wie mein Standpunkt zur Reproduktionsmedizin polarisiert. Als ich gestern die Antworten las, war ich erstmal platt. Erstmals hatte ich hier das Gefühl, nicht aufgebaut sondern traurig gemacht worden zu sein! Das finde ich sehr schade. Ich habe mein Post nicht geschrieben, um hier meinen Glauben mit Euch zu diskutieren. Ich möchte mich auch nicht für meinen Glauben und meine Entscheidung rechtfertigen, doch manche Eurer Statements setzten das fast voraus. Erst heute im Laufe des Tages ist es mir gelungen, zu vermuten, dass ihr mich warscheinlich nur davor bewahren wolltet, einen Fehler zu machen.

Tja, was soll ich sagen? Ich verzichte nicht für Gott auf irgendwas, denn Gott verlangt keine Opfer. Ich verzichte jetzt auf IUI, damit Gott erfüllen kann, was er für mich vorsieht.

Es gab den Kommentar, wer keine Behandlung machen lässt, fürchte nur den Stress und die Kosten und die Folgen. So etwas zu behaupten, finde ich schon recht vermessen. Wer wagt es, zu beurteilen, was ein anderer fürchtet?? Wie kann das sein?

Es braucht auch niemand zu fürchten, dass ich meine Entscheidung bereue, "spätestens dann wenn es zu spät ist". Meine Entscheidung steht für jetzt. Vielleicht sieht es irgendwann anders aus. Da ich erst 30 werde, ist es so bald nicht zu spät, zum Glück!

Mein christlicher Glaube ist kein Argument, welches jemand verstehen soll, es ist eine Lebensart. Ich bin übrigens katholisch. Es tut mir leid für alle von Euch, die ihren Glauben aufgegeben haben. Ich habe das nicht vor. Was habe ich denn noch, wenn ich das aufgebe, was mir immer Kraft gibt, alles zu erdulden, wie schwer es auch sei?

Zum Schluss nochmal: ich finde es völlig in Ordnung, wenn jemand sich für Behandlungen der Reproduktionsmedizin entscheidet. Nur mich macht das jetzt nicht glücklich. Also bitte: leben und leben lassen!

Hallo Britta,

dank Dir für Deine positiven Worte! So kann ich gut damit umgehen, wenn jemand eine andere Meinung kundtut. Auch wenn mir inzwischen klar ist, dass die anderen es nicht bös´ gemeint haben. Es ist halt immer schwer, sich nicht zu missverstehen, wenn man einander nicht sieht. Und Du hast auch recht, in den letzten Tagen geht mir so einiges durch den Kopf, unter anderem auch der Aspekt, den Du geschildert hast. Wir haben die Fähigkeit erhalten, den medizinischen Fortschritt für vieles zu nutzen. Und wenn der Herr es nicht gut heißt, klappt es nicht. Wer weiß, im Moment fahren meine Gefühle Achterbahn, es scheint meine Art zu sein, mich mit diesem schwierigen Thema auseinander zu setzen.Vielleicht bin ich bis ES (in ca. 3 Wochen) doch soweit, es anders zu machen. Aber zunächst brauchte ich Abstand vom IUI-Gedanken, der mich doch erstmal hat zweifeln lassen. Es tut mir unendlich leid für Dich, dass es bis jetzt nicht hat sollen sein, und ich bete auch für Dich, dass Du die Kraft hast, alles durchzustehen, nicht zu verzweifeln und an Deinem Glauben fest zu halten.

Hey Du, ist schon OK, ich habe mich auch wieder beruhigt. Den Abstand von der IUI-Panik brauchte ich einfach. Mal sehen, ob ich immer dabei bleibe oder nicht. Und- klar- tut die Umwelt heutzutage auch ihr Werk....

Gruß!