Ich mache mir einen ziemlichen Kopf...
bin zwar nicht so oft hier, aber mich plagt seit ein paar Wochen etwas, das ich gerne mal loswerden würde, um einfach zu wissen, ob ich mich da zu sehr einmische, verrückt mache etc. Also Silas geht in die gleiche Gruppe wie sein Freund. Wir, d.h. seine Mama und ich haben uns vor ca. 2 Jahren mal beim Spazierengehen getroffen (wohnen im selben Ort) und uns ab und an mal verabredet. Also, da sich unsere Kinder kannten, haben wir sie auf ausdrücklichen Wunsch von uns in eine Gruppe. Der Freund geht seit Februar, Silas seit April diesen Jahres. Es gibt noch einen Jungen, in der Gruppe, mit dem sich beide (aber anfangs nur der Freund) gut verstehen und auch zusammen spielen. Im Oktober war dann morgens immer die Situation, dass R und J Silas irgendwie gleich angeraunzt haben: Du kannst nicht mehr mitspielen, und vermehrt auch Du Blödmann etc. Das fand ich morgens immer heftig, habe aber Silas dann bewusst immer bei der Erzieherin abgegeben und ihm auch klargemacht, dass es noch andere Kinder gibt, mit denen er spielen kann. Kurz und gut, das legte sich nach kurzer Zeit wieder. Anfang Nov. sprach mich die Erzieherin mal morgens so beiläufig darauf an, dass Silas und R. im Moment wohl nicht gut miteinander können. Mir war das ja auch aufgefallen, ich fragte dann nur, ob Silas denn nicht mit anderen Kindern spiele. Sie meinte, doch er hätte kein Problem damit. Ich auch nicht, im Gegenteil, wenn er mal erzählte er hat mit irgendwem anderen gespielt, dann war er auch stolz. In der Zwischenzeit aber hat sich R. so verändert, ist ziemlich ich-bezogen geworden und kommandiert viel rum. Morgens, wenn wir kommen hört man da gleich, Silas, ich male. Du darfst mir zuschauen, aber nicht schubsen. Boah, das nervt mich. Silas ist eher der Schüchterne, bzw. Zurückhaltende, der R. zuliebe dann auch macht, was er sagt. Sätze, wie ich bin grösser als du (was noch nicht mal richtig ist) oder ich kann das oder ich mache das soundso. R. hat ein ziemliches Geltungsbedürfnis und ich habe Angst, zum einen dass Silas sich das auch angewöhnt und zum anderen, dass er untergebuttert wird. Vielleicht bin ich da zu empfindlich. Ich habe halt immer das Gefühl, dass die Erzieherinnen froh sind, wenn sie Silas und Robin aneinander abschieben können, die kennen sich ja. Mir fehlt der Kontakt zu den anderen Gruppenmitgliedern für Silas. Mir ist es zu einseitig und vor allem nervt mich R´s Verhalten, das er so an den Tag legt, tierisch. Ich habe auch keine Lust, mich nachmittags noch mit ihm und seiner Mutter zu treffen, was mir auch leid tut, weil ich seine Mama echt mag. Sie selber tut R nur mit "Angeber" ab, wenn er mal wieder loslegt, zu behaupten sein Fahrrad ist grösser (ist aber definitiv kleiner). Bin ich da zu empfindlich, ist das zu egoistisch meinerseits. Silas merkt mittlerweile auch, dass mich R. annervt. Ich will ihm ja den Kontakt nicht verbieten, aber ich habe ein komisches Gefühl im Bauch. Soll ich mal die ERzieherinnen fragen, wie sie das einschätzen? OH mann, überschütte euch hier mit Text, ihr Armen, aber musste einfach mal raus.
Vielleicht mag ja der ein oder andere was dazu schreiben. Würde mich freuen.
