Hochbegabt - Sorgen, bin ich richtig? - viel zu lang, sorry
ich bin nicht sicher ob ich "hierher gehöre", kenne aber kein Forum, von dem ich mir mehr Hilfe erhoffe. Mein Sohn (fast 7) ist jetzt offiziell als hochbegabt getestet, geht in die erste Klasse und schlägt sich grade so durch. Rechnen ist für ihn ein Kinderspiel, so leicht, daß er etliche Flüchtigkeitsfehler macht, die ihn dann natürlich wurmen. Fast alles fliegt ihm einfach zu, dadurch langweilt er sich schrecklich, zappelt, stört, imitiert die Klassenclowns, ohne wirklich zur coolen Gang zu gehören. Wenn er was nicht kann (lesen, schreiben), verweigert er sich total, will und kann auch gar nicht üben, weil er das noch nie musste. Die Psychologen raten, ihn überspringen zu lassen, was ich ablehne. Er liest nicht gut genug und ist auch noch zu kindlich für die 2. Klasse. Ein ganz liebes, sensibles Kind, das noch ans Christkind glaubt und nachts mit Stofftieren schläft. Gegen wildere Jungs oder Störer kann er sich überhaupt nicht wehren, reagiert völlig unangemessen und gilt als Streber und langweilig oder doof. Er tut mir so leid. Wir bemühen uns um einen Therapieplatz, was aber sehr schwer ist. Ich weiß nicht, wie ich ihm helfen kann, bin selbst am Ende meiner Kräfte. Ständig gibt es Ärger mit anderen Kindern, eben jenen Wilden, deren Eltern sich dann bei mir über mein aggressives Kind beschweren. Die Mädchen machen ihn fertig, wie es nur Mädchen können, die Jungs mobben ihn, wie kann ich ihm helfen? Hat jemand ähnliche Probleme, Ideen, ist vielleicht bereits einen ähnlichen Weg schon gegangen? Ich wäre froh, wenn ich bei Euch Hilfe finden würde.
Vielen Dank und sorry, daß ich so lang war...
Susanna
Hochbegabt - Sorgen, bin ich richtig? - viel zu lang, sorry
eigene Erfahrung mit Schule und Hochbegabung habe ich noch nicht, weil meine Zwillis erst jetzt in die Schule kommen. In manchen Schulen ist es möglich, dass Kinder z.B. Mathe in der 2. Klasse mitmachen und den Rest in der 1.. Er braucht auf jeden Fall zusätzliches Futter, dass ihn fordert. Lass ihn ein Instrument inkl. Noten lesen lernen, Bastelkurse, Fremdsprachen (spanisch), Experimentierkurse.
Das sich andere Eltern über aggressives Verhalten beschweren kann ich allerdings schon verstehen. Da helfen nur offene Gespräche, um die Gründe zu erklären und dann vielleicht Lösungen zu finden. Alle Schuld auf die anderen Kinder zu schieben macht die Sache nur noch schlimmer. Mein Sohn ist leider auch so ein Hitzkopf und hat sich häufiger mal nicht unter Kontrolle. Ich kenne und verstehe die Ursachen/Gründe für sein Verhalten aber trotzdem kann ich es nicht akzeptieren. Wir reden fast täglich mit ihm über andere Wege mit Problemen, Hänseleien, Mobbing umzugehen. Es herrscht ein reger Kontakt mit den Erzieherinnen. Nach vielen Monaten (Jahren) zeigt sich jetzt ganz langsam Besserung. Wir haben viel an den Gründen für sein Verhalten "gearbeitet". Erst seit dem das besser geworden ist, ist er auch im ganzen umgänglicher geworden.
Ich wünsche Euch jedenfalls eine riesen große Portion Geduld. Denn nur wenn er sich zumindest zu Hause bedingungslos angenommen fühlt und vielleicht eine herausforderne Aufgabe hat, hat er eine Chance sein Verhalten "draußen" zu ändern.
Gruß Marion
Danke...
wir bemühen uns. Jeden Tag. Das Problem mit der "Heraus"forderung ist, daß das richtige Maß so schwer zu finden ist. Er lernt Gitarre, hasst es aber zu üben, er macht Judo, ist aber eigentlich zu dünn, um die anderen Kindern richtig "umzulegen", die Lehrerin hat ihm jetzt Rechenaufgaben bis 100 gegeben, für die er sich nicht interessiert - obwohl er sie zu Hause mühelos bewältigt - weil er nciht versteht, warum er was anderes machen soll. Wenn er in der Schule schneller ist als die anderen, darf er sich eine Zusatzaufgabe suchen, was er blöd findet, weil er nicht versteht, warum er mehr arbeiten muss, nur weil er schneller ist.
