neu und auf meinungssuche
mein sohn, 11 monate, geht seit dieser woche in die krippe. wir haben den ganzen oktober für die eingewöhnung eingeplant.
montag war er mit mir eine stunde, dienstag und mittwoch jeweils eine stunde alleine. es hat an allen tagen keinerlei probleme gegeben. er war sehr interessiert an all den neuen dingen. als ich am do gekommen bin, nach zwei stunden, war er gerade mit der leiterin unterwegs, da er zu weinen begonnen hat und am fr haben sie mich nach einer stunde angerufen, dass er seit einer halben stunde weint, und ich ihn abholen soll.
das problem ist jetzt, dass kinder dort nicht hochgenommen werden zum trösten. sie werden auf den schoß genommen - was mein sohn nicht unbedingt mag - aber nicht getragen. mein sohn wurde aber immer schon viel getragen, sobald er sich beruhigt, geb ich ihn wieder auf den boden.
wichtig ist vielleciht noch, dass mein sohn überhaupt nicht fremdelt.
die gruppe ist sehr ruhig und die erzieherinnen sind keineswegs gestresst. ca 10 kinder auf 3 erwachsenen.
was haltet ihr davon, dass kinder zur beruhigung generell nicht hochgenommen und getragen werden.
danke für eure meinungen
Re: neu und auf meinungssuche
ich finde das absolut altbacken und hätte zu dieser Einstellung zur Pädagogik auch nicht viel Vertrauen.
Womit begründen sie dieses Verhalten?
Vermutlich mit der Gewöhung oder dem nicht verwöhnen wollen?
Ich kann das nicht teilen und finde dies-wie gesagt- absolut altherbracht und mit den neusten Erkenntnissen nicht vereinbar.
LG Imke
Re: neu und auf meinungssuche
womit sie dieses verhalten begründen, weiß ich nicht. aber werd ich am montag mal nachfragen. aber wahrscheinlich hast du mit deiner vermutunng recht.
ich hoffe er gewöhnt sich an die neue 'tröstversion'.
lg billabong
Re: neu und auf meinungssuche
Ich finde das jetzt nicht so schlimm, Kinder gewöhnen sich sehr schnell daran, dass die Umstände und Gegebenheiten in fremden Häusern eben anders sind als zu Hause. Gib ihm mal 2 Wochen, dann wird er es auch akzeptieren, dass er dort eben auf dem Schoss getröstet wird.
LG Uta
Re: neu und auf meinungssuche
ich hoffe auch, dass sich mein sohn schnell daran gewöhnt. ich würde es halt nicht so rigoros halten wie die erzieherinnen.
lg billabong
Re: neu und auf meinungssuche
sorry, aber worin besteht denn bei dir da der Unterschied?? OK. mir ist schon klar,dass es der Schoß bzw. der Arm ist:)) ABER die NÄHE ist doch bei beiden gegeben?? oder??!!! Wenn ich ein Kind auf dem Schoß habe, dann ist doch die nähe und die geborgenheit auch da?
Ausserdem kann ich mir auch gut vorstellen, dass wenn evtl.10 Kinder getragen werden wollen, das ganz schön aufs Kreuz geht.
Also schlimmer fände ich es, wenn die Erzieherinnen gar nicht trösten würden bzw. sich kurz zum kind beugen und das wars dann!
Lass ihm einfach mal noch Zeit!
LG Sibylle
Re: neu und auf meinungssuche
der unterschied ist, dass mein sohn sich nicht beruhigt, wenn er am schoß sitzt, er braucht die bewegung. ich verlange natürlich nicht von ihnen, dass sie ihn die ganze zeit herumtragen, aber vielleicht halt zum trösten. vor allem auch in der eingewöhnungsphase wär es mir wichtig.
ich würde mein kind natürlich in keinen kindergarten geben, indem die erzieherinnen gar nicht trösten.
lg billabong
Re: neu und auf meinungssuche
also ich finde das garnicht sooo schlimm, daß sie die Kinder nicht hochnehmen und rumtragen. Es ist ja nicht so, daß sie das Kind einfach weinend stehen lassen und sich umdrehen, sondern -wie Du schreibst - auf den Schoß genommen wird. Daß das nun gerade Dein Sohn nicht mag (meiner auch nicht *g*), ist ja ein anderes Thema.
