Hallo Michaela!
Ich finde das eine tolle Idee von Dir - und drücke Dir die Daumen, dass Dein Mann mitzieht. Aber warum soll es denn gleich eine Familientherapie sein? Irgendwie scheint es mir so, als hätten in erster Linie Du und Dein Mann Kommunikationsprobleme; die Kinder sind doch in der Regel eher "ein Spiegel".
Mein Mann und ich sind in Erziehungsfragen grundsätzlich schon einer Meinung und ziehen an einem Strang. Aber es gibt auch Situationen, in denen er meint, ich sei zu weich u. "psychologisiere" zu sehr während ich finde, er ist zu streng/hart. Allerdings besprechen wir sowas allein u./o. wenn die Kinder im Bett sind. Wenn wir nicht mehr alleine weiter kämen, die Fronten verhärtet und die Meinungen zu gegensätzlich wären, würde ich auch die Vermittlung eines -unbeteiligten- Dritten anstreben.
Wir haben keine eigene Erfahrung mit einer Familien- oder Paarberatung. Aber eine gute Freundin hat mit ihrem Mann schon mal -erfolgreich- eine Paarberatung gemacht; allerdings wollten das zu diesem Zeitpunkt beide (obwohl er immer gegen alles war, was nach "Psycho" roch).
Mein Mann ist ein engagierter Papa, der sich sehr in die Kinderbetreuung und -Erziehung einbringt. Es ist oft eher so, dass Papa inkonsequenter ist als Mama u. sich öfter um den Finger wickeln läßt ("ausnahmsweise" ist manchmal ein vielstrapaziertes Wort bei Papa *g*).
ABER: ich hab auch schon mal erlebt, dass ihm die Nerven durch gingen, er ungerecht war - und ich dieses Verhalten als "lieblos" empfand. Ursache war eine extreme Stress-Situation, gepaart mit zu wenig Zeit für sich selbst und allein u. dem Gefühl, von allen Seiten Druck zu bekommen.
Ich wünsche euch viel Erfolg!
Viele Grüße
Nina

Hallo,
also ich finde es eine mutige und richtige Idee von Dir, es mit einer Beratung zu versuchen. Meinen Vorposterinnen kann ich mich aber anschließen: reicht nicht zum Anfang (und vielleicht auch ganz) eine Paarberatung/therapie?
Hört sich doch nach Kommunikationsproblem unter euch als Paar an und nicht so sehr als Problem mit den Kindern.
Ich würde es jedenfalls immer in Betracht ziehen!
Liebe Grüße
BiBe

Hallo Michaela,
jetzt finde ich dich mit diesen Beitrag wieder, eigentlich wollte ich dir auf die private Mail hin nochmal antworten, kam aber irgendwas dazwischen und dann hab ichs wieder vergessen. Bin halt doch schon ziemlich alt ;-)).
Ich kann dir nicht wirklich helfen, wuerde aber auf jeden Fall eine Beratung anstreben. Wenn dein Mann da mitmacht, ist das schon Klasse. Die meisten Maenner moegen so Psycho Zeugs ja ganz und gar nicht. Also falls du ihn dazu bringen kannst, dann ist noch viel zu retten. Meine Meinung.
Deine Frage, ob mein Mann seine Kinder liebt? Jaaa, ganz dolle und er macht auch ganz viel mit Ihnen. Da fuehle ich mich manchmal schon ganz ueberfluessig. Ich denke aber, dass kommt auch ein wenig aus dem eigenen Familienhintergrund. Der Vater meines Mannes hat auch sehr viel mit seinen Kindern gemacht und zwar mit Freude/Liebe.
Wie war das bei deinem Mann?
Berichte doch wie ihr weiter vorgeht und geh eine Runde laufen, dass hilft dir zumindest ein paar positive Hormone auszuschuetten.
Liebe Gruesse
Pit aus Singapur

Hallo, Pit!
Schön von Dir zu lesen.
Du hast gefragt, wie das bei meinem Mann und seinem Vater war... Hmmmm, die Beziehung zu seinem Elternhaus war und ist teilweise immer noch sehr schwierig. Mein mann ist ein sog. "geschlagenes" Kind (Kochlöffel, Kalbstrick, etc.) und der Vater war der "Maßregler". D. h., wenn die Jungs was angestellt hatten, hieß es: "Warte bis Papa heimkommt, dann setzt's was!" Was es dann auch tat! Furchtbare Erziehungsmethode! Brrr! Auch ich bin die ersten 10 Jahre meines Lebens in einer nicht gerade gewaltfreien Umgebeung aufgewachsen... Mein erzeuger hat damals meinen Bruder und meine Mutter sehr oft verprügelt (mich nicht..., was die Sache auch nicht einfacher machte. Und deshalb reagiere ich schon auf aggressive Töne sehr empfindlich! Mein mann legt keine Hand an unsere Kinder! er ist aber immer sehr schnell auf 180 und sagt oft: "Wenn wir die Kinder nicht hätten, dann...." Das vermittelt einem einfach das Gefühl, er empfindet uns als Belastung! er liebt die beiden zwar auch, aber er hätte jetzt kein Problem damit, die zwei nur alle 14 Tage zusehen... ;/
Um es kurz zu machen: es liegt einiges im Argen und ich wäre froh, wenn wir das mit einer Paar- oder familientherapie in griff bekommen würden...
Hab gestern bei ProFamilia in unserer Stadt angerufen und die vermitteln mir in den nächsten zwei Wochen einen Termin. Hab ihm das gestern mitgeteilt, und er meinte, wir würden das auch allein hinbekommen... Aber das schwelt jetzt schon zweieinhalb Jahre und ich werde heute nochmal mit ihm reden müssen...
Auf alle Fälle bin ich zuversichtlich und wenn mir die Decke auf den Kopf fällt, geh ich laufen! ;o)
Ich danke Dir und auch den anderen, dass ihr mir den Rücken stärkt und ich halt euch auf dem Laufenden!
GLG
Michaela, der's heute schon viel besser geht! :o)

Hallo Michaela,
schön, dass Du heute schon zuversichtlicher bist.
Falls Dein Mann sich weigert, würde ich zu dem Termin bei ProFamilia an Deiner Stelle trotzdem hingehen, dann halt allein. Dann kannst zumindest Du Dir schon mal Hilfestellung holen.
Toi toi toi, hoffentlich überlegt er sich's noch mal.
Viele Grüße
Nina