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FU = Freischein?

Ich habe lange überlegt, ob ich das schreiben soll, aber anhand der Beiträge der vergangenen Tage kommt es mir hier und da echt so vor, als wäre eine Amnioszentese nicht dazu da, dass sich die werdende Mutter FRÜHZEITIG auf eventuelle Behinderungen etc. einstellt sondern einfach für viele nur ein Freischein zur Abtreibung.
Das klingt jetzt hart, aber mal ehrlich:
Ich lese in den seltensten Fällen, dass eine FU gewollt wurde, damit die Schwangere bei einer Behinderung ihre ungeborenen Kindes frühestmöglich auf diese Situation vorbereitet ist, sondern dass eine CZB oder FU gemacht wird, weil man ein behindertes Kind nicht "schafft".
Ich will hier sicher nicht als Moralapostel auftreten, finde es aber traurig, dass es anscheinend wirklich so ist, wie ich es des öfteren gelesen habe (hier: Thema späte Schwangerschaft), dass wenn solch eine Maßnahme durchgeführt wird, in 95% der Fälle die Schwangerschaft abgebrochen wird.
Ganz ehrlich: Auch ich hätte am Anfang nicht sagen können: WAS mache ich, wenn mein Kind behindert ist. Aber ich habe nicht vorn vornherein gesagt: WENN es behindert ist, lasse ich es definitiv wegmachen.
Was ich auch nicht verstehe:
Da gibt es die Fraktion der Verfechterinnen von späten Schwangerschaften, die Argumente wie "vielleicht erlebst Du die Matura Deines Kindes nicht mehr" zornig vom Tisch fegen. Auf der anderen Seite sagen sie dann aber: Ja, aber ein BEHINDERTES Kind... was ist, wenn ich sterbe oder alt und gebrechlich bin. WO IST DENN DA DER UNTERSCHIED? Bin ich Spätgebärende mit einem GESUNDEN Kind, dann hege ich keine Zweifel, dass ich auch noch lange genug lebe. Bin ich Spätgebärende mit einem behinderten Kind im Bauch, rechtfertige ich meine Entscheidung zum SS-Abbruch damit, dass ich ja sterben könnte... Muss ich das verstehen? Wird da eventuell mit zweierlei Maß gemessen?
Und jene, die viel vom lieben Gott erzählen und ihren Kindern eine religiöse Erziehung zuteil kommen lassen: Wieviele haben denn von dieser Riege bewusst auf eine FU verzichtet, weil es (sie sind ja so gläubig) Gottes Wille ist?
Wie gesagt, ich bin kein Moralapostel und es mag sicher im ein oder anderen Fall gute Gründe geben, die Schwangerschaft mit einem behinderten Kind vorzeitig zu beenden. Aber bei gestandenen Frauen? Gestandene Frauen um die 40, die sagen, sie könnten damit nicht umgehen??? Kapier ich nicht.
Haben diese gestandenen Frauen Angst, ihre Partnerschaft könne zerbrechen?


Ich habe mir u.a. die Bilder einer (jetzt stillen) Forumsteilnehmerin von ihrem Baby mit DS angsehen. Zuckersüss - ein Mensch eben.
Jelly schrieb ja mal vor längerer Zeit, es gäbe genug Frauen, die wegen einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte einen SS-Abbruch vornehmen lassen. Ich finde das einfach NUR traurig... und oft sind das Leute, die beim Anblick einer dreibeinigen Katze zu Tränen gerührt sind...

Wo fängt eigentlich eine Behinderung an? Bei Syndaktylie? Oder "erst" bei Hydrocephalus? Oder ist ein ansonsten gesunder Fötus mit Turner-Syndrom auch ein Grund zur Abtreibung?
Natürlich weiß ich, dass ich mir jetzt wieder keine Freunde gemacht habe, aber dieses Posting brannte mir unter den Fingernägeln.
Nachdenkliche Grüße,

orni

Bisherige Antworten

Großes Lob an dieses Posting LG Barbara

FU = Freischein?

Hallo Orni

ich habe mich nicht "getraut" zu schreiben,da ich in diesem forum eigentlich nicht "zu hause" bin.Aber ich muss dir zustimmen.Die meisten postings- zu diesem thema- lesen sich so,dass eine FU gemacht wird um bei einer eventuellen behinderung sofort noch gerade rechtzeitig reagieren zu können.Das finde ich ein wenig schade.

Natürlich spricht es sich aus meiner situation leicht.Ich habe drei GESUNDE kinder und auch ich habe bei meinen letzten zwei eine FU machen lassen.Ich wollte es einfach wissen,habe aber keinerlei entscheidung für den "fall der fälle" getroffen.Meine meinung:Manche dinge kann man erst in der entsprechenden situation entscheiden.Ich bin mit einem "mongoloiden" bruder aufgewachsen,da der FA meiner mama von einer FU abgeraten hat obwohl sie 40 war.Aber das war vor über 30 jahren.Meine mutter hätte damals 100 prozent abgetrieben,hätte sie es gewusst....sieht es aber im rückblick als ihre größte lebensaufgabe in der sie eine große erfüllung gefunden hat.Sie hat danach noch einen jungen bekommen,wir waren zu viert daheim.Mein vater hat es nicht so leicht "verkraftet".Ich weiss nicht wie ich reagiert hätte,aber mir widerstrebt es "Gott zu spielen" und über leben und tod zu entscheiden.Und wie ich schon schrieb---in jedem moment kann alles anders sein und ein gesundes kind ein krankes werden.

Trotzdem würde ich über niemanden urteilen,der sich gegen ein behindertes kind entscheidet.Auch in meinem leben gibt es dinge auf die ich nicht stolz bin und über die andere urteilen könnten.

vlg

rossoli

FU = Freischein?

Natürlich weiß ich, dass ich mir jetzt wieder keine Freunde gemacht habe... ...sucht du denn welche? *gg*
nee spaß beiseite... ich finde schon, dass dieses thema auch mal (auf ordentlichem niveau) diskutiert werden kann.
hallo orni,
ich hatte schon in diversen postings geschrieben, dass für mich eine fu nie in frage gekommen wäre. zum ersten, weil ich viel zu viel angst vor einer fg gehabt hätte und zum zweiten war es mein herzenswusch ein gemeinsames kind mit meinem mann zu haben und ich hätte das kind so genommen wie es gewesen wäre. punktum.
in deinem posting sprachen mich 2 aspekte an: ...schaff ich das noch... und ...kirche...
zum einen: wir späten mädels wissen doch von anfang an, dass ein neuer erdenbürger (ob behindert oder nicht) eine totale herausvorderung werden wird. das denke ich, geht auch den jungen müttern so. also ist der satz: ...ich schaff das nicht mit einem behinderten kind in meinen augen eine ausrede. woher wissen denn die mädels das im vorfeld? befragen die vielleicht ne oder wird das ausge lt?
zum anderen: was ich wohl nie verstehen werde ist die sache mit der kirche. ich gestehe, dass ich ab und zu im forum für 2bittgebete und andere religiöse aspekte" mitlese und was ich da schon den kopp geschüttelt habe, glaubt mir kein mensch. manche bedanken sich ja regerecht beim "lieben" gott, dass sie "nur" ne fg hatten, es hätte ja auch schlimmer kommen können. ja was denn schlimmer? ein behindertes kind?
aber und jetzt kommts orni... jede frau darf und soll auch für sich entscheiden, was das "beste" für sie ist (leider darf die frau aber auch über das ungeborene leben entscheiden).
warum ist es denn sooo schwer ein behindertes kind zu bekommen? frau muss es ja nicht behalten. klingt komisch, ist aber so. man kann das kind ja zur adoption freigeben. wär das nicht ne möglichkeit?
ich denke aber mal, dass es sich die betroffenen frauen wirklich nicht leicht machen, wenn sie über einen abbruch nachdenken und sich dann auch für einen solchen entscheiden.
lg michaela

FU = Freischein?

Ich stimme Dir in fast allen Punkten zu, aber:

Wer - wie Du so schön schreibst - mit (über) 40 schwanger wird, der ist doch nicht DOOOOF und weiß um das erhöhte Trisomie-Risiko.

Und ich persönlich finde, wer dann von Anfang an sagt: BEI NICHTGEFALLEN ODER FUNKTIONSSCHWÄCHEN ZURÜCK AN DEN ABBSENDER macht es sich SEHR, SEHR, SEHR leicht.
DAS kapiere ich nicht, vor allen Dingen bei den ach so christlichen Schwestern: Von vornherein sagen, dass man defekte Ware retourniert. Und was ich eigentlich genauso traurig finde: Nach durchlebter SS immer noch sagen: Wäre mein Kind behindert gewesen, hätte ich es abgetrieben.

Also, ich war - da bin ich ehrlich - auch unschlüssig (aber in BEIDE Richtungen) VOR dem ETS. Als ich dann meine Maus sah, Arme, Beine, Köpfchen, Wirbelsäule, Rippen war ich SO fasziniert, dass ich mich eigentlich schon für sie entschieden hatte. Angst hatte ich natürlich vor dem Ergebnis, Angst UM MEINE MAUS - nicht um mich.
Ich habe meine Nane hier in Ö grossgezogen, war täglich 12 Stunden mit ihr alleine, keine family hier, nur Schwiegertiger, die sich anfangs schwer tat mit einem Kind (jetzt nicht mehr, jetzt ist die Juliane ihr Augenstern). Also, grosse Hilfe: Niet! Es war keine einfache Zeit (natürlich nicht SCHWEEER im Vergleich zu Frauen, die ein behindertes Kind aufziehen, aber schwerer, als es viele andere hier hatten, das weiß ich).
Man schafft viel, wenn man nur will.
Leider ist ja für viele die Schmach ein grosser Grund.