Ich bin auch nciht sicher, ob die Zappelei allein von der Hochbegabung rührt, wir testen immer noch auf ADHS, aber ich will ihn nicht mit Medikamenten vollstopfen.
Jungs sind da offenbar einfach gefährdeter, andererseits müssen die doch auch mal was anstellen, oder?
Es ist wirklich schwer, man will sie schützen, fördern, fordern, will sie glücklich machen, aber manchmal auch einfach mal seine Ruhe haben...
Viel Glück mit Deinen beiden,
Susanna
Danke...
das mit dem nicht üben wollen kenne ich von meiner Tochter. Ihr fliegt grundsätzlich alles zu. Ein Gedicht muss sie nur 3 mal hören schon kann sie es, rechnen bis 20, alle Buchstaben, Zahlen/Farben/Tiere auf Englisch usw. Aber wehe wenn es mal was gibt was ohne Üben nicht klappt (schwimmen, Inlinern) dann ist hier die Hölle los.
Vielleicht kannst Du deinem Sohn einen großen LÜK Kasten mit einigen Heften besorgen. Damit könnte er sich dann in der Schule beschäftigen, wenn er mit dem normalen Stoff durch ist. Das ist dann vielleicht eher ein Spiel für ihn und nicht richtig lernen. So hätte er nicht ständig das Gefühl für seine Schnelligkeit auch noch bestraft zu werden. Wenn man mit der Lehrerin spricht wäre das doch evtl möglich.
Gruß Marion
Hochbegabt - Sorgen, bin ich richtig? - viel zu lang, sorry
ich kann mir vorstellen, dass die Situation nicht einfach ist.
Mein Sohn ist jetzt 7,5 Jahre und in der zweiten Klasse. Er hatte den Vorteil, dass er als Dezember-Kind hier in Berlin regulär mit 5 3/4 in die Schule kam. Ich habe ihn auch in der ersten Klasse testen lassen, weil ich mir sein "Gemeckere" nicht erklären konnte. Dabei kam auch eine Hochbegabung heraus, vor allem im sprachlichen Bereich, Mathe und Arbeitsgedächtnis. Leider nicht beim Arbeitstempo *grins*.
Allerdings versteht mein Sohn, seine Intelligenz gut zu verbergen, behaupte ich immer...
Also mir hilft immer folgender Satz, den ich mal gelesen habe: "Welches intelligente Kind zählt schon 100 mal die selben Erbsen". So konnte ich besser verstehen, wenn er in Mathe eben keine Kugeln mehr ausmalen wollte oder Zwischenschritte weglassen wollte. Durfte er dann bei mir auch oder ich hab die Kugeln ausgemalt.
Daneben hab ich der Lehrerin Bescheid gesagt, damit sie uns sagt, falls es in der Schule Probleme gibt. Mein Sohn hat allerdings keine Ahnung, wozu der Test war. Ihm hab ich das als Vorsorgeuntersuchung beim Arzt verkauft.
Körperlich ist mein Sohn groß aber schlacksig und bestimmt keine Sportskanone. Allerdings fällt er auch sonst nicht agressiv oder so auf.
Vielleicht hilft es, einzelne Jungs aus der Klasse deines Sohnes zum Spielen einzuladen. Man muss ja nicht mit allen gut auskommen, aber einen "Freund" in der Klasse sollte man am Besten haben. Beim Sport würde ich eher einen Mannschaftssport empfehlen mit einem Trainer, der erkannt hat, was eine Mannschaft ist und dem das "Team" wichtig ist. Mein Sohn geht zum Fussball und hat dort auch nette Freunde, ist also nicht so auf seine Klasse fixiert.
Daneben lernt er Klavier. Allerdings auch mit zwei anderen Kindern zusammen, was ihm auch wichtig ist.
Ansonsten füttern wir ihn - wie ihr bestimmt auch - zu Hause mit Themen, die ihn interessieren. Ich glaube, er weiß deutlich mehr über Einstein und das Weltall als ich *grins*.
