Hallo zusammen,
ich muss mal loswerden was die letzten beiden Wochen bei uns los war.
Von der FG hatte ich ja schon ausführlich berichtet, aber erlich gesagt hat mir das was danach passiert ist, erst richtig den Boden unter den Füßen weggezogen.
Ich muss mal etwas ausholen: Im Sommer, kurz bevor ich schwanger wurde, war ich beim HA um meinen Prolaktin-Wert bestimmen zu lassen. Ich stille ja noch und wollte wissen inwieweit das ev. das schwanger werden erschwert. Das Labor schickt den Wert an die Praxis und weist darauf hin, dass auch das TSH überprüft werden sollte. Ich telefoniere mit der Ärztin und wir sprechen nur über das Prolaktin, dass sie anschließend nochmal im Labor den TSH bestimmen lässt, sagt sie mir nicht. Auch nicht, dass der TSH wie sich herausstellt bei <0,03 liegt.
Im folgenden Zyklus werde ich schwanger. Etwa in der 4. oder 5. Woche habe ich leichte Blutungen und gehe ins KH. Die Ärztin rät mir meine SD untersuchen zu lassen, da ich schon zwei FG hatte. Als ich das beim nächsten Termin meiner FÄ sage, meint diese das sei nicht nötig, ich habe ja schon Kinder bekommen.
Nun, nach der FG rät mir die Ärztin im KH wieder meine SD untersuchen zu lassen. Ich rufe beim HA an um einen Termin zu machen, da sagt mir die Dame am Empfang: "Wieso, das haben wir doch erst im Sommer gemacht?!" Ich lasse mir den Wert sagen. <0,03. Ich schreibe das hier im IWSW Forum und bekomme natürlich die Antwort dass der Wert viel zu niedrig sei und ich eine Überfunktion habe.
Ich sag Euch, das war so ein Schock! Gefühlt hundert Mal schlimmer als die FG selber. Denn, gegen einen Schicksalsschlag wie einen Chromosomendefekt kann man nichts machen und damit muss man als Ü40jährige klarkommen. Aber der Gedanke, dass man es hätte verhindern können? Dass alles, was wir in den Tagen vorher geschehen ist, dass das eventuell überflüssig war? Das mein Kleiner noch leben könnte und dass ich weiterhin mich auf mein kleines Wesen freuen könnte? Meine kleine Tochter doch bald ihr kleines Geschwisterchen bekommt? Ich war eine Woche wie benommen und auch heute noch geht es mir schlechter als nach der FG selber.
Zwei Tage später war ich beim HA und habe Blut abnehmen lassen. Ich spreche die FG nur bedingt an, der Arzt nimmt es gar nicht wahr, aber ich schaff es einfach nicht deutlicher zu werden. Am selben Tag habe ich Nachkontrolle bei der FÄ. Mein Mann ist dabei und wir sprechen sie auch auf die SD an. Sie sagt wieder: Eine Unterfunktion kann es erschweren dass man überhaupt schwanger wird, aber eine Überfunktion hat gar keine Auswirkungen auf eine bestehende Schwangerschaft.
4 Tage später habe ich einen Termin beim HA zur Besprechung der Blutergebnisse und zum US der SD. Diesmal ist mein Mann dabei. Die Blutwerte sind diesmal unauffällig und der US zeigt, dass die SD nur minimal vergrößert ist. Wir sprechen den Arzt darauf an, was sich seit Sommer zugetragen hat. Erst versucht er uns abzuwimmeln, spricht immer davon dass die Werte doch in Ordnung sind. Später haben wir den Eindruck dass er versteht, dass wir nur loswerden wollen wie "unglücklich" das alles verlaufen ist und wir verabreden ein gemeinsames Gespräch mit der Ärztin, mit der ich wg. Prolaktin gesprochen habe (und die die SD unerwähnt lies).
Dieses Gespräch war nun heute und es war extrem ernüchternd. Zum einen behauptet auch er nun dass eine SD-Überfunktion keinerlei Einfluss auf eine bestehende Ss hat und außerdem wäre es ja ganz normal gewesen, dass die Ärztin den TSH im Sommer nicht mehr erwähnt hat, denn der war ja nur minimal abweichend. Am schlimmsten aber war der Spruch, wir würden ja jetzt nur nach eine Ursache suchen, weil wir mit der FG nicht klar kommen. Von da ab war das Gespräch für mich gelaufen. Ich hab ihm sehr deutlich gesagt, dass es mir vorher, als ich annahm es läge an einem Chromosomenfehler, deutlich besser ging, als mit dem Gedanken zu leben, es hätte eventuell, und sei die Chance auch so gering, verhindert werden können. Mein Mann hat dann noch sehr lange sehr ruhig mit den beiden geredet, hat ihnen goldene Brücken ohne Ende gebaut, aber glaubt bloß nicht, dass ein einziges Mal: "Das tut uns leid, was ihnen passiert ist" zu hören war.
So, nun muss ich mir nicht nur eine neue FÄ, sondern gleich noch einen neuen HA suchen.
Sagt mal, bin ich eigentlich bekloppt, oder was ist da los? Ich weiß, normalerweise denke ich auch, dass man besser einen "Fachmann" fragt, als Dr. Google, aber wenn man nach zwei Sekunden Seiten findet, die halbwegs seriös aussehen und auf denen zu lesen ist, dass eine Überfunktion die Ursache für eine FG sein kann?
Jedenfalls fällt es mir dadurch extrem schwer wieder auf die Beine zu kommen. Ich verstehe nicht warum ich, nachdem ich mir doch alle Mühe gegeben habe positiv durch diese Zeit zu gehen, jetzt nochmal so einen Nackenschlag bekommen muss? ich hab vorher noch jedem der gesagt hat, das wäre unfair, erwidert dass das Leben halt mal so und mal so läuft. Aber jetzt??? Wie soll ich da noch einen positiven Gedanken finden??? Ich bin einfach nur mutlos und fühle mich zudem von den Ärzten veräppelt um es mal vorsichtig auszudrücken. Nächste Woche haben wir einen Gesprächstermin in einer KiWu, ich hoffe mit denen kann man mal vernünftig reden und ich habe große Hoffnung, dass die lieber einen Wert zu viel überprüfen, als einen zu wenig.
Trotzdem gibt es für mich noch kein nach-vorne-blicken. Bin einerseits noch zu sehr erschüttert, andererseits scheint immer noch hcg vorhanden zu sein (teste ab und zu mit Ovus), so dass ich noch nichtmal mit der Mens in absehbarer Zeit rechnen kann.
Sorry fürs zutexten, aber es hat gut getan das loszuwerden.
So, Töchterchen ist wach, ich muss weg.
Ganz liebe Grüße Euch allen,
Eure Paula