LG,

orni

P.S.:

Übrigens glaube ich an den lieben Gott. Ich bin nicht fanatisch-religiös und tue mich schwer mit Gestalten wie der Hl. Bernadette etc.
Aber als ich damals kinderlos blieb, habe ich mir gedacht: Der liebe Gott wird schon wissen, wozu das gut ist.
LG,

orni

P.S.:

hallo orni,
ich hab absolut nix gegen christliche menschen. kenne ja selber viele (der dad meines sohnes und fast alle meine freundinnen). hab auch nix dagegen, wenn sie in die kirche gehen, singen, beten etc... ich geh ja selber in alle kirchen, die mir auf dem "urlaubsweg" so unterkommen (die ham immer sowas geheimnisvolles), aber (und jetzt kommts wieder *gg*) wenn ich so einen schmarren lese (wie im besagten forum) da krieg ich nackenspoiler. schlimmer isses aber noch, wenn die kollegen vor meiner türe stehen und mir ihren glauben aufschwatzen wollen. na da flippt der käfer ab und zu auch mal aus. ;-)
lg michaela

Mich macht traurig, dass . . .

. . . ich ein Klima verspüre, in dem Mütter, die sich ohne wenn und aber für ihre Kinder entscheiden dafür rechtfertigen müssen :-(
So nach dem Motto, sowas (ein behindertes Kind) ist doch heute nicht mehr nötig. Da meine Tochter durch ihre viel zu frühe Geburt ja lange von Behinderung bedroht war und im heilpädagogischen Kindergarten gefördert wurde, habe ich viele betroffene Mütter kennengelernt, die alle ihr Schicksal, bzw. das ihrer Kinder gemeistert haben. Und sie waren nicht alle depressiv und unglücklich!!!
Ich weiß, dass man Einiges schultern kann. So war die Erkrankung meines Stiefsohns an Schizophrenie mit 16!!! nicht absehbar. Es gibt in der Familie meines Mannes und der Mutter des Jungen keine weiteren Erkrankten. Anfangs war das sehr, sehr hart für alle Beteiligten. Aber wir leben noch, es ist sogar so, dass mein Mann und ich uns dadurch wieder viel näher sind, weil wir gemeinsam damit klar kommen mußten.
Die böse Gesellschaft zu bemühen, die es dem Kind im Leben schwer machen wird, halte ich für vorgeschoben. Wer, wenn nicht die Eltern, könnte Verantwortung für die Kinder übernehmen (indem sie ihr Leben zulassen) und dafür kämpfen, Steine aus dem Weg zu räumen.
LG
Sabine (mit kleinem Mädchen im Bauch, deren Chromosomensatz ich nicht kenne)

Mich macht traurig, dass . . .

Jo, die Gesellschaft fängt bei jedem einzelnen an (da fällt mir dann plötzlich "Man in the mirror" von Michael Jackson ein).
Aber im Zeitalter von plastischer Chirurgie uvm. ist es nicht verwunderlich, dass vieles, was ausserhalb der Norm (fragt man sich: wer legt die Norm fest) ist, einfach "wegoperiert" wird - so halt auch ein Kind...

LG,

orni

FU = Freischein?

Findest du wirklich, dass man sich dafür rechtfertigen muss, ein behindertes Kind zu bekommen ? Nein, ich finde eher das Gegenteil ist der Fall. Ich habe eigentlich nur auf eine Reaktion dieser Art gewartet und wünschte, ich wäre stille Leserin dieses Forums geblieben.
Nein, die FU ist für mich kein Freischein für einen Abbruch. Auch wenn dieser Schritt für uns im Moment denkbar ist, weiß ich schon jetzt, dass mich diese Schuld mein ganzes Leben lang bedrücken wird und ich nie wieder wirklich glücklich werde. Zumal auch ich durch meinen Pflegeberuf sehr viele Menschen mit DS kenne und den Verfasserinnen der vorhergehenden Beiträge nur zustimmen kann, dass gerade diese Menschen oft an Warmherzigkeit und Lebensfreude kaum zu übertreffen sind.
Für mich ist aber die Aussicht auf eine eventuell zerbrechende Partnerschaft (und wir Frauen sind nun mal das starke Geschlecht) oder die ständige Sorge um die liebevolle Versorgung des kranken Kindes über mein Dasein hinaus schon ein Grund diesen Schritt in Erwägung zu ziehen.
Ich verabschiede mich hiermit aus diesem Forum, denn Nackenschläge dieser Art treffen mich bis ins Mark und ich brauche jetzt jedes Fünkchen Kraft.
Alles Gute euch allen, eine schöne Schwangerschaft und gesunde Kinder wünsche ich euch
Susanne

FU = Freischein?

Liebe Susanne,
es tut mir leid, dass du dich aus diesem Forum verabschieden möchtest. Die Entscheidung für oder gegen ein behindertes Kind ist sicher eine sehr schwere und ich möchte sie nicht treffen müssen. Auch deshalb habe ich mich gegen eine FU entschieden. Sicher hast du Recht, dass viele Partnerschaften an der Aufgabe, ein behindertes Kind zu versorgen, zerbrechen. Auch Schuldgefühle können sicher sehr quälend sein. Vielleicht ist meine persönlich Einstellung auch zu fatalistisch (es kommt wie es kommt und ich werde damit schon umgehen lernen), auf der anderen Seite habe ich für mich ganz stark das Gefühl, dass ich zwar einem neuen Leben den Nährboden bieten kann, aber alles weitere nicht in meiner Hand liegen sollte. Vielleicht ist das religiöse Spinnerei , vielleicht aber auch nicht. Wir müssen eben leider wirklich jede für sich individuell mit unseren Entscheidungen klar kommen. Auch unsere Partner als Väter haben deutlich mehr Distanz dazu.
Ich wünsche dir weiterhin ganz doll, dass dein Kleines gesund ist und die FU das ersehnte Ergebnis liefert!
LG
Sabine

FU = Freischein?

Liebe Josa,
nein, ich finde deine Einstellung nicht fatalistisch.Ich bewundere deine innere Stärke ungemein. Hab fast die ganze Nacht nicht geschlafen und über dieser Entscheidung gegrübelt.
Vielleicht wäre ich nicht so festgefahren, wenn meine Umwelt mir signalisieren würde, egal bekomm das Kind, wir helfen alle. Bitte nicht falsch verstehen, ich weiß, dass ich diese Entscheidung keinem anderen aufbürden kann, aber ich würde mit dem Kind ganz allein dastehen. auf der anderen Seite werde ich im Falle eines Abbruchs mit den hochgezogenen Augenbrauen des gesamten Dorfes leben müssen, denn leider hat man mir meine Gefühlslage sofort angesehen und richtig interpretiert. Dazu kommen die Gedanken, die ich wohl jedes Mal bei der begenung mit einem DSKind haben werde 'Ich egoistisches Wesen, habe einen so wunderbaren Menschen wie dich getötet'.
Ach sch....., es ist einfach verdammt hart. Ich denke, es ist einfach die Sehnsucht nach dem ganz normalen Leben, das ich noch vor kurzem hatte, ich möchte sie zurück, diese uneingeschränkte Freude, dieses Glücksgefühl bei allem was ich auch tat.Vielleicht ist es ganz gut, dass bis zur FU noch 2 Wochen vergehen, ich denke ich bin noch ganz am Anfang dieses Verarbeitungsprozesses.
Liebe Josa, ich wünsche dir nichts mehr, als ein gesundes Kind !
LG Susanne

FU = Freischein?

Liebe Susanne, Bitte bleib trotz allem bei uns im Forum! Ich bin mit sehr vielen Postings überhaupt nicht einverstanden, vor allem finde ich einige immer sehr reisserisch und werden immer mit ICH finde etc. geschrieben (ja genau, ICH immer gross geschrieben...). Aber der Austausch tut doch trotzdem gut! Du hast schwere Entscheidungen und Tage vor Dir, ich wünsche Dir alle Kraft der Welt. Ich war früher mal in einer sehr schwierigen Situation und hab schon Schwangerschaften beendet, ich kann gut damit leben, weil ich damals einfach in einer schweren Situation war und es für mich damals so stimmte. Heute würde ich anders handeln, das ist klar. Ich glaube, es kommt sicher noch irgendwie gut bei Dir, das ist es, was ich Dir wünsche! Alles Gute und LG, Susanne.

FU = Freischein?

Ich sag einfach nur danke, für mich ist im Moment jeder Zuspruch Balsam !
Liebe Grüße, Susanne

Schätzelein...

... wenn Du mit meiner GROSSCHREIBUNG Probleme hast, schreibe es bitte MIR (ja MIR in GROSSBUCHSTABEN) - emphatic language! und nicht über Dritte...

Wenn ich ICH schreibe heißt das im Klartext:

Es ist MEINE ureigene Meinung ohne Anspruch auf Vollkommenheit (wäre es besser, ich würde den Bold-Button drücken?).
Ich glaube auch, dass das einige genauso verstehen, wie ich das meine - ich muss ja nicht immer dazu schreiben,

Ich, orni, finde... oder?

LG,

Ich, orni

die liebe großschreibung...

hat ja wohl im www den eindruck des rumschreiens...
bevor ich hier in der plattform, als es umgestellt wurde, ein paar winzigste grundlagen von html gelernt habe und somit das "betonte" ich als ich schreiben kann, habe ich auch immer ich als ICH großgeschrieben, weil ich betonen wollte, es wäre ausschließlich meine eigene ansicht, die niemand teilen muß.
ich selbst bin auch immer bestrebt, das irgendwie hervorzuheben, daß es ausschließlich meine persönliche ansicht ist, aber hab früher auch schon antworten nach großschreibung bekommen, weshalb ich denne so schreien würde.....
lg. .

nö versteh ich nicht...

ich kleingeschrieben ist dann nicht Deine ureigene Meinung? Also ich weiss nicht... ich finds halt so sehr ich-betont bzw. es tönt sehr überheblich. Entweder man schreibt seine Meinung oder nicht, wenn ich schreibe, meine ich eigentlich auch genau das, was ich schreibe. Da brauch ich keine Grossbuchstaben?! Oder wird mein kleines ich nicht ernstgenommen? Hm. LG Susanne

für mich ist es die Betonung...

so fasse ich es auch auf..wenns falsch ist,wusste ich das nicht..ich schreibe ICH oder MIR oder ALLE oder NIEMALS groß,weil ich das dann betone,wie wenn ich rede...hmmmmmmmmm...

also ich schreibe immer so...ohne Gedankenhintergrund,eben nur,weil ich dachte,man liest es dann mit Betonung...