Ich kann verstehen, dass dir das Herz blutet, wenn du siehst, dass dein Sohn nicht akzeptiert wird. Das ging mir teilweise auch schon so. Sei tapfer für deinen Sohn und stärke ihm immer wieder den Rücken. Auch wenn du als Mutter die anderen Kinder lieber ausschimpfen würdest, versuche Kontakte mit den Kindern herzustellen, die dein Sohn trotzdem noch nett findet. Wenn es zu auffällig wird mit dem Leistungsvorsprung frage ihn doch, was er möchte. Vielleicht geht es ihm in einer anderen Klasse wirklich besser.
Bei meinem Sohn ist dies - Gott sei dank - noch kein Thema. Er ist "jungstypisch" begeistert. Keinen Strich mehr als nötig. Mittlerweile habe ich auch gelernt, das zu akzeptieren, denn es reicht ja.
So, helfen konnte ich dir jetzt wahrscheinlich nicht, aber vielleicht die eine oder andere Anregung. Halt die Ohren steif und viel Glück für dich und deinen Sohn,
Burisa
Hochbegabt - Sorgen, bin ich richtig? - viel zu lang, sorry
wenn du mir eine PM schickst, kann ich Dir ein Forum für Dein 'Problem' nennen.
Wir haben die Sache mit dem Sprung hinter uns, allerdings hat mein Sohn am Anfang der ersten Klasse selbstständig lesen gelernt, und konnte das auch schnell besser als die meisten in seiner Klasse. Das größte Problem bei unseren Kindern ist vermutlich, sie dazu zu bringen, sich etwas wirklich zu erarbeiten, weil sie das ja meistens so gar nicht nötig haben. Allerdings bin ich da selbst ein gebranntes Kind, ich bin erst im Studium auf die Nase gefallen, und mit ist es deshalb wichtig, daß meine Kinder lernen lernen.
Viele Grüße,
Christine
Hochbegabt - Sorgen, bin ich richtig? - viel zu lang, sorry
haben auch ein hochbegabtes Kind hier daheim. Es gibt spezielle Schulen, die diese Kinder fördern. Weiß nicht, ob das eine Möglichkeit für euch wäre. Wir haben uns erstmal gegen eine solche Schule entschieden, Talissa wird jetzt am 8.8. normal eingeschult.
Das Verhalten deines Sohnes ist fast haargenau das von Talissa. Typisch für ein Kind mit Hochbegabung. Eine Therapie gibt es da nicht. Man kann unterstütztend wirken, indem man das Kind fordert. Talissa geht zum Jazz-Dance und Turnen, um einen Ausgleich zu haben, außerdem zu einem Kreativ-Workshop, zum Englisch und zur Psychomotorik.
Sie soll auch die 1. Klasse überspringen. Wir haben uns erstmal dazu entschieden, sie einzuschulen und dann entsprechend engen Kontakt mit der Lehrerin zu halten.
Hochbegabte Kinder brauchen Anregungen, Futter, Stoff. Langeweile ist das Schlimmste, was man ihnen antun kann. Oftmals braucht man dazu fähige Lehrer und die haben normale Grundschulen in der Regel leider nicht. Kinder wie dein Sohn werden dann lieber als ADS/ADHS-Kinder abgestempelt, dann hat man seine Ruhe.
LG, Nicki
Hochbegabt - Sorgen, bin ich richtig? - viel zu lang, sorry
Tobias ist im Februar 5 geworden und ebenfalls hochbegabt getestet. trotz allem haben wir uns jetzt doch gegen eine frühere einschulung entschieden. eben weil gewisse dinge, wie bei euch, eher charaktersache sind. das, was du da schilderst, ist leider oft realität und macht mir auch sehr angst. wir haben hier aber eine sehr kleine grundschule mit jährlich ca. 10 kindern. von daher hoffe ich, dass die lehrer darauf eingehen können. wir waren hier auch von anfang an offen und im gespräch mit den lehrern, weil er eigentlich hätte dieses jahr in die schule sollen.
wende dich doch mal an den LVH, Landesverband Eltern hochbegabter Kinder. gibts sicher auch in deiner nähe. wenn gar nichts geht, denkt über einen schulwechsel nach, kleinere klassen oder eine spezialschule.
