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Verzweifelt, bitte um Ratschläge

Hallo liebe Mamis,

Nach gut 6 Monaten gibt es auch mal wieder ein Update von mir, allerdings ist dieses nicht sonderlich erfreulich. Wie ihr wohl alle Bescheid wisst, bin ich am 27.08.18 mit 21 Jahren Mutter eines Sohnes geworden. Genau da hat das Problem seinen Lauf genommen. Mit dem Erwerb meines Bachelorgrades bin ich von Zuhause in meine eigene Wohnung gezogen (vergleichsweise spät, doch erst ab da konnte ich sie mir finanzieren). Acht Monate darauf durfte ich positiv testen, was mein Konzept von Unabhängigkeit etwas ins Schwanken brachte. Meine Eltern schlugen daraufhin vor, dass ich mitsamt meiner Familie in mein Elternhaus ziehen kann, um Miete zu sparen. Ich willigte ein, was, im Nachhinein betrachtet, ein großer Fehler war. Ich will nicht viel verraten, aber soviel schonmal vorweg: bei meiner Mutter wurde vor Jahren eine dissoziale Persönlichkeitsstörung diagnostiziert, zumindest wenn man meinem Onkel glauben darf. Diese Diagnose wurde noch in der Sowjetunion gestellt (ich bin ein Migrantenkind), sodass diese in Vergessenheit geriet, bis ich 2015 meine Verwandten in Moskau besucht habe und dies mir bei einem Tee verraten wurde. Was soll ich sagen, das hat mir einiges erklärt. Ende 2014 lernte ich meinen jetzigen Mann kennen und lieben, was scheinbar der Karaly
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Re: Verzweifelt, bitte um Ratschläge

Entschuldigung, vertippt... was scheinbar der Katalysator für ihre zunehmenden Animositäten war. Naja, lange Rede kurzer Sinn: der Supergau fiel vor einem Monat. Sogar die Polizei war involviert, sehr unangenehme Sache. Ich habe meine Sachen gepackt, meinen Sohn geholt und bin vorübergehend zu meinen Schwiegereltern gezogen, die nett genug waren uns aufzunehmen. Bald habe ich nun meine letzte Klausur für dieses Semester geschrieben und überlege nun wie es für uns weiter geht. Ich muss zunächst zu einem Anwalt, um meinen Unterhalt zu "erklagen", denn meine Eltern sehen sich nicht bereit für mich aufzukommen. Nächster Punkt: Wohnung. Ich kann und will beim besten Willen nicht lange auf Kosten meiner Schwiegereltern leben und habe mich vorläufig in eine Warteliste für einen Platz Studentenwohnheim eingetragen (die letzte Wohnung habe ich gekündigt). Wie sieht es denn nun mit Finanzierung aus? Ich habe mit dem Gedanken gespielt mir jetzt einen Job zu suchen und den Master/Doktor an den Nagel zu hängen. Einen Universitätsabschluss habe ich dazu ja. Das Verfahren mit dem Unterhalt kann sich ja noch lange ziehen und ich brauche das Geld eben jetzt. Mein Ehemann hat eine Hiwi-Stelle auf 450€-Basis. Das reicht bei weitem nicht für 3 Personen. Kann ich vorläufig irgendwelche Unterstützung einfordern, bis ich eine Anstellung gefunden habe?

Und ja, ich weiß wie dämlich es war mich auf diese Situation einzulassen, aber ich hatte tatsächlich noch Hoffnung gehabt.

Liebe Grüße und Dank im Voraus, Christina

Re: Verzweifelt, bitte um Ratschläge

Hallo Christina,

ich schleiche mich mal ein.

Ich würde erstmal nichts überstürzen. Toll dass Du bei Deinen Schwiegereltern unterkommen konntest! Aber dort solltest Du auch bleiben bis Du eine gute Lösung gefunden hast.

Ich weiß ja nicht in welcher Stadt Du lebst und wie bei Euch so die Mieten sind. Würdest Du dann mit Deinem Freund zusammen ziehen oder suchst Du für Dich und Euer Kind eine Wohnung?

Folgendes würde ich demnächst mal angehen:

1) Ein Beratungsgespräch bei ProFamilia, welche Unterstützung Dir zusteht. Eventuell kommt ja auch Wohngeld in Frage?

2) Falls noch nicht passiert kannst Du bei der Familienkasse beantragen dass das Kindergeld für Dich direkt an Dich ausgezahlt wird.

3) Beim Jugensamt anrufen ob es in Deinem Fall Unterhaltsvorschuss gibt.

4) Klären ob es in Deinem Fall elternunabhängiges BAFöG gibt.

Ich denke danach sollte Deine Situation ein bisschen klarer sein.

Den Master würde ich auf jeden Fall noch machen. Ob es danach noch der Doktor sein muss kannst Du später entscheiden, aber bis dahin ist ja noch ein bisschen Zeit.

Alles Gute!

Paula

 

Re: Verzweifelt, bitte um Ratschläge

Noch was vergessen:

Was Deine Ansprüche gegenüber Deinen Eltern angeht würde ich ruhig aber konsequent vorgehen. Was sagen sie denn eigentlich wenn Du sie aufforderst Dir Unterhalt zu zahlen? Sie müssen doch wissen dass Du ein Anrecht hast. Odet verdienen sie selber nicht genug?
Wie auch imner würde ich noch einmal das Gespräch suchen und sie konkret auffordern Dir ab sofort den Unterhalt zu überweisen (wenn Du magst such ich Dir die jeweiligen Beträge raus, bin grad im Thema). Wenn das nicht funktioniert, forderst Du sie unmittelbar danach schriftlich auf. Parallel machst Du schon mal einen Termin beim Anwalt. Ist alles nicht schön, aber wichtig.

