@ Orni und Klarika
hier noch eine verspätete Antwort zum Thema Babyzeit/Stillen.
Ihr beide habt ja wirklich die volle Breitseite abgekriegt. Manche Hebammen sollte man besser auf den Mond schießen.
Dass jede Frau stillen kann, wenn sie nur wirklich will, ist definitiv ein Mythos.
Und soooo wichtig ist das Stillen meiner Ansicht nach nicht. Deswegen totalen Stress zu machen, junge Mütter zu verunsichern und ihnen die Babyzeit zumindest teilweise zu verderben (und dem Säugling unnötig lange eine Magensonde zuzumuten!), ist für meine Begriffe total kontraproduktiv. Zum Glück war meine Hebamme der gleichen Meinung.
Ich bin übrigens nicht gestillt worden. (1966 geboren, d.h. anderes Extrem, nämlich keinerlei Unterstützung für Mütter bzgl. Stillen - außerdem Notkaiserschnitt - also bei meiner Mutter klappte es einfach nicht.) Bin trotzdem kerngesund und immerhin so intelligent, dass ich mein Abi mit Durchschnittsnote 1,3 geschafft und ein Informatikstudium mit Gesamtnote ?sehr gut? absolviert habe. Auch sonst halte ich mich für ziemlich normal. Man kann nämlich auch einem ?Flaschenkind? sehr viel Körperkontakt, Liebe und Zuwendung geben, was meine Mutter auch getan hat.
Ich würde mich sehr freuen, wenn es beim nächsten Kind mit dem Stillen problemlos klappen würde, weil das an sich ja eine tolle Sache ist. Aber so einen Stress wie bei Jan-Philipp würde ich mir vielleicht nicht noch einmal machen und dafür lieber die Anfangszeit mehr genießen.
Liebe Grüße
Wiebke
Hilfe, der Editor hat alle Leerzeilen geschluckt :-( LG Wiebke
@ Orni und Klarika
habe letztens wieder so ein buch in der hand gehabt, OT: jede frau/mutter kann stillen, nur geduld oder so ähnlich....boh, da krieg ich brechreiz.....
lg
otternase, die ihre kinder auch ohne stillen großzieht....
@ Orni und Klarika
ich bin auch nicht Orni oder Klarika und melde mich trotzdem zu Wort...
Meine beiden Kinder (geboren 1998 und 2004) wurden auch beide nicht gestillt. Und zwar, weil ich nicht wollte!!! Ich wollte mir endlich wieder selber gehören und keine Rücksicht mehr nehmen. Sehr egoistisch ich weiß. Ich bin ja auch eine Rabenmutter!
Die Kinder haben es gut überlebt. Die große war öfter mal erkältet, die kleine so gut wie nie. Wir schieben es darauf, dass die große fast steril gehalten wurde in den ersten Monaten und die kleine nicht.
Bei uns mussten sich alles wochenlang die Hände mit Sterilium desinfizieren, bevor sie das Kind anpacken durften! Jawohl, so dämlich war ich 1998. Ich habe 8 Monate Flaschen und Sauger ausgekocht. Beim zweiten Kind waren es nur noch 3 Monate und die Hände haben wir uns nur gewaschen :-).
Der Sohn meiner Kusine wurde 8 oder 9 Monate voll gestillt und hatte einen Infekt nach dem anderen. Es liegt also nicht nur am Stillen.
Aber: heute tut es mir leid, dass ich nicht gestillt habe und dieses Gefühl nicht kenne. Würde ich jetzt noch mal ein Baby bekommen, würde ich es wenigstens versuchen wollen.
Aber geschadet hat es definitiv nicht!!
