Geburtsbericht - sehr sehr lang und ausführlich
Am 19.09 - ET +10 musste ich mich um 07:30 im. Kreißsaal melden. Nachdem zunächst ein halbstündiges ctg geschrieben wurde, gab es eine vaginale Untersuchung und dann wurde nachdem ich nochmal auf Toilette war eine. Portion gel gelegt. Das habe ich kaum gemerkt nur mal 5 Minuten ein ganz leichtes brennen. Hätte ich da nicht genau drauf geachtet hätte ich auch nichts gemerkt. Nun hieß es 2 Stunden liegen am ctg. Erst alles ruhig und nach so 1 h 15 min fingen plötzlich wehen an. Ich war total überrascht, da ich bisher gehört habe, dass es bei den meisten erst nach der zweiten ladung losgeht. Da die wehen noch nicht sehr oft kamen, so alle 7 min wurde ich mit meinem Mann spazieren geschickt und mein Zimmer zu beziehen, da war es 10:30. Wir sollten wenn sich nichts weiter tut um 14 Uhr zum nächsten ctg schreiben kommen. Die wehen nahmen zu und gegen 12:30 sind wir dann wieder in den Kreißsaal da ich das Gefühl hat die wehen wären stärker und regelmäßiger. Wehen Abstand nun bei 5 min muttermund aber immer noch zweifingerdurchlässig. Also wieder zurück und weiter spazieren und versuchen zu relaxen. Dann gab es wieder ein ctg gegen 16 Uhr, es zeigte sich das die wehen weiter zunahmen, somit wurde entschieden keine weitere geleinlage an diesem Tag zu machen, da es sonst zu heftig werden könnte. Wir waren positiv gestimmt, es ging zwar langsam aber wir hatten das Gefühl es tut sich was.
Mein Mann ist dann nochmal kurz in die Stadt gefahren und ich habe zu Abend gegessen. Gegen 19 Uhr war dann plötzlich alles rum. Keine wehe mehr und ich total überfordert. Also ab in den Kreißsaal. Dort wurde mir dann gesagt, nochmal spazieren gehen und hoffen ansonsten das ganze Spiel am nächsten Morgen von vorne. Ich war schockiert und enttäuscht aber konnte es nicht ändern. Dachte mir nagut noch eine Nacht Kraft sammeln und dann weiß ich ja ein bisschen besser was mich morgen erwartet.
Gegen 20:30 nach einem ausgiebigen Spaziergang kamen tatsächlich wieder leichte wehen wieder aber eher unregelmäßig. Zurück in den Kreißsaal gegen 21:30 uhr nochmal ctg. Wir waren beide schon leicht genervt und geschafft.
Die Hebamme und Ärztin schicken mich dann aufs Zimmer ich solle versuchen zu schlafen. Ich schickte meinen Mann erstmal heim, da es so wirkte als würde sich nicht mehr viel tun und ich ihn mit mehr Energie für die heiße Phase haben wollte. Er sollte wenn sich nichts tut in der Nacht am nächsten Morgen wieder kommen.
