Hier kommt nun ein "kurzer" Bericht über unsere Geburt :)
Vorneweg: ich finde es total blöd wenn Frauen intensiv die unglaublichen Schmerzen betonen und wie schlimm doch eine Geburt ist, vor allem wenn man genau weiß, dass Erstlingsmamis mitlesen die ihre Geburt noch vor sich haben. So etwas werdet ihr also nicht lesen.
Ich bin leider mit ziemlich schlechten Bedingungen in die Geburt gestartet. Ich hatte in der Nacht auf Samstag 2Uhr meinen Blasensprung. Ab da war ich natürlich super aufgeregt und hab mich gefreut dass es bald los geht, an Schlaf also nicht zu denken. Dann kamen aber keine Wehen, aus der Vorfreude wurde Sorge. Abends sind wir also in die Klinik, wo ich bleiben musste und erstmal direkt Antibiotikum bekommen habe. Nach 24h wird eigentlich künstlich eingeleitet, was ich sehr ungern wollte, sie waren auch gnädig und sagten wir warten bis zum nächsten Morgen. Klar weiß man man sollte Kräfte sammeln, aber schlafen konnte ich natürlich trotzdem nicht. Dann haben in der Nacht tatsächlich die Wehen noch von sich aus angefangen. Ein großer Glücksmoment :) allerdings wieder mit dem Nachteil - zu aufgeregt zum Schlafen. Ihr merkt ich betone den Schlaf immer wieder. Das Problem war nämlich, dass ich nach 2 schlaflosen Nächten bereits um 8Uhr zum Frühstück so übermüdet und kraftlos war, dass ich sogar zu schwach zum Essen war. Und ausruhen ging auch nicht mehr, weil die Wehen inzwischen alle 5 Minuten kamen und schon so intensiv, dass man sie bewusst veratmen musste. Ich hatte also eigentlich gar keine Kraft für einen normalen Tag, geschweige denn für eine Geburt und wollte nur schlafen. Das hat das ganze Unterfangen sehr anstrengend gemacht. Ich wollte ursprünglich möglichst auf Schmerzmittel verzichten, das funktionierte aber leider unter diesen Bedingungen nicht. Eine natürliche Schmerzlinderung, die ich sehr empfehlen kann, ist die Wanne. Ich hätte es ja nicht gedacht, aber das warme Wasser hat sooo gut getan! Leider wurden auch dort irgendwann die Wehen zu anstrengend, sodass ich gesagt habe ich möchte doch etwas gegen die Schmerzen. Für pda war es zu spät (zum Glück, davor hatte ich eh immer Angst) also gab es nur noch Lachgas. Das ist schon eine tolle Sache Nachteil ist leider, dass man dabei am CTG hängen muss, deshalb kam dann nur das Geburtsbett infrage. Ich hätte eigentlich gerne in der Wanne, in der Hocke oder dem Vierfüßler entbunden. Die Presswehen haben sich dann auch ziemlich lang hingezogen. Mein Mann war an vorderster Front, hat mich angefeuert wie ein Cheerleader, und natürlich alles ganz genau mitbekommen. Das Köpfchen war schon ganz oft zu sehen gewesen (laut ihm ca 10x), dann hat aber immer das letzte Stückchen noch gefehlt, Wehe vorbei, Kopf wieder zurück gerutscht. Das war frustrierend! Im Nachhinein weiß ich seit heute, dass ich eine Rektusdiastase habe, was gemeinsam mit der Kraftlosigkeit natürlich sehr gut erklärt, warum das Pressen nicht so gut funktioniert hat.
Irgendwann (14.32Uhr) war es dann aber doch geschafft (mit Hilfe einer Ärztin die quasi von außen das Kind mit geschoben hat) und der Zwerg war da und alle Anstrengung plötzlich vergessen. Nach dem Bonding (ca 1,5 oder 2h, Zeitgefühl in dieser Situation ist ja so eine Sache...) als es hieß wir gehen gleich rüber aufs Zimmer, hatte ich endlich mal Hormone die mir Kraft gegeben haben (das hätte ruhig mal ein paar Stunden vorher passieren können...) und so bin ich aufgestanden, aufs Klo und habe mir frische Sachen angezogen um rüber zum Zimmer zu gehen als wäre nichts gewesen. Die Hebamme kam rein und ist fast rückwärts umgefallen und hat mich angemeckert was ich denn da bitte tue - alleine einfach aufstehen ist wohl nicht so gern gesehen
Inzwischen sind wir Zuhause, es geht allen gut, der kleine Leo Jano trinkt fleißig und nimmt gut zu. Das übliche Happy End :)
Als Fazit mein Tipp für alle: schlaft so viel ihr könnt vorher, übermüdet und kraftlos macht eine Geburt keinen Spaß!
PS. : Kleiner Funfact: ich hatte nach den Wehen immer kurz Schluckauf Das hat die Situation etwas aufgelockert.