LG Manuela
Ich mache mir einen ziemlichen Kopf...
also konkret kann ich nicht viel sagen, dazu ist die Situation ja auch zu vielschichtig, aber mal ein paar Bemerkungen dazu - vielleicht hilft Dir es weiter ;-)
Meine Tochter (wird im Jan 4) ist auch im Moment im Angeberwahn *nerv*. Ich bekomme es natürlich mit, wenn es um ihren kleinen Bruder geht. Da wird mit Sachen angegeben, für die sie gar nichts kann und die auch soooo unwichtig sind. (ihr Zahnarztbuch hätte mehr seiten (stimmt nicht); sie hat mehr Saftschorle; sie hat einen längeren Strohhalm, sie ist größer (stimmt), sie ist.... ) Der Kleine mault dann natürlich rum und fängt selbst an Sachen zu behaupten, die a nicht stimmen und b auch völlig egal sind :-( Soviel nur mal zur Gruppendynamik.
Ich erzähl meiner Tochter immer, daß es unwichtig ist (wenn es stimmt) und daß sie (meist) ja auch nix dafür kann und daß es die anderen ärgert wenn sie darauf so rumreitet. Einsicht??? Nö, noch nicht... ich hoffe noch!
Ich glaube halt, daß daß eine Phase ist, die alle mehr oder weniger ereilen wird. Sie geht vorbei. Und vielleicht ist sie bei denen die ein Problem haben (welches??) noch besonders ausgeprägt.
Ich würde an Deiner Stelle weiter den Kontakt mit der Mutter und dem Kind fördern, aber eben auch versuchen darauf hinzuweisen wie unwichtig solche Prahlerein sind. Auch die Mutter noch mal versuchen darauf zu bringen (wenn möglich). Na und sonst: Phase abwarten!
Entweder Dein Sohn sucht sich eh jemand anderes zum Spielen oder es ränkt sich wieder ein!
Viel Erfolg!
Liebe Grüße
BiBe
die der Meinung, daß KiGa Freundschaften nur ein paar Wochen halten und damit alle Probleme *egal*sind nicht vertritt, weil meine Tochter nämlich z.B. schon seit einem Jahr einen guten Freund hat! Nicht alles löst sich so leicht...
Ich mache mir einen ziemlichen Kopf...
danke für Dein Posting. Dass die Kids auftrumpfen wollen, ist ja o.k., aber so extrem, ist echt nervig. Ich fände halt gut, wenn die Mama einfach richtigstellen würde, wenn er Behauptungen aufstellt (wie die mit dem grösseren Fahrrad). Silas überlegt dann echt und grübelt. Klar sage ich ihm, dass das nicht stimmt, aber würde mir das auch von der Mama wünschen. O.k., ich werde es mal beobachten und hoffen, dass es wieder besser wird.
LG und einen schönen 3. Advent
Manuela
Ich mache mir einen ziemlichen Kopf...
wir hatten/haben eine ähnliche Situation, haben uns aus diesem Grund aber bewusst dagegen entschieden, die beiden Jungs in eine Gruppe zu geben. Bei dem Freund meines Sohnes war dieses Angebertum und Dominante aber auch schon sehr früh ausgeprägt, so dass es für uns die richtige Entscheidung war. Nun ist es bei Euch natürlich schwieriger. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir aber vielleicht Trost spenden: Es wird besser! Jan und sein Freund sehen sich im Kindergarten natürlich trotzdem und nachmittags sehr oft. Montags und Freitags ist Jan eigentlich immer bei seinem Freund, weil ich dann arbeiten muss. An einem anderen Tag ist Julian bei uns, weil die Mutter arbeitet und da sie meine beste Freundin ist und wir uns nicht immer nur sehen wollen, wenn wir unsere Kinder abgeben oder abholen, sehen wir uns natürlich auch an anderen Tagen...Sie sind also sehr oft zusammen. Und mittlerweile hat Jan gelernt damit umzugehen. Anfangs hat er sich auch von Julian bestimmen und unterbuttern lassen, mittlerweile gibt er kontra. Das war nicht immer leicht, für ihn nicht und auch nicht für mich und auch nicht für Julians Mutter, die da ziemlich hilflos gegenüber ihrem Sohn war. Aber ich denke, dass diese Entwicklung für Jan sehr wichtig war und auch für Julian, der nun sieht, dass er mit seinem Freund nun nicht mehr alles machen kann. Er muss nun Kompromisse machen und auch mal zurückstecken. Für ihn also auch ein großer Entwicklungsschritt. Die beiden kennen sich seit über 3,5 Jahren, sind nun beide 4,5. Vor ca. einem Jahr fing das Verhältnis an sich zu wandeln. Ich hätte die Freundschaft nicht unterbinden können und wollte das auch nicht, denn Jan war trotz der Eskapaden immer sehr glücklich mit seinem Freund. ICH war diejenige, die es ganz furchtbar fand. Jan hat sich arangiert, bis er selber soweit war, sich durchzusetzen. Ich denke, bei Euch kann das ähnlich sein. LG, Annette
Ich mache mir einen ziemlichen Kopf...