so viele fälle, in denen es schief geht, gibts auch, in denen es gut geht.
viel glück und liebe grüße
tina
Danke nochmal an alle
vielen Dank für Euren Zuspruch. Ich weiß schon, daß ich nciht allein mit dem Problem bin, aber letztlich ist man doch immer allein, oder? Es ist, seit die Lehrer Bescheid wissen, etwas einfacher geworden. Mein Sohn stört nciht mehr soviel, weiß jetzt auch, daß er sich bei den Konflikten besser raushält, weil er doch nicht gewinnen kann. In Religion schreibt er ausgedachte Matheaufgaben ins Heft, damit er nicht stört, weil er die Geschichten so fad und unglaubwürdig findet... Zusatzaufgaben sind nicht seine Stärke, er ist leider stinkfaul udn froh, wenn alles erledigt ist, auch wenn's nicht gut ist oder schön. Hauptsache er darf weiterspielen. Ich lasse ihn sicher nicht überspringen, dann muss er ja noch mehr arbeiten...
Ehrlich gesagt, kann ich manchmal nicht glauben, daß er wirklich soo intelligent ist. Tatsächlich scheint es mir, als gäbe es viel mehr Hochbegabte, als man glaubt, weil jeder, mit dem ich darüber spreche, von sich oder seinen Kindern behauptet, hochbegabt zu sein. Wenn es tatsächlich nur 2 Prozent der Bevölkerung betrifft, warum haben dann 80 Prozent meiner Gesprächspartner einen (getesteten) IQ von über 150? Wahrscheinlich bin ich die einzig Dumme...
Ich bin weiterhin an Euren Meinungen interessiert und auch daran, wie Ihr die Sache in den Griff bekommt!
Liebe Grüsse,
Susanna
Danke nochmal an alle
Als Hochbegabt gilt man wenn man einen IQ von über 130 hat ;-)...
Keine Sorge du bist sicher nicht die Einzig "dumme" auf diesem weiten Planeten *lach*.
Ich hoffe sehr das dein Sohn seinen Weg gehen kann.
LG Bianca
-
Hämatom in der Gebärmutter: Ist das...
Wieso tritt bei manchen Schwangeren ein Gebärmutterhämatom auf und was bedeutet das für die Schwangerschaft? → Weiterlesen
-
9. SSW: Das tut sich jetzt im Bauch und...
Du stellst in der 9. SSW vielleicht schon die ersten Ansätze eines Babybäuchleins an dir fest. Dein Kind macht derweil rasante Fortschritte! → Weiterlesen
-
Bauchumfang in der Schwangerschaft: Wie...
Du bist schwanger? Dann dreht sich jetzt alles um deinen Bauch. Wie groß er wird und was seinen Umfang beeinflusst. → Weiterlesen
-
Einnistung: Was dabei genau passiert
Die Einnistung erfolgt etwa fünf bis zehn Tage nach der Befruchtung der Eizelle. → Weiterlesen
-
Herztöne beim Baby: Ab wann & welche...
Es ist der Motor des Lebens und das erste Organ, das sich bei deinem Baby entwickelt: das Herz. Was du über Herzschlag und Herztöne wissen musst! → Weiterlesen
-
Einnistungsblutung: Farbe, Zeitpunkt und...
Wenn sich in der Gebärmutterschleimhaut eine befruchtete Eizelle einnistet, findet eine Einnistungsblutung statt. Wann ist sie sichtbar? → Weiterlesen
-
35. SSW: Nur noch wenige Wochen bis zum...
Nur noch wenige Wochen! Dein Baby ist schon fast bereit für die Geburt. → Weiterlesen
-
AU, KU, BPD & Co.: Die Messdaten in der...
Die wichtigsten Werte und worauf es hindeuten kann, wenn sie außerhalb der Norm liegen. → Weiterlesen
-
Geschlecht des Babys: Wie und ab wann es...
Wusstest du, dass schon im Augenblick der Befruchtung das Geschlecht des Babys festgelegt wird? Doch ab wann lässt es sich erkennen? → Weiterlesen
-
Selbstbefriedigung in der Schwangerschaft:...
Das Wichtigste vorab: Darüber, dass Selbstbefriedigung eine Fehl- oder Frühgeburt auslösen könnte, brauchst du dir bei einer unkomplizierten Schwangerschaft keinen Kopf zu... → Weiterlesen