Hallo,

mein Sohn ist jetzt seit einem halben Jahr in der ersten klasse bei denen sollte das auch eingeführt werden, aber die Direktorin weigert sich noch, sie meint, das es eigentlich nicht schlecht ist, aber sie hat auch angst, daß die Kinder in der ersten Klasse über- und die Kinder in der zweiten Klasse unterfordert sind.

Wie dies genau läuft kann ich dir leider nicht sagen.

Die Tochter meiner Freundin wird auch dieses Jahr eingeschult und dort soll es diese neue Form auch geben.

LG Nicky

Hallo Nicky,
Danke für Deine Antwort.
Ich war mittlerweile auf dem Elternabend und hab fast nur Positives gehört. Naja, was soll die Lehrerschaft Negatives sagen, wenn die nicht überzeugt währen wer dann?
In der Schule wurde das Ganze seit zwei Jahren überlegt und wird dieses Jahr umgesetzt.
Nach Aussage der Lehrer sind die Vorteile:
Leichterer Übergang vom Kiga in den Schulalltag. Oft treffen die Kinder alte Spielkameraden vom Kiga wieder. Durch das "gemischte" Alter soll auch das Sozialverhalten noch geprägt werden.
Die Jüngeren lehrnen von den Älteren die generellen Dinge (wo gehts zur Toilette, wo gehts zum Pausenhof, wie wird die Tafel abgewischt....). Soll wohl sowas wie "Patenschaften" untereinander geben. Auserdem wird die "kostbare" Zeit der Lehrer mit diesen "Altäglichen" Dingen nicht in Anspruch genommen.
Die Älteren festigen durch Wiederholung ihr Wisssen indem sie als "Hilfslehrer" den "Kleinen" etwas erklären dürfen.
Die "Kleinen" verstehen manches besser wenn sie es von einem anderen Kind erklärt bekommen und nicht vom Lehrer in der Erwachsenensprache.
Die Kinder können ihr eigenes Lehrntempo bestimmen indem sie z.B. in Deutsch Übungsaufgaben für die 1.Klasse ausfüllen aber in Mathe evtl. schon die Übungsaufgaben der 2.Klasse lösen.
Der Leistungsdruck ist nicht so gross wie in Klassen in denen alle zum gleichen Zeitpunkt auf dem gleichen Lehrnniveau sein müssen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es viele Stunden "Gemeinschaftsarbeit" in denen die Kinder bestimmen welche Übungsaufgaben sie machen wollen (Egal ob Deutsch oder Mathe ...). Die Übungsaufgaben sind farblich gekennzeichnet und die Lehrer haben somit den Überblick wo die Schüler stehen. Wenn einer nur Übungsaufgaben von Mathe macht und diese schon in der Farbe der 2.Klasse hat wird gebremst und das Kind dazu angehalten mehr Deutsch-Übungsaufgaben zu machen um hier weiter voranzukommen. Ja, und wenn ein Kind der 1.Klasse dann alle Übungsaufgaben in der "schwierigen"-Farbe macht ist es wohl ein "Überflieger" und darf schon nach einem Jahr in die 3.Klasse wechseln.
Die %-Werte weiss ich nicht mehr, aber ein geringer Teil kann nach einem Jahr bereits in die 3.Klasse wechseln (mit Kindern die es schon kennt). Ein anderer kleiner %-Satz bleibt ein Jahr länger in der Grundstufe und geht erst nach drei Jahren in die 3.Klasse (wiederum auch mit Kinder die es kennt). Ist gut für die "Kannkinder" oder die bei denen man sich als Mutter nicht sicher ist ob sie wirklich schon so weit sind oder man sie besser zurückstellen soll. Manche Kinder brauchen eben etwas länger als andere. Die Probleme beim "Sitzenbleiben" oder aber beim "Überspringen entfallen.
Nach Aussage der Lehrer macht der grösste Teil der Kinder die Grundstufe jedoch in der regulären Zeit von zwei Jahren durch.
Zwischendurch werden die Arbeiten im Einzelnen mit den Kindern durchgegangen und die "2.Klässler" haben zwei Zusatzstunden die Woche in denen sie getrennt unterrichtet werden.
So und wo sind jetzt die Hacken?????
Eine Sache war das die Kinder ab der 3.Klasse wieder das alte Schulsystem aufgedrückt bekommen, aber das ist gesetzlich so vorgeschrieben und geht nicht anders. Spätestens in der Weiterführenden Schule hätten die Kinder sonst Probleme wieder ins alte Schulsystem zu kommen.
Ja, hat sich wirklich nicht schlecht angehört. Eine Lehrerin meint ihre Kinder würden diese Unterrichtsform auch gerade durchlaufen und sie "Als Mutter" empfände das nur positiv.
Die Lehrer durchlaufen im Moment noch einige Schulungen um sich besser vorbereiten zu können.
So das war es glaube ich im Grossen und Ganzen, mach Dir selber mal ein Bild.
Ich fand es gut, dass die Schule diesen (Vorschul-)Elternabend gemacht hat und die Eltern ein wenig aufgeklärt hat.
Evtl. währe das ja auch eine gute Sache von eurer Schule? Hack doch mal nach, oder wende dich an den Elternbeirat. Und wenn es gemacht wird würde ich auch so wie bei uns die Kindergärten und somit die zukünftigen Schulkinder mit einbeziehen, die sind ja auch von der Sache betroffen, oder?
Gut, hab viel geschrieben, vieleicht bringt es dir was???
Würde mich freuen mal wieder von Dir zu hören, evtl. wenn wir beide die erste Erfahrungen hinter uns haben?
Ja und als Schlusswort noch: "Der Hit ist unser altes Schulsystem ja wirklich nicht, irgentwie muss man ja mal was "anderes" probieren - vieleicht können wir ja froh sein, dass unsere Kinder mal was Neues probieren dürfen??
Gruss
Elke