Ich denke, es geht hier auch einfach bissl um die Gesundheit der Erzieherinnen. Schau mal, wir Eltern sind irgendwann aus dieser Dauertragezeit raus, da unsere Kinder größer werden. Aber so ein Erzieherin ist besten Falls bis zur Rennte mit Trage-Willigen-Kindern zusammen. Und dann ja nicht nur eines! Sondern eben z.Bsp. gleich 10 Stück. Die Wirbelsäule läßt grüßen ;-)
Ich weiß, als Mutti sieht man erstmal nur "ja können die nicht mal ne Ausnahme machen". Aber ich denke zum Schutz der eigenen Gesundheit können sie das eben nicht... Da es immer wieder neue "Ausnahmen" geben wird.
Aber ich hab gut reden... bin erst ab nächsten Monat eine Kiga-Mama .... *uff*
LG Manu
Re: neu und auf meinungssuche
Re: neu und auf meinungssuche
mein Sohn ist 2,5 Jahre alt und geht seit 4 Wochen 2x wöchentlich in eine Gruppe mit 10 Kindern (gleiches Alter), die von einer Erzieherin betreut wird und zusätzlich eine Mutter (immer im Wechsel) Dienst hat. Lennart weint meist sofort, wenn ich gehe und lässt sich dann auch nicht mehr trösten, sodass ich nach 30 Minuten angerufen werde und ich ihn abholen muss. Das finde ich absolut doof, weil ich mir ja nie etwas vornehmen kann. Überfordere ich ihn? Oder ist die Erzieherin unfähig oder was? Die anderen Kinder weinen zwar auch, lassen sich aber beruhigen! Hast Du da einen Tip für mich?? LG, Nicole
Re: neu und auf meinungssuche
Re: neu und auf meinungssuche
vielen Dank für Deine Meinung! Ich glaube, Du hast es genauso geschrieben wie es eben ist. Mein Mann will sowieso, dass wir die Gruppe verlassen und ich steh da langsam auch nicht mehr hinter. Wäre schön gewesen...aber wenn es nicht klappt, ist es auch kein Weltuntergang!
Ich berichte aber, wie es weiterging (ich will morgen noch einen Versuch machen). LG, Nicole
Re: neu und auf meinungssuche
*ganzanderermeinungbin*
ich sehe die ganze Sache total anders, sorry. Jonathan war vor seiner "echten" KiGa Zeit bei den UniKids, einer Kinderbetreuung bei mir an der Uni, 3x in der Woche, manchmal auch nur 2x. Sie gewöhnen auch nch dem von Dir erwähntne "Berlinder Modell" ein, aber dennoch hat es ja, wie Du richtig sagst keine klare Wochenstruktur, da es nur 2-3x die Woche ist.
Und nun aber die Kritik zu Deiner Aussage: es hat für die Kinder super geklappt... und zwar für alle! Jonathan hat sich gefreut, wenn er wieder gehen durfte und die Tage, an denen wir nicht dort waren, waren auch problemlos. Jonathan war kein Einzelfall, sondern es ging wirklich allen Kindern so (natürlich hatten einge mehr, andere weniger Probleme bei der Eingewöhnung). Diese Einrichtung war das Beste un Tollste, was ich mir für mein Kind vorstelen konnte bzw bis heute kann. Ich habe noch keinen Kindergarten gesehen, der einem Kind soviel Sicherheit, Fürsorge und Liebe biete, wie diese Einrichtung.
Jeder der mich kennt, weiß, wie begeistert ich von den UniKids bin.
In meinen Augen ist es also falsch dieses Konzept so zu verurteilen. Man muss es nur richitg umsetzen.
LG
Sabine
PS: Jonathan geht übrigens nicht mehr hin, weil er zu alt ist.
Re: *ganzanderermeinungbin*
Re: *ganzanderermeinungbin*
Ich denke, was evtl ein maßgeblicher Unterschied ist, ist, dass es dort keine miterziehenden Elternteile gab, sondern wirklich nur Erzieherinnen, die nicht ständig gewechselt haben und so zu klaren Bezugspersonen für die Kinder wurden.
Lg
Sabine
Re: neu und auf meinungssuche
hast Du evtl. einen Link für mich zum Berliner Konzept?
