Hallo Ivonne,
da Du ja ganz deutlich auch Kritik zulässt, hier meine ;-)...
Mit dem Thema an sich und dessen Inhalt und Konzept habe ich mich ehrlich gesagt nie befasst, weil es für mich nicht in Frage kommt.
Ich kenne Waldorf aus Erzählungen von Kritikern und Befürworten und von Eltern, deren Kinder dort sind.
Für mich wäre z.B. ein k.o.-Kriterium solche Sachen wie mit der Strickkleidung. Da gruselt es mich einfach grundsätzlich...
Über die Kinder, die ich kenne und deren Eltern kann ich nur aus eigener Erfahrung sagen: sie sind mir zu lax, es gibt zu wenige Regeln oder mal ein ernstes Wort. Grenzen sind tabu, denn Kind soll sich bitte schön ausleben dürfen. Und die Kinder sind mir auch viel zu wild, zu laut, zu unerzogen.... Nicht mein Ding...
Und ehrlich gesagt (meine Meinung!): das Leben ist kein Waldorf-Leben. Spätestens in der Ausbildung oder im Studium geht`s zur Sache und wenn man vorher eher in Watte gepackt wurde, Regeln eher nicht gegolten haben: wie soll Jugendlicher da irgendwo reinfinden?
LG Carmen, die ja versprochenermaßen nicht gesteinigt wird, gell?

Hi Carmen,
nee, wirst nicht gesteinigt. Will mich nur mal umhören, weil ich grad irgendwie auf "Wolke 7" bin und ich vielleicht den ganzen "schlechten" Kram durmherum nur ausblende. Kann ja sein. Ich denke auch, dass nur wenig Leute für die Waldorfpädagogik sind, ansonsten gäbe es mehr Waldorfkindergärten und schulen, oder?
LG Ivonne

Vielleicht, ich weiss es auch nicht.. Wir haben hier zumindest nen Waldorf-Kiga und die haben da sehr seltsame Aufnahmekritierien, was ich nicht o.k. finde. Schließlich sind doch alle Kinder gleichberechtigt, oder nicht? Da würde ich schon mal gar nicht hinwollen, aus Prinzip...
Aber was stört Dich so an Eurem Konzept?
LG Carmen

Hi Carmen,
verrätst du mir, welche Aufnahmekriterien bei euch sind?
An unserem KiGa find ich das lasche, unklare Prinzip nicht toll. Ich finde feste Regeln gut, klare Abläufe bringen den Kindern Sicherheit. Mein Sohn, nein, unsere ganze Familie braucht das. Nicht nur unsere Kinder, sondern auch wir lieben klare Abläufe und Regeln. Ohne die läuft vieles aus dem Ruder oder führt zu Unstimmigkeiten und Unklarheit. Im Kindergarten z. B. haben sie momentan ein Vorleseprojekt (was ich schon komisch finde, denn normalerweise sollte doch ständig vorgelesen werden, oder?), bei dem die Kinder von zuhause ein Kuschelkissen mitbringen durften. Nach zwei Wochen fragte ich heute nach, ob das Vorleseprojekt noch stattfinden würde, ob das Kissen noch gebraucht würde oder ob wir es wieder mit nach Hause nehmen sollten. Daraufhin die ERzieherin: Ja EIGENTLICH ist unser Projekt noch nicht abgeschlossen, aber wegen des guten Wetters sind wir jetzt ständig draußen und da wird dann nicht so viel gemcht.
Hallo???
Muß ich also davon ausgehen, dass während der Sommermonate die Kinder draußen nur betreut werden und alles weitere auf Eis gelegt wird?
Ben wußte jetzt auch nicht, ob er sein Kissen noch braucht oder nicht, alleine das finde ich schon blöd. Es sind nicht ausreichend klare Regeln vorhanden.
Unser Konzept ist einfach: "Komm ich heut nicht, komm ich morgen". Wir tun nur was, wenn es grad gut in den Kram passt!
LG Ivonne

Hallo Ivonne,
nee, das klingt nicht wirklich gut mit Eurem Kiga... Feste Termine im Projekt sollten bei jedem Wetter stattfinden. Das ist bei uns auch so. Raus kann man doch immer noch und Vorlesen dauert ja schließlich keine 2 Stunden... Seltsam...
Ich schicke Dir über PN mal den Link unseres Montessori-Kinderhauses. Hilft Dir vielleicht weiter...
LG Carmen, die auch sehr unzufrieden mit dem Kiga wäre

Hallo Carmen,
Ich wusste gar nicht, dass Leon auch in eine Montessori-Einrichtung geht?
LG,
Tanja

Hallo Tanja,
geht er doch gar nicht! Ich hab nur die Infos von diversen Müttern hier...
LG Carmen - kein Freund von Montessori

