Mein Sohn (5) tritt nach mir
Ich bin grad total verzweifelt und weiß einfach nicht mehr weiter.
Ich weiß nicht wo ich anfangen soll.
Seit der geburt meiner Tochter (2) haben sich langsam aber sicher Probleme mit meinem Sohn entwickelt. Ich weiß dass ich allein dafür verantwortlich bin, habe das auf einer Mutter-Kind-Kur mit einer Phsychologin lang und breit aufgearbeitet. Arbeite täglich daran dass unser Verhältnis besser wird.
Es ist auch alles ok soweit. ich hatte eigentlich immer ein schönes Verhältnis zu meinem Sohn, auch in unseren größten krisen haben wir jeden Tag gekuschelt und geschmust und er ist uns bleibt mein Stolz as ich ihm täglich sage und zeige.
Nun ist es so, dass jedes kind seine grenzen testet so auch mein sohn. Seit langem ist es so dass seine Wutanfälle immer heftiger werden wenn er seinen willen nicht kriegt. Seit langem droht er damit Gegenstände zu zerstören, ich meine dass er glaubt, dass er uns damit trifft. Wir reagieren aber nicht darauf, bzw. manchmal bieten wir ihm sogar unsere Hilfe an, wenn er meint, er will jetzt sein baumhaus zerstören will.
Doch heute ist ein konflikt eskaliert. Er hat nach mir getreten und mich geschlagen. ich war in diesem moment total überfordert und wußte nicht wie ich damit umgehen soll. Ich weiß nicht warum er das tut, er wurde noch NIE, und das meine ich wirklich so, er wurde noch nie geschlagen, nichtmal ein klaps, und er tritt mehrfach nach mir.
Ich verstehe es nicht. Ich war wirklich kurz davor ihm eine ohrfeige zu geben und dafür schäme ich mich so unendlich. ich will das nicht, ich bin aus der situation raus und bin auch froh dass er in dem moment doch akzeptiert hat, dass er in seinem zimmer bleiben muß. Dennnoch geht es mir so unsagbar schlecht.
wie soll ich nur in so einer situation mit ihm umgehen??? Warum tut er das???
Ich hoffe so sehr, dass ihr mir vielleicht sagen könnt, wie ich damit umgehen kann, wie ich mich richtig verhalte...
Liebe grüße
Kathi
Mein Sohn (5) tritt nach mir
also erstmal finde ich es toll, dass du dir externe Hilfe geholt hast in der Vergangenheit. Das wäre natürlich jederzeit wieder eine Option, zur Erziehungsberatungsstelle zu gehen oder mit der damaligen Psychologin nochmal Kontakt aufzunehmen und sich da beraten zu lassen.
Gleichzeitig möchte ich dich entlasten und dir sagen, dass ich kaum eine Mutter kenne, die noch nicht von ihrem Kind mal gehauen wurde. Meine Tochter "probiert" das sowohl bei mir als auch bei meinem Mann immer wieder, wenn sie wütend ist. Sie wurde auch noch nie geschlagen von uns! Ich denke, körperliche Aggression ist bei einem Wutanfall doch ganz natürlich, das ist der erste, tief sitzende Impuls (denk mal an die Evolution, wie wichtig das da gewesen sein kann). Die Kinder bei uns müssen jetzt halt lernen, ihre Aggression anders zu kanalisieren. Ich reagiere schon immer sehr heftig, wenn meine Tochter mich schlägt und tritt, obwohl wir natürlich schon oft im Ruhigen besprochen haben, dass das nicht geht und warum und wie sie das fände, etc.
