"Flucht" aus dem Kindergarten?
Wiebke (3J 7M) ist nach 9 Monaten in unserem Dorfkindergarten (Halbtags-KiGa) jetzt zum August in einen KiGa im Nachbarort auf einen Ganztagsplatz (8-17) gewechselt. Die Eingewöhnung lief super. Der KiGa hat ein tolles Außengelände was für Wiebke, die sehr gerne tobt, optimal ist, die Altersmischung ist sehr viel besser (hier sind auch viele 2-4-jährige, in unserem Dorf-KiGa sind kaum Kinder unter 4, sie war mit Abstand die Jüngste), und auch sonst hat uns allen der neue KiGa rundum gefallen. Nach 3,5 Wochen Sommerferien brannte Wiebke jetzt auch drauf, loszugehen.
Der erste KiGa-Tag diese Woche (Dienstag) lief super. Sie fand gleich eine 3-jährige, die auch als Ganztagskind neu im KiGa war und die sie vom Spielplatz etc. schon kennt, da sie nur 3 Häuser von uns weg wohnt. Mittagessen hat ihr geschmeckt, und als ich sie nach dem Kaffee abholen wollte war ihr das eigentlich noch zu früh ;-). Am zweiten Tag hatten wir dann morgens vor dem KiGa einen kurzen Termin, der sie wohl etwas irritiert hat, zumindest wollte sie dann plötzlich, daß ich sie vor dem Mittag abhole. Ich hab ihr erklärt, daß das nicht geht weil ich arbeiten muß und ich sie dann wieder nach dem Kaffee abhole, wie wir es vorher abgesprochen hatten. Ich hab der Episode keine große Bedeutung beigemessen bis mittags dann die KiGa-Leiterin anrief und mir sagte, daß Wiebke seit halb 11 erzählen würde, ich würde sie gleich abholen, und deshalb auch kein Mittag essen würde. Sie wollte unbedingt vor dem Mittag abgeholt werden.
Der KiGa dachte erst mal an ein Mißverständnis, aber das glaube ich nicht. Vielmehr gehe ich davon aus, daß Wiebke die ungewohnte Umgebung und die unbekannten Menschen doch zuviel geworden sind. Sie tendiert in solchen Situationen dann dazu, eine Vermeidungsstrategie einzuschlagen (d.h. vor dem Problem davonzulaufen). Wir hatten beim ersten KiGa-Start im November eine ähnliche Phase, wo der Opa sie einmal früher abgeholt hatte weil sie kränkelte und sie anschließend tagelang im KiGa heulte, Opa müsse sie abholen (wobei ich davon ausgehe, daß das Heulen in dem Fall gespielt war, das tut sie leider gerne mal :-/ ).
Mein Gefühl sagt mir, daß ihr nicht damit gedient ist, wenn wir sie eher abholen. Sie hat sich hier zuhause in den Sommerferien mächtig gelangweilt und brannte drauf, endlich wieder in den KiGa zu dürfen und mit anderen Kindern spielen zu können. Nur muß sie die anderen Kinder und die neuen Erzieher eben auch erst mal kennenlernen, und das fällt ihr in der Gruppe nicht leicht. Was ich jetzt suche sind Ideen, wie wir ihr den Einstieg erleichtern können.
Das Problem am 2. Tag haben wir übrigens so gelöst, daß Opa dann nach dem Mittagessen zum KiGa gefahren ist und sich da eine halbe Stunde mit in den Garten gesetzt und beim Spielen zugekuckt hat. Sie kam wohl ein paar mal und hat kurz mit ihm gekuschelt, aber ansonsten war alles wieder ok und sie prima drauf. Auf Dauer ist das aber auch keine Lösung, insbesondere da sie so die Erzieherinnen dort auch nicht besser kennenlernt.
Mit der KiGa-Leitung werde ich morgen noch mal reden und das Problem schildern. Heute hab ich die Leiterin leider knapp verpaßt, und die Erzieherinnen waren natürlich mit den Kindern beschäftigt (eine tröstete einen der Neuen, der ziemlich verheult war, die andere nahm dann Wiebke, die sich vor schreck gleich die Ohren zuhielt, und einen kleineren Jungen mit raus wo es ruhiger war, und hat mit den beiden Bücher gelesen). Vor Wiebke möchte ich das Thema auch auf keinen Fall ausdiskutieren, da sie sehr genau zuhört.
Habt Ihr noch irgendwelche schlauen Ideen, was wir vielleicht machen können, um ihr die erste Zeit zu erleichtern, bis sie Vertrauen zu den Erzieherinnen gefaßt hat und sich auch von denen Kuscheln und Trösten läßt, wenn es ihr zuviel wird?
Grübelnde Grüße, Meike
Re: "Flucht" aus dem Kindergarten?
einen Vorschlag hab ich, mach kein Problem draus. Warum willst Du das mit der Leitung besprechen, die ja de facto gar nichts mit Deiner Tochter zu tun hat? Die Erzieherinnen haben in der Regel immer mal ein paar Minuten Zeit, um vor der Tür noch ein Gespräch zu führen, wenn es denn so ist.