Um 23 Uhr könnte ich immer noch nicht schlafen, die wehen waren zwar unregelmäßig aber schon viel schmerzhafter. Ich ging nochmal zum Kreißsaal und bekam nach einem ctg ein Zäpfchen mit Schmerzmitteln. Zurück auf dem Zimmer schaffte ich es zumindest mal ein bissl zwischen den wehen zu dösen. Ab 1 Uhr wurde es wieder mehr, bin raus auf den Flur um meine zimmernachbarin nicht mit meinem hin und hergelaufe zu wecken. Die Nacht Schwester schickte mich dann iwann in den Kreißsaal. Dort angekommen habe ich dann ein Entspannungsbad genommen und das war echt gut. Ein weiteres Zäpfchen im. Anschluss und gegen 3 Uhr war ich wieder auf meinem Zimmer. Ich war relaxt hatte zwar wehen aber gut aushaltbar und dachte jetzt kann ich etwas schlafen. Musste dann nochmal um 3:20 auf die Toilette und dachte mir oh noch etwas Badewasser. War total neben mir. Hab mich ins Bett gelegt und da kam dann noch ein flüssigkeitsschwall. Hab dann die nachtschwester gerufen und nach einer kurzen Kontrolle durch eine hebamme hieß es ab in den kreißsaal - es war 4 Uhr nachts. Ich überlegte meinen Mann anzurufen, aber entschied dann mit der hebamme zusammen, erstmal zu schauen wie genau die Situation ist. Es fing an sehr schmerzhaft zu werden aber muttermund war immer noch zweifingerdurchlässig gebärmutterhals aber komplett verstrichen war. Die Schmerzen nahmen ab 6 Uhr dann ordentlich zu und die wehen kamen regelmäßig alle 3 mimuten. Ich wartet ungeduldig, dass mein Mann endlich kommt. Um 07:15 war er dann endlich da. Gegen 08:30 dachte ich halte es nicht mehr aus und bin in den Badewanne in der Hoffnung mich nochmal etwas entspannen zu können. Der Abstand zwischen den wehen vergrößerte sich, der Schmerz veränderte sich nicht. Ich war total erschöpft und um 09:30 fiel der Entschluss pda. Um 10 Uhr wurde sie gelegt und ich konnte endlich wieder etwas Kraft sammeln. Es zeigte sich das der muttermund zwischen 2 und 3 cm weit offen war. Es ging also fast nichts voran. Ich verlor nun langsam jegliches zeitgefühl, dämmerte immer mal wieder weg und bekam dann iwann einen wehentropf, da sich der muttermund nur sehr langsam weiter öffnete (ca 0.5 cm pro Std). Aber es wäre noch okay nur langsamer sollte es nicht werden, sonst müsste man über eine notsectio nachdenken.
Dann wurde es plötzlich wieder unruhiger, die herzfrequenz der kleinen machte den Hebammen sorgen. Also wurde eine fetale Blutentnahme gemacht - Wert gerade noch okay. Es wurde aber abermals angesprochen, dass eine notsectio eventuell notwendig wird. Sie würden aber erstmal schauen wie sich die kleine weiter verhält und dann ggf nochmal eine Blutentnahme machen.
Gegen 18:00 Uhr kam dann die kontrollblutentnahme, wert hatte sich verbessert und muttermund war auf 10 cm. Also pda runterfahren und dann "Endspurt". Ich konnte es kaum glauben. Die ersten wehen der austreibungsphase kamen und ich dachte es zerreißt mich, es gab kaum Pausen und wirklich tiefer wollte meine Maus nicht. Ich hielt keine Position durch und musste zuletzt doch auf dem Rücken liegen, was ich eigentlich vermeiden wollte. Die Oberärztin war da und meinte wir müssten dem Kind helfen. Also die Entscheidung saugglocke und dammschnitt. Um 20:30 wurde es richtig turbolent und total voll im Kreißsaal. Insgesamt 5 Personen um mich rum. Mir wurden die Beine gespreizt, es wurde von oben mitgedrückt und ich würde animiert. Ich war total überfordert und versuchte nur noch zu agieren. Um 20:50 kam dann der erlösende Schrei und ich konnte es kaum glauben, nach einem ganz kurzen Moment auf mir, musste unsere süße Maus zu den Kinderärzte, da sie sehr unter Stress stand. Ich machte mir total die Sorgen aber hörte sie fleißig schreien und das beruhigte mich. Nach etwa 10. Min durfte mein Mann zu ihr und kam dann mit ihr zusammen zu mir.
Die nachgeburt ließ dann leider 45 Minuten auf sich warten und im Anschluss daran musste ich dann noch genäht werden. Aber die ganze Zeit hatten wir nur Augen für unser Wunder. Gegen 1 Uhr waren wir dann endlich zusammen auf dem. Zimmer und es war ein wahnsinnig tolles Gefühl.
So nun habe ich glaub ich alles erzählt, wie ihr seht eine sehr sehr lange Geburt aber trotzdem bin ich froh, dass es am Ende spontan geklappt hat.
Ich bin total fasziniert davon, was für Kräfte und Energien ich mobilisieren konnte auch wenn es nicht ganz ohne Hilfsmittel ging.
Es stellte sich übrigens heraus, dass sie die Nabelschnur um ein Bein gewickelt hatte und sich somit wie ein bungeejumper vorwärts bewegt hat.
Ich hoffe ich hab hier jetzt niemandem Angst gemacht.
Ganz liebe Grüße vom Wochenbett mit der kleinen zum auffressen süßen Merle neben mir.
