Hallo!
Unser kleiner Henri ist schon letzten Samstag (17.9.) geboren, aber ich war so im Wochenbetthimmel, dass ich den Computer nicht anmachen wollte. :-)
Nachdem ich in der Nacht zum Freitag immer wieder von leichten Wehen geweckt wurde und morgens der Schleimpfropf abging, rechnete ich eigentlich damit, dass die Geburt so richtig losgehen würde. Wir waren uns nicht sicher, ob mein Mann noch zur Arbeit gehen sollte, aber da ich keine Wehe mehr spürte, schickte ich ihn los. Den ganzen Tag über hatte ich versprengte Wehen. Mal drei in einer Stunde, mal stundenlang nichts. Sehr merkwürdig.
Abends wurden sie intensiver, d.h. die ein oder andere Wehe musste ich auch veratmen, aber alles im grünen Bereich. Besonders nervig: Noch immer keine verlässlichen Abstände.
Irgendwann um 23 Uhr war es mir dann zu blöd- Nachdem wieder eine Stunde keine Wehe gekommen war, bin ich ins Bett gegangen mit den Worten: "Ich ruh mich lieber noch ein bisschen aus. Sollte es richtig losgehen, werde ich es schon merken."
Kaum lag ich im Bett, kam eine Wehe, die es wirklich, wirklich in sich hatte. Es folgte eine zweite ähnlichen Kalibers und mein Mann ließ Wasser in die Badewanne. In der Badewanne kamen die Wehen Schlag auf Schlag und so kräftig, dass mir ein bisschen Angst und Bange wurde. Mein Mann rief im Geburtshaus an und wir verabredeten uns dort um 00.45 Uhr. Ich kam nur mit Mühe aus der Wanne, weil ich wirklich kaum mehr eine Wehenpause hatte. Im Geburtshaus angekommen, warf die Hebamme einen kurzen Blick auf mich und sagte: Wolltest du nicht eine Wassergeburt? Dann lasse ich lieber sofort das Wasser ein. Gleichzeitig rief sie die Zweitbestzung an und sagte: "Komm schnell, ich habe die Frau noch nicht untersucht, aber lange wird das nicht mehr dauern." Ich war natürlich einerseits echt gebeutelt von diesem Wehensturm, andererseits aber auch froh, das zu hören.
Ich legte mich aufs Bett und die Hebamme machte ein kurzes CTG. Wehen ordentlich, dem Kind ging es Bombe. Gleichbleibender, stabiler Herzschlag trotz Wehen ohne nennenswerte Pausen. Irgendwann untersuchte mich die Hebamme dann doch und meinte: "Du, der Muttermund ist vollständig offen. Wenn du in die Wanne willst, dann jetzt. Sonst kommt das Kind hier."
Ich natürlich schnell zur Wanne gegangen. Das war so toll und entspannend. Die nächste Wehe hingegen sehr unerfreulich, sodass klar war: Das hier ist schon die Austreibungsphase. Drei oder vier Wehen später war Henri dann da. Das war keine 45 Minuten, nachdem wir das Geburtshaus betreten hatten. Ich durfte ihn selbst in Empfagg nehmen und habe ich quasi in meine Hände hineingeboren.Das war toll. Nachdem wir erst ein bisschen zusammen in der Wanne lagen, ging es aufs Bett, wo wir gemütlich kuscheln durften. Dann kam auch die Zweitbesetzung. :-)
Danach war alles toll. Es ist nichts gerissen, der kleine Kerl hat die Turbogeburt sehr gut überstanden, wir hatten sehr viel Ruhe, uns kennen zu lernen. Die Nabekschnur durfte ganz lang auspulsieren, alles war total zauberhaft. Um 3.30 Uhr sind wir nach Hause gefahren und haben die Kinder geweckt, damit sie ihr Brüderchen begrüßen konnten. Eine tolle Geburt! Seitdem sind wir alle schwer verliebt.
LG
Cundrie