Hallo Carmen,
Kann das sein, dass Du dann Waldorf und Montessori verwechselt hast? (weil Du zuerst von Waldorf und dann von Montessori geschrieben hast)
Die Konzepte sind allerdings grundverschieden. Montessori hat relativ viele Regeln, die Kinder dürfen sich nur aussuchen, WOMIT sie gerade spielen wollen, aber das wird doch bei euch ähnlich sein, oder?
Liebe Grüße,
Tanja

Ja, großes Sorry! Klar hab ich das verwechselt :-((((. Aber wie gesagt: die Mütter der Montessori-Kinder hier erzählen mir auf Nachfrage, dass jeder quasi machen kann, was er will. Feste Regeln gäbe es dort nicht - genau DAS fänden sie ja so toll :-(((.
LG Carmen

Hallo Carmen,
Ich denke, da haben sie das Konzept etwas "verkürzt" dargestellt, oder der Kindergarten lebt das Konzept nicht wirklich. Es gibt normalerweise einen ganz festen Tagesplan mit mind. einem Morgenkreis, festen Essens- und Schlafenszeiten und sehr wenigen aber klaren Regeln.
Die Kinder dürfen sich aber eben aussuchen, mit was sie sich beschäftigen und wann sie ihre Brotzeit einnehmen. Sie dürfen (sollen/müssen) alles selbst machen. Selbst Getränk einschenken, selbst aufwischen, alles wieder selbst wegräumen usw. Der Schwerpunkt liegt auf der Selbständigkeit der Kinder (hat also auch nichts mit "in Watte packen" zu tun).
Die Spielsachen sind sehr auf Förderung ausgerichtet (d.h. vorbereitende Materialien für Lesen, Schreiben, Zählen, Rechnen), aber dennoch sehr interessant für Kinder.
Dadurch, dass die Kinder sich beschäftigen können, womit sie wollen, fühlen sie sich freier und werden in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt.
Aaaaaber: Wenn ein Kind sich etwas ausgesucht hat, kann es zwischendrin nicht plötzlich irgendwo anders rumlaufen, etwas anderes rausziehen, woanders spielen. Es muss zuerst das vorige wegräumen (kann dies aber jederzeit tun, nach 5, 10 oder 60 Minuten). Die Regeln sind doch also sehr ähnlich wie im normalen Kindergarten, die Kinder werden normalerweise aber zu mehr Ruhe angehalten als in einem durchschnittlichen deutschen Kindergarten.
LG,
Tanja

Öhm, hallo Carmen,
was bitte meinst Du mit "Für mich wäre z.B. ein k.o.-Kriterium solche Sachen wie mit der Strickkleidung. Da gruselt es mich einfach grundsätzlich...
"
Oder wäre das wiedermal eines der sagenhaften Vorurteile vs. Waldorf so wie das ganzjährige Mützentragen (auch schon gehört!)
*GGG*
LG; Mélanie, bisher nur Vorteile für sich + Kinder bei Waldorfs findend.

Hi Carmen,
muß hier dringend mal Einspruch einlegen! Also gerade was Regeln angeht: genau das ist im Waldorfkindergarten relativ stark! Vor allem gibt es einen streng geregelten Tages- (und auch Jahres-)ablauf. Die Regeln sollen den Kindern Halt und Sicherheit geben. "Bitteschön ausleben dürfen" kann ich nicht so wiederfinden. Ausleben können die Kinder sich sicherlich was das Kreative angeht (malen, basteln und co.), aber keine Regeln und in Watte packen? Das simmt einfach so nicht.
Viele lG und ohne Steine, Maren

also meine söhne gehen in die spielgruppe, die an die antroposophische gesellschaft angeschlossen ist - also relativ waldorf nah. sie und ich sind begeistert. ich habe mich dafür entschieden, weil ich die leiterin bereits aus der waldspielgruppe unserer tochter kenne und fabelhaft finde. ABER ich finde es für mich eine frage des alters. im moment ist es toll, wie sie ihre phantasie uneingeschränkt mit den naturmaterialien ausleben können. ich glaube, es ist einfach schöner, mit unregelmässigen, naturbelassenen materialien zu bauen als mit hochglanzstöckchen. auch kneten mit wachs statt mit dem plastikzeugs, kochen, backen und und und find ich einfach phantastisch (und eben auch die kinder). gleichzeitig herrscht auch diese ruhe, die gerade meinen beiden extrem aufgeweckten kindern sehr gut tut. sie kommen da wirklich zur ruhe. die rituale und auch der singsang (den ich zugegebenermassen nicht leiden kann *ggg*) gefallen ihnen anscheinend sehr. ABER eine waldorfschule käme für mich nicht in frage, ich finde, die kinder dort zu wenig respektiert, es ist mir einfach zuviel ideologisches dahinter, was bei 2-3 jährigen kaum greift, aber später eben schon. ausserdem ist mir die ausrichtung zu handwerklich. da liegt mir persönlich montessori einfach mehr, da finde ich, wird einfach mehr gekuckt, was will das kind und nicht für das kind entschieden.
lg
antonia