Re: Geburtsbericht - sehr sehr lang und ausführlich
Herzlichen Glückwunsch zu eurer kleinen.
Ich hab mal eine Frage zur Nachgeburt.
Und zwar wenn die dann langsam kommt, hat man da auch nochmal wehen, oder flutscht das ganze zeug einfach raus???
Hab schon mehrere gefragt, auch die Hebamme beim Vorbereitungskurs. Aber irgendwie will mir das keiner wirklich erzählen, dabei will ich doch nur alles genauer wisse, was nach der Geburt noch so passiert.
Lg Saskia
Re: Geburtsbericht - sehr sehr lang und ausführlich
Also ich hatte ja immer noch die pda und die wurde dafür nochmal betätigt und ich musste dann auch nochmal pressen glaube zwei oder dreimal.
Die hebamme hat während dessen glaub ich leicht an der Nabelschnur mitgezogen. War ein komisches Gefühl als sie rauskam aber nicht unangenehm - ist halt schon groß alles.
Irgendwie hatte ich damit nicht gerechnet aber es ist ja alles sehr weich.
Ich hoffe ich konnte dir damit weiterhelfen.
Liebe Grüße
Bettina
Re: Geburtsbericht - sehr sehr lang und ausführlich
Vielen lieben dank. Endlich mal jemand, die auch auskunft gibt.
Man liest ja immer nur von der Geburt, aber was mit den resten ist, die sich noch in einem befinden, darüber will irgendwie keiner sprechen.
Hatte sogar meine Mutter gefragt, aber die konnte sich nicht mehr erinnern.
Also vielen lieben Dank dir.
Lg Saskia
Re: Geburtsbericht - sehr sehr lang und ausführlich
Es sind die Nachwehen, die die Planzenta raus bringen. Die fühlen sich ein bisschen an wie Senkwehen, also der Bauch zieht sich zusammen, aber nicht schmerzhaft. Die Planzenta ist ja weich und verformbar. Die flutscht mit etwas Pressen einfach raus. Zumindest war es bei mir jedesmal so.
Dann kontrolliert die Hebamme, ob die Plazenta komplett ist, schaut sie sich hierfür ganz genau an, weil das sehr wichtig ist. Und das war's dann ;-) Ich hatte zu der Zeit immer schon meine Kinder auf mir liegen. Danach wurde irgendwann abgenabelt. Und dann eventuelle Verletzungen versorgt. U1 war bei uns immer erst ca. 2h nach der Geburt bevor es aufs Zimmer ging.
Liebe Grüße
Re: Geburtsbericht - sehr sehr lang und ausführlich
An Bettina:
Na da hats du ja ordentlich was geschafft. Aber toll das es spontan geklappt hat :)
Glückwunsch nochmal und viel Zeit zum kuscheln und kennenlernen.
An Saskia:
Also meine Freundin hat mir erzählt, dass die Nachgeburt bei ihrer ersten kaum noch schlimm war. Sie hatte ca 20 min noch ein zwei Wehen und dann war alles raus. Bei ihrem zweiten Kind war die Nachgeburt wohl sehr schmerzhaft und die Hebamme meinte zu ihr, dass sei normal. Beim ersten Kind ist es noch nicht so wild, soll aber bei jedem weiteren schlimmer werden. Ob das nu stimmt weiss ich natürlich nicht. Aber es dauert natürlich nicht so lange und ist dadurch ,plus die Glückshormone ,wohl eh alles nicht mehr so wichtig.
Liebe Grüße Mellie
Re: Geburtsbericht - sehr sehr lang und ausführlich
Hey,
war bei mir genauso. Ich hatte keine PDA und musste auch noch einmal pressen. War wirklich ein komisches unangenehmes Gefühl, aber nicht schmerzhaft. :)
Beim 1. Kind hatte ich eine PDA und da sollte ich nur einmal kräftig husten und dann kam sie raus. Die Hebammen helfen ja auch etwas nach ;) Wobei man das nicht wirklich mitbekommt, da man nur noch Augen fürs Kind hat.
@FrauW: Da hast du ja wirklich einiges hinter dir. Da kann man wirklich stolz auf sich sein und toller ausführlicher Geburtsbericht! Ich will für mich auch noch einen schreiben, damit man nichts vergisst.
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