LG Rocabe
@ Orni und Klarika
ich bin ja stilltechnisch eher das andere Extrem - stille jetzt so ziemlich seit April 2003 ohne Unterbrechung (mal mehr, mal weniger oft am Tag), und hatte damit keine größeren Probleme. Bei der Großen war ich eh ganz allein und hätte keinen fragen können - aber mit ein paar kreativen Anlegetechniken haben wir die Kurve ganz gut gekriegt. Und trotz Vollzeit-Job (dem ich ab dem 3. Monat nach der Geburt auch wieder brav nachgegangen bin) hat sie sich bis ca. 9 Monate fast ausschliesslich von MuMi ernährt - einer guten Pumpe und einem lieben Papa sei Dank.
Ohne diese positive Erfahrung hätte es bei Nr. 2 allerdings wohl kaum geklappt - der Süße wurde nämlich in der Klinik mit Flasche gefüttert und lehnte zu Hause erstmal alles ab, was nicht wie ein Gummi aussah. Nach langem Kampf habe ich ihm dann Stillhütchen angeboten - das war okay für ihn. Und dann angefangen, die blöden Dinger mitten in der Mahlzeit wegzuziehen - nach paar Wochen hatte er sich dran gewöhnt, auch ohne zu trinken. Aber von der Hebamme bekam ich kaum Unterstützung - nichtmal auf die Idee mit den Hütchen kam sie. Ohne die vorherige Übung hätte ich sicher aufgegeben - vor allem, weil der kleine Bengel sowieso schon mit 2 Monate 2 Zähnchen bekam und nach allem angelte, was wir so auf dem Teller hatten.
Ich selbst wurde übrigens 3 Monate gestillt - damals gab es wohl noch keine Salbe gegen wunde Brustwarzen, also wurde meiner Mutter vom Stillen abgeraten.
Naja, mal sehen, wie Nr. 3 wird - ich hoffe, das Stillen klappt so problemarm wie gewohnt. Ansonsten muss es eben die Flasche sein. "Muss" deswegen, weil ich eine faule Ratte bin und diese zusätzliche Arbeit mit Aufstehen, kochen, waschen, sterilisieren etc. nicht haben muss. Groß werden die Kinder mit dieser Nahrung aber sicher genauso.
LG,
Claudia
Du sagst es:
Diese Auskocherei etc. pp. fand ich selber echt z.K. Mann muss ja die Pullen vorher eh sauber machen (und ich hatte damals keine Spülmaschine - tiefestes Mittelalter) und meine Maus trank in ihren besten Zeiten 8 Pullen am Tag. Die ersten 3 Monaten noch 2 Pullen in der Nacht - also bei den leisesten Anzeichen aufstehen, Wasser abkochen, Pulle kühlen auf 50 Grad, Milch mixen, Pulle wieder kühlen und das in der Zwischenzeit wachgewordene und wie am Spieß vor Hunger/Durst schreiende Kind beruhigen. Und danach wieder gleich einschlafen??? Nö, ich glaube ich hatte mind. 8 Wochen lang einen tägl. Gesmtschlaf von ca. 4 Stunden.
Stillen ist in meinen Augen praktisch - zumal man ja auch MuMi abpumpen kann, um etwas flexibler zu sein.
LG,
orni
Du sagst es:
Obwohl - ne Freundin von mir hat es noch schlimmer erwischt. Die hatte zwar genug Milch, aber Baby war 1 Monat zu früh und angeblich zu schwach, um aus der Brust zu trinken. Also wurden die beiden im KKH an Abpumpen und Flasche geben gewöhnt - und haben das knapp 6 Monate durchgehalten. Hat ihnen ja auch niemand Mut gemacht, es vielleicht mal anders zu probieren. Da hat man dann beides - nachts aufstehen und warmmachen und sterilisieren, und dazu noch Pumpen, und alle Nettigkeiten, die einem das Stillen schwermachen können (Aua-Brust, Milchstau, etc.).
