Hallo miteinander,

ich habe die Kleine gerade fertig gestillt und habe nun mal Zeit für ihren Geburtsbericht :)

Ich wurde am 10.09. um 6Uhr langsam wach und war mental bereits auf dem Weg ins Bad, als es auf einmal "Wusch" zwischen meinen Beinen machte.
Ich hatte meinen Blasensprung. Zum Glück hatte ich ein paar Tage zuvor provisorisch bereits eine Wickelunterlage unter das Laken gelegt, sodass nichts in die Matratze durchdringen kann.

Ich habe dann meinem Mann, der auch um 6 aufstehen und sich für die Arbeit fertig machen wollte, Bescheid gesagt, dass meine Fruchtblase gerissen ist.
Da ihr Köpfchen ja bereits fest im Becken lag, konnten wir mit dem Auto fahren und mussten nicht die 112 rufen.
Wir sind dann direkt ins Krankenhaus gefahren, da hatte ich erste leichte Wehen im Abstand von etwa 8 Minuten.

Im Krankenhaus wurden dann abwechselnd CTGs geschrieben und mir Spaziergänge empfohlen.
Der MuMu war fest verschlossen.

Um 13Uhr hatte sich immer noch nichts getan und ich habe eine Tablette zur Einleitung bekommen.
Nach 4 Stunden war der MuMu auf 1cm geöffnet.
Um 17Uhr habe ich dann die 2. Tablette bekommen und Buscopan zur Gewebelockerung.

Um 19:20Uhr wurde ich nochmal untersucht, da hatte ich schon seit einer Stunde sehr heftige Wehen und dann ging es auf einmal direkt rüber in den Kreißsaal.

Ich wollte zwischendurch schon mehrfach aufgeben und hatte keine Kraft mehr. Auch zwischen den Wehen war keine Zeit mehr, um sich kurz zu sammeln und neue Energie zu bekommen.
Ich stand vor der Gebärliege und stützte mich mit meinen Armen darauf ab.
Zwischendurch habe ich tatsächlich geschrien vor Schmerzen und die letzte halbe Stunde, die ich dann knieend auf der Liege verbrachte, war dann nur noch Pressen.
Die Hebamme hat dann mit Druck gegen meinen Hintern immer etwas mitgeholfen und später dann beim Köpfchen das Ganze untenrum mit auseinander gezogen.
Ich war erleichtert, als das Köpfchen endlich draußen war.
Ein Zeitgefühl hatte ich bis dahin eh nicht mehr und ich habe flüsternderweise nur noch mit meinem Mann kommuniziert und sobald die nächste Wehe kam und ich daraufhin mein Gesicht verzog, hat er der Hebamme Bescheid gegeben, da ich die ganze Zeit mit dem Rücken zu ihr gewandt war und mein Gesicht in ein Kissen gedrückt habe beim Pressen.
Mein Mann war echt toll dabei!

Dann ging es an die Schultern der Kleinen.
Dabei ist dann der Damm gerissen, wovon ich habe rein gar nichts gemerkt habe.
Und dann um 20:46Uhr war sie endlich da.

Sie hat nicht geschrien, sondern nur etwas gequäkt und war ganz entspannt, auch während der ersten Untersuchungen und beim Wiegen und Messen.

Die Plazenta habe ich dann 20 Minuten später geboren und sie war intakt und sah noch sehr gut aus. So hat es die Ärztin zumindest ausgedrückt...

Während ich dann wegen meines Dammrisses von ihr genäht wurde, hat mein Mann mit der Kleinen gekuschelt.
Danach war ich dann mit Kuscheln dran.

Und 2,5 Stunden nach der Geburt wurden wir dann in unser Zimmer gebracht und konnten uns erholen.
Die Kleine hat dann ganz lange geschlafen und ich sollte vorm Schlafengehen noch kurz duschen, um die letzten Reste von der Geburt zu entfernen.

Es war verdammt anstrengend und schmerzhaft, aber auch eine krasse Erfahrung, da ich jetzt weiß, was mein Körper im Stande ist zu leisten. Auch wenn ich zwischendurch immer wieder aufgeben wollte.
Und die Kleine entschädigt einen ja sowieso für alles :)