off topic: könnte mich kringeln...
ich hoffe, du hast nix dagegen, daß ich das "geklaute" hier für die anderen reinstelle. ich hab mich nämlich echt gekringelt...
Wer schwanger ist, braucht vor allem eins: Einen Sprachkurs. Denn ob KiZi, ÜZ, Pekip oder ET, werdende Mütter haben eine Sprache entwickelt, die für Außenstehende oder Erstgebärende völlig unverständlich klingt. Ein lockerer Leitfaden für eine reibungslose Kommunikation während der Schwangerschaft:
von Verena Carl
Ich kannte mal einen Einjährigen, der sprach genau ein Wort. Er bewegte sich von Zimmer zu Zimmer wie ein winziger New-York-Tourist, den Kopf in den Nacken gelegt, Blick starr nach oben gerichtet, und sagte: Aampe. Aampe war ein Sammelbegriff für alles, was leuchtete, egal ob Kronleuchter, Weihnachtskerze oder Deckenfluter. Da muss man erst mal drauf kommen. Sein zweites Wort war "dagen". Dabei handelte es sich nicht um einen ganztägig anwendbaren skandinavischen Gruß, sondern um ein höfliches "Danke". Ich begann zu ahnen: Wenn ich ein Kind haben würde, musste ich mich auf ganz neue Formen der Kommunikation einstellen.
Mittlerweile bin ich Mutter einer kleinen Tochter, die noch nichts sagt außer "örö", und ich habe etwas Entscheidendes gelernt: Gegen Müttersprache ist die Babysprache kinderleicht. Schon in der Schwangerschaft legen sich Frauen nämlich ein derart umfangreiches Fachvokabular zu, dass Raumfahrtingenieure, Hacker und Filmschaffende einpacken können. Natürlich tauscht sich Mama 2006 nicht nur im Wartezimmer oder auf dem Spielplatz mit Gleichgesinnten aus, sondern auch in einschlägigen Internetforen. Und dort hat sich ein eigener Jargon entwickelt, von dem Erstbesucherinnen ungefähr so viel verstehen wie von einem Bollywood-Film ohne Untertitel.
Das geht schon los, bevor das Kind gezeugt ist: Manche Frauen scheinen das Internet zu brauchen, um überhaupt schwanger zu werden. Unter www.eltern.de arbeiten sie sich mitteilsam von ÜZ (= Übungszyklus) zu ÜZ, und wenn sich nach vier Wochen etwas anders anfühlt als sonst, tragen sie sich auf die "Hibbelliste" ein. Unter Angabe ihres ersten NMT - das bedeutet "Nicht-Mens-Tag" und ist das Datum, an dem sie ihre Periode bekommen hätten. Wurde mit po- sitivem Ergebnis gehibbelt, wandern sie ab ins Schwangerschaftsforum, ansonsten beginnt der nächste ÜZ. Alles klar?
Es kommt noch dicker - zum Beispiel unter www.9monate.de. Dort sind die Frauen nicht einfach im dritten oder im sechsten Monat. Sondern bei 12 + 4 oder 24 + 0. Bei meinem ersten Besuch verriet ich mich sofort als Neuling, denn ich konnte nicht auf Woche und Tag genau sagen, wie schwanger ich war. Kein Zweifel: Ich hatte Rabenmutter-Potential. Immerhin konnte ich die Frage nach meinem ET (Entbindungstermin) beantworten (mein Baby sollte am 31. Dezember zur Welt kommen). Und nein, mein FA machte nicht zu jedem Termin einen US - aber im 5. Monat (ich meine natürlich: bei 20 + 2) zeigte mir mein Frauenarzt auf dem Ultraschallbild, dass ich ein Mädchen bekommen würde.
Dann waren der Kindsvater und ich damit beschäftigt, einen Namen zu suchen. Der Rest der Community ebenfalls. Ein Forumsbeitrag mit dem Titel "Emmaljunga Kiwa" versetzte mir einen leichten Schock. Dass Eltern ihre Kinder Marie-Chantal, Fynn-Luca oder, wenn es sich um Schauspieler handelt, auch Apple Blythe oder Jimi Blue nennen - geschenkt. Aber Emmaljunga Kiwa? Ich wagte nicht, nach dem Nachnamen zu fragen. Und war bei den ersten Antworten erleichtert: Das Kind sollte nicht so heißen, es sollte nur in einem Kinderwagen der Firma Emmaljunga spazieren gefahren werden. Gerade noch mal gut gegangen.