Pass gut auf Dich auf und knuddel mal Deinen Kleinen!

Ich wünsche Dir gute Nerven!

Paula

Re: Verzweifelt, bitte um Ratschläge

Hej,

Hört sich nicht so gut an. Gibt es denn keine Behandlung für deine Mutter? Wie steht denn dein Vater zu der Sache?
Ich kenne mich in Deutschland nicht aus was es konkret gibt, aber eine Form der Grundsicherung gibt es. Hartz 4? Arbeitslosengeld, wenn du mal gearbeitet hast. Oder Bafög? Ich hoffe, ihr findet einen guten Weg für euch. Übergangsweise ist es doch vermutlich vei deinen Schwiegereltern ganz gut. Und eine Arbeit findest du evt auch recht bald. Was hast du denn studiert? Und Master oder Doktor könntest du auch später weitermachen, wenn sich die Unruhe gelgt hat. Vielleicht findet ja auch dein Mann einen etwas besser bezahlten Job.

Lg aus Schweden

Re: Verzweifelt, bitte um Ratschläge

Hallöchen,

Klingt ja alles gar nicht so dolle.
Ich würde evtl auch mal beim Arbeitsamt anfragen bzgl finanzielle Unterstützung.
Dann habe ich gesehen das es ein Expertenforum gibt welches dir evtl auch weiter helfen kann (https://www.9monate.de/community/forum/Soziale-Fragen-zu-Schwangerschaft-und-Familie?forumId=1950)
Mutterschaftsgeld/Kindergeld schon beantragt?
Verlier auf jeden Fall nicht den Mut und fühl dich gedrückt von mir

Grüßle Miriam

Re: Verzweifelt, bitte um Ratschläge

Hallo Christina,

es tut mir leid, dass du gerade jetzt in den ersten Monaten zusätzlich noch so einen Mist durchmachen musst. Fühl dich an dieser Stelle mal geherzt.

Ich bin mit Paula einer Meinung. Das einzige was mir noch zusätzlich einfällt, wäre die Beratung beim Landratsamt. Es gibt dort eine Beratungsstelle für Schwangerenberatung und Familienplanung und die müssten über solche Fälle auch Bescheid wissen. Auf jeden Fall hat eine Bekannte dort Rat und Information zu Wohngeld, Unterhalt etc. erhalten. Bei uns ist das im Gesundheitsamt mit angesiedelt. Evtl. mal dort anrufen und nachfragen, ob das bei euch auch so ist bzw bekommst du dann auch andere Anlaufstellen mitgeteilt.

Den Master würde ich auf jeden Fall auch machen. Egal ob jetzt oder später.

Ich wünsche euch Dreien alles Gute für die nächste Zeit. Auch wenn es doof klingt, aber das wird bald wieder besser aussehen.

LG Manu

Re: Verzweifelt, bitte um Ratschläge

Liebe Christina,

schön, dass Du dich mal wieder meldest, auch wenn Deine momentane Situation stressig klingt.

Eine anwaltliche Auseinandersetzung mit Deinen Eltern könnte sich über längere Zeit hinziehen, daher würde ich an Deiner Stelle auch einen Termin im Studentenwerk vereinbaren, denn man kann hier finanzielle Unterstützung in besonderen Fällen erhalten. Es gibt in allen Unis Anlaufstellen, dort kann man auch soziale Beratung erhalten.

Ich drück Dir fest Dir Daumen, dass sich bald eine Alternative für Euch auftut.

Liebe Grüße

Victoria

 

Re: Verzweifelt, bitte um Ratschläge

Sooo, da bin ich wieder. Danke für die Anteilnahme und die guten Tipps. Ich werde diese gleich nach meiner letzten Klausur (25.02) in die Tat umsetzen. Zur Frage, ob meine Eltern Unterhalt für mich zahlen könnten: finanziell stehen sie sehr gut da und würde meine Mutter nicht ihre persönliche Vendetta gegen mich führen, wäre dieser auch zu bewältigen. Mein Vater: sehr harmoniebedürftig, geht Konflikten aus dem Weg, indem er jede Anweisung meiner Mutter befolgt (sein Rat an uns war, es ihm gleich zu tun). Ist emotional sehr von ihr abhängig und daher keine große Hilfe in der Sache. Mein Ehemann und ich haben zum Glück ein paar Rücklagen (habe vor und während meiner Schwangerschaft gearbeitet), Kinder- und Elterngeld sind bereits beantragt. Ich würde sehr gerne nichts überstürzen, aber leider zeigt meine Mutter überhaupt keine Einsicht und spielt lieber die taktische Rufmord-Karte aus, als auf eine Versöhnung hin zu arbeiten. Zu meinen Teenager-Zeiten war sie damit erfolgreich, nun bin ich selber für ein schutzbedürftiges Wesen verantwortlich und möchte meine Energie nicht für ihre Psychospielchen aufbringen. Ich gebe euch in ein wenigen Wochen ein Update zu der Sache und einigem mehr. Und lieben Dank nochmal. :)
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