Kiga-Wechsel nach 1 Jahr (für 1 Jahr?)?
mich interessieren eure Meinungen zur Frage:
'Ist ein Kiga-Wechsel sinnvoll'?
Zu den Rahmenbedingungen: unsere Tochter (wird im Dezember 5 Jahre), recht schüchtern, geht seit September 06 in den Kiga gleich gegenüber meines Arbeitsplatzes. Sie hat sich nach kleineren Startschwierigkeiten gut eingelebt, hat eine absolute Lieblingsbetreuerin an der sie sehr hängt. Enge Freunde hat sie keine, sie nennt aber auf Anfrage ein paar Kinder, die allerdings diesen Herbst allesamt zur Schule oder in einen anderen Kiga wechseln werden. Bei Kiga-Parties etc wird sie nicht so oft eingeladen.
Nun haben wir für beide Kinder (kleiner Bruder wurde gerade 3 Jahre) ab 1. September Plätze in unserem ursprünglichen 'Wunschkindergarten' bekommen.
Nun stellt sich die Frage ob wir unsere Tochter nach 1 Jahr Kindergarten aus dem gewohnten Umfeld 'rausreissen' sollen und in den von uns favorisierten Kiga transferieren wollen.
Ev wäre sie dann wieder nur 1 Jahr im neuen Kiga, wenn sie als 'Kann-Kind' schon mit 5 3/4 Jahren, also ab Herbst 08 eingeschult wird, bzw in die Vorschule kommt. Dies ist allerdings fraglich, da in der anvisierten (Vor)Schule kaum freie Plätze sind.
So gesehen handelt es sich vermutlich um 2 Jahre Kindergarten, von denen wir sprechen.
Am jetzigen Kiga gefällt uns ua nicht so gut, dass er zwar viel freies Spiel bietet, aber für 'ältere' Kinder kaum Anregungen bietet.
Denkt Ihr, dass Kinder sich schnell neu anpassen, nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn? Oder, dass man Kindern mit Änderungen in ihrem sozialen Umfeld sehr schaden kann - gerade bei Kindern mit schwachem Selbstbewusstsein?
Ist denn vor-schulische Betreuuung, die über Spiel&Spass hinausgeht, wirklich so wichtig??
Ich freu' mich über Kommentare, Vorschläge, eure Ansichten!
Lieben Gruss
Bine
Kiga-Wechsel nach 1 Jahr (für 1 Jahr?)?
Gruß Tina
Kiga-Wechsel nach 1 Jahr (für 1 Jahr?)?
ich würde auch einen wechsel durchziehen. vielleicht hängt ihr mangelndes selbstbewusst sein auch mit den kindern in der gruppe zusammen. und in dem neuen hat sie ihren jüngeren bruder dabei. das ist sicherlich vorteilhaft. wenn du jetzt umziehen müsstes in eine andere stadt, würdest du dir die gedanken sicher nicht machen bzw. sie müsste da ja auch durch. mach es, es kann nicht schaden.
lg
leo
Kiga-Wechsel nach 1 Jahr (für 1 Jahr?)?
einen Vorteil hat euer Wunschkindergarten außerdem noch: Du kannst morgens beide Kinder im gleichen KiGa abgeben und brauchst nicht zwei Stellen anzufahren. Gerade wenn Du berufstätig bist, ist das doch auch ein großer Vorteil.
Grüße, Maren
Kiga-Wechsel nach 1 Jahr (für 1 Jahr?)?
für mich wäre ein hauptkriterium pro wechsel, dass ich nicht bereit wäre, meine kinder ohne not (z.b. weil eines noch ein krippenkind wäre) in unterschiedliche kindergärten zu bringen und abzuholen. und wenn es auch euer wunschkiga ist, nur zu.
unsere tochter hat ist jetzt (umzugsbedingt) in ihrem dritten kiga. in jedem wird sie ca. ein jahr gewesen sein. das mit den neuen freundschaften wird kommen. die werden aber auch nicht nur im kiga gemacht, sondern auch in der nachbarschaft.
musst du sie denn unbedingt in eine spezielle vorschule geben? (gibt es bei uns irgendwie gar keine, habe ich zumindest noch nie gehört. hier ist das letzte kiga-jahr sowas wie ein vorschuljahr, wobei es von den unterschiedlichen einrichtungen abhängt, wieviel extra-programm da gemacht wird. die jetztige leiterin vertritt die these, dass die ganze kiga-zeit auf die schule vorbereitet. die vorschulkinder treffen sich aber regelmäßig in einer gruppe und entscheiden dann zusammen, was gemacht wird an projekten, ausflügen, etc.)
lg, segolene
Kiga-Wechsel nach 1 Jahr (für 1 Jahr?)?
