Ihr Lieben,
erstmal vielen Dank für eure einfühlsamen, tröstlichen Worte. Nachdem ich mir nun auch erlaubt habe Tränen fließen zu lassen geht es mir besser. Ich hatte ja geschrieben, dass meine Ärtzin damit einverstanden war, dass ich erst einmal keine Ausschabung haben möchte.
Die Absprache von Dienstag lautet: Sobald es anfängt zu bluten, komme ich in die Praxis. Ich kann sie jederzeit erreichen. Sollte ich nicht bluten, komme ich nach knapp einer Woche zur Kontrolle. Beta HCG wird dann ebenfalls abgenommen und kontrolliert.
Vermutlich ist es auch eine Art der Bewältigung, dass ich erstmal intensiv zum Thema im www recherchiert habe und interessante Erfahrungsberichte, aber auch einen sehr aufschlussreichen Fachartikel gefunden habe aus einer Zeitschrift für Gynakologie und Geburtshilfe.
Titel: Management von spontanen Fehlgeburten im ersten Trimenon: Zuwartendes Verhalten versus Abortkürettage - neue Kriterien zur Patientenselektion. Die Begriffe "Abortkürettage" und "Schneeberger" reichen zum Googlen, da hier ja keine links gesetzt werden dürfen.
Fazit: Die Kürettage bietet keinen Vorteil gegenüber abwartendem Verhalten (auch wenn deutsche Krankenhausärzte da meistens anderes erzählen).
Hier stark verkürzt die Ergebnisse:
Nach 7 Tagen nach Feststellung der verhaltenen Fehlgeburt weisen bereits 54 % der Frauen ein leeres Uteruscavum auf, nach 21 Tagen 81 % und nach 28 Tagen 84 %. Ebenfalls waren die Beta-HCG-Spiegel in einem Bereich, der auf eine komplette spontane Fehlgeburt hinwies.
Komplikationsraten unterschieden sich nicht statistisch signifikant von der Kontrollgruppe, die eine Kürettage hatte durchführen lassen.
Mit diesem Wissen fällt es mir nun noch leichter abzuwarten. Ich fühle mich dann einfach besser, weil selbstbestimmter. Ende Oktober wollen wir allerdings für eine Woche in Urlaub fahren. Bis dahin sollte etwas passieren, denn auf der Insel gibt es kein Krankenhaus für den Notfall einer unkontrollierbar starken Blutung, die dann eventuell doch eine Ausschabung erforderlich machen würde.
Leider ist mein HB-Wert jetzt schon (Wert vom 23.9.) bescheiden bei 10,9 g/dl und da ich gut gerüstet sein möchte für alles was kommt und mich auch so schon sehr schlapp und energiearm fühle, habe ich mir Eisenkapseln besorgt, die aber leider dazu führten, dass mir so schlecht wurde, dass ich mich 2 Stunden später übergeben musste.
:-!
"Kräuterblut" vertrage ich besser, aber erfahrungsgemäß fällt es mir schwer, wirklich 3 mal am Tag eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten an die Einnahme zu denken. Habt ihr Tipps für mich, wie ich mein Blutbild verbessern könnte? Übrigens waren die Erythrozyten, Hämatokrit, MCV und MCH ebenfalls zu niedrig.
Herzliche Grüße an euch
josa