LG,
Claudia
Du sagst es:
@ Orni und Klarika
Nun, ich habe zwar weder ein Studium vorzuweisen noch hätte ich eins eventuell mit "sehr gut" abgeschlossen... trotzdem bin ich nicht blöde und behaupte einfach mal, dass ich nen Tick mehr Grips habe als der Durchschnitt. Meine Schwester (auch Flaschenkind anno 1949) dahingegen würde ich (der Erzählung nach - sie ist schon tot) als Hochbegabte einschätzen (damals peilte das bloss kaum jemand). Tja, wie kann DAS sein - Mutation??? Meine Nichte wurde gestillt (meine Schwester hatte im Gegensatz zu mir tonneweise Milch) und hat ihr Studium mit 1,6 abgeschlossen - mein Neffe (auch gestillt) ist "nur" Handwerker.
Meine Maus spricht nicht mehr und nicht weniger als andere Kinder in ihrem Alter, spricht dafür zwei Sprachen *g* (mit mir Hochdeutsch - meistens - und mit anderen Dialekt), singt wie eine kleine Nachtigall und ist ein liebes, ausgeglichenes Kind - obwohl sie nicht an meiner Brust nuckeln konnte.
Es mag wirklich sein, dass Stillkinder einen höheren IQ haben als Flaschenkinder. Ist auch noch tolle Sache für DIE Mäuse, die in einem Milieu aufwachsen, wo sie ansonsten keinen Kick für ihren IQ bekommen. Ansonsten denke ich, ist das Stillen - was den IQ angeht - EIN Aspekt unter vielen. Vielleicht gibt es sogar Mütter, die LZS sind, damit das Kind hinterher hochbegabt wird (nachdem ich mitbekommen habe, wie ehrgeizig einige Mütter bereits bei 1,5 J. alten Kindern sind, wundert mich nix mehr).
Heute bin ich (sind wir) schlauer. Niemals, wirklich niemals, würde ich mir diesen Streß noch einmal antun. Ich habe z.B. auch lange ausschließlich Pre gefüttert, obwohl meine Maus davon nicht mehr satt wurde. Irgendwann bin ich dann auch 1er bei der Nachtflasche umgestiegen und siehe da: Das Kind schlief länger und eine ganze Pulle konnte entfallen (sie war eh ein Brocken - konnte also gut drauf verzichten).
Und diese militanten Stillvertreterinnen habe ich gefressen. Komischerweise bin ich IMMER WIEDER auf Frauen gestossen, die nicht richtig stillen konnten und es nach ca. 6 Wochen gelassen haben. Irgendwie komisch... ist wie mit dem Puff: Viele gehen hin, aber keiner gibt es zu.
LG,
orni
@ Orni und Klarika
zum Thema IQ-Vererbung hab ich mal eine Anekdote gelesen. Da hat ein Mitmensch einem begabten Papa von vielen Kindern (Bach oder so) erzählt, sein Vater hätte gesagt, dass kluge Eltern meist dumme Kinder hätten. Der Angesprochene erwiederte "Ich habe Ihren Herrn Vater zwar nicht persönlich gekannt, aber er muss ein sehr kluger Mann gewesen sein."
Ich glaube jedenfalls, dass Intelligenz teilweise angeboren ist, teilweise mühevoll erarbeitet wird. Mein Mann ist so ein Beispiel für ersteres - der Vater hat sich schon längst das halbe Hirn mit Alkohol gefüllt, die Mutter ist sehr lieb, aber doch "einfach gestrickt", und er hat nie richtig ne Ausbildung oder gar Förderung bekommen (und gestillt wurde er auch nicht ;-) - trotzdem liegt er bei jedem IQ-Test über 135, und hat auch ohne Abi erfolgreich ne Uni-Zulassung bekommen - dann aber das Studium abgebrochen, um sich seinen Kindern zu widmen (Stichwort emotionale Intelligenz).
