hallo ihr lieben,
seit wir im sommer umgezogen sind, besuchen unsere beiden großen einen
neuen kiga. bislang hatte ich davon einen sehr guten eindruck, auch wenn
manche sachen (wie z.b. altes, etwas "schrabbeliges" gebäude, nicht so
schönes aussengelände mit für meinen geschmack zu wenig grün) stören,
stimmen die wesentlichen dinge, die bezugserzieherinnen sind sehr nett und
vor allem engagiert.
an manchen tagen werden die kinder von unserem babysitter abgeholt, so
auch heute. als sie mit den beiden nach hause kam, war sie - und das ist bei
ihr schwer zu erreichen - auf 180. folgende situation hatte sich beim abholen
abgespielt:
die kinder waren zum zeitpunkt des abholen auf dem außengelände und mein
sohn hatte beschlossen, herumzutrödeln und dabei etwas zu trotzen (o.k., er
hat gerade mal wieder so eine reizende anstrengende phase *g*). die
babysitterin und meine tochter gingen schon langsam in richtung ausgang,
waren aber noch in reichweite. da wurde er von einem mädchen aus seiner
gruppe versehentlich umgerannt. dabei muß er sich wohl etwas wehgetan
haben, jedenfalls brüllte er lauthals los (was er aber auch gern bei lappalien
macht) und unsere babysitterin ist relativ unaufgeregt zurück zu ihm, guckt,
ob was ist und tröstet ihn leicht, weil's wohl nicht so schlimm war, eher ein
schreck.
daneben standen die zwei springerinnen-erzieherinnen (beide so ende 40 bis
mitte 50), die wechselnd mal in der einen, mal in der anderen gruppe dienst
haben. sie fragte die beiden, ob ihr eindruck richtig sei, daß das jetzt nicht so
wild war. "nö, das war nicht schlimm, er kann sich nicht so sehr gestoßen
haben, hat sich wohl eher erschreckt." daraufhin meinte sie (eher im
smalltalk-modus, denn junior hatte sich vorgestern schon mal vor dem kiga
abgepackt und sich ein horn gefangen) "na, er hat ja momentan keine so
glückliche phase. kleiner mann, du mußt besser aufpassen, wo du hingehst."
daraufhin die eine:"das ist keine phase, dem fehlt etwas!" "was soll ihm denn
fehlen, er ist doch nicht krank?!" "na ja, der ist immer so klettig, so nah, der
will dauernd auf den schoß!" (dazu muß ich sagen, daß er schon immer so
war und auch im alten kiga sehr gern den kontakt suchte, er ist eben so ein
kleiner kuschler, der sich gern anlehnt. deswegen war er eigentlich immer
sehr beliebt, zumal er dabei auch wirklich süß und charmant ist. hier zu
hause ist das nicht anders...) mein sohn weinte wohl immer noch ein bißchen
und unsere babysitterin sagte nur "ja, aber sonst geht es ihm doch gut" "ihm
fehlt doch etwas!" "und was soll das sein?" "zuwendung vielleicht!"
*bösemitdenaugenfunkelundfauch*
daraufhin ist sie mit den beiden gegangen, weil die "nette dame" sich dann
auch wegdrehte. hier angekommen hat sie mir dann gleich alles erzählt und
ich bin ehrlich gesagt geplatzt, ist doch eine bodenlose unverschämtheit,
oder?!
ich habe hier eine runde hyperventiliert und dann beschlossen, die leitung
über diesen vorfall zu informieren. elternbeirat habe ich rausgelassen, denn
ich bin vorsitzende ;o(
das gespräch habe ich bemüht freundlich, aber sehr bestimmt geführt und
zunächst berichtet, was vorgefallen ist. dann habe ich ihr gesagt, daß ich
bislang eigentlich den eindruck hatte, daß es in dieser einrichtung so sei, daß
bei eventuellen problemen ein direktes und vertrauliches gespräch mit den
eltern gesucht würde.
abgesehen davon habe ich noch vor gut vierzehn tagen ein gespräch mit
seiner bezugserzieherin gehabt (die auch stellv. leitung der kita ist) und da
war die ansage ganz eindeutig so, daß er ein aufgewecktes, freundliches kind
ist, das sich gut eingefügt hat und gern auch mal zum kuscheln kommt. es
gäbe absolut keine probleme, er ist ein ganz normaler dreieinhalbjähriger. ob
das sich denn jetzt schlagartig geändert haben soll? ich sagte, daß mir
konstruktive gespräche und auch kritik immer sehr wichtig wären, wenn es
anlass dazu gäbe und daß mitunter fachlich versierte augen ein kind auch
anders sähen als die mutter... aber diese geschichte würde mich doch sehr
bestürzen.
sie war offenbar ziemlich von der rolle, das zu hören und bedauerte, daß es
einen derartigen vorfall gegeben haben soll. sie wollte die mitarbeiterin
diesbezüglich umgehend dazu befragen, wie sich alles genau zugetragen hat
(zugegebenermaßen war das ja auch ziemlich schwierig, weder die leitung
noch ich waren dabei und bei solchen geschichten "über die ecken" kann ja
auch mal verwischt werden, wie etwas en detail war oder vielleicht in einem
bestimmten zusammenhang gemeint war.)
dann - eine gute halbe stunde später - klingelte hier das telefon und besagte
erzieherin war dran. total kleinlaut, sehr zerknirscht (gab wohl einen deftigen
einlauf *hehe*) und bat eindringlich um entschuldigung. klang so, als hätte
sie geheult... aber erklären konnte sie mir nicht, was sie mit ihrer äußerung
gemeint hat und wie sie überhaupt darauf kam, so einen mist zu reden. ich
habe sie zweimal darauf angesprochen, sie hatte keine antwort, hat sich nur
immer wieder entschuldigt. die entschuldigung habe ich angenommen und
habe mich gezwungen, extra nett zu sein, auch wenn ich innerlich noch
immer koche *aufreg*
das ist doch ein echter klopper, oder? offiziell ist diese geschichte nun
beendet, aber ich bin immer noch sooooo sauer! das dumme ist ja, daß man -
bei allem selbstbewußtsein (das habe ich eigentlich) - doch immer diesen
leichten giftigen hauch von verunsicherung hat, wie denn um himmels willen
meine kinder rüberkommen müssen? emotional verwahrlost? und wir als
familie? bei denen muß was faul sein, die tun nur so auf rama-familie. dabei
kriegt's mutter flodder nicht auf die reihe, was halst die sich auch so viele
kinder auf, das kann ja auch nicht gutgehen... öl ins feuer der gedanken, die
ich mir nach einem anstrengenden tag manchmal macht *seufz* ;o(
würdet ihr da noch was machen? hättet ihr euch auch so verhalten?
aber schon mal danke für's zulesen, tat gut, sich den ganzen kram mal von
der seele zu schreiben!
lg, la traviata