Einschulung mit 5 1/2 Jahren - wer hat Erfahrungen damit?
schon seit ca. 1 Jahr machen wir uns Gedanken über eine frühe Einschulung unserer Tochter (*02/2002), da sie Gleichaltrigen sowohl vom Sozialverhalten als auch vom Intellekt her überlegen ist. Wir haben professionellen Rat gesucht, sie von einem unabhängigen Erziehungsberater testen lassen (Einschulungstest, allgemeiner FROSTIG-Test etc.) und auch mit der aufnehmenden Grundschule gesprochen. Die Tests haben ergeben, dass sie jetzt schon die Kenntnisse und Fähigkeiten einer 6-Jährigen hat. Uns wurde zu einer Einschulung 2007 geraten. Auch die Schule hat sofort zugesagt, sie aufzunehmen und sie als absolut schulfähig eingestuft (jetzt schon, wo sie gerade mal 4 3/4 Jahre alt ist).
Wir wohnen in einem Dorf. Die Dorfgrundschule wird 2007 zwei erste Klassen mit ca. 20 Kindern haben (im Gegensatz zu 2008, wo nur eine Klasse mit mehr als 26 Kindern zu erwarten ist.) Die meisten Spielkameraden meiner Tochter werden 2007 den Kindergarten verlassen, so dass sie mit 6 Gleichaltrigen, die nur zum Teil ihre Spielpartner sind und ihr auch z. T. nicht ebenbürtig und viel viel jüngeren Kindern (viele mit 2 1/2) da bleiben müßte.
Ich bin hin und her gerissen als Mutter. Mein Mann sagt, wir sollen es versuchen. Der Erziehungsberater und die Schule sagt, sie ist durchaus fähig. Und ich stehe da und frage mich, ob das wirklich richtig ist, und zwar nicht nur aus heutiger Sicht, sondern vor allem auch auf lange Sicht gesehen.
Habt Ihr Erfahrungen mit früheingeschulten Kindern gemacht?
Bin für jeden Kommentar dankbar.
Gruß,
Stefanie
Einschulung mit 5 1/2 Jahren - wer hat Erfahrungen damit?
mein Sohn wurde mit 5 Jahren und 8 Monaten eingeschult. Von den kognitiven Leistungen war er den anderen Kindern stets vorraus, was auch von den Klassenlehrerinnen anerkannt und bestätigt wurde. Allerdings waren auch diverse Probleme ersichtlich: unsaubere Schrift, motorische Ungeschicklichkeit beim Schneiden, Malen, Kleben und Basteln. Hinzu kommt noch eine sehr große Unordnung (im Ranzen, am Arbeitsplatz) und mangelnde Methodenkompetenz. Sprich, die Heftführung und insgesamt die Organisation lässt zu wünschen übrig. Trotzdem haben wir gewagt, unseren Sohn vom 2. Halbjahr der 3. Klasse ins 2. Halbjahr der 4. Klasse springen zu lassen, da ihm permanent langweilig war. Er ist nun mit 8 Jahren in die fünfte Klasse gekommen und spätestens seit Übertritt in die 4. Klasse, sind Probleme mit einigen Mitschülern aufgetreten. Das liegt aber wahrscheinlich, daran, dass es sich um Jungs handelt, die ihre Rangfolge behaupten wollen.
Insgesamt kann ich dazu raten, deine Tochter mit 5 1/2 Jahren einzuschulen. Die mögliche Alternative wäre, sie im nächsten Jahr regulär einzuschulen und eventuell nach ein paar Wochen von der ersten in die zweite Klasse springen zu lassen, wobei Probleme mit den Mitschülern auftreten können, da diese dann bereits eine Klassengemeinschaft gebildet haben. Falls deine Tochter noch nicht schreiben kann, oder sich zumindestens noch nicht so lange mit dem Schreiben beschäftigt, ist es auf jeden Fall von Vorteil, wenn sie früher eingeschult wird und das Schreiben in der Schule lernt. Mein Sohn hat sich das Schreiben "leider" selbst beigebracht, bevor er in die Schule kam. Seine Art, die Buchstaben zu schreiben, entsprach nicht den Vorstellungen der Lehrerin, lies sich aber auch nicht mehr korrigieren. Je weniger der klassischen Lernziele der Grundschule deine Tochter bisher beherrscht (Schreiben, Lesen, Grundrechenarten, etc.), um so eher rate ich dir zur vorzeitigen Einschulung. Je mehr sie schon kann, um so langweiliger wird der Schulalltag für deine Tochter.