Hi ,habe hier mal kurz reingelesen. Das ist bei uns auch ein sehr aktuelles Thema. meine Zwei gehen im Moment in die erste Klasse und ab nächstem Jahr kommt dann die Kombiklasse,d.h. sie bekommen dann die 1. klässler dazu. ich bin sehr kritisch,habe mich schon früh erkundigt...und es gibt durchaus Haken an der Sache. Wir hatte natürlich genauso einen Elternabend und natürlich sind die Lehrer positiv eingestellt,aber was sollen sie auch die neg. Seiten hervorheben. Unsere jetzige 1. Klasse ist recht klein(12 Kinder) und obwohl die Lehrerin ganz fähig ist,ist sie dennoch schon überfordert(vergisst viel,macht bei den Hausaufgaben viele fehler usw.) . Die zukünftige Klasse wird aus 22 Kindern bestehen,mit EINER lehrerin, die dann sowohl die Neuen ,die durchaus erst mal den Unterschied zwischen KIGA und Schule lernen müssen(und daher auch eine intensivere Betreuung brauchen ). Die zweitklässer bekommen jetzt schon gesagt dass sie ,falls es zu laut wird in den Schulgang sitzen sollen(ohne Aufsicht) und dort arbeiten sollen =-O
Die Patenschaften sind auch nicht einfach für die Zweitklässler,da sie ja auch nioch ihren Stoff fertigmachen sollen.
Im Moment haben unsere Kinder Stress pur,da die Lehrer im Moment versuchen,soviel wie möglich vorzuarbeiten. Unsere Kinder sitzen teilweise 2 Stunden an den Hausaufgaben(in der 1. Klasse) und langsam verlieren sie die Lust an den Aufgaben. Das war genau was ich befürchtet habe. Wir sind reine Versuchskaninchen...in Bayern ist das Kombiklassensystem gang und gebe,aber dort sind auch 2 Lehrer in der Klasse,wodurch die Kinder nicht zu kurz kommen.
Ich bin immernoch sehr kritisch und es macht den Eindruck als wolle unsere Rektorin nur sehr modern dastehen , da sie dann eine Vorreiterin wäre(aber vermutlich auf Kosten der ersten Versuchskaninchen) :-(
Naja,soviel meine Erfahrungen
Liebe Grüße
Britta