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Geburtsbericht Kieran

Hallo alle zusammen,

ich hoffe ich komme jetzt mal dazu den Bericht zu schreiben. Also die Nacht vom 7.10. auf den 8.10. habe ich wieder fast nicht geschlafen, da mich wieder Wehen und auch eine Innere Unruhe wach hielten. Bin dann gegen 6:30 endlich eingeschlafen und um 9 Uhr von einer Wehe geweckt worden. Mein Mann wurde schon nervös aber ich habe ihn zur Arbeit geschickt. Hatte ja nun schon öfter mal schmerzhafte Wehen. Dieses mal sollten sie aber bleiben. Die nächste Wehe kam im abstand von 20 Minuten und ich dachte, ach alles entspannt. Dann ging es aber schnell und ich war schon bei alle 5-10 Minuten. Mein Mann wollte immer schon kommen, aber ich glaubte noch immer an den falschen Alarm :) Gegen 14 Uhr rief ich ihn dann an, er solle bitte kommen. Wehen waren zwischen 3 und 7 Minuten. Ebenfalls rief ich im Kreissaal an. Dort wurde mir gesagt es würde noch lange dauern, da ich ja erstgebärende bin. Wenn ich aber Hilfe brauche darf ich gerne kommen. Als er zu Hause ankam waren die Wehen weg und ich dachte schon :Na toll, der ganze stress für nichts. Ganz langsam kamen sie dann aber wieder .Abstand ca 10 Minuten. gegen 16 Uhr hielt es mein Mann nicht mehr aus und verfrachtete mich ins Auto. Und ich muss sagen er hatte den richtigen Riecher. Gerade in der Klinik angekommen, rollten die Wehen alle 2-3 Minuten über mich hinweg. Es wurde ein CTG geschrieben und die anfängliche Ruhe bei den Hebammen , ging in geschäftliches treiben über. Ich wurde dann untersucht und mit großen Augen, wurde mir dann gesagt, dass mein Muttermund schon 4 cm offen wäre und ich unbedingt da bleiben sollte. Da war es dann so 17:30 am 8.10. 

Dann wurde alles etwas zeitlos für mich. Wir haben es uns in unserem Kreissaal gemütlich gemacht und mein Mann hat leise Musik spielen lassen und mir jeden Wunsch von den Lippen abgelesen. Gegen 22 Uhr war ich schon recht fertig mit der Welt. Ich bin dann in die warme Wanne gegangen und alles entspannte sich wieder. doch wie auf Knopfdruck wollte ich einfach nur raus aus dem Wasser. Jetzt war Schichtwechsel und ich dachte noch, oh schade ,habe mich sehr wohl gefühlt mit der Hebamme. Aber dann kam Julia, mein absoluter engel, die alles mit so viel Leichtigkeit und ruhe verübte, dass ich selber gleich viel ruhiger wurde. Also wieder über den Flur spaziert und der tönenden werdenden Mutter im neben Raum zugehört. Ich hatte sogar wieder etwas kraft getankt und konnte mit meinem Mann noch rumwitzeln. Es muss gegen 0:30 gewesen sein, als ich die schmerzen  einfach nicht mehr aushielt und den Schmerztropf verlangte. Ich weiss noch, dass ich so froh war, dass die schmerzen endlich nachließen.Leider aber auch die Wehen… Muttermund bei 7 cm

Ich bekam dann ein homöopathisches Mittel und nach 10 min wann die Schmerzen wieder da und wurden immer schlimmer. 

Irgendwann wollte ich nur noch pressen, aber mein Muttermund war erst 9,5 cm auf. Das fand ich am schlimmsten, diesem Verlangen nicht nachgeben zu dürfen. Irgendwann sagte Julia nur noch und jetzt langsam mit pressen und die nächste Stunde war der Horror. Lachgas half mir nicht so richtig, ausser dass ich entspannter geatmet habe.Mein kleiner Dickschädel wollte nur Millimeter für Millimeter weiter rutschen. Irgendwann hatte ich keine Kraft mehr und Julia rief eine Ärztin. Zu zweit haben sie mich beim pressen unterstützt, aber passiert ist eher wenig. Die Ärztin lag dann schon mit auf meinem Bauch und hat gedrückt. Irgendwann spürte ich es ganz leicht reissen und noch 3-5 presswehen machte es irgendwie flutsch und Julia rief nur noch : Jetzt nur noch atmen. Es war so ein erleichterndes Gefühl. Julia und die Ärztin meinten dann nur : jetzt hast du es fast geschafft. Bei der nächsten Wehe noch einmal pressen und dann war ich völlig weg getreten. Ich hörte einen Schrei und kurz danach lag er auf meiner Brust, dieses kleine rote Bündel und alles war vergessen. Ich weiss noch , dass mir gesagt wurde, wir nähen jetzt. Egal macht ihr mal . Wie es dann plötzlich von 4:06 zu 6:30 wurde weiss ich nicht mehr. Um 7:00 war ich auf der Station und mein Mann habe ich dann nach Hause geschickt. 19 Stunden Wehen waren schon extrem. Was ein Körper alles so leisten kann ist erstaunlich.