Ich bin übrigens LZS aus purer Faulheit und durch Zufall - hatte mir nur vorgenommen, dass ich stille, solange mein Kind danach verlangt, und solange ich nicht drunter leide. Und sie verlangte zu meiner Überraschung halt sehr lange danach ... wenn mir vorher einer gesagt hätte, dass ich jemals ein lauffähiges Kind stillen würde, und das auch noch für normal halten würde, hätte ich den für verrückt erklärt. Trotzdem - wenn eine Frau echt nicht stillen kann, oder schlicht nicht stillen will, fühle ich mich wirklich nicht berufen, missionarisch tätig zu werden. Nur wenn jemand Stillende mit lauffähigen Kindern als pervers bezeichnet, mach ich schon mal den Schnabel auf. Aber komischerweise wird dieses Thema deutlich seltener diskutiert als das nicht-stillen-können - ich hab nur durch reinen Zufall (und weil ich es zuerst "zugegeben" habe) erfahren, dass gleich zwei meiner Nachbarinnen ebenfalls noch am 2. Geburtstag gestillt haben. Ganz nette Quote, wenn man bedenkt, dass ich nur 4 Nachbarn mit Kindern habe - und nicht weiss, wie die anderen ihre Kinder ernährt haben.
LG,
Claudia (mit bis auf die KiGa-Angebote gänzlich ungeförderten Kindern)
@ Orni und Klarika
Nur ganz kurz, weil ich watt tun muss:
Vielleicht war der Vater Deines Mannes ja auch super-intellent?
Die - nicht erkannten - Hochbegabten verfallen nicht selten dem Allohol,
auch, weil sie manchmal das Leben mit uns "simpel Gestrickten" nicht ertragen können (aber nicht wissen bzw. wussten, warum?).
LG,
orni
@ Orni und Klarika
Das KÖNNTE auch den angeblichen Anstieg von begabten Kindern unter "LZS-Opfern" erklären - meist sind diese Mütter ja nicht die klassischen Dummbrote, die nach 2 Wochen abstillen, um endlich wieder ungehindert rauchen und saufen zu können, sondern ein Großteil dieser Mütter ist IQ-mäßig einem Kachelofen doch weit voraus. Und folglich etwas sensibler als die Durchschnitts-Mama, wenn es um das Erkennen von Hochbegabung geht.
Aber das trifft dann sicher auch auf andere, nicht repräsentative Randgruppen zu. Hat schon mal einer eine Studie über die Intelligenz von 40+-Müttern, die regelmäßig Internet-Foren aufsuchen, gemacht? Ich würde mal die Hypothese aufstellen, dass auch dort mehr Hochbegabungen gefunden würden als im Durchschnitt. Was natürlich nicht unbedingt heissen muss, dass dort auch mehr kluge Kinder vorhanden sind - es werden halt nur mehr erkannt.
LG,
Claudia
@ Orni und Klarika
Manchmal erinnern mich die "Stillpredigten" gegenüber nichtstillenden Mütter an eine Situation mit meinem Vater, wenige Wochen vor seinem Tod. Er war schwer krank (Amyotrophe Lateralsklerose, mit fortgeschrittenen Lähmungen, auch bei den Gesichtsmuskeln, so dass er nur noch undeutlich sprechen konnte) und es war sein großer Wunsch, in seiner Heimatstadt noch einmal Straßenbahn zu fahren - ein in seinem damaligen Zustand äußerst schwieriges Unterfangen. Mit meiner Hilfe hat er es mit Mühe und Not geschafft, ohne Umzufallen in die Straßenbahn einzusteigen und sich schwankend hinzusetzen. Da hat ihn plötzlich eine ältere Frau angepöbelt: "Na sagen Sie mal, schämen Sie sich nicht, um die Uhrzeit schon betrunken unterwegs zu sein? Sie können ja kaum stehen und lallen hier vor Ihrer Tochter rum!" Mein Vater hatte Tränen in den Augen, das erste Mal, dass ich ihn weinen sah.
Diese Geschichte - eine der traurigsten meines Lebens - nur so als Beispiel zur Veranschaulichung.
LG,
Klarika
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