Hallo orni, pezal, amakhala,
lieben Dank für Eure Antworten. Ich war über Ostern weg und auch "off" wegen kaputtem WLan Stick. Na, und meine Antwort von gestern habe ich wohl scheinbar nach der Vorschau Ansicht gelöscht. Nach diesen ganzen Unwegbarkeiten nun meine Antwort. Pezal, Du bist ganz schön mutig, nach dem was Du erlebt hast, noch ein Kind anzusetzen, aber Du sprichst mir mit Deinem Satz „nachher denke ich „HÄTT ICH DOCH“ zutiefst aus der Seele. Und amakhala, meist kommen die Dinge tatsächlich anders als man denkt ! Das ist exakt auch das, was ich erfahren habe.
Wir haben Ostern bei Freunden verbracht und viel geredet. Euch als kurze Erklärung für SEINEN Standpunkt: Die 2 kids sind von 2 Frauen. Soweit so gut, das geht vielen so. Frau 1 hat er wegen Frau 2 verlassen, da war Kind 1 sowas um die 9 ? 10 ? Frau 2 hat er geheiratet (da sie mal meine Freundin war, weiß ich, dass SIE das unbedingt wollte und dann trotzdem panikattacken bekam) und mit ihr Kind 2 gemacht. 1 Jahr nach geburt des Kindes ist ihr eingefallen, dass sie ihn wegen einer Frau verlassen will. Seitdem sind die beiden immer noch verheiratet (scheinbar genießen manche lesbische Frauen den Stand der Ehe als gesellschaftliche Rückversicherung, außerdem hat sie es ausgenutzt dass er sich so viel um den Kleinen gekümmert hat, es war für sie die ideale Konstellation, sie konnte sich um ihre Beziehung kümmern und er war immer abrufbereit, was sich jetzt aber geändert hat, weil durch unsere Beziehung seine bedürfnisse anders geworden sind. Außerdem hat er nebenbei ihren anderen Sohn betreut, den sie mit in die Ehe gebracht hat) und er hat immer noch sein Zimmerchen in ihrer Wohnung, damit das Kind in seiner gewohnten Umgebung bleiben kann. Das alles ist gerade in der Auflösung.
Die Scheidung läuft und er sucht sich nach einem neuen Wohnplatz um. Er kümmerte sich die ganze zeit mehr als andere Väter und mehr als die Mutter um Kind2, weil sie plötzlich nicht mehr so viel Lust auf das Muttersein hatte, sondern in sämtlichen anderen Projekten aufgeht (was sich aber durch mein Auftauchen gerade wieder ändert. Nachdem Kind2 mich ganz gut fand, oft von mir erzählte und sie außerdem wieder mehr "ran musste", kümmert sie sich scheinbar wieder mehr). Sein Bedürfnis ist also das eines Zuhauses und mehr Sicherheit während es mir momentan noch den Boden unter den Füssen wegzieht, wenn ich an eine gemeinsame Wohnung denke, weil ich meine Kohle und alles besser im Griff habe, wenn ich alleine wohne.
Ich habe hierbei gemischte gefühle. Wenn ich an eine gemeinsame Wohnung denke, und alle Eventualitäten einrechne, brauchen wir 6-7 Zimmer. Das kostet. Außerdem habe ich andere Bedürfnisse wenn ich noch ein Kind bekomme als wenn ich keines mehr bekomme. Dann ist meine Tochter nämlich in ein paar jahren draußen und wer weiß ob ich dann noch ein zimmer für sie brauche oder überhaupt in einem Familienverbund wohnen möchte ? meine Reihenfolge ist hier also eine andere. Zumal ich eventuell in ein paar jahren zumindest ein bisschen Eigenkapital hätte für ein Häuschen und dann nicht schon wieder umziehen möchte, was aber zeitlich leider nicht planbar ist.
Dass ich mit ihm zusammenbleiben möchte, steht für mich außer Frage. Aber ob ich jetzt mit ihm zusammen wohne, oder nicht, und wo und wieviele Zimmer, das richtet sich nach den äußeren Umständen und den Möglichkeiten, die wir auftun.
Das mit dem CI läuft immer noch. Mal ist es ok, mal nervt es mich. Aber er hat das „gut drauf“ dass man es nicht immer merkt. Mich verletzte es am Anfang ungemein. Jetzt geht es meist. Ich finde es eher beleidigend, dass er sich noch nicht FÜR ein Kind mit mir entschieden hat. Das wird in dem Moment dann halt immer besonders klar, und das tut weh.
Ich sehe das durchaus positiv, weil ich merke, wie er sich langsam zwar, in meine Richtung bewegt. Ob das jetzt die Scheidung ist oder dass wir bis auf das Thema Kinderwunsch und CI eine wirklich schöne Beziehung haben. Wir haben halt beide unsere Päckchen :DEVIL: seines ist dabei momentan mächtig kostenintensiv, was ich aber weder ausbaden noch übernehmen möchte, das will er auch gar nicht. Dennoch sehe ich es nicht als Hauptgrund zusammen zu ziehen, nur damit er sich die Möbel spart (er hat nicht viel), um das flapsig auszudrücken, und ich kann mir aufgrund meiner persönlichen Konstitution sehr wohl vorstellen getrennt wohnen zu bleiben, erstmal, auf jeden Fall muss das neue Zuhause echt passen und super sein.
Trotzdem ist da auch noch meine Uhr und trotzdem ist da mein Kinderwunsch. Ich habe mir das nicht ausgesucht und ich bin ja in der Lage, mich selbst zu ernähren.
Nicht reich, aber über Wasser halten. Dazu brauche ich bestimmte Voraussetzungen, einen klaren rahmen, damit ich nicht den Überblick verliere...er hätte es gerne klassisch, was mich wiederum momentan noch überfordert. Da ist noch viel Entscheidungsfindung und Angstbewältigung von beiden Seiten angesagt.
Liebe Grüße
lfc