Phimose-OP - unser Bericht, wer sich noch erinnert!
Vielleicht erinnert sich noch jemand - ich hatte mich im März mit Euch ausgetauscht wegen unserer bevorstehenden OP.
Die war nun letzten Freitag.
Erstmal ging das mit der Narkose, die wir per Nadel wollten, schief. Lukas hat sich ganz tapfer die Nadel setzen lassen, das Ding saß dann aber wohl doch nicht richtig, weil das Mittel dann seeehr gebrannt hat und der Arzt meinte, daß die Vene wohl geplatzt ist. Er hat zu weinen angefangen und der Narkosearzt kam von hinten mit der Narkosemaske. War grausam mit anzusehen, wie er da heulend und schreiend auf dem Tisch lag, von mir und meinem Mann festgehalten, weil er ja weg wollte, und tief einatmen sollte, damit er endlich schläft.
Das ganze hat dann 20 Min. gedauert. Ich war mit den Nerven am Ende, weil ich ihn da so zurücklassen mußte ...
Er ist dann in der nächsten Stunde ca. 3 x kurz aufgewacht, mußte ziemlich würgen und ein bißchen kotzen - was von der Maskennarkose kam, die wir ja ursprünglich nicht wollten. Dann ist er für ne gute Stunde richtig fest eingeschlafen und war danach topfit.
Wir haben ja nur die Teilentfernung machen lassen, von der die Ärzte wegen den möglichen Komplikationen abraten.
Alle 3 Stunden muß neu verbunden werden, 2 x am Tag Kamillensitzbad. Die Nachuntersuchung heute war sehr positiv. Der Arzt war überrascht, daß alles schon so gut verheilt ist und daß auch die Vorhaut gut zurückgeht, was eben meist ein Problem ist, weil die Kids da Schmerzen haben.
Die Vorhaut muß 2 x am Tag zurückgezogen werden, was Lukas natürlich nur unter großem Protest machen läßt. Das tut wohl noch ziemlich weh.
Er muß nach wie vor vorsichtig sein, soll nicht toben und es dauert noch 2 Monate, bis die Gefahr vorbei ist, daß die Vorhaut wieder verklebt.
Sonst hat er alles gut überstanden, ist fit, auch die Narkose hat ihm nur am 1. Tag zu schaffen gemacht.
Hoffe es waren ein paar dabei, die bis hierher gelesen haben. Bei weiteren Fragen könnt Ihr Euch gerne melden.
Lg, Silke
Phimose-OP - unser Bericht, wer sich noch erinnert!
schön, dass dein Sohn die OP trotz der anfänglichen Schwierigkeiten so gut überstanden hat ! Kann mir vorstellen, wie schlimm es für dich/euch gewesen sein muß euer Kind so zu sehen.
Ich drück euch die Daumen, dass die Wunde weiterhin so gut verheilt und die befürchteten Komplikationen ausbleiben !
Habt ja ein richtig tapferes Kerlchen ! :)
Liebe Grüße
Katrin
Phimose-OP - unser Bericht, wer sich noch erinnert!
habe deinen Beitrag gelesen und habe da mal ein paar Fragen,wäre nett wenn du mir die beantworten würdest:
1. mein Sohn muss auch beschnitten werden, er ist jetzt 3 Jahre und 2 Monate, wie alt war denn dein Sohn bei der OP?`
2. ich habe total Angst vor dem legen der Kanüle, weil mein Sohn da sicherlich nicht stillhalten wird!!!! Geben sie den Kleinen irgendwas zur Beruhigung oder sowas?
3. wie war denn das bei euch nach der OP, immerhin war es ja nicht ohne Komplikationen und euer Sohn hat ja mitbekommen, das du und dein Mann ihn festgehalten habt, wie hat er reagiert darauf, das Ihr ihm "nicht geholfen" habt?
Phimose-OP - unser Bericht, wer sich noch erinnert!
eine frage hat irgendwie gefehlt :-)
Wollte noch wissen wie lange es dauert bis es beim laufen, pinkeln, anziehen etc. nicht mehr wehtut (beim zurückziehen ist klar)?
LG Jenny
Phimose-OP - unser Bericht, wer sich noch erinnert!
Klar antworte ich Dir. Mir hilft es schließlich auch immer sehr weiter, Erfahrungsberichte anderer zu hören.
1. Lukas ist jetzt 4 Jahre, 5 Monate alt. Du mußt Dir im klaren sein, ob Du eine Teilbeschneidung willst oder ob alles weg soll. Das muß jeder für sich selbst entscheiden. Bei der kompletten Beschneidung sind lt. den Ärzten die Risiken, daß nochmal was verklebt, nicht so hoch. Außerdem entfällt dadurch das Zurückschieben der Vorhaut, was man 2 x am Tag machen muß. Da wehrt sich Lukas noch heute dagegen und ich kann es nur mit meinem Mann zusammen machen. Für uns wäre aber eine komplette Beschneidung keinesfalls in Frage gekommen.