Wenn man dann die Sätze liest,dachte ich,würde man dies als Betonung auch erkennen...

Wenn ich MEINE großschreibe,dann nur,weil ich das im Reden auch betonen würde,damit man merkt,es ist MEINE Meinung...also meine Meinung würde ich dann halt anders sagen....

Na,komisch ausgedrückt,aber so dachte ich...und so mache ich es auch weiter....ich mache das sogar schon automatisch;O)

LG Tina,nun müde zu Bett geht...hier war ein Getümmel hoch 3:JOKINGLY: :JOKINGLY:

für mich ist es die Betonung...

ICH lese diese grossgeschriebenen Pronomen genauso betont, wie du das beschreibst. Ich wüsst nicht mal, ob ich das auch so mache, gestört hat es mich noch nie, gilt auch für orni :-)
LG gabi

Weißt Du, was ich ganz ehrlich glaube....

... dass Du mich einfach n bissi mehr auffem Kieker hast, weil ich unpopulärere Dinge schreibe.
Du DARFST (betont!) mich auf auffem Kieker haben... wir leben in einer freien,virtuellen Welt hier.

Allerdings: Wenn Du ein Problem mit meiner Schreibweise hast, wende Dich doch direkt an MICH (grossgeschrieben, da betont).
Das Mitteilen über Dritte und deren Involvieren, in diesem Falle dazu noch bei einem "Neuzugang" könnte man (nicht nur ich) als Manipulationsversuch werten und ich persönlich halte es für etwas... zickig.

LG dennoch!

orni - die nur in den seltesten Fällen PNs schreibt und lieber offen ihre Meinung artikuliert und diskutiert

Nicht so schnell.....

hallo susanne, ich kann dich nicht aufhalten, aber nur wegen einem posting würde ich dem forum nicht den rücken kehren.....
es sei jeder frau zugestanden, ihre eigene entscheidung zu treffen....
ich habe dir schon mal geschrieben......warte doch erst die FU ab und entscheide dann.....egal wie die entscheidung ausfällt, es ist deine und du musst damit in deinem weiteren leben klarkommen.....kein anderer und kein anderes forumsmitglied hier.....
wenn du dir sicher bist, dann ist es halt so.....
lg
otternase, die dich sehr gut verstehen kann und die damals auch abgetrieben hätte, wenn kind schwerstbehindert wäre.....

FU = Freischein?

hallo susanne,
du mußt dich doch nicht (wegen einem posting) aus dem forum verabschieden. letztens hatten wir auch ein paar heißumstrittene themen, wei z.b. mutterschaft ab 50 oder adoption. da gehen nunmal die meinungen total auseinader. hier darf eben jede(r) seine meinung äußern, solange sie nicht unter die gürtellinie geht.
also komm, bleib bei uns und dann ist geteiltes leid nur halbes leid und geteilte freude doppelte freude :-)
lg michaela

FU = Freischein?

Liebe susanne

wollte dir nur sagen,dass ich es auch schade finden würde,wenn du dich nach so kurzer zeit schon wieder verabschieden würdest.

Du bist momentan aufgrund deiner situation sehr dünnhäutig,ABER die diskussion war doch nicht gegen dich gerichtet.Vielleicht von deinem und dem darüber stehenden posting ausgelöst,aber nicht verurteilend!

Solche themen sind immer sensibel und polarisierend.Du und bestimmt auch keine andere frau macht es sich bei einer solchen entscheidung leicht,denn sie ist schwer.Der fortschritt und die neuen möglichkeiten in der medizin sind ein segen und ein fluch zugleich.

Gib nicht zuviel auf "dummes" gerede von dorfbewohnern,die morgen wieder etwas neues ausschlachten.

Einzig allein du und deine familie sind wichtig und ausschlaggebend.

Ich würde mich freuen wenn du uns an deinem ergebnis teilhaben lassen würdest....wahrscheinlich ist dein kleines im bauch völlig gesund!!!!!

liebe grüße

rossoli

FU = Freischein?

Hallo Rossoli,
danke für die Aufmunterung. Ja, ich bin wohl momentan extrem dünnhäutig, das trifft es auf den Punkt. Allerdings habe ich auch schon gemerkt, dass es mich immer wieder in dieses Forum zieht. Es sind ja auch alle Aspekte ausnahmslos bedenkenswert und nirgends trifft man so geballt auf eine derartige Meinungsvielfalt. Das erweitert den eigenen Horizont ungemein.
Wie ich weiter unten schon geschrieben habe, hoffe ich, dass ich meine Situation und die meines Kindes mit der Zeit ein klein weing abgeklärter sehen kann und in der Lage bin, gemeinsam mit meinem Mann die für uns richtige Entscheidung zu treffen.
Ich werde euch also weiterhin mit mehr oder weniger reflektierten Beiträgen die Seiten füllen.
Danke für die lieben Worte.
Bis bald, Susanne

FU = Freischein?

Sehr schön!:KISSING: :KISSING:

FU = Freischein?

Wollte nur mal schnell einflechten, dass mein Posting ganz sicher nicht auf einzelne Personen gemünzt ist, sondern meinen Eindruck der letzten Tage widerspiegelt.

Ausserdem maße ich mir nicht an, die Vorgehensweise "Ja/Nein zum SS-Abbruch" zu be-/verurteilen.
Die Tendenz finde ich einfach traurig und dass man für ein behindertes Kind mit 40 schon zu alt ist, für ein gesundes jedoch nicht!

LG,

orni

FU = Freischein?

Liebe Susanne,
vielleicht überlegst du es dir noch einmal mit deiner Abmeldung?
Wie du liest, sind hier viele Frauen betroffe und nachdenklich.
Dieses Forum ist ganz wunderbar und kann dir viel Kraft, Mut und Stärke geben. Auch wenn machmal unpopuläre Themen angesprochen werden, gibt es eine rege Diskussion. Ich denke, hier wird jeder das Recht zu einer eigenen Meinung zugestanden. Und das ist auch wichtig so.
Dass du Ornis Posting als Nackenschlag interpretierst, kann ich in deiner Lage gut verstehen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie es nicht persönlich gemeint hat.
Also, lass' dich inspirieren, nimm' nur die positiven Seiten dieses Forums und Artikel, die dich aus der Bahn werfen könnten, ignorier' doch einfach. Schau, du warst so froh auf die vielen Reaktionen auf dein Posting. Es wäre doch schade, du verzichtest auf weiteren "Beistand".
Liebe Grüße Rocabe

FU = Freischein?

Liebe Rocabe
ja, du hast Recht, die Vielen Antworten haben mich zutiefst bewegt und ganz, ganz enorm getröstet. Und es ist nun mal ein Thema, das man sehr kontrovers diskutieren kann. Insgesamt gesehen ist dieser Austausch in der kurzen Zeit zu einem wichtigen 'Krückstock' für mich geworden und ich hoffe, mit der Zeit etwas stabiler zu werden und nicht gleich bei jeder kritischen Äußerung vollkommen zusammenzubrechen.
Ich werde euch also weitere Details und Entwicklungen nicht ersparen und hoffentlich ein ganzes Stück an dieser Hammererfahrung wachsen.
Bis bald Susanne

FU = Freischein?

... und darauf freue ich mich!
Und noch mehr freue ich mich, dass du jetzt mit diskutierst und dich nicht sang- und klanglos verabschiedest. Aber ich merke, du hast in der kurzen Zeit schon den immensen Wert dieses Forums kennen gelernt.
Also halt uns auf dem Laufenden!
LG Rocabe

FU = Freischein?

Liebe Susanne,

ich kann Deine Gefühle sehr gut nachvollziehen. Ich würde mich sehr darüber freuen wenn Du im Forum bleibst, denn ich habe den Eindruck, dass Du Deine Worte sehr genau abwägst, um niemanden zu verletzen. Sei ganz lieb gegrüßt + lass mal Dein Postfach für PN's freischalten!

:KISSING: Paul_a

PS: von Herzen alles Gute + viel Kraft für die nächsten Wochen!

ich oute mich mal

ich habe mit 37 und mit 39 je eine FU gemacht. Beide waren negativ und die ss ist total problemlos verlaufen. Ich habe heute ein schwerst behindertes kind zu Hause. Dem Schicksal kann keiner entgehen. Ja Du hast recht die FU ist kein Freischein. Und wenn wir schon mal bei Statistiken und Wahrscheinlichkeiten sind: die meisten Behinderungen geschehen unter der Geburt und sind kein Chromosomfehler oder FG wegen FU..
Viele Gruesse
Petra

ich oute mich mal

Eben Petra, das ist was ich schreiben wollte. Nur denke ich immer, das will niemand so gerne wissen, da es doch oft die schwersten Behinderungen sind und die mit denen am schwersten umzugehen ist.
ich habe keine FUs machen lassen (und musst emoich dafür andauernd rechtfertigen) nd hätte auch nicht abgetrieben, aber ich kann keine Frau verurteilen, die eine FU machen lässt und abtreiben lässt. Schlimm finde ich es nur wenn sich Paare anmassen ein Recht auf ein gesundes perfektes Kind zu haben. Nicht weil ich das moralisch verurteile (obwohl ich es nicht gut finde), sondern weil ich es traurig für die Kinder finde, kein Kind wird perfekt sein....
Es gab bei 9Monate auch mal eine Geburt eines Kindes mit Downsyndrom, die so jung war, dass niemand an FU usw. gedacht hatte. Sie hat bewundernswert ehrlich gesagt, hätte sie es gewusst, wäre das Kind nicht geboren worden. Ich habe keine Ahnung wie es dann weitergegangen ist, aber das ist auch nicht einfach denke ich.
Schlimm finde ich nur Ärzte usw., die Abtreibung als zwingenden Automatismus darstellen und keine Zeit lassen und keine Alternativen darstellen. !!!!
LG Marlene

Behinderungen durch Geburt...

