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Einzelkind fühlt sich einsam

Mein Sohn, 4 Jahre alt weint sich Abends in den Schlaf weil er traurig ist, dass er kein Geschwisterchen hat. Das Thema kommt immer wieder mal auf, dann ist es auch mal ein paar Monate kein Thema. Aber wenn er so weint zerbricht es mir das Herz und ich weine mit. Er sagt er ist oft traurig und er spielt kaum mit seinen Spielsachen weil er nicht gerne alleine spielt. Darum macht er zu Hause immer nur Unsinn. Mein Mann möchte leider kein zweites Kind, weil er psychische Probleme hat und er die Belastung zu gross findet.
Gerne möchte ich meinem Sohn helfen.
Ich arbeite 60%, aber die 2 Tage welche ich zu Hause bin, machen wir meist mit anderen Mamis und gleichaltrigen Kindern ab. Ich habe auch schon darüber nachgedacht ein Kind zu hüten, da ich aber soviel arbeite wäre das wohl schwierig und dann wird es auch schwieriger unsere Freunde zu treffen.
Habt ihr Ideen? 
Am Wochende sind wir leider oft alleine zu Hause, teilweise tut das gut, aber teilweise merke ich auch wie sich der kleine dann langweilt. Immer mit ihm zu spielen ist schwierig und ich hab auch oft nicht so Lust, ich bin ja nicht mehr 4 ;).
Wie macht ihr dass so? Wie gehen eure Einzelkinder damit um?

Mein Sohn sagt er wünscht sich ein Geschwisterchen mit er das Zimmer teilen kann und mit dem er die ganze Nacht Händchen halt kann.... Das der zweite Teil komplett unmöglich ist habe ich ihm natürlich erklärt...

Bisherige Antworten

@Ambizgi

Hallo Ambizgi,

wie schön mal wieder von Dir zu lesen.:-)

Schade, dass bisher niemand auf Deinen Beitrag geantwortet hat, denn es wird sicherlich auch andere Nutzerinnen geben deren Kinder sich ein Geschwisterchen wünschen.

Als ich Deinen Beitrag gelesen habe, glaubte ich auch ein wenig Sehnsucht deinerseits herauszulesen, dass vielleicht nicht nur Dein Sohn sich ein Geschwisterchen wünscht, sondern Du Dir auch ein weiteres Kind.

Wie geht Dein Mann damit um das Euer Sohn einen so starken Wunsch hat?

Ich hoffe, es werden sich hier noch ein paar Nutzerinnen mit Erfahrungen melden. Manchmal dauert es ein wenig.

Viele Grüße

Victoria

Re: @Ambizgi

Das stimmt schon, dass ich mich auch über ein zweites Kind freuen würde. Ich finde jedoch auch viel Spass an meinem Beruf, und könnte daher auch verzichten und mich wieder mehr meinem Beruf wittmen wenn er grösser ist. Auch habe ich leider öfter Rückenprobleme und würde gerne wieder mehr trainieren, dafür hätte ich mehr Zeit. 

Ich habe zwei gute Freundinnen die Einzelkinder sind und auch nur Einzelkinder haben und kein weiteres möchten. Ich habe meine Freundinnen auf die Thematik angesprochen. Beide meinten, sie fanden es nie schlimm Einzelkinder zu sein und ihre Kinder würden das Thema auch nicht ansprechen.

Hätte ich ein solches Kind ginge es mir damit besser.

Mein Sohn spricht aber schon seit er 2 jährig ist davon. Zuerst konnte er sich nicht richtig äussern, die Frage war nur wieso haben andere 2 Kinder und ihr nicht. Damals habe ich ihm einfach viele Beispiele genannt, von 1 Kind Familien, habe ihn versucht zu überzeugen dass es viele gibt. Vor einem Jahr bekamen dann einige unserer Freunde und vorallem die Frau meines Bruders ein zweites Kind. Da kam dann immer wieder die Frage. "Mami, du bekommst auch bald ein zweites Kind, ja?" Die Frage habe ich verneint: " ich sagte ich glaube nicht, denn wir möchten keines." Mein Sohn blieb hartnäckig, und wenn du trotzdem eines bekommst. Was machst du dann? Ich konnte nicht anderst, als ehrlich zu sein. "Ich würde mich freuen" Irgendwann konnte ich nicht mehr anderst, und ich hab ihm gesagt, dass nur Papa keins möchte, ich aber einverstanden wäre. Dann hat er den Papa gefragt, der meinte das kommt nicht in Frage. Der kleine hat geweint, aber nachher war 5 Monate Ruhe. Ich habe mir meinen Plan B zurecht gelegt, welcher mir auch nicht schlecht gefällt.

Mein Mann möchte über das Thema nicht sprechen, er meint der kleine muss halt damit Leben. Er könne ihm leider nicht helfen, er möchte kein zweites Kind und basta.

Re: @Ambizgi

natürlich verstehe ich auch meinen Mann. Er leidet an Kurzpsychose, er glaubt manchmal 3 Tage lang er sei ein Geheim Agent bei der CIA. Das muss schrecklich sein. Er nimmt jetzt aber seit 3 Jahren Medikamente und ist seither stabil. Gefährlich ist er dabei nie, er ist ein sehr lieber Mensch und kann keiner Fliege was zu leide tun, das gilt auch in Psychose. Trotzdem fühlt er sich deswegen schlecht.