So wie du die Lage beschreibst (Schultest, positive Resonanz der Schule, gemeinsame Einschulung mit den Freunden, kleine Klasse) spricht deutlich mehr dafür als dagegen! Natürlich bekommst du keine Garantie, dass später nicht doch Probleme auftreten, wenn die älteren Freunde früher in die Pubertät kommen, etc ...
Die Entscheidung ist wirklich schwierig. Ich wünsche dir viel Glück!
pattie
Einschulung mit 5 1/2 Jahren - wer hat Erfahrungen damit?
Meine Kinder sind durchschnittlich intelligent. sehr musikalisch und bewegungsfreudig und es mangelt ihnen nicht an Selbstbewusstsein. Sie sind koerperlich sehr groß. Alle drei sind frueh eingeschult, und momentan kann ich nur sehen, dass sie gut mitkommen, sozial, wie auch vom Stoff her.
Fuer mich waren weniger diese vielen Tests wichtig - die wir auch gar nicht gemacht haben - fuer mich war wichtig, dass die Leute, die sie neben mir erleben, meinen Eindruck bestaetigen konnten, dass meine Kinder selber die fruehe Einschulung wollten.
wir waren uns von Anfang an im Klaren, dass wir unsere Kidner ggf auch wieder zurueckstufen wuerden, aber das war nie noetig.
Ich habe noch eine vierte tochter - Jan 2004 und ich sehe es auch bei ihr nicht als abwegig, ueber eine fruehe Einschulung nachzudenken.
Lg
Peanut
Einschulung mit 5 1/2 Jahren - wer hat Erfahrungen damit?
ich denke, es ist nicht gut für ein Kind es länger im Kindergarten zu lassen, wenn es sich dort langweilt.
Kinder sind eben sehr unterschiedlich. Meine Nichte und die Freundin meiner Tochter sind gleich alt. Die eine geht in die 1. Klasse und das ist gut, die andere schon in die 3. Klasse und sie ist dort mitten drin, es fällt ihr leicht, keiner merkt, dass sie fast 2 Jahre jünger ist als die anderen.
Da ihr professionellen Rat gesucht habt, denke ich, solltet ihr es wirklich überlegen. Ich bin selber ein unterfordertes Schulkind. Das war eine Schullaufbahn die von Anfang an furchtbar war. Ich freue mich darum, wenn Eltern sich heute Gedanken machen und den richtigen Weg für dieses eine Kind suchen und sich nicht auf pauschale Antworten verlassen.
Wenn ihr wirklich noch unsicher seid, dann holt Euch doch auch noch eine weitere Meinung eines neutralen und kompetenten Beraters.
Wir haben bei meiner Tochter auch überlegt sie mit 5 in die Schule gehen zu lassen. Sie wollte unbedingt. Intellektuell hätte sie es wohl auch gepackt, aber unsere sehr sehr kompetente Erzieherin meinte, von der sozialen Kompetenz her braucht sie das Jahr Kindergarten noch.
Sie hatte recht. Sowohl im letzten KiGa Jahr als auch dann in der Schule hat man das gemerkt.
BEi uns in der Schule sind aber viele Kinder früher eingeschult. Da bei jedem Kind genau geguckt wird ob es für dieses Kind auhc gut ist, finde ich das richtig. Bei uns wird auch mitten im Schuljahr eingeschult, wenn es fürs Kind richtig ist. Allerdings gibt es bei uns eine Altersmischung in den Gruppen. Wenn ihr sowas für Euer Kind finden könntet, dann erleichtert das die Entscheidung, weil so ein Wechsel der Altersstufe dann auch kein Beinbruch wäre, man nicht die Klasse wechseln müsste. Bei uns weiss ich von einem Kind, bei dem das nach der 2.Klasse so war. DAs war aber ein kleines Geschwister, die beim großen Bruder alles mitgemacht hat und darum bald offiziell mit ihm in die 1. Klasse durfte (mit Gutachten und amtlicher Genehmigung etc) Das geht in der 1.Klasse locker, in der zweiten auch noch. Dann wurde es aber einfach viel schwerer für dieses Kind. Aber es hat nie jemanden gestört, dass sie jetzt quasi altersgemäß weiter macht.
In By gibt es inzwischen etliche staatliche Grundschulen, die 1. und 2. Klasse gemeinsam unterrrichten.
LG Alke
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