...da will und muß ich mich gleich anschließen - es stimmt - die meisten Behinderungen geschehen erst bei der Geburt.
Und DAgegen können wir alle etwas tun.
LG
Alissa

FU = Freischein?

hallo orni,
ich respektiere deine meinung, aber für mich steht und stand fest, dass ich mit einem behinderten kind nicht umgehen könnte.....klar kann es sein, dass ich an der aufgabe evtl. gewachsen wäre, kann aber auch sein, dass ich/wir daran zerbrochen wäre/n......
im nachhinein muss ich gestehen, dass ich es nicht genau wüsste, was ich/wir machen würde/n....hm, jetzt komme ich doch ins grübeln.....
egal wie, jeder frau muss es aber zugestanden sein, eine eigene entscheidung zu treffen......so oder so.....
ich muss gestehen, ich habe die FU´s in erster linie machen lassen, um eine behinderung auszuschließen.....aber wie heißt es so schön: die medizin gibt einem nie einen 100%-igen aufschluss.....eine restrisiko ist halt immer noch vorhanden....
ich bin froh, dass es diese untersuchungsmethode gibt und würde es jedes mal so machen....
lg
otternase

FU = Freischein?

Hallo Otternase,
ich weiß nicht mehr was ich denken soll, jede Entscheidung scheint mir falsch. Bekomme ich das Kind, würde ich ziemlich allein auf weiter Flur stehen, würde mich nicht trauen, die Familie um Hilfe zu bitten, denn deren Meinung lässt keine Zweifel zu, bekomme ich das Kind nicht, werde ich mein ganzes Leben nicht mehr in den Spiegel und niemandem mehr in die Augen schauen können. Es ist also eine lose-lose Situation.
Es tut gut deine Postings zu lesen, danke.
Liebe Grüße
Susanne

FU = Freischein?

Hallo Susanne!
Auch ich stehe vor der Entscheidung FU ja oder nein.
Da ich nun die letzte Zeit so viel negatives über die FU gehört habe, bin ich hin und her gerissen, was ich tun soll. Vor allem was tun, wenn das Ergebnis nicht so ausfällt, wie erwünscht?
Mir würde die Entscheidung sehr sehr schwer fallen, da ich beide Seiten kenne. Ich bin mit einem Bruder aufgewachsen, der geistig behindert ist und weiss, was es für eine Aufgabe ist.
Wünsche uns viel Kraft, das Richtige zu tun.
Liebe Grüße
Karin

allein auf weiter Flur...

Hallo,Susanne....das war(bin ich)trotz gesunder Kinder...aber mit anderem Hintergrund....

nach dem zweiten Kind mit *schon*fast 40Jahren wars ja in den Augen ALLER menschen hier im Umfeld(einschliesslich der Familie)nun genug...

Als ich dann eine FG hatte wussten ausser mein Mann und meine beste Freundin nichts von der damaligen SS (nach dem zweiten Kind)...das allein hat mich schon umgehauen,so zu denken,es sollte niemand wissen...

Dann hat es kurz nach dieser Erfahrung erneut geklappt und bis auf meine Freundin wusste es lange niemand...ich hatte fast die Hälfte rum(man sah es dann auch richtig)und outete mich...

Was für ein SCHLAG...es tat mehr weh als Schläge,was ich zu hören bekam....

Aber ich höre NIEMALS auf andere,sondern auf meinen Bauch,was MIR gut tut,was MEIN Leben ausmacht und wie ICH glücklich bin und werde..das habe ich in vielen langen Jahren gelernt...

Dann war mein dritter Sohn grad 3einhalb Monate jung,ich fast 42(n paar Tage davor)und ich war wieder schwanger...

Wieder wusste es NUR meine Freundin(und mein Mann natürlich)und ich hab es diesmal NICHT geheimgehalten...

Ich habe *nur*bis SSW 9/10 gewartet,bis ich überhauüt das erste Mal zum FA ging,DAMIT niemand sagen konnte:also,sie MÜSSEN es nicht bekommen usw...)und?RICHTIG....in SSW 11/12 dann outete ich mich und?Nochmehr *Schläge*...muss das denn sein?Kann man denn da gar nichts mehr machen?Usw.waren noch harmlos...

Weisst du,und da wusste noch niemand,ob mein Mika überhaupt krank war oder nicht....usw...

Eben wurde mir mitgeteilt,also mehr als 2/3Kinder=unnormal=wegmachen lassen,zumal in DEM alter...

Nein,nicht mit mir...mir geht es in diesem Posting nicht um Abtreibung wegen Behinderung,nein,nur,dass eben ANDER Menschen immer alles besser wissen,wenn sie nicht in der Situation stecken...dass so ein Baby einfach gewollt ist können die in ihren Gedanken nicht zulassen...Mika ist zwar ein Einschleicher,aber ein gewollter...kann es nicht besser ausdrücken...also so wie:er musste noch kommen,daher auch nicht so dolle geachtet,dass er nichtmal die Chance hat,zu kommen;O)...

Ich wurde bemitleidet,dabei habe ich mich doch nur gefreut...bis auf einige Menschen konnte das wirklich niemand verstehen,auch hier im Umfeld nicht..was haben die Leute gestarrt....mitleidig,fassungslos und was weiss ich....wenn ich mit 3Kindern,davon noch einer ein baby und einen dicken bauch umherging...nunja,ich kann dir nur raten,was immer auch wird,hör auf DEINEN Bauch,nicht,was andere denken oder besser wissen...

Als ich mit meinem ersten Kind schwanger war,wollte mein damaliger mann keines...nun,ich bin gegangen...soll dich nicht bedrängen,nein,wollte dir nur mittteilen,dass es mir trotzdem gut geht....alles Liebe und ein gesundes Baby wünscht dir Tina

Liebe otternase!

Ich respektiere Deine Meinung auch (es geht ja nur DARUM, dass ich das nicht verstehe.... aber das hat ja nichts mit Verurteilen zu tun).
Aber eine Frage hätte ich an Dich:

WO genau fängt denn für Dich eine Behinderung an?
Und: Ist es die Angst vor den Blicken anderer oder der Gedanke, dass man selbst so ein Kind "fabriziert" hat?

LG,

orni

Liebe otternase!

hi orni, wenn männe und ich über eine behinderung sprachen, dann meinten wir beide in erster linie mongolismus.....ich zähle nicht zu den menschen, die ein so starkes selbstwertgefühl haben und ja: ich würde an der reaktion der gesellschaft zerbrechen....
also, wenn die FU bei meinem kind einen herzfehler entdeckt hätte, dann hätte ich es behalten, bei trisomie nicht.....so einfach und doch kompliziert ist das.....
es nützt doch nichts, wenn ich nicht zu dem kind stehe und das kind leidet dann nur noch mehr, oder?
außerdem habe ich nun "nur" ein frühchen und habe mit ihm 2 x die woche termine (KG u. frühförderung)......selbst das ist ein kraftakt und ohne meine eltern hätte ich es nicht geschafft.....wüsste jetzt ehrlich gesagt nicht, wie ich es packen sollte mit einem behinderten kind......außerdem ist da noch die große, die auch auf ihr recht pocht....man kann keinem gerecht werden und ich wünschte mir schon an manchen tagen 4 hände statt 2......wie bitte sollte ich mich dann um ein behindertes kind kümmern, ohne, dass es zurücklstecken muss....hinzu kommt, dass man eine behindertengerechte wohnung bräuchte und ein auto, was behindertengerecht ist, eine dementsprechende schule etc. etc. .....natürlich sind auch diese hürden zu packen, aber halt nicht von mir.....
natürlich weiß ich nicht, wie ich tatsächlich entschieden hätte, wenn ich das herz hätte schlagen sehen etc. .....ABER: ich denke, keine frau macht sich die entscheidung leicht und vielleicht wäre ich an der abtreibung zu grunde gegangen.....keine ahnung, bin nur froh, dass es mich nicht betraf,
wiederhole mich nun noch mal: ich würde die FU immer wieder machen und im falle einer behinderung abtreiben.....
lg
otternase

Liebe otternase!

Ich glaube auch, dass das grosse Problem oftmals die Angst vor den Reaktionen anderer ist und dass man selbst als "Verursacher" blöde angesehen/angemacht wird. Traurig, aber wahr.

Insofern finde ich eine ehrliche Antwort besser als irgendwelches Geschwafel, denn im Endeffekt ist nun mal jeder für sich verantwortlich und sollte dann auch dazu stehen.
Dennoch hast Du eine wichtige Frage nicht bzw. nur teilweise beantwortet und ich möchte noch mal lästig werden:

Ab wann liegt denn für Dich eine Behinderung vor?
Zwischen einem Herzfehler (einer Krankheit) und einem - ausgeprägten - Downsyndrom liegen ja dann doch Welten.


Wäre eine "simple" Lippen-Kiefer-Gaumenspalte oder fehlende Gliedmaßen (bei ansonstem "normalem" Befund) auch schon ein Grund.
Ich frage nur so "blöd", weil mich interessiert, ob es tatsächlich so ist, dass ein Abweichen von der Norm - sobald es mit Arbeit verbunden ist - u.U. in einer Abtreibung resultiert.

LG,

orni

Liebe otternase!