Wir waren verreist und daher lese ich deinen Beitrag hier sehr spät. Wie ist denn der aktuelle Stand bei euch? Habt ihr schon eine Entscheidung getroffen??? Ich weis aus eigener leidvollen Erfahrung, wie schwer es ist, so eine Entscheidung zu treffen. Für uns kann ich mittlerweile 100%ig sagen, der Wechsel war richtig! Ich habe deinen Beitrag jetzt mehrmals gelesen und schreib mal, was mir spontan dazu einfällt. Erstmal würde ich auch von 2 Jahren ausgehen bzw. von noch länger, weil du deinen Kleinen vermutlich ja in denselben KiGa wie die Große gibst, oder? Die Entscheidung würde ich jetzt nicht davon abhängig machen, ob evtl. nur 1 Jahr. Für den Wechsel spricht, dass ihre Freunde im neuen KiGaJahr auch weg sind. Ich persönlich glaube, dass die anderen Kinder wichtiger sind als die Erzieherinnen und dass die Zwerge sich an eine neue Erzieherin rasch gewöhnen, ebenso an eine neue Umgebung. Du fragst, ob du ihr schaden kannst vor allem wegen ihrem schwachen Selbstbewußtsein. Woher kommt das? kann nicht mit dem KiGa zusammenhängen??? Auf jeden Fall würde ein Wechsel zeigen, ob ihr Selbstbewußtsein dann stärker wird. Ich halte "Programm" im KiGa für sehr wichtig und nur Freispiel ist in meinen Augen ganz klar zu wenig. Meinst du mit vorschulischer Bildung die üblichen Arbeitsblätter? Die halte ich für Müll, wirklich. Mit Basteln, Werken, Tanzen, Singen, Spielen kann man viel, viel mehr lernen! Gibt es das im bisherigen Kindergarten oder dominiert das Freispiel zu sehr? Und fehlt es euch oder deiner Tochter?
Schöne Grüße nach Oberbayern!
Petra
Kiga-Wechsel nach 1 Jahr (für 1 Jahr?)?
Danke für deine ausführliche Antwort. Wie auch an 'alle' bereits geschrieben, ist die Entscheidung prinzipiell gefallen! Mein Mann steht wie ein 'Einser' hinter dem Entschluss zu wechseln, bei mir ist es viel mehr 'wiggel-woggel'...
Ich bin sogar dermassen unentschlossen, dass ich mir die Lösung: "Sohn im neuen Kiga, Tochter bleibt im alten Kiga" vorstellen kann (Du erkennst meine Verzweiflung ;-)).
Nein, im Ernst, sie will nicht wechseln und da frage ich mich schon ob wir nicht zu konservativ an die Sache rangehen, frei nach dem Motto "Entschieden wird von den Eltern, und nicht den Kindern"!
Immerhin sehen wir als Erwachsene die Tagesstätten mit unseren (verwöhnten) Eltern-Augen - im neuen Kiga ist alles bunter, moderner, toller...
Aber im Enddefekt muss ja Cathrin die Entscheidung 'ausbaden'. Und sie LIEBT ihre Lieblingsbetreuerin (die Freunde gehen ja auch alle zur Schule oder anderen Kiga), und das gilt auch umgekehrt.
Ausserdem bietet der alte Kiga - im Rahmen seiner Möglichkeiten - recht viel: die Kinder basteln/malen täglich, die Räume sind gross und liebevoll gestaltet, sie gehen täglich in den Hof zum Spielen, haben auch grössere Feste, bieten 1x wöchentlich, musik. Früherziehung und Englisch an.
Es ist auf der anderen Seite jedoch ein - wenn man es jetzt 'böse' ausdrückt - urhässliches Gebäude (alt, ein bissi verkommen) in einem Problem-/sozial schwachen Viertel, was sich natürlich auch in der Elternschaft niederschlägt. Die Betreuerinnen sind, wie gesagt total nett und liebevoll mit den Kindern, aber schon relativ gefordert mit ein paar 'Problemkindern' und da bleibt oft nicht so viel Zeit für anspruchsvollere Aktivitäten.
Zum Beispiel hätte ich eine Initiative zu 'Frühes Forschen' (spielerisch mit einer fachspez. diplomierten Betreuerin Biologie/Chemie/Physik verstehen, mit kleinen Experimenten) gestartet, in meinen Augen wäre ein Schnuppertag leicht umzusetzen gewesen. Wurde aber geblockt, mit dem Verweis, dass sie 'sowas ähnliches sowieso machen', ausserdem können sich nicht alle Eltern so einen Kurs für ihre Kinder leisten. Für mich kams eben so rüber, dass man sich nicht einmischen soll, und besser alles der Einrichtung überlässt. Ob und auf welchem Niveau das Ding dann durchgezogen wird, bleibt im Dunkeln.