2. Ich weiß jetzt nicht, ob Dein Sohn z.B. auch Angst vor Spritzen hat. Lukas wurde auf den Tisch gelegt, mein Mann auf einer Seite, ich auf der anderen. Sie haben seine Hand genommen und eben die Nadel gelegt. Er hatte da jetzt keine riesen Panik davor, weil er mittlerweile auch mit Spritzen umgehen kann.
Als Benedikt mit 1,5 Jahren eine Polypen-OP hatte, haben die ihm vorher einen Beruhigungssaft gegeben. Da war er dann richtig "gaga" und hat alles anstandslos mit sich machen lassen. Das war ihm egal, daß die da x-mal gestochen haben, weil es nicht klappte. Er hat in aller Seelenruhe zugeschaut.
Die Ärzte jetzt im KH lehnen einen solchen Saft ab. Die sagen, das Setzen der Nadel steht in keinem Verhältnis zu den Nachwirkungen vom Saft. Nach der OP seien die Kids eben schnell wieder fit - mit dem Saft dauert das ewig, weil der noch nachwirkt.
Alternativ gibts eben die Narkose mit der Maske - was aber schlechter verträglich ist. Der Anästesist hat uns erklärt, er hat z.b. oft Kinder, die das mit der Maske freiwillig und gerne tun, weil sie das vom Inhalieren her kennen.
Aber das mit dem Saft ist sicherlich Sache des Arztes. Und wenn Du sowas willst, dann werden die Dir das bestimmt nicht abschlagen.
3. Ich hab Lukas auf das, was vor der OP war, angesprochen. Mir war es ja ganz arg, weil er da so heulend "eingeschlafen" ist. Er hat aber daran keine Erinnerung. Er hat dazu nix gesagt. Ich bin mir ziemlich sicher, daß er das so gar nicht mehr weiß.
Wir haben Lukas aber ausführlich auf die OP und was da passiert, vorbereitet. Daß es eben sein muß, Mama und Papa ihm helfen und alles tun, damit es ihm gut geht, es aber nicht vermeidbar ist. Z.B. mein Mann ist ja immer der "Böse", wenn er ihm die Vorhaut zurückschiebt. Wir reden mit ihm drüber, daß die Ärzte das so angeordnet haben und er sonst wieder zur OP muß, wenn wir das so nicht machen. Er motzt dann zwar den Papa im Moment kurz an, aber das ist gleich wieder vergessen.
Benedikt hatte nach seiner OP mit 1,5 Jahren massive Probleme mit dem Einschlafen. Ich denke, er hatte einfach Angst, wenn er jetzt wieder einschläft, wacht er wieder mit Schmerzen auf. Das lag aber daran, daß die Ärzte ihm das sonst übliche Schmerzmittel einfach nicht gegeben hatten und er dann beim Aufwachen Schmerzen hatte, was wir erst nicht als Schmerzen zuordnen konnten, sondern einfach als "unruhiges, schreiendes Aufwachen aus der Narkose".
Schmerzen hatte Lukas aber nach der OP keine. Die kriegen ein Schmerzzäpfchen und eine örtliche Betäubung, die dann noch 4-6 Std. anhält.
Im großen und ganzen ist es nix schlimmes. Er hat die Tage jetzt sogar mit Stolz die Vorhaut selbst bewegt und seinem Zwillingsbruder gezeigt, daß er jetzt "den Schlitz wo das Pipi rauskommt" sehen kann (ging ja bisher nicht).
Ich hoffe, Dir geholfen zu haben. Ist jetzt ziemlich lang geworden. Aber wenn Du noch was wissen willst, dann meld Dich einfach nochmal! Ich antworte Dir gerne!
Lg, Silke
Phimose-OP - unser Bericht, wer sich noch erinnert!
wollte dir noch einen Tipp geben, falls dein Kleiner Panik vor dem Kanüle legen / Blutabnehmen / Spritzen usw. hat.
Es gibt ein Gel oder eine Salbe, welche die Stelle des Einstiches örtlich betäubt (gibts auch als Pflaster). Die können die Ärzte auf der vorher ausgesuchten Einstichstelle auftragen. Nach ein paar Minuten ist die Stelle "taub" und Spritzen und Co. tut nicht mehr sooooo weh.
Meinen Sohn mußten sie mit 1 1/2 Jahren zu 4. festhalten (Arzt, Krankenschwester, mein Mann und ich) :( ... war einfach nur schlimm für den Kleinen. Hab fast selbst mitgeheult - hab mich aber ganz schön zusammenreißen müssen. Hätte ich mitgeheult, wäre es bestimmt noch schwieriger gewesen ihn wieder zu beruhigen.
Vielleicht kannst du (wenn die Stelle durch Betäubung schon unempfindlicher ist) deinen Kleinen mit etwas ablenken, dass er nicht unbedingt zuschaut, wenn sie da herumwerkeln (Bilderbücher anschauen, Geschichte erzählen usw.).
Kommt halt drauf an, wie dein Sohn auf die Situation reagiert - andere Kids möchten dann auch alles ganz genau sehen und erklärt bekommen.
Es gibt auch schöne Bilderbücher über das Thema "Krankenhaus". Vielleicht kannst du ihm so ein bisschen die Angst nehmen.
Liebe Grüße & alles Gute
Katrin
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