Ich finde es irgendwie logisch, daß Deine Tochter die Vermeidungsstrategie fährt, Du springst ja SOFORT drauf an. Es gab einmal das Problem, daß sie kein Mittag essen wollte, am nächsten Tag sitzt der Opa da, dann ist doch für sie alles in bester Ordnung.
Laß sie doch erst mal versuchen, das ganze allein zu lösen, sag ihr noch mal, daß es eben nicht anders geht, weil Du arbeitest, Du aber ganz schnell nach dem Kaffee da bist. Die Erzieherinnen sind in der Regel in der Lage, so etwas zu lösen, ohne daß die Leitung mit ihnen drüber sprechen muß...
LG
Traumengelchen
Re: "Flucht" aus dem Kindergarten?
LG
Katja
Schließe mich hier an :-) LG>>
Re: "Flucht" aus dem Kindergarten?
Mag sein, daß die Leiterin tatsächlich der falsche Ansprechpartner ist. In Wiebkes altem KiGa war die Leiterin gleichzeitig auch eine der beiden Erzieherinnen von Wiebkes Gruppe, da war sie eben für alles zuständig. Wie das jetzt im neuen KiGa geregelt ist durchschau ich noch nicht so ganz, morgens sitzt die Leiterin am Papierkram, aber zur Mittagszeit ist sie immer mit in den Gruppen und auch einen Nachmittag diese Woche war sie ganz normal in der Gruppe (bzw. grade damit beschäftigt, meinem Kind eine neue Windel zu verpassen).
Daß einer von uns vorbei kommt war übrigens Wunsch des Kindergartens. Die Leiterin rief eben am 2. Tag gegen 12 hier an und sagte mir, daß Wiebke abgeholt werden wollte und kein Mittag essen wollte, ob es möglich wäre, daß wir sie holen. Opa hinschicken und sie nicht holen war unser Kompromiß, da wir mit Abholen in der Eingewöhnungsphase im 1. KiGa schlechte Erfahrungen gemacht hatten, und es hat so ja auch ganz gut geklappt. Ein 3-jähriges Kind mit quasi-fremden Leuten den ganzen Tag alleine zu lassen wenn sie aktiv mitteilt, daß es ihr zuviel wird, ist auch nicht meine Art.
Schöne Grüße, Meike
Re: "Flucht" aus dem Kindergarten?
Re: "Flucht" aus dem Kindergarten?
Der Vorschlag gefällt mir. Manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht ;-). Ich denke, das werde ich auf jeden Fall am Montag versuchen. Heute früh ging leider gar nichts, weil Wiebke schon beim Bringen plötzlich an mir klebte aber eine Erzieherin dann ganz schnell versucht hat, sie auf andere Gedanken zu bringen, da wollte ich meinen Abschied nicht noch herauszögern.
Schöne Grüße, Meike
Re: "Flucht" aus dem Kindergarten?
Also, ich denke, wenn ein Kind einen Kiga.Wechsel hinter sich hat, dann darf es gefühlstechnisch auch "switchen", im ersten Moment ist alles neu und interessant und am nächsten Tag ist es wieder anders. Würde uns in einem neuen Job o.ä. doch auch so gehen. Deshalb finde ich es gut, das Ihr das so geregelt habt, das der Opa gekommen ist. So hat Wiebke die Sicherheit, das sie nicht allein gelassen wird und man ihre Angst oder das komische Gefühl im Bauch ernst genommen wird.
Sie ist ja erst 3,7 Jahre alt und nicht schon 6 Jahre, wo sie in die Schule geht...oder so...Ausserdem kannst Du ihr hinterher in Ruhe alles nochmal erklären, warum der Tag so abgelaufen ist und ich denke, dass sie das verstehen wird und auch Aufnahmebereit dafür ist.
UND ich habe nicht das Gefühl, das Du sofort springst! Ich denke, dass Du schon versuchst, das richtige für Dein Kind zu machen und oft beschäftigen einen ganz viele andere Sachen im Leben, die einen veranlassen, sich um bestimmte Sachen einfach mehr "den Kopf" drum zu machen! Äähhh, Du verstehst ;-))!
LG Kerstin :-)
Re: "Flucht" aus dem Kindergarten?
Danke für Deine Antwort. So ein ganzer Tag im neuen KiGa mit lauter neuen Leuten ist sicher auch nicht einfach für Wiebke. Grade vormittags, wenn 25 Kinder in der Gruppe sind, ist es doch recht laut und lebhaft, sowas fällt ihr recht schwer wenn sie noch keine "Ruheinsel" gefunden hat. Nachmittags geht es übrigens viel besser, nach 14:00 sind nur noch 8-10 Kinder (mit 2-3 Erzieherinnen, je nachdem, ob aus der anderen Gruppe noch ein Integrationskind dabei ist) da, wenn wir sie dann abholen ist sie immer wieder supergut drauf.
Schöne Grüße, Meike
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