Hallo Katrin
und vielen Dank auch für Deine Antwort auf meinen etwas sorgenvollen Brief.
Ja, ich kann Dich gut verstehen; ich kann mich auch noch gut daran erinnern, wie wir einen ES nach dem anderen haben verstreichen lassen, weil wir einfach noch ein bißchen warten wollten. Hätte ich damals gewußt, daß anschließend noch einmal ein ganzes Jahr unfreiwillig ein ES nach dem anderen an mir vorüberziehen soll ... ich glaube, dann hätten wir schon früher angefangen zu "üben". Aber woher soll man wissen, was das Leben bringt??? :-X
Zu Deinen Jobangeboten erst einmal herzlichen Glückwunsch. :THUMBS UP: Ich finde tatsächlich auch, daß es sich anhört, als ob Du Dich innerlich schon für die Vollzeitstelle entschieden hast. Mach es, wenn Du Lust dazu hast! Ich möchte Dir dazu wirklich gerne Mut machen. Ich bin auch immer Vollzeit beschäftigt gewesen und empfinde meine Arbeit als eine Erfüllung und Bestätigung auf einer ganz anderen Ebene. So bekommt man das nicht zu Hause. Außerdem tut der Kontakt zur Arbeitswelt und Kollegen unglaublich gut. Wenn die Familie am Nachmittag wieder zusammen kommt, hat jeder für sich selber etwas erlebt und all können mit neuer Energie und frischen "inputs" aufeinander zugehen. [:-}
Nun habe ich natürlich gut reden, denn ich muß gestehen, daß ich in Dänemark lebe und es hier eher unnormal ist, wenn Frauen (Mütter) nicht arbeiten gehen. Die meisten kommen wieder an ihren Arbeitsplatz zurück, wenn das Kind etwa 10 Monate alt ist. Das finde ich zwar auch etwas früh, aber viele wollen auch gerne in den Beruf zurück und dann ist es ja auch eine finanzielle Frage, wie lange man zu Hause bleiben kann. Die erste Zeit gibt es volles Gehalt (wie auch im Mutterschutz), dann aber reduziert sich das Einkommen gradweise auf eine sog. Tagesgeldsatz. Die maximale Elternzeit sind glaube ich 60 Wochen, die ich auch bei beiden Kindern voll auskosten konnte - das war natürlich schön. Aber ich muß gestehen, daß ich mich dann auch so langsam wieder in meinen Beruf zurückgesehnt habe. :,(
Hinzu kommt hier ja noch, daß es viele Kindergärten, Krippen und Unmengen von Tagesmüttern gibt, die alle der Kommune (Stadt/Kreis) unterliegen und damit eine Aufpassgarantie ab dem 6. Lebensmonat gegeben wird. Darüberhinaus gehört zu jeder Schule ein Hort, in den die Kinder bis Ende der 4. Klasse gehen können. Das ist natürlich eine tolle Sache und manchmal denke ich, die deutschen Politiker könnten sich hier gerne mal was abgucken. (Ich höre ja auch oft von meinen "daheimgebliebenen" Freundinnen mit Kindern, was es alles so für Probleme mit Kindern, Beruf und Schule gibt.) :-(
Trozdem möchte ich Dir noch einmal ganz viel Mut machen und wünsche Dir, daß sich die Voraussetzungen, die dazu notwendig sind, ordnen. Manchmal ist es auch ganz heilsam für die Familie - besonders für die Partnerschaft, wenn der Vater auch mal ein bißchen mehr anpacken muß, als er es vielleicht bei einer nicht berufstätigen Hausfrau und Mutter gewohnt ist. Und vielleicht können ja Deine Kinder auch schon mal bei der einen oder anderen Tätigkeit im Haushalt mit anpacken. :BRAVO:
Darf ich fragen, wie alt Deine zwei Mäuse sind? Und wo im Lande lebt Ihr? Ich komme ursprünglich aus Hamburg bzw. etwas nördlich davon.
Liebe Grüße und viel Mut
wünscht Dir
Lilalu... ;-)

Hallo Lilalu,
vielen Dank für deine lange Antwort. Ja ihr habt recht, ich werde die Vollzeitstelle annehmen. Auch wenn meine 4 jährige sich derzeit ein wenig sträubt! Meine beiden Mädchen sind jetzt 4 Jahre und 11/2 Monate und 19 1/2 Monate alt. Und wir leben im Ruhrgebiet, ich selbst komme aber ursprünglich aus Heidelberg.
Ja im Bezug auf Familienpolitik und Kinderunterbringung könnten sich die Deutschen viele Scheiben von vielen Nachbarstaaten abschneiden.....
Die harte Realität erkennt man erst wenn man die Kinder hat. Vorher hört sich das immer gut an was einem Versprochen wird (Wir tun was für die Kinder... Essen Großstadt für Kinder ect...) Und im gleichen Atemzug wird dann der Kiga geschlossen....
Viele liebe Grüße und noch nen schönen Abend von Katrin