Hallo Orni,
die Frage war zwar nicht an mich gerichtet aber ich möchte trotzdem darauf antworten. Ein Herzfehler, ein Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte und was sonst der rein organioschen Dinge mehr sind, wären für mich persönlich nicht den Hauch eines Gedankens an einen Abbruch wert. Auch eine Trisomie 21 ist in leichter Ausprägung sicherlich irgendwie zu packen.
Leider kann man aber über die Schwere der Trisomie 21 auch nach FU keine konkreten Aussgaen machen. So, jedenfalls die Information einer Freundin die in einem solchen Genlabor arbeitet.
Wer diese Aufgabe auf sich nimmt ..... Hochachtung, ich schließe mich in diesem Fall Otternase an, stehe dazu, bin aber natürlich auch nicht stolz darauf.
LG, Susanne

@orni.....

hi orni, bist nicht lästig, diskutiere gerne mit dir.....
die frage, ab wann für mich eine behinderung vorliegt, kann ich dir nicht wirklich beantworten....
als ich die FU´s hab machen lassen, war für mich die trisomie vordergründig....wusste zwar, dass man auch gendefekte, stoffwechselkrankheiten und wasserkopf durch die FU feststellen kann, aber das war für mich nicht so wichtig, weil wir in der familie nicht vorbelastet sind.....
über lippen-kiefer-gaumenspalte habe ich mir im vorfeld auch gedanken gemacht, aber da hatte ich die FU schon lange hinter mir....weiß nur, dass die meistens babies schon gleich nach der geburt operiert werden können und es sieht (je nach schweregrad) schon kurze zeit danach gut aus.....aber man sieht es halt....
du, ich weiß echt nicht, was wäre, wenn.....
Fehlende Gliedmaßen und Kiefer-Gaumenspalte wären (glaube ich) kein Problem.....aber ich weiß es ehrlich gesagt nicht.....weiß nur, dass ich damals als 2 herzen schlugen, völlig durcheinander und gleichzeitig fasziniert war, solch kleine "bohnen" auf dem US zu sehen und ab dem moment wusste ich, dass ich keines hergeben wollte.....
die FU war eigentlich mehr eine gewissensberuhigung, irgendwie wusste ich, dass alles in ordnung ist.....aber eine garantie gibt einem keiner....daher die FU und so wie viele hier schon geschrieben haben: auch wenn die FU i.o. wäre, können doch noch so viele faktoren da sein, die eine FG oder behinderungen auslösen können.....
und da wo du es schon niedergeschrieben hast: JA, ich glaube schon für mich beantworten zu können, dass es tatsächlich so ist, dass ein abweichen der norm mich zu einer abtreibung geführt hätte.....wenn ich meine zeilen durchlese, dann wird mir klar, dass es für MICH doch sehr wichtig war und ist, ein "gesundes, vollkommenes" kind zur welt gebracht zu haben.....tja, und wie das schicksal es so will, so perfekte kinder habe ich nun doch nicht....die große wird wohl nie die "gardemasse" erreichen und der zarte ist trotz des unauffälligen FU-ergebnisses ein frühchen und wir wissen alle nicht, was die zukunft bringt.....wird er sich "normal" entwickeln, wird er alles aufholen, wird er immer mein "sorgenkind" bleiben???? ich weiß es nicht und das ist auch gut so.....
weiß nur, dass ich keines meiner kinder missen möchte und bin für jeden tag dankbar, mit denen ich diesen verbringen kann....
lg
otternase

@orni.....

Schau, das meine ich ja auch:

Ein "perfektes" Kind, das nicht - irgendwann mal - von der Norm abweicht, gibt es kaum und man hat es trotzdem oder gerade deswegen lieb.
Mein Freund - obwohl oftmals ein richtiger Holzkopf - meinte heute abend, er hätte ein behindertes Kind nicht abtreiben wollen. Natürlich sind Männer insofern weniger betroffen, dass die Verantwortung, Pflege etc. meist den Frauen obliegt. Dennoch glaube ich, dass viele Männer nicht nur die Verantwortung eines behinderten Kindes scheuen, sondern im Hinterkopf oft noch: "Ein Mann muss einen Sohn zeugen, einen Baum pflanzen und ein Haus bauen" haben (na, wenigstens so ähnlich) und deshalb ein Kind, das behindert ist, als Makel empfinden. Ich persönlich glaube auch (ich schreibe das "ich" jetzt bewußt nicht mehr groß ) auch, dass viele Frauen sich dem Willen der Männer in puncto Abtreibung beugen.
Auch das verurteile ich nicht (wer bin ich denn, dass ich so was könnte / sollte / wollte).
Was das Abweichen von der Norm angeht, (orni philosophiert mal wieder), denke ich, das ist schon fast ein Problem unserer Leistungsgesellschaft. Wenn ich mir nur einige Postings in meinem ET-Forum in Erinnerung rufe: Oft habe ich mich gefragt, ob Eltern, das was ihnen selber versagt blieb, zu stark auf ihren Nachwuchs projizieren. Oft habe ich mich auch gefragt, ob selbst ein normalbegabtes Kind schon nicht mehr normal ist und ob es mittlerweile ab einem gewissen Bildungsniveau der Eltern Pflicht ist, spätere Nobelpreisträger (aber zumindest hochbegabte Kinder) "heranzuzüchten".
Wäre ein abendfüllendes Thema, könnte ich oft drüber k....
Natürlich wünscht sich jeder erst einmal ein gesundes, vollkommenes Kind. Aber was machst Du, wenn Dein ehemals so gesund und vollkommenes Kind z.B. einen IQ wie Forrest Gump hat. Es weniger liebhaben? Sicher nicht? Oder wenn es Skoliose oder irgendeinen schlimmen Morbus hat?
Naja, abendfüllend, deshalb höre ich hier jetzt einfach mal abrupt auf.

Übrigens will ich hier wirklich nicht als Heilige auftreten. Ich habe mich selber vor ca. 20 Jahren mal gegen ein Kind entschieden, allerdings in der 7. SSW, weil das Kind ungeplant, trotz Verhütung kam und wirklich und wahrhaftig 100% unerwünscht war. Auch das war keine Treppenhaus-Entscheidung und hat Tränen gekostet. Aber ich habe es, ehrlich gesagt, nicht bereut, zumal zu dem Kind - da 7. SSW - keine emotionale Bindung bestand. Du siehst, ich bin keine militante Abtreibungsgegnerin.

LG,

orni

@orni.....

hallo orni, ich stimme dir da zu......es ist mittlerweile wirklich ein problem der leistungsgesellschaft....
in einer hinsicht stimme ich dir aber nicht zu.....bei mir hat man in der 6. SSW die herzchen schlagen sehen und ab dem tag war da bei mir sehr wohl eine emotionale bindung.....zwillinge wollten wir eigentlich nicht, aber ab dem tag wusste ich, dass eine abtreibung für mich nicht in frage käme, NUR weil es zwei waren......weiß nicht wie es wäre, wenn FU-ergebnis schlecht ausgefallen wäre.....
aber das habe ich ja schon geschrieben.....
orni, ich sehe dich weder als heilige noch als militante abtreibungsgegnerin ....finde es nur mutig von dir, solch ein "schwieriges" thema hier anzupacken.....
lg
otternase

@orni.....

Wenn es (ein) Wunschkind(er) ist, hat man natürlich fast unmittelbar eine emotionale Bindung, das kann ich nur bestätigen.
Die SS damals aber war weder geplant und erst recht nicht gewünscht und ich wollte und konnte es nicht glauben (da Verhütungspanne wohl). Und glaube mir, ich habe oft an dieses Kind gedacht, schließlich wäre es jetzt volljährig. Aber nicht wehmütig, irgendwie. So, wie mein Leben verlaufen ist, war es OK, was ich damals "verbrochen" habe.
Auch jetzt - gehe mal davon aus, dass dieses Posting auch von anderen gelesen wird - wird mal wieder der Stab über mich gebrochen werden... egal, weil ich weiß, dass ich mit dieser "Affaire" ganz und gar nicht alleine dastehe...

Ich bin damals unmittelbar zum FA und dann schnellstens zu einer - weit entfernten, da die in der Nähe keine Termine hatte - Beratungsstelle, um zumindest dahingehend mein Gewissen zu entlasten, was die SSW angeht. Wenn ich jetzt, nach durchlebter SS, nur daran denke, dass Abtreibungen bis zu 12. SSW erlaubt sind...

Und das ist ja auch (u.a.) das Problem: Wenn ein Gendefekt oder eine lethale Behinderung festgestellt wird, ist die SS schon so weit fortgeschritten...

Ich weiß, wie lange ich damals geheult habe, wie muss es dann erst einer Frau gehen, die das Kind schon länger unter dem Herzen trägt....

LG,

orni

Grad der Behinderung...

Hallo!
...hier möchte ich auch noch kurz was zu sagen....
Also - für mich wäre eins glasklar: über einen Abbruch - nach positiver FU - würde ich überhaupt nur in einem einzigen Fall nachdenken: wenn das Kind durch die Behinderung eben NICHT allein lebensfähig wäre - und damit meine ich, alle geistigen Behinderungen.
Optische "Schönheitsfehler" oder selbst Mißbildungen bei Armen oder Beinen und ähnliches meine ich damit bitte niemals, und fände es auch moralisch mehr als bedenklich, wegen eines rein körperlichen Fehlers eine Abtreibung auch nur in Erwägung zu ziehen...
LG

Grad der Behinderung...

...damit meine ich aber bitte jetzt selbstverständlich auch nicht JENE mehr als seltenen Fälle, wo zwar "nur eine körperliche" Behinderung, dafür aber diese derart extrem schwer vorliegt, daß wiederum kein Überleben möglich wäre - zB siamesische Zwillinge und ähnliche total-Extreme, die aber wiederum ein "selbständiges späteres Leben ohne ständige Außenhilfe" ohnehin unmöglich machen.

FU = Freischein?

Die FU ist kein "Freischein" für eine Abtreibung für mich. Ich bin generell für die Freiheit einer jeden Schwangeren, in der Frühzeit ihrer Schwangerschaft eine Abtreibung machen zu lassen, egal ob das Kind gesund ist oder nicht. Die Einstellung, nur behinderte Kinder dürfen abgetrieben werden, gesunde aber nicht, finde ich schlimm, weil hier selektiert wird. Für mich kommt die Abtreibung eines behinderten Embryos nur deswegen theoretisch in Frage, weil ich grundsätzlich überhaupt keine Probleme mit Abtreibungen habe.
Ich habe aber auch überhaupt keine Probleme mit Frauen, die nicht abtreiben können und wollen, wenn sie schwerbehinderte Kinder erwarten. Auch dafür muß sich niemand rechtfertigen. Ich finde, das sind ganz persönliche Entscheidungen, die mich bei anderen grundsätzlich nichts angehen.

FU = Freischein?