Alles weitere ist eine Geschichte für sich.

Die wochenbettstation war ein graus. Der Mülleimer netter als die Schwestern und beim Stillen helfen wollt einem auch keiner so richtig. Dann kam mein Fieber .Da hiess es das kommt vom Milcheinschuss. Als das Fieber bei fast 40 grad war, haben sie mir endlich geglaubt. Extrem hoher Entzündungswert…Harnwegsinfekt oder sogar schon Nierenbeckenentzündung. 

Dann kam der hohe Bilirubinwert bei Kieran und ich wollte diese schreckliche Station einfach nur verlassen. Mussten dann noch bis Samstag bleiben. Da bei Kieran dann alles ok war, ich aber noch bleiben sollte, habe ich mich gegen ärztlichen Rat entlassen lassen.

Huch nu ist der Bericht ganz schön lang

Liebe Grüße

Mellie

Bisherige Antworten

Re: Geburtsbericht Kieran

Danke für deinen Bericht,
Schade das die auf Station so blöde waren das ist echt unschön.

LG
Twidy

Re: Geburtsbericht Kieran

Danke dir. Zum Glück ist zumindest Gefühlsmäßig das Chaos auf Station vergessen und mein Kleiner zeigt mir jede Sekunde, dass es sich gelohnt hat alles durchzustehen.

LG Mellie

@Wühlwurf

Liebe Wühlwurf,

alles Liebe und Gute zur Geburt Deines kleinen Kieran. :-)

Viele Grüße

Victoria

Re: @Wühlwurf

Danke :) 

Re: Geburtsbericht Kieran

Hi Mellie,

danke für deinen Bericht. 19 Stunden ist schon viel. Aber die Kleinen entschädigen irgendwie alles. Ich empfinde es auch nicht mehr so schlimm wie am Anfang und könnte mir sogar noch eine Schwangerschaft vorstellen. Aber geplant ist leider keine mehr.

Wie geht es dir mittlerweile? Wie lange hattest du noch mit dem Fieber zu kämpfen.

War es echt so schlimm auf der Station? Ich kann ja verstehen, dass manche Schwestern überfordert sind in der meist schlechten personellen Situation, aber der Patient kann ja wohl am wenigsten dafür. Hoffe du kannst das Erlebte schnell vergessen.

LG Manu

Re: Geburtsbericht Kieran

huhu,

mein Fieber ging nach einem Tag unbehandelt zurück. Da aber mein Entzündungswert und die Leukozyten sehr hoch waren, habe ich dann ab dem folgeabend das Antibiotikum i.v. bekommen. 

Da ich ja selber Kinderkrankenschwester bin, verstehe ich die Personalnot und den Stress sehr gut. Aber einer stark fiebernden Mutter (zu dem Zeitpunkt noch ohne Partner) beim schichtwechsel erstmal Hallo sagen und mit dem zweiten Satz " wenn sie hilfe brauchen bitte nicht klingeln sondern kommen sie nach vorn oder warten sie bis ich heute abend meine Runde mache" ne echte Frechheit. Ausserdem wurden wir andauernd vergessen. Ja ich komm gleich und helfe beim Stillen.....tja hätte ivh gewartet , hätte mein Kleiner drei stunden später was zu essen bekommen. Und es war nicht das einzige mal.

Ich war sehr froh, durch meine Ausbildung nicht komplett aufgeschmissen zu sein.

Die Nachtschwestern waren aber alle durchweg sehr nett und ohne die, hätte wohl auch keiner so schnell den entzündungswert abgenommen. 

Aber wie gesagt, es ist alles vergessen. Wir sind zu Hause und jetzt geht es Kieran und mir gut.Unser Kinderarzt ist ein volltreffer und was will man sonst mehr. :)

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