andere Wege unseren Traum von einem Kind weiterzuverfolgen. Wir geben noch nicht auf. Natürlich sind wir heute traurig und auf dem Nachhauseweg liefen mir die Tränen übers Gesicht. Aber es geht weiter. Wohin? Das wissen wir am Ende. ;)

Am 26.9.17 gehen wir erst einmal zu einer Infoveranstaltung zum Thema Pflegekinder. Unser Plan B. Und ich denke parallel dazu werden wir uns mit einer ICSI intensiv auseinandersetzen - vielleicht Plan C.

Danke fürs Daumendrücken und zuhören.

Eure Ella