Liebe Orni und alle anderen Mädels,
nachdem ich jetzt die ganzen Postings gelesen habe, möchte ich mich dazu auch mal melden.
Ich war 37 Jahre alt als ich mit unserem 2. Kind schwanger war. Und natürlich war ich für meinen FA eine spätgebärende und somit "verurteilt" zur FU. Er hat mich da mehr oder weniger immer hingedrückt. So nach dem Motto, wir hätten auch noch die Verantwortung für ein anderes Kind usw. usw. Ich habe die FU dann machen lassen. Mit dem Gedanken, wenn das Kind krank ist, werde ich es nicht bekommen. Und dann habe ich von Tim gehört. Tim, ein Junge, der in der weiß ich nicht wievielten Schwangerschaftswoche geboren wurde - als Abbruch - weil er eben auch krank war. Die Geschichte erspare ich mir hier. Sie ist zu grausam. Und da bin ich wach geworden. Habe mich mit dem Thema Abbruch beschäftigt. Was dann passiert, wie es passiert. Und ich war krank, elendig krank. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Ich weiß zwar nicht, was ich mir vorgestellt hatte, aber das nicht.
Es handelte sich um die schlimmsten 2 Wochen meines Lebens bis ich endlich wusste, dass das Kind gesund ist. Aber in dieser Zeit des Wartens habe ich immer gedacht: ich schaff' das nicht. Ich kann nicht abbrechen. Oh mein Gott.
Wir haben Glück gehabt. Großes Glück. Und ich bin mir nicht sicher, dass wirklich jeder, der eine FU machen lässt mit dem Gedanken an einen Abbruch dann wirklich abbricht. Denn es ist immer einfach, eine Meinung zu haben, wenn man - noch - nicht wirklich betroffen ist.
Ich würde keiner Frau bzw. Familie einen Vorwurf machen, denn ich glaube, die Entscheidung fällt niemanden leicht.
Liebe Grüße an euch alle!
Rocabe

Liebe rocabe!

Auch ICH kenne diese Geschichte. Ich habe sie zig-mal gelesen und hatte immer wieder Tränen in den Augen.
Und natürlich sind die Begleitumstände von Frau zu Frau verschieden.
Dennoch: im www habe ich (des öfteren) gelesen, dass 95% der (älteren) Frauen, die eine FU haben vornehmen lassen mit dem Ergebnis "behindertes Kind" haben abtreiben lassen.
95% ALLER behinderten Kinder wurden abgetrieben.
Da frage ich mich dann doch, ob das Einzelschicksale waren oder ob es schon zum "guten Ton" gehört (oftmals auch - wie Du richtig bemerkst - vom FA forciert) ein Kind außerhalb der Norm nicht auszutragen.
LG,

orni

Liebe Orni!

ja, die Geschichte ist ganz ganz schlimm.
Ich weiß nicht, wieviele Frauen dann tatsächlich abbrechen lassen. 95 % ist natürlich gigantisch.
Ich möchte nicht an der Stelle der Familien sein, die das zu entscheiden haben. Hier können wir aber auch wieder eine gesellschaftskritische Diskussion los treten. Warum verhalten wir uns so? Früher wurden diese Kinder ja auch geboren und aufgezogen. Klar früher war eine andere Zeit.
Nicht alles was modern ist, ist auch gut. Das wissen wir doch beide. Und auch, dass wir unserem Schicksal nicht entgehen können. Eine gute Freundin von mir ist genau 10 Jahre jünger als ich. Und immer wenn ich sage, dass ich das Schicksal nicht heraus fordern will, antwortete sie mir, dass soviel im Leben, oder unter der Geburt oder wann auch immer passieren kann. Recht hat sie.
LG Rocabe

Den Jungen kenne ich..

nicht persönlich,nein,glaube er kam in dem Jahr ,wo mein erstes Kind(nach FU wegen einem Standardtest und katastrophaler Auswertung)zur Welt kam 1997 ....

Jedenfalls habe ich von ihm vor kurzem noch gelesen,ist ja bei Pflegeeltern...

LG Tina,die auch keinen verurteilt,aber gut findet,wenn man erstmal beide Seiten sieht(liest usw.)...

Wieso beziehst Du immer alles aufs Alter`?

Hallo Orni, ich denke FU und was man damit macht, ist jeder Frau frei gestellt und ihre persönliche Sache. Aber wieso sich eine ältere Frau eher für ein behindertes Kind entscheiden soll als eine jüngere und solche Gedankengänge, also ehrlich gesagt, ich finde, auch diese Diskussion hat wenig bis nichts mit dem Alter zu tun, ausser dass das Risiko natürlich grösser ist, aber das weiss ja jede "aeltere Dame" und überlegt sich das wohl, bevor sie schwanger wird. Ich habe nie Untersuchungen gemacht, obwohl ich beides mal spät schwanger war (36 und 38). Ob ich mit einem behinderten Kind umgehen könnte, weiss ich nicht, ich hätte aber alle Probleme der Welt, da ich z.B. darauf angewiesen bin, dass ich viel arbeite und meine ganze Familie finanziell alleine unterstütze. LG Susanne

FU = Freischein?

hallo,
es ist ein ja fast tabu-thema, gut, daß du es aufgegriffen hast und wir hier im forum sachlich drüber schreiben können.
fakt ist wohl: es wird immer unterschiedliche ansichten geben, die man nie unter einen hut bekommen wird.
mir fiel in diesem zusammenhang ein erlebnis aus meinem früher muttersein ein. ich war mit knapp 24 das erste mal ss, da gabs noch keine us-untersuchungen oder tests am ungeborenen kind...
ich als im kreißsaal, 3 wochen zu früh und plötzlich grünes fruchtwasser, und hektik bei gebamme und ärztin, daß es jetzt aber ganz fix gehen müßte...
ich ja von nix eine ahnung, mitten in den wehen liegend und hoffend, daß das bald aufhören möge... später habe ich erfahren, daß "grünes fruchtwasser" ein zeichen für eine schädigung sein kann .
die hebamme hat mir dann meinen sohn gleich auf den bauch gelegt, und beim anblick dieses kleinen von mir geborenen wesens bin ich dahingeschmolzen. kein gedanke daran, weil nun grünes fruchtwasser und falls er doch behindert, daß ich ihn nicht hätte haben wollen...
bei meinem ersten sohn ist zum glück alles gutgegangen.
damals war ich allerdings noch jung und unerfahren, jetzt, im alter 40+ wüßte ich, was mit einem behinderten kind auf mich zukommen würde.
für mich gäbe es mehrere gründe, weshalb zu zu 100% zerbrechen würde unter dieser "last" (hab ein buch daheim stehen: "die last, die du nicht trägst" von roswitha geppert)... ich schätze mich auch so ein, daß ich kein bzw. kaum selbstbewußtsein habe, ich würde auch an der gesellschaft zerbrechen. und ich möchte meinen mann nicht verlieren bzw. beziehungsmäßig so weiterleben, wie bisher.
die andere frage ist natürlich: bei so einem abbruch der ss, ich könnte sicher nie mehr in den spiegel schauen. aber das wäre immer noch besser, als wenn alle mit dem finger auf mich zeigen.
lg. .

FU = Freischein?

Hallo Orni,
ich schreibe hier nicht mehr zu Postings von "direkt Betroffenen",aber vieles was ich hier lese aus den letzten Tagen macht mich betroffen und auch traurig.Mir ging es bei meinen letzten Schwangerschaften,besonders aber bei den beiden jüngsten,ganz besch...aufgrund dieser Problematik,Freude kam erst nach den CZBs auf,ich habe ja damals auch hier gepostet das mein Mann und ich uneins waren bezüglich etwaiger Konsequenzen (bei "negativem Ausgang),eine FU ,also noch später,hätte ich nicht für mich akzeptieren können,allein dieses "bis wann" usw-furchtbar.Das man (Frau) heutzutage nicht mehr so einfach"guter Hoffnung" sein kann,eben auch mit der Möglichkeit das eventuell
ein nicht "normgerechtes" Kind geboren wird,ist ein Damoklesschwert,
ich kann verstehen das diese Möglichkeiten genutzt werden,aber das automatisch bei oft schon geringen Abweichungen gleich das Ende der SS in Erwägung gezogen wird,ohne Nachdenken ob es keine Alternative wäre
auch ein behindertes Kind auszutragen,finde ich schlicht zum heulen.
Dies über "Lebensrecht" oder "Nichtrecht" zu bestimmen,was maßen wir uns da eigentlich an?!Leider wird in vielen Zentren nicht neutral beraten,so hiess es z.B. mal in einem Beitrag,das bei Spina Bifida "immer zum Abbruch" geraten würde,in einem grossen Diagnostik-Zentrum!
Als ein Ehepaar sich entschied,den Sohn trotzdem zu bekommen,kam bei Ärzten und Hebammen Unverständnis auf,ich fand das sehr schlimm.
Das bei werdenden Müttern schon Verzweiflung aufkommt wenn NFM und
Triple-Test ( was meine FÄ nicht empfiehlt) nicht ganz der Norm entsprechen ist mehr als traurig.Leider wird diese ganze Problematik in unserer Gesellschaft flach gehalten, es ist schlichtweg kaum ein Thema,
auch nicht die in D möglichen ( bis zum 9.Monat) unsäglichen Spätabtreibungen ( ich würde niemals Gynäkologin werden wollen als junge Frau um dann morden zu müssen),ich sehe da auch keine Änderung in Sicht,leider.Entscheiden muss jedes einzelne Paar,der Gesetzgeber hat aber die verdammte Pflicht ethische Mindestanforderungen in der Gesetzgebung zu berücksichtigen,ist meine subjektive Meinung.
LG,Marion die auch ein "Nichtnormbaby" ausgetragen hätte wenn es eine Chance auf ein erträgliches Leben gehabt hätte...(das zu beurteilen ist
auch wahnsinnig schwer,unmöglich eigentlich)

Eine von 95 % ...

