Soziales Verhalten - Erwartung der Lehrer
mein Sohn geht seit 15 Sept., also 5 Wochen in die erste Klasse (er ist 7 Jahre alt).
Nun sprach mich seine Lehrerin schon nach 3 Wochen darauf an, er störe den Unterricht, indem er oft ungefragt immer wieder dazwischen redet, manchmal leise mitmurmelt beim schreiben - sie wäre der Meinung im sozialen Bereich seien noch grosse Defizite. Sie handhabt es im Unterricht so, dass sie für solche und andere nicht angebrachte Verhaltensweisen "rote Karten" verteilt. Dies tut sie scheinbar oft und gern, aus Erzählungen meines Sohnes heraus und andererer Mamas.
Er selbst hat schon 2 mal eine bekommen, letzte Woche und die Woche zuvor, erstmal, weil er auf dem Weg zur Turnhalle was geplappert hat und dann weil er kurz seinem Tischnachbar was flüstern wollte???!!!!.
Gestern kam er total verängstigt heim, weil Fr. A, gesagt hat "Es wird immer schlimmer, sie ruft Mama an!". Hintergrund war- sie bastelteten an einem Drachen, mein Sohn wollte ihr was dazu sagen und sagte - ungefragt; ohne vorher den Finger zu heben - "Frau A.", daraufhin wurde diese sauer und sagte eben den oberen Satz.
Nun ein Anruf kam nicht, als ich versuchte sie zu erreichen tel. war sie nicht erreichbar. Will heute mal den Kontakt in der Schule suchen, wenn ich sie beim Abholen antreffe.
Ich finde sie übertreibt schon etwas mit ihren roten Karten. Ich meine er geht seit 5 Wochen zur Schule, ist vor 11 Wochen großer Bruder geworden, er ist doch kein Roboter, der jetzt schon nur noch funktionieren soll.
Das ist doch keine Motivation für ein Schulanfänger, wie sieht ihr das? Wird bei euren Sprößlingen auch gleich so viel soziale Kompetenz erwartet?
Noch geht er ja gerne hin, kommt so auch vom Stoff gut mit, er ist eigentlich ein pfiffiges Kerlchen (konnte schon fliessend lesen, bevor die Schule anfing, hat er sich selbst beigebracht), ist so vom Typ her immer ein mitteilungbedürftiges Kind gewesen, dass keine Berührungsängste hat, total selbstbewusst.
Momentan hab ich dennoch nur das Gefühl, dass diese Lehrerin ihn genau zum Gegenteil davon erziehen will. Das was er schon kann, wird in keinster Weise irgendwie gefördert. Er soll einfach nur funktionieren, und am besten immer nur den Mund halten. Hallo??
Ich bin irgendwie nur sauer auf diese Lehrerin (man redet eigentlich bei uns im Dorf nichts gutes über sie - er herrscht die Meinung, sie gehöre eher an einer Hauptschule, als in der 1. Klasse) und mach mir ständig Gedanken, wohin das führen soll.
Bin ich da irgendwie auf dem falschen Weg, ist das so unangebracht wenn mein Sohn da noch so seine Problemchen hat?
Wie ist es bei euch so von den Erwartungen der Lehrer her an die Kinder?
Danke
Gruss Anne mit Martin - in der Schule und Sara schlummernd (11 Wochen alt)
Soziales Verhalten - Erwartung der Lehrer
Hallo Anne,
wenn ich das lese, stellen sich alle Haare bei mir auf! Wir sind auch erst seit 5 Wochen in der Schule, also Bayern :-) Aber solche Situationen hab ich noch nicht mitbekommen,das unsere Lehrerin das machen würde. Sie gibt nur zuviel Hausaufgaben auf. Darauf möchte ich sie ansprechen.
ABER ich kenne ein fast ähnliche grausame Situation. Eine Freundin ist Grundschullehrerin, ihr Sohn musste kurz vor dem 6 Geburtstag eingeschult werden. Bekam eine Lehrerin die sich als Konkurrenz zu seiner Mama sieht. Sie nicht leiden kann und das auch sehr stark zeigt. Nun rate mal wer das ausbaden durfte ? Der Junge war total am Ende, die Mutter auch, aber zu ändern war nichts. Sie suchte das Gespräch mit der Lehrerin, hat nichts gebracht, ging dann zum Chef. Der Rektor war ja von beiden der Chef, aber das brachte auch herzlichst wenig.
Ich drücke dir die Daumen das das Gespräch was bringt und die Lehrerin deinen Sohn nicht mehr unterbuttern wird.
Grüsse
SEvtac
Soziales Verhalten - Erwartung der Lehrer
Grundsätzlich finde ich ein gelbe/rote Karte System nicht all zu schlecht.ABER nach deinen Erzählungen finde ich sie falsch angebracht.!.Klässler müssen sich eben erstmal umstellen,in der Schule und dem neuen System ankommen.
Unsere Lehrerin ist 4 Jahre vor ihrer Pension,sie ist eine sehr nette kompetente Person und es wird viel gutes von ihr erzählt.
Trotzdem ist sie "streng" und wehement in dem was sie durchzusetzten hat.Unter anderem auch das im Unterricht nicht gebrabbelt wird,rumgehampelt,gegessen,getrunken,alle 5min zum klo etc.
Wir konnten am Tag der offenen Tür eine Unterrichtseinheit mitmachen.
ALSO ich will keine Grundschulehrerin sein müssen ;-) . Bis die Klasse erstmal aufnahme bereit war sind sicher 10-15min ins Land gezogen.
Fr.B hantiert mit einer leisen Glocken.Wenn diese ertönt müssen die Kinder still sein ihre Stühle richtung Tafel drehen und zuhören.Geredet/gefragt wird nur nach Fingeraufzeig (das finde ich absolut o.K immerhin sitzen da 23 Kinder).Trotzdem haben die Kinder viel Bewegung und Freiarbeit.Es wird individuell auf Leistungen eingeganen.Bis jetzt würde ich sagen ein gutes Konzept.
LG Bianca mit Schulkind in der letzten Herbstferienwoche und Kiga Kind
Soziales Verhalten - Erwartung der Lehrer
ich weiß nicht, ob meine Antwort etwas spät kommt, aber...
Ich habe nach den Sommerferien 2008 zum meine erste 1. Klasse bekommen und mich viel mit erfahrenen Kollegen ausgetauscht. Natürlich ist es so, dass die Kinder irgendwann lernen sollen, sich zu melden und zu warten, aber bestimmt nicht in den ersten fünf Schulwochen. Wir haben die Zeit bis zu den Herbstferien als Eingewöhnungsphase genutzt - schließlich ist Schule etwas ganz anderes als Kindergarten. Nach den Herbstferien kamen dann (ganz von selbst) richtige kleine Schulkinder in den Unterricht und von diesem Zeitpunkt an wurde auch verstärkt auf das Einhalten von Regeln geachtet - z. B. durch das Einführen von Lärmampeln.
Ich sehen in deiner Beschreibung keinerlei Hinweise auf ein gestörtes Sozialverhalten - Schulkindsein will eben nach und nach gelernt sein.
Liebe Grüße!
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