Etwas sehr verspätet begebe ich mich dann auch man meinem Geburtsbericht:
Am Freitag, den 21.08. legte ich mich seelenruhig schlafen. Gegen 3 Uhr nachts wollte ich auf Toilette, doch mein Höschen und Bett waren bereits leicht durchnässt. "Oh oh, Inkontinenz beginnt aber heftig", dachte ich mir, Slipeinlage rein, Lakenwechsel und weitergeschlafen. Als ich später wieder aufs WC wollte und auch bis dahin schaffte, floss es von allein und direkt danach wieder Pipi, diesmal kontrollierter und normal im Strahl, kein tröppeln...Da kam PANIK auf! Was wenn es gar kein Urin ist?
Mein Mann rief den FA an, der sich gerade für ein langes WE auf Paros befand ( da sein nächster ET, meiner, am 22.09 war und null Anzeichen für Frühgeb.)
Ich sollte ruhig bleiben, zum check in die Klinik fahren, da es sich nach Blasenriss anhörte und er würde einen Doc organisieren der mich an seiner Stelle behandelt, so dass nicht ständig Arzt wechselt.
Meine KH-Tasche war zwar gepackt, aber da noch Hitzewelle herrschte musste alles herbstliche durch Sommerkleidung ersetzt werden...ich nahm was mir grad in die Finger kam. Dachte zu diesem Zeitpunkt aber, das die mich eh nur zum "liegen" verdonnern.
Nach 1h Fahrt kamen wir an und auch gleich dran.
Befund: Blasenriss, Köpfchen im Becken, Mumu auf ca. 2cm, Kind wohl auf, aber null Wehen. Kam in ein Kreissaalzi., bekam eine Lungenreife und durchgehend ans CTG.
Mittags fingen dezente Wehen an und Doc meinte, mit Wehenförderer würde ich abends gebären. Es tat sich aber kaum was und diepaar Wehen konnte ich locker veratmen. Doc beschloss (mit Abspr. meines FA) es zu lassen und mich über Nacht dazubehalten.
Gegen 4 Uhr nachts fingen dann "richtige" Wehen an, und Mumu war bei 3-4cm. Ich sollte überlegen ob ich PDA möchte. "Nee, so natürlich wie möglich", war meine Antwort.
Mein Mann war kurz vor 6 auch wieder eingetroffen, da kamen alle 20-30min. Wehen. Mein FA wurde unruhig und rief mich Gefühlte 50 mal an. ( waren vielleicht 3-5 mal und er sprach mir gut zu und das der Kleinen alles gut ist, ich aber vorbereitet sein soll, dass sie in Bruhtkasten kommt)
Der behandelnde Arzt kam gegen 8 Uhr und meinte, alles top, soll Wehencocktail bekommen und bis zum spät. Nachmittag oder frühen Abend hätt ich meine Tochter. Mein Mann holte sich einen Kaffee und als er wieder kam, stöhnte ich alle 10 min. rum. Veratmen und gut zureden half wenig. Ich hatte SCHMERZEN und es nervte "ruhig und hechelnd atmen", zu hören. Ich entschloss mich doch für ne PDA, da ich das bis abends nicht aushalten würde. Wurde auch zackig gemacht, schmerzte nur sehr kurz und nach 15Min. spürte ich Wehen, aber null Schmerz. Mein Mann schaute aufs CTG und es kamen alle 3Min. Wehen...
Plötzlich spürte ich einen starken Druck nach unten und Männe rief eine Hebamme. Mumu gefühlt und sie meinte " Ich fühl das Köpfchen, wir gebären!" Es war 10.20!! Morgens!!!
Dann wurds hektisch um mich rum. Hebamme Sofia bereitete Utensilien vor und Hebamme Katerina half mir mit dem pressen, "Beine anziehen, tief Luft holen und PRESSEEEEN!" Dann kam auch schon der Arzt, das Kõpfchen war schon sehr weit unten. Gefühlte 10Mal pressen und der Kopf war, mit Hilfe eines Dammschnitts da. Ich war erleichtert, aber verlor etwas die Kontrolle und meinte plötzlich "ich kann nicht mehr" und hechelte statt zu pressen. Der Doc schaute mich an: " Stellaaa! Du gebärst gerade, jetzt gibts keine Pause! Noch 2 Mal pressen und dein Kind ist da! Jetzt oder nie!" Ich fasste ich wieder, presste so stark ich konnte und da hörte ich sie losschreien! Um 11.10 Uhr, MORGENS!
Geschafft! Wir haben es geschafft! Ich bin Mama!!! Wow!
Ich schaute nur noch links von mir, wo sie meine Anna-Sofia zurecht machten und sie schrie und schrie, wie ein Kätzchen... Doc meinte "Wenn sie schon von alleine so brüllt sind ihre Lungen schonmal top!"
Der Arzt fuchtelte bei mir rum (Plazenta, vernähen...) und die Hebamme drückte auf meinen Bauch, aber da bekam ich nicht viel mit. Hatte nur noch Augen für meine Tochter.
Bevor sie in den Bruhtkasten kam, durfte ich einmal halten und küssen. Sie meinten ihr ging es soweit gut, sie muss aber zur Beobachtung, da sie zu klein ist.
Ich heulte einmal vor Erleichterung und einmal weil ich nicht wusste ob mit meinem Mausekind wirklich alles gut ist.
Die Hebis waschten mich und dann durfte mein Mann zu mir. Ich wurde auf die Mami-Station gebracht und bekam schon zu Essen (das war echt besser als in nem Restaurant!!!) Der Arzt kam nochmal zum check und meinte, das unsere Tochter fit ist und ich mir keine Sorgen machen soll.
Abends durften wir sie dann sehen und Händchen streicheln...sie hatte da bereits die ersten paar Tropfen Kolostrum verputz.Sie musste aber weiter für etwa 7 Tage beobachtet werden.
Da sie aber am 27.08 so gierig an meiner Brust gesaugt hatte (und mir das beste Geb.tagsgeschenk bereitete) wurde sie schon nach 5 Tagen entlassen
Seit dem hatte ich die Freude & Leid sie alle halbe bis eine Std. stillen zu dürfen. Zerrte sehr an den schlaflosen Nerven... aber nun, nach 1 Monat ist sie 50cm und 2950g und schläft öfter mal 2,5-3 Std. durch....
Ich hoffe ihr seit nicht k.o. vom langen Bericht (dabei wollte ich mich Kurz fassen)
Freue mich auf weitere tolle Geb.berichte von stolzen Mamis