... das bin ich.
Ihr diskutiert nicht auf gepflegtem Niveau, sondern agressiv und missionarisch.
Es ist naiv zu glauben, dass eine FU die Funktion hat, die Schwangere auf ein behindertes Kind vorzubereiten. Nein, es ist die Möglichkeit sich zu entscheiden.
Wer meint, dass eine Frau nicht über Leben oder Nicht-Leben ihres eigenen Kindes in dem gegebenen gesetzlichen Rahmen entscheiden darf, der sollte sämtliche Pränatal-Diagnostik einfach sein lassen und nur Untersuchungen machen, die die allgemeine Entwicklung des Kindes überwachen. Das wäre konsequent!
Ich bin der Meinung, dass Frau entscheiden darf. Und wenn ich das aus meiner Sicht sehe, dann ging es nie darum, dass wir den Sohn nicht wollten, weil er eben einfach nicht perfekt ist. Vielmehr mussten wir uns z.B. entscheiden, wem gegenüber wir mehr Verantwortung haben und wer mehr Rechte hat. Unsere Tochter, die wir bereits hatten oder der ungeborene Sohn. Denn man muss sich ja auch nichts vormachen. Viele, wenn nicht die meisten Menschen mit Downsyndrom können niemals selbstständig leben. Das bedeutet, dass jemand die Vormundschaft für sie hat. So wird die Schwester für den Bruder sorgen müssen mit allen Konsequenzen. Was bedeutet das für ihr Leben. Dürfen wir ihr das wissentlich aufbürden? Was sollen wir ihr später sagen? Du schaffst das schon, wir sind jetzt raus!?
Das Schicksal der Entscheidung ist kein Leichtes. Ich glaube nicht, dass Frauen leichtfertig entscheiden. Sonst würden mehr darüber sprechen.
Niemand hat uns gedrängt. Wir hatten eine ganze Woche Zeit, die endgültige Entscheidung zu treffen und die Ärzte haben uns jegliche Unterstützung angeboten - egal für welchen Weg wir uns entscheiden.
Dass man kein Recht auf ein gesundes Kind hat, das ist klar und das noch viele andere Dinge sein oder passieren können, die einen Menschen zum Behinderten machen, weiß auch jeder. Aber wenn man die Möglichkeit hat, sich gegen ein Schicksal zu entscheiden, dann ist das legitim und menschlich.
Und das Schicksal bleibt, anders als wenn mein Sohn geboren wäre, aber auch heute nach drei Jahren, die vergangen sind, ist er bei mir. Es gibt keinen Tag an dem ich nicht an ihn denke - nicht mir Reue oder Schuldgefühlen, sondern mit Trauer, dass er nicht gesund war. Er hat ein Grab und er hat einen Platz in unserer Familie.
Viele Grüße
Ela

Eine von 95 % ...

Ich finde es mutig und OK, dass Du hier die andere Seite aufzeigst.
Aber in meinen Augen ging es bei diesem Thema weder darum zu missionieren noch aggressiv zu werden.

Wenn Du schreibst:

***Es ist naiv zu glauben, dass eine FU die Funktion hat, die Schwangere auf ein behindertes Kind vorzubereiten. Nein, es ist die Möglichkeit sich zu entscheiden***

finde ich das nicht minder aggressiv, weil Du - ohne Dich hier jemals (irre ich?) an anderen Postings aktiv beteiligt zu haben - einigen unterstellst, sie seien naiv.
Und meinetwegen war/bin ich naiv in Deinen Augen. Wenn es naiv ist, sich Gedanken über Sein oder Nichtsein zu machen und einfach daran zu glauben, dass medizinisch Errungenschaften im Sinne des Hippokrates von Kos sind.

Ich bin der Meinung, dass Frau entscheiden MUSS und nicht DARF - so einfach ist das.

Aber durch Deine Antwort gibst Du meinem ursprünglichen Posting noch einmal "Stoff" und ich sehe, wie berechtigt es war zu fragen, ob eine FU ein Freischein zu einer Abtreibung sein könnte.

LG,

orni

Eine von 95 % ...

Ich bleibe dabei, dass eine Frau entscheiden darf. Genauso wie sie entscheiden darf jahrelang künstlich zu verhüten, um dann wenn es natürlich nicht mehr geht, künstlich zu befruchten!
Wir leben in einer Gesellschaft, in der vieles fragwürdig ist. Ich bin der Meinung, dass das zählt, was die einzelne Frau mit sich ausmacht, ausmachen kann. Das tut im kleinen sowieso jeder und fängt schon bei ungesundem Verhalten in der Schwangerschaft an, da entscheide ich auch schon über mein Kind!
Niemand sollte sich auf ein hohes Roß setzen und andere verurteilen, wenn er nie in der Situation gewesen ist. Das finde ich nicht in Ordnung. Noch dazu, da hier eine Frau im Forum ist, die sich wegen ihrer Werte sorgen macht, der es schlecht geht, die Angst hat.
Viele Grüße
Ela

Schau, noch mal für Dich ganz allein....

... werde ich kurz auseinanderpusamentieren:

Es geht nicht um Schwarz oder Weiß, Gut oder Böse, Verantwortungsvoll oder Verantwortungslos oder was weiß ich.
Wenn Du mir bitte genau aufzeigst, WER sich hier auf ein hohes Roß gesetzt hat?
Mit meinem Posting habe ich einfach meine Gedanken zu den Postings der vergangenen Tage aufgeschrieben? Meine Gedanken! Es fanden sich ähnlich denkende und es fanden sich konträr denkende.

Du denkst an die Frau, bei der demnächst eine FU ansteht und machst Dir Gedanken, wie sie sich durch diese Diskussion fühlen könnte. OK. Ich denke u.a. an die Frauen, die sich bereits für ein behindertes Kind entschieden haben und gegen Pränataldiagnostik. Wie mögen die sich fühlen/gefühlt haben, angesichts der Tatsache, dass eine FU/CZB (u.a. auch in Deinen Augen) quasi Pflicht ist, ein behindertes Kind durchweg eine Belastung um nicht zu sagen ein Fehlgriff ist?

Ich denke nach wie vor, dass Pränataldiagnostik ihren Ursprung in der frühzeitigen Aufklärung der Schwangeren hat bzw. haben sollte und finde es persönlich eben nicht OK, wenn frau mit der Einstellung "Gesund ja - behindert nein danke" in ihre Schwangerschaft geht. Will heißen: Ich kann es leider nicht nachvollziehen, dass man schon im Vorfeld über das Leben des Wunschkindes entscheidet (ich dachte immer, das passiert erst, wenn ein Ergebnis vorliegt).

Vielleicht liest Du mein Posting noch mal durch und merkst, dass ich grundsätzlich keine militante Gegenerin von SS-Abbrüchen (auch wegen Behinderung) bin.

Und rechtfertigen muss sich hier keiner, finde ich.

Gruss!

orni

Schau, noch mal für Dich ganz allein....

Jeder darf sich für oder gegen Pränataldiagnostik entscheiden. Sie ist keine Pflicht, schon gar nicht in meinen Augen, das habe ich nie geschrieben, im Gegenteil, jede Frau darf sich entscheiden. Jede Frau hat die Verantwortung für ihre Schwangerschaft und ihr Kind. Niemand wird außerdem dazu gezwungen, sich gegen ein behindertes Kind zu entscheiden. Und wer spricht davon, dass ein behindertes Kind ein Fehlgriff ist?
Und es geht nicht die Frauen, die sich gegen ihr Kind entschieden haben zu verteufeln, Ihnen Schwäche und Oberflächlichkeit zu unterstellen. So einfach ist die Welt nicht und man sollte Respekt vor dem Schicksal und der Entscheidung jedes einzelnen haben.
Schade, dass Du nicht verstanden hast, dass es, meiner Meinung nach unnögtig ist, sich auf eine Pränataldiagnostik einzulassen, wenn man weiß, dass man sich in gar keinem Fall gegen das Kind entscheiden würde. Warum dann das Fehlgeburtsrisiko, das ja ohne Zweifel da ist, in Kauf nehmen? Das macht für mich keinen Sinn, tut mir leid. Es sei denn, es könnte eine Krankheit entdeckt, die noch im Mutterleib behandelt werden kann. Das ist aber mit FU/CBZ meines Wissens nicht der Fall.
Viele Grüße
Ela

Dann bin ich naiv?

Hallo,Ela...erstmal tut mir dein Schicksal schon sehr leid und ich richte nicht über Frauen,die ein Kind nicht austragen können oder wollen oder sonstwas(aber ich habe doch meine Meinung dazu und ich kann eine Meinung haben OHNE zu richten)...

Ich bin eine,die du als naiv beschreibst.Und wenn du so etwas schreiben darst ohne weitere Gedanken,kann ich dir sagen,dass es für einige Frauen(dazu gehöre ich)durchaus um die Vorbereitung ging...

Ich fand es für MICH und für UNS als Familie wichtig,sich dann auf ein evtl.DS-kind vorzubereiten,indem ich Frühförderstellen usw.besuche,Kontakte knüpfen hätte können und mit Betroffenen vorab kontaktieren zu können...

Mir wäre es wichtig gewesen,auch meine Kinder mit einzubeziehen,was an diesen Kindern anders ist und das sie diese kinder einfach erleben....

Das kannst du nicht als naiv bezeichnen(wenn doch,ist das für mich aber nicht schlimm),nur,weil ICH diese Art von Vorbereitung gebraucht habe...Habe ich einfach,es gehört zu mir...

Klar darf Frau entscheiden,aber MUSS sie ja nicht...oder?

Und ich persönlich habe gerade an meine Kinder dabei gedacht,damit auch ich sie vorbereiten darf...ich finde es auch für uns als Familie wichtig als Werte usw.,dass man sich kümmert,auch,wenn wir mal nicht mehr sind..da ist es egal,ob das kind behindert ist (für mich)oder später ein Bruder(ich habe Jungs)für den anderen aus anderen Gründen sorgt...das finde ich persönlich halt Familie...

Wenn du das nicht wolltest,ist es für mich genauso akzeptabel,aber die anderen Möglichkeit,damit kann ich halt besser leben...

LG Tina

Dann bin ich naiv?

Lieb Tina,
o.k. vielleicht ist "naiv" nicht richtig, aber warum hast Du Dein Kind dem Risiko einer Fehlgeburt ausgesetzt, wenn Du es auf jeden Fall bekommen hättest. Das ist ein Rätsel für mich! Aber ich muss auch nicht alles verstehen.
Dass Du es als Verpflichtung ansiehst, dass Geschwister für einander sorgen, ehrt Dich. Ich bin auch für ein für einander einstehen - das ist Familie. Aber meiner Meinung nach muss ich meiner Tochter auch die Freiheit schenken, sie muss immer auch eine Wahl haben. Was das Leben dann so bringt, weiß niemand.
Viele Grüße
Ela

Dann bin ich naiv?