danke, dass du was dazu geschrieben hast. Ich will es ja eigentlich auch nicht unterbinden, bin aber ehrlich gesagt ziemlich genervt. Gestern früh, als ich Silas im KiGa abgegeben hat, war R. am Basteltisch gerade fertig. Die eine Erzieherin sagte zu Silas, er solle sich ein Spiel aussuchen, das sie zusammen spielen können. R. springt hoch, rennt zum Spielregal und nimmt eins raus. Die Erzieherin hat natürlich nichts gesagt, Silas hat brav genickt. Weisst du, was ich meine? Dieses "immer der wichtigste sein wollen". Ich fand die Situation nicht o.k, aber bin zur Zeit bei diesem Thema eh megaempfindlich. Naja, mal abwarten, was draus wird.
LG und einen schönen 3. Adventsonntag
Manuela
Ich mache mir einen ziemlichen Kopf...
hab erst heute mal wieder Zeit, reinzuschauen und was zu schreiben (renovieren grade).
Ich kann verstehen, dass sowas nervt und dass dir das auch weh tut. Wie geht denn Silas mit der Situation um? Ist er unglücklich?
Oft ist es ja so, dass die Eltern das größere Problem haben. Ich würde aber trotzdem mal mit der Erzieherin reden, dass sie Silas den Rücken stärkt. Das R. auch in seine Schranken gewiesen wird, wenn er sich vordrängelt und lernt, dass er nicht immer der "Bestimmer" ist.
Mit der Prahlerei ist es hoffentlich ne Phase, die vorbeigeht.
Bei Bruno im Kiga ist auch ein Mädchen, das wahnsinnig egozentrisch ist, da merkt man aber auch, dass sie zuhause die kleine Prinzessin und das Nesthäkchen ist, die dort IMMER im Mittelpunkt steht. Das geht mir auch auf die Nerven, was die immer herum prahlt, was sie alles hat und so weiter. Ich brummel dann nur kurz "Hmmm, aha..." und gehe da nicht weiter drauf ein. Inzwischen hat sie gemerkt, dass mich das nicht beeindruckt und Bruno auch nicht. Das ist wahrscheinlich auch die beste Strategie bei euch. Wenn R. keine Reaktion erhält, dann lässt er es. Macht ja meistens besonders viel Spass, wenn einer mit ihm anfängt zu diskutieren ;o)
Lg und gute Nerven
ute
Ich mache mir einen ziemlichen Kopf...
danke für Deine Antwort. Ja, so halte ich es ja auch, gehe nicht auf R.´s Prahlereien ein, aber innerlich koche ich schon. Heute früh beim Abgeben war es wieder so, dass R. sofort losgepirscht ist, um was auszusuchen. Das finde ich nicht o.k. Silas geht damit mal so und mal so um. Er macht im Moment brav mit, was R. macht oder vormacht. Aber irgendwie erwarte ich auch von den Erzieherinnen, dass die das merken und Silas bestärken, auch mal wieder auf andere Kids zuzugehen. Ich warte jetzt mal ab, wie´s nach den Ferien weitergeht. Vielleicht regelt es sich ja von alleine.
LG und schöne Weihnachten
Manuela
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