Ich habe schon sehr viel davon gehört, aber noch keine Schriften dazu gelesen. Habe morgen unser Erstgespräch im KIGA und hätte ganz gern was in der Hand. Denn die wenigsten KIGAs hier wissen überhaupt, was das Berliner Konzept ist, geschweigedenn was es besagt.
LG Manu
Re: neu und auf meinungssuche
Die Eingewöhnung in die Krippe nach dem
Berliner Modell gliedert sich in 3 Phasen:
1. Phase
In den ersten drei Tage (Grundphase) sollte
ein Elternteil (Bezugsperson) im Gruppenraum
anwesend sein. Das Kind kann sich entfernen
und bei Bedarf in den "sicheren Hafen"
zurückkehren.
Der Besuch der Krippe sollte in dieser Zeit
nicht länger als ein bis zwei Stunden dauern.
Ein Trennungsversuch sollte nicht gemacht
werden.
2. Phase
Der erste Trennungsversuch wird am vierten
Tag durchgeführt. Reagiert das Kind
aufgeschlossen und überzeugt es sich nicht
ständig, ob Mama oder Papa noch da sind, kann
die Bezugsperson für kurze Zeit den Raum
verlassen. Wichtig ist, dass sie sich vom Kind
verabschiedet. Sie bleibt in Rufnähe, falls das
Kind weint und sich nicht von der Erzieherin
trösten lässt.
3. Phase
Kann das Kind sich gut von der Bezugsperson
lösen, sollte diese morgens nur noch kurze
Zeit im Gruppenraum bleiben, sich vom Kind
verabschieden und zu einer abgesprochenen
Zeit wieder in den Kindergarten kommen. Das
Kuscheltier oder ein
anderer "Tröster"
dürfen natürlich nicht
fehlen
Das Modell wurde für Krippenkinder entwickelt, aber ist ebenso, wenn auch leicht modifiziert, für KiGa und Schule anwendbar. Ein Heft, das auch unsere Eltern zur Eingewöhnung mitbekommen, heißt "Ohne Eltern geht es nicht" und "Die ersten Tage in der Krippe" von Hans-Joachim Laewen. Wenn ein Kind keine tragfähige Beziehung zu seiner Bezugsperson außerhalb der Familie (hier:Erzieherin) entwickeln kann, dann ist es verloren. Selbst Kinder, die sich still (in eine Ecke) verziehen oder sonstwie unauffällig und angepaßt verhalten, können durchaus massiven Streß erleben (s. Messungen bei den Kindern anhand von Blutdruck, Puls etc.). U.U. höheren Streß, als die Kinder, die es herausweinen können... Ich weiss, dass es nach wie vor genügend Erzieherinnen gibt, die davon sprechen, dass "die Kinder da durchmüssen, sonst lernen sie nie, dass KiGa eine Veranstaltung ohne Mama ist" usw. Ich würde ganz deutlich mein Anliegen einfordern, mein Kind in den ersten Tagen zu begleiten, um mich nach und nach zu entfernen. Bei manchen Kindern, die anfans problemlos in den KiGa "hineinwuppen", entwickeln sich die Probleme erst später, sie weinen, wollen sich nicht (mehr) trennen, weigern sich, in die Einrichtung zu gehen etc. Sanfte Eingewöhnung ist für mich eine Pflicht und ich kriege das kalte Grausen, wenn ich immer wieder mitbekomme, wie rigide, altmodisch und unwissend mit diesen kleinen Menschen umgegangen wird. Von den Schäden, die die Kinder erleiden können, wollen wir hier gar nicht sprechen... Ich wünsche Euch viel Erfolg für morgen. VG, Lotti
Re: neu und auf meinungssuche
Re: neu und auf meinungssuche
ich finde es jetzt auch nicht schlimm, dass die Kinder nicht hoch gehoben werden. Wichtig ist doch, dass sie getröstet werden. Wenn jedes der 10 Kinder auf seine spezielle Art getröstet werden müsste, hätten die Erzieherinnen ziemlich viel zu tun. Das ist nicht machbar. Sicher wird sich dein Sohn bald an die neue Situation gewöhnt haben und sich auch auf dem Schoß trösten lassen.
LG
danke f eure meinungen
heut war mein sohn wieder zwei stunden und er aht sich heut durch singen trösten bzw ablenken lassen. wir werden die zwei stunden jetzt mal eine zeit beibehalten und langsam steigern. wir haben gsd keinen zeitdruck.
lg billabong
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