Hallo,Ela....nicht als Verpflichtung,sondern einfach aus Liebe...das ist für mich ein großer Unterschied und allein von MEINEN Gefühlen her würde ich mich auch kümmern,nie aus Verpflichtung sondern aus Liebe...und daher hoffe ich,dass meine Kinder ähnliche Gefühle haben werden....letztendlich kann ich das nicht wissen,aber doch hoffen und evtl.auch durch meine Einstellung,mein Vorleben usw.vermitteln und sie dadurch prägen...

Das zum FG-risiko,ich habe vertraut,meinem FA(den ich seit Teeniezeiten habe und der auch FU`s macht)und meinem Körper...ich hatte,ehrlicherweise oder auch wirklich naiv(hier stimmt das Wort wohl)niemals Angst vor einer FG nach der FU...

LG Tina

Warum fühlst Du Dich so angegriffen?

Ich habe das Gefühl, Du versuchst Dich zu rechtfertigen...
In Laufe der letzten Tage (der Thread ist ja sehr lang geworden) hat sich doch herauskristallisiert, dass es hier nicht um Anklage sondern nur um eine Frage ging.
Nicht mehr und nicht weniger.
Und wenn Du dazu stehst, (und das betonst Du ja) dass Du Dich für einen SS-Abbruch entschieden hast, dann ist das OK für Dich und für alle anderen auch, glaube ich.


Warum also dieser sarkastische Ton?

LG,

orni

P.S.

Ich habe auch nicht erst durch diese Diskussion diese Einstellung vertreten und gesagt,sondern in den ganzen Jahren,in denen ich hier im Forum bin(und auch in ET-foren)dieses immer erwähnt,wenn ich zur FU ging....LG Tina

Ich auch...

mir ging es ganz genauso.
Ich habe auch eine jetzt 21 jährige Tochter die übrigens auch ungewollt war und trotz widriger Umstände (Studium ohne Vater) recht gut geraten ist.
Vor 6 Jahren hatten wir (GG, Tochter und Ich) entschieden unseren kranken Sohn nicht zur Welt zu bringen. Eigentlich wollte ich keine FU (war damals 36) machen lassen ein US in der 14 Woche zeigte aber dann eine verdickte Nackenfalte, die folgende CB bestätigte dann Trisomie 21.
Wir fühlten uns auch von keiner Seite zu einer Abtreibung gezwungen.
Der ausschlaggebende Grund für mich zum Abbruch war das verhindern von Leiden unseres noch nicht geboren Kindes.
Unsere Medien zeigen oft nur die harmlosen Fälle von Trisomie 21, z.B. überleben 40% dieser Kinder nicht die 20 SSW und im 1 Lebensjahr sterben noch mal 20% und das oft unter wirklichen Qualen.
Eine Freundin meiner Schwester "durfte" das "nicht Sterben dürfen" ihres Trisomie Sohnes 3/4 Jahr miterleben.
Nach der Geburt setzt sich nämlich eine Maschinerie in gang die Leben um jeden Preis heißt, das Kind gehört dann praktisch den Ärzten und die dürfen nicht anders als für das Leben entscheiden.
Wenn wir hier schon über Gott spielen und aussortieren diskutieren sollten wir auch mal danach fragen ob ein besonderes Kind nicht auch das Recht auf Sterben hat.
Ich finde es schon befremdlich wenn jemand es für richtig hält ein Kind nicht auszutragen weil es gerade nicht in die Lebensplanung (kann frau ja auch zur Adoption freigeben) passt auf der andern Seite aber sagt das Leben mit einem behinderten Kind kann frau immer schaffen.
Übrigen traure ich auch immer noch um unseren Sohn nicht weil er nicht gesund war sondern weil er in seinem kurzen Leben (16 SSW) so viele Qualen erleiden musste.
Auch bin ich froh, dass mein Gewissen einwenig erleichtert wurden als unsere Hebamme sagte er währe wahrscheinlich nicht bis zur 20. Woche gekommen, sein Köpfchen war sehr deformiert.
Für mich ist er aber in keinster Weise hässlich oder sogar ekelig, die Fotos von Ihm sehe ich mir immer noch so 2 mal im Jahr an und lasse meiner Trauer freien Lauf
Liebe Grüße
Elke

Eine von 95 % ...

Liebe Ela,

ich danke Dir für Deinen Beitrag. Man merkt, dass Ihr Euch verantwortungsbewusst mit dem Thema auseinandergesetzt habt und solche Statements wie der deinige werden leider viel zu selten publik gemacht. Auch ich hätte schweren Herzens nach der FU bei neggativem Ergebnis abgetrieben. Gewissensentscheidungen bedeuten meiner Meinung nach nicht immer den Weg des geringeren Widerstands. Jede Frau muss ihren eigenen Weg gehen dürfen, ohne dafür verurteilt zu werden.

GGLG Paul_a

FU = Freischein?

Hallo Orni!
Ich schau ja wirklich mittlerweile selten hier rein und schreibe ja nun noch seltener, aber diesmal muss ich einfach was schreiben. Ich stimme Dir in allen Punkten zu 100% zu. Als ich mit fast 39 mit meiner Maus schwanger war haben mein Mann und ich uns bewusst GEGEN eine FU entschieden weil wir es nicht für nötig befanden, da wir unser Kind in JEDEM Fall bekommen hätten. Ich wusste auch zu diesem Zeitpunkt, da ich hier noch nicht so aktiv war, das es doch jede Menge Frauen um die 40 noch ss werden. Ich hielt mich echt für ziemlich exotisch. Und wenn man sich dann die Statistiken ansah rechnete ich schon fast mit einem Kind das ein DS hat. Ich beschäftigte mich während der SS sogar intensiv damit.
Und heute denke ich darüber nun noch wahrscheinlich viel extremer.
Ich bin in einem Krebsforum wo es LEIDER auch viele Krebskranke Kinder gibt. Diese Eltern haben auch mal ein gesundes Kind geboren und sind dann von dieser schlimmen Krankheit ereilt worden. Ich meine es gibt leider viele erst gesunde Kinder die krank werden - die kann man doch auch nicht einfach weggeben weil es schwierig wird. Meine Familie hat mich doch auch nicht verstoßen weil ich jetzt nicht mehr soviel leisten kann wie früher und teilweise auch eine schwere Belastung war.
Eigentlich kann ich irgendwie gar nicht alles so richtig in Worte fassen was ich zu diesem Thema noch sagen könnte. Du Orni kannst immer alles viel besser sagen (schreiben). Also schließe ich mich Dir voll und ganz an.
Lieben Gruß
Dani

sehr komplexe und sehr private Gewissensentscheidung und sollte nicht pauschal vorverurteilt werden

Hallo Orni,

nur ganz kurz da ich noch dringend etwas für morgen vorbereiten muss und gerade gesundheitlich auch etwas angeschlagen bin. Es ist meine Grundüberzeugung (abgesehen davon, dass ich sehr dankbar bin, dass der Kelch immer an mir vorübergegangen ist), dass man Frauen die Abtreiben wollen, nicht von vornherein verurteilen sollte. Eine Entscheidung für oder gegen eine Abtreibung ist eine sehr komplexe und sehr private Gewissensentscheidung und sollte nicht pauschal vorverurteilt werden.

Dass eine FU natürlich auch dazu dient, um sich vorher informieren zu können über Hilfen bei Behinderungen ist natürlich sehr wichtig für die Frauen/Paare, die nicht abtreiben würden, da hast Du recht.

Ich habe jetzt die ganzen Postings der letzten Tage nicht gelesen über das Thema, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Frau die abtreiben muss Angst davor hat, es mit einem behinderten Kind nicht zu "schaffen". Schaffen kann man viel mehr als man sich selbst zutraut, das hat mich die Erfahrung immer wieder gelehrt. Die Frage ist nur, welche Entscheidung ist besser zu verantworten. Gegenüber Anderen und auch gegenüber sich selbst.

Diese Themen sind aber so unterschiedlich zu bewerten (je nach Umständen), dass es mir schwer fällt sie hier in den Foren auszudiskutieren.

Wichtig finde ich, dass wir auch hier in den Foren nicht verurteilen, sondern versuchen zur Entscheidungsfindung beizutragen. Sofern das geht virtuell.

Sei lieb gegrüßt.

Paul_a

Problematik - Behindertes Kind und Alter....

Hallo Orni!
...wieder ein heißes Thema..., aber es betrifft uns ja alle, besonders die Spätgebärenden (weil da rein statistisch gesehen die Gefahr größer ist für DS u.a.)
Das Problem stellt sich da für mich eindeutig in folgendem:
ein "normales" Kind ist mit ca. 20 Jahren - meistens zumindest...o))! - erwachsen und allein überlebensfähig. Da geht es also bei Spätgebärenden nur darum, ob sie "...so lange leben, um es groß zu bekommen"; halbwegs zumindest. Also in etwa 20 Jahre. Nach der heutigen durchschnittlichen Lebenserwartung kann man als 40-jährige durchaus davon ausgehen, 60 zu werden.... - ja, natürlich gibt es genug andere Fälle, doch die sind und bleiben die Ausnahme, die Mehrzahl der 40-jährigen Frauen erlebt die 60 tatsächlich.
Doch ein behindertes Kind wird NIE "...allein überlebensfähig" sein. DAS ist das Problem. Ich könnte mit diesem Gedanken kein Kind in die Welt setzen, mit dem Gedanken, daß es "...nach mir" auf Wildfremde angewiesen sein wird. Eine fürchterliche Vorstellung für mich, aber bitte. Klar weiß ich, daß es "....sehr gute Heime und Einrichtungen..." für Behinderte / Schwerstbehinderte gibt - nur - verwandt sind all diese Mitarbeiter jedenfalls nicht mit "meinem Kind", und werden es auch nie. Ich könnte einfach mit diesem Gedanken nicht von dieser Welt gehen, ich wüßte mein Kind einfach nicht gut genug versorgt - gut genug, wie es die eigene Mutter könnte.
Zutrauen würde ich es mir allemal. Aber - das Kind wird mich doch überleben... - samt seiner Behinderung....; klar, wenn ich erst 20 bin, ist dieses Verhältnis viel besser; doch mit 40 oder später wäre es mir definitiv zuwenig Zeit, die ich hätte, um auf mein "behindertes Kind" aufzupassen.
Alissa
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