Vor 3 Jahren galt er offiziel als geheilt, bis unser Sohn eine Gehirnerschütterung hatte und zur Beobachtung ins Spital musste. Der kleine war eine Woche lang nicht er selbst, das hat uns beiden Angst gemacht. Dann hatte mein Mann ein Rückfall, nur 3 Tage das war noch ok.

Allerdings hat er in der öffentlichkeit rumgebrüllt und wirre Sachen erzählt. Jemand hat das Jugendamt informiert, die haben sich erst 4 Wochen später gemeldet. Mein Mann hatte ein erneuter Rückfall und danach eine schwere Depression, 2 Monate lang. Seither ist das Thema 2tes Kind gegessen.

Achja das Jugendamt meinte natürlich alles sei Tiptop, und hat nichts unternohmen, ausser mich befragt. Trotzdem war das Belastung genug, auch ich hatte Angst sie würden uns das Kind wegnehmen.

 

Re: @Ambizgi

Jetzt habe ich diesen Beitrag erst gesehen.

Das mit Deinem Mann tut mir sehr leid und ich verstehe natürlich das dies Eure Lebenssituation erschwert, gerade wenn Dein Mann eine Krise hat.

Ich finde es aber toll, wie Du dich darauf einläßt und Deinem Mann beistehst.

Viele Grüße

Victoria

 

 

Re: @Ambizgi

Hallo Ambizgi,

vielen Dank für Deine Rückmeldung.

In der Regel ist es ja so, dass das erstgeborene Kind bei einem neugeorenen Geschwistchen erst einmal zurückstecken muss, denn das Baby braucht in den ersten Monaten mehr Aufmerksamkeit.

Diese Dimension kann Dein Sohn im Moment natürlich noch nicht bedenken und vielleicht wäre es dann ebenso schwer für ihn nicht mehr Eure volle Aufemrksamkeit zu bekommen.

Habt Ihr vielleicht einmal über ein Haustier nachgedacht?  Ein Haustier gibt einem Kind die Möglichkeit fürsorglich zu sein, aber auch zu lernen das ein anderes Lebewesen seine Grenzen hat, z.B. sein eigenes Bedürfnis nach Ruhe oder nach Spiel.

Viele Grüße

Victoria

Re: @Ambizgi

Ich habe schon über ein Haustier nachgedacht, aber ich weiss gerade nicht was sich da eignet. Mein Mann ist auch nicht umbedingt gut darauf zu sprechen, aber vielleicht lässt er sich eher überzeugen als für ein Baby.

Mein Sohn hätte sicherlich gerne einen Hund, der Hund meines Bruders ist kürzlich gestorben und er hatte immer viel Freude daran. Allerdings finde ich ein Hund aufwändig und einschränkender als ein Baby, mit einem Hund können wir nicht auf den Spielplatz oder im Winter ins Museum oder ins Gemeinschaftszentrum... Auch bräuchten wir wollen einen Hundesitter, für die Tage wo ich arbeite.

Eine Katze im 3ten stock sehe ich auch nicht so.

Mein Bruder und ich hatten als Kind Meerschweinchen, aber da waren wir einiges älter. Ich war etwa 11 Jahre alt und mein Bruder 2 Jahre jünger. Ob die sich wirklich so gut zum spielen eignen für einen 4 jährigen?

Er möchte vorallem jemanden zum spielen, die Woche hatte es sich gerade 2mal ergeben dass ich ein (verschiedenes) Nachbars Kind hüten konnte. Das war toll!! Aber ich kann die Kinder jetzt nicht andauernd ausleihen. Vorallem nicht am Wochenende...

Re: @Ambizgi

Hallo nochmal,

ich denke als Haustier sind Hund und Katze besser geeignet, denn man keine eine bessere Bindung aufbauen. Leider habe ich es schon oft in meinem Umfeld erlebt, dass ein kleines Haustier wie ein Hamster oder Meerschweinchen angeschafft wurde, die Kinder aber sehr schnell ihr Interesse daran verloren haben.

Bei Katzen in der Wohnung die keine Freigänger sind kann man geteilter Meinung sein, denn viele finden es nicht gut, wenn die Katze nie raus darf. Ich habe aber Freunde, welche Rassekatzen haben und deren Katzen sind reine Wohnungskatzen. Bisher hatte ich nicht das Gefühl das sie in einem schlechteren Umfeld leben als Freigänger, aber das ist sicherlich auch sehr stark vom Charakter der Katze abhängig.

Deine Idee mehr Nachbarskinder bei Dir spielen zu lassen ist doch schön. Ich denke, je größer die Kinder werden um so lieber ist es den Eltern das Kind auch einmal ausser Haus bei einem Freund übernachten zu lassen, gerade an den Wochenenden. So kann man sich auch mal abwechseln und die Eltern haben ein bischen mehr Zeit für sich.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Viele Grüße

Victoria

 

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