Bald hatte meine Kugelbauch-Community schon wieder anderes im Kopf. Erstens: Hebi organisieren! Zweitens: KiZi einrichten! Drittens: zum GV anmelden! Punkt eins war mir neu (ich hatte gedachte, Hebammen gäbe es im KKH, pardon, Krankenhaus). Punkt zwei hatte ich auf die letzten drei Wochen vor der Geburt verschoben, weil ich den Raum so lange als EssZi nutzen wollte. Punkt drei verblüffte mich: Musste man das anmelden? Und wenn ja, wo? Auf diskrete Nachfrage hin merkte ich, dass ich Opfer meiner schmutzigen Fantasie geworden war: Mit GV war nicht Sex in der Schwangerschaft gemeint, sondern ein Geburtsvorbereitungskurs.
Also gingen wir gemeinsam zum GV. Und merkten, dass uns auch im wirklichen Leben einschlägige Vokabeln fehlten. "Moxen oder Watsu", empfahl die Hebamme einer Frau, deren Kind sechs Wochen vor der Geburt noch immer mit dem Kopf nach oben in der Gebärmutter hockte. Ein Glück, dass unser Baby brav den Kopf gesenkt hielt und wir uns kein Lexikon für chinesische Medizin anschaffen mussten.
"Wir kennen uns vom Pekip", erzählten zwei Teilnehmerinnen, die beide zum zweiten Mal schwanger waren. Ich erfuhr: Kurse nach dem "Prager Eltern-Kind-Programm" sind die wichtigsten Termine im Leben eines Säuglings, vergleichbar mit Vorstandssitzungen und Jahrespressekonferenzen. Nackt unter Nackten sollen die Kleinen einander das Krabbeln abgucken, während die Mütter Abzählreime und Kinderlieder singen. In einigen Städten sind die Plätze schwerer zu bekommen als Karten für die Oscar-Verleihung. Manche Mütter melden ihre Sprösslinge schon im ersten Zellteilungsstadium dazu an.
Die kleine Helen ist mittlerweile sieben Monate alt, hat ihr eigenes KiZi und auch ohne Pekip Krabbeln gelernt. Und ich benutze im Gespräch Wendungen, bei denen ich letztes Jahr noch verständnislos aus der Wäsche geschaut hätte. "Und, hat er schon die U5 gehabt?" frage ich Mütter von sechs Monate alten Babys, denn spätestens jetzt steht die fünfte Routineuntersuchung beim KiA ( Kinderarzt) an. Das Wort "Objektpermanenz" geht mir fließend über die Lippen, seit meine Tochter gelernt hat, dass ich nicht verschwunden bin, wenn ich mir eine Stoffwindel übers Gesicht ziehe. Ich bin nicht beleidigt, wenn mich eine Mitmutter auf der Straße statt mit meinem Namen mit "Sitzt sie schon frei?" begrüßt. Und den Pluralis familiaris beherrsche ich aus dem Effeff ("Wir essen seit einer Woche mittags Möhrchen.")
Aus dem Schwangerenforum ist ein Online-Babytreff geworden, und das Vokabular ist proportional zum KU (Kopfumfang) unserer Kinder gewachsen. Wenn die kleine Anna ihr fünftes Zähnchen bekommt, schreibt ihre Mutter einen Freudeneintrag mit dem Titel "FZA". Leider kann ich da nicht mithalten, wir haben hier nur eine ZZH, eine Zwei-Zahn-Helen. Dafür munkelt man, die kleine Anna solle noch Probleme mit ihrem GKFB haben. Meine Tochter nicht: Helen isst ihren Gemüse-Kartoffel-Fleischbrei anstandslos.
lg. swchen
herrrrrrrrrrrrrrrrrlich*lach*
mein erster gedanke war....
lg michaela
*lol* Da ist was Wahres dran! GLG
Das ist total genial!!!! :-)))))) LG, Andraja
total klasse! hihihihi
oh mein gott...
oh mein gott...
ist aber trotzdem klasse. musste mich aucj todlachen.
lg melanie
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