Im neuen Kiga natürlich genau das Gegenteil: gehobene, geldige Elternschaft, die Einrichtung mit dem letzen 'Pi-Pa-Po' ausgestattet. Alles beeindruckend und trendy - von der Webseite bis hin zum Garten mit Holzterasse...
Sie versprechen individuelle Förderung des Kindes, Bilingualität, es gibt ein Aktivitätszimmer mit Klettergerüst, Turnhalle, Kinderküche, Pflanzgarten, Entdeckerlabor, altersgerechte Gruppen, Vorschulprogramm, es werden Ausflüge/Kurzurlaube organisiert,... - fehlt nur noch der goldene whirl-pool ;-)
So gesehen, klar, ist das alles 'top of the pops' und super-beeindruckend!
Aber zählt nicht über allen anderen Kriterien, dass Cathrin sich im alten Kiga wohl fühlt? Dass wir etwas gut funktionierendes gegen etwas Ungewisses tauschen wollen??
Klar, eventuell wird sie sich im neuen Kiga erst recht wohl fühlen und eine neue Lieblingsbetreuerin finden! Vielleicht wird ihr der optimale Betreuungsschlüssel (1:6-8) und die individ Talentförderung tatsächlich super gut tun.
Aber das können wir im voraus nicht abschätzen...!
Im schlimmsten Fall verliert sie durch den Wechsel völlig das Urvertrauen in 'Fremdbetreuung' und wird noch schüchterner...?
Andererseits müssen viele Kinder aus den verschiedensten Gründen einen Kiga-Wechsel mitmachen und verkraften das super. Ausserdem geht sie gemeinsam mit ihrem Bruder (andere Gruppe, allerdings Gruppenöffnung), und dem trauen wir das locker zu sich schnell einzufinden.
Vielleicht habe ich noch immer dieses Beschützersyndrom für Cathrin, da sie ja als unser heissersehntes Wunsch-Kindchen ist??
Uff, jetzt habe ich Dich zugetextet, so sorry, aber ich habe mir alle meine Gedanken nochmal vom Herzen geschrieben.
Danke für Zu-Lesen
lieben Gruss
Bine
PS: Wenn man sich die Länge meines Beitrags ansieht, könnte man denken es geht um die neue Nobelpreiserfindung und nicht um eine Kindergartenfrage... ;-)
Kiga-Wechsel nach 1 Jahr (für 1 Jahr?)?
Zunächst mal: ich finde es gut, sehr gut, keineswegs von übertriebenem Beschützerinsyndrom gelenkt, dass du dir so viele Gedanken über deine Cathrin und ihren Kindergarten machst. Dafür sind doch Eltern da und es ist traurig, wenn man sieht, wie viele Eltern relativ gleichgültig sind, Hauptsache die Kinder sind "verräumt". Du liegst da mit Sicherheit goldrichtig! und wen interessiert schon der Nobelpreis? ;-)
Entschieden wird von den Eltern, dazu stehe ich uneingeschränkt. Die Kleinen können solche Entscheidungen überhaupt noch nicht treffen. Entscheidend sollen für die Entscheidung aber die Gefühle der Kinder sein.
Wie du den alten KiGa schilderst, klingt es in meinen Ohren gut. Wie die Räume aussehen, finde ich, kann man völlig vernachlässigen. Unser KiGa hier im Dorf, aus dem wir Pia rausgenommen haben, ist räumlich gesehen wesentlich schöner als der neue in einem sehr alten Gebäude. Das spielt echt keine Rolle. Aber natürlich schade, wenn es im anderen KiGa nicht einmal ein goldenes Whirlpool gibt ;-)
Als problematischer sehe ich lediglich, wenn es "auffällige" Kinder gibt und die Erzieherinnen in die sehr viel Zeit binden müssen. Einerseits sehen und hören unsere Zwerge dabei Unschönes und dann fehlt natürlich auch die Zeit für die anderen Kinder. Doof.
Also, ich möchte nicht in deiner Haut stecken bei deiner Entscheidung. Aber ihr werdet (oder habt bereits) die richtige treffen! Da bin ich mir sicher. Und wie du schreibst müssen viele Kinder Umzüge bewältigen, wobei sie nicht nur den KiGa wechseln sondern ihre komplette Umgebung.
Liebe Grüße
Petra
DANKE...
Unsere Entscheidung fiel letzendlich auf den 'neuen Kindergarten'.
Ich muss allerdings zugeben, dass ich meinen 'inneren Frieden' mit dieser Entscheidung noch nicht völlig gefunden habe...
Schöne Grüsse,
Waschbär
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