Ich gehe dann runter auf Augenhöhe und schreie manchmal richtig, dass ich mir das nicht gefallen lasse, ich mich nicht hauen lasse. Mitunter bringe ich sie dann auch in ein anderes Zimmer. Meist kommt sie dann von selber wieder, wenn sie sich beruhigt hat und entschuldigt sich oder bringt mir eine Entschuldigung in Form einer Zeichnung o.ä. Solche Situationen kommen bei uns etwa einmal pro Woche/ Monat vor, je nach Grundstimmung und Rahmenbedingungen (Müdigkeit, Stress, ...). Manchmal halte ich sie auch im Arm, sage fest und bestimmt, dass sie mich nicht hauen darf, aber schreien darf und wütend sein darf. Wenn der Wutanfall vorbei ist und manchmal auch mittendrin sag ich ihr auch, dass ich sie immer lieb habe, auch wenn sie wütend ist. So habe ich das gelernt, "jedes Gefühl ist erlaubt, aber nicht jedes Verhalten".
Ansonsten hilft bei uns, viel vorzubesprechen und eben Rahmenbedingungen zu schaffen, die überhaupt weniger Wutanfälle auftreten lassen. Damit meine ich nicht, dass sie immer ihren Willen kriegen soll, sondern dass sie z.B. abends rechtzeitig ins Bett kommt, dass ich sie mittlerweile etwas früher vom Kindergarten hole, weil sie da immer so müde war (hab sie früher um drei abgeholt und vorher die kleine Schwester von der Tagesmutter, jetzt hole ich die Große zuerst und dann die kleine mit ihr von der TaMu). Früher hatten wir da schon dreimal pro Woche Theater (wenn auch nicht immer mit Hauen).
Ich glaube, dass das eine ganz normale Phase ist und dass du dir weder Vorwürfe machen musst, was du wohl falsch gemacht hast, noch dir Vorwürfe machen musst, weil du kurz davor warst, ihm eine runterzuhauen. Du hast es ja nicht gemacht und du suchst nach Lösungen, damit es nicht passiert, das ist doch toll und zeigt, dass dein Sohn eine tolle Mama hat! Auch wir Mütter haben schließlich Gefühle, auch Wut und Aggressionen, das ist menschlich und dafür muss man kein schlechtes Gewissen haben. Und Mamas dürfen diese Gefühle auch zeigen, nur eben ohne Gewalt. Und ich finde, die Kinder dürfen ruhig lernen, dass wenn sie sich "aufführen" ohne Ende, die Mama auch mal brüllt. Dass man sich aber trotzdem immer lieb hat und liebgehabt wird.
Schau doch vielleicht auch mal in den Buchladen und sieh dir Kinderbücher zum Thema Wut, Gefühle oder so an, da gibt es ganz tolle. Wir haben "Josefine will heute gar nix" und "Mauline Pauline".
LG, Daniela
Mein Sohn (5) tritt nach mir
bin froh das meine nicht treten, aber ich würde nachdem ich rausgegangen wäre, mal mit ihm reden was das sollte und das er dir wehgetan hat, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Da du einfach nicht weist warum er das gemacht hat.
Wenn meine mir wehtun, vorallem mein jüngster der ist 19mon. alt, sage ich laut und deutlich *AUA* und dann hört er sofort auf, bei meinen großen genauso. Sie müssen einfach lernen, das zerstören von sachen und andere Leute verletzten (egal in welcher richtung) nicht okay ist.
Ich hab hier das problem das meine Große gleich losschreit und nicht erst ruhig redet.
Es wird sofort geschrien oder dem anderen(schwester) wehgetan.
Wir haben jetzt nochmals regeln aufgestellt, an die sich alle halten müssen.
Es ist für sie nicht leicht und es wird auch schwer sich daran zu halten, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.
Rede mit Ihm mal, warum er das gemacht hat, und sag ihm das es weh tut, und unfair ist.
Ich denke mit einem 5 Jährigen großen Sohn kann man schon reden.
Wie ist das verhältnis zwischen ihm und seiner Schwester?
Vielleicht kommt beim gespräch ja etwas raus?
Ich wünsch Dir viel glück und starke nerven.
LG Natalie
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