Suchen Menü

Mittagsschlaf ist eine Katastrophe

Hallo zusammen,
Ich brauche Hilfe beim Mittagsschlaf. Schon immer schlafen Nikolai und ich mittags zusammen eine Runde. Was anfänglich recht zügig in punkto einschlafen durch stillen ging, ist mittlerweile nur noch eine Qual.
Wir haben im Ehebett geschlafen. Im letzten Monat oder zwei dauert es leider fast in 95% aller Fälle über eine Stunde, obwohl wir nur ins Bett gehen, wenn er Müdigkeitszeichen zeigt. Er turnte nur rum und da ich ihn mittlerweile nicht mehr halten kann, probieren wir es seit Anfang dieser Woche in seinem Bett, welches an meinem dran steht, da er sonst aus dem Ehebett fällt.

Die erste halbe Stunde ist er am Spielen und ständigen Aufstehen, was ich noch erdulde. Wenn es mir dann zu bunt wird und ich ihn hinlege, rastet er so aus, dass die nächste halbe Stunde unter Dauerbrüllen hier der absolute Ausnahmezustand herrscht. Er kann schon nicht mehr stehen, weil er so fertig und müde ist, ist aber nicht zum hinlegen zu bringen. Mache ich das, dann rastet er aus. Schreit so lange bis er keine Luft mehr holt. Keine einzige Träne kommt, weil es die pure Wut ist, die da herrscht.
Ich habe ihn raus genommen und rumgetragen und gekuschekt, beim Zurücklegen beginnt alles von vorn. Spieluhr bringt nix. Singen oder Vorlesen ebenso wenig. Stillen will er nicht, beißt sogar. Rausgehen und ignorieren macht ihn noch aggressiver.

Ich weiß mir keinen Rat. Da er nachts schon mehr als beschi.... schläft, ist er 2-3 mal am Tag müde mit seinen 9 Monaten.
Kein Mittagsschlaf ist, denke ich, auch keine Option, da er dann ebenfalls agressiv wird beim Spielen und das Problem nur nach hinten verlagert.
Meine Mutter spricht schon von ADS und lauter so einem Mist.
Wie kann ich es hinbekommen, dass er mittags schläft ohne diesen ganzen Zamba? Ich will ihn nicht schreien lassen, weil er wirklich so am schreien ist, dass ich mir denke, dass ist nicht normal und auch nicht förderlich für unsere Bindung. Leider verliere ich auch mal die Nerven, er schreit mit so einem Organ, da bluten einem die Ohren, dass ich ihn dann auch mal anschreie. Was er übrigens mit Lachen kommentiert, nur um dann wieder zu plärren.
Ich bin wirklich am Ende, mit dem Latein und den Nerven...

Danke für Hilfe und Grüße
Swimmy
Bisherige Antworten

Re: Mittagsschlaf ist eine Katastrophe

Ich schleich mich mal ganz kurz ein. Bei meiner Tochter war es ähnlich. Ich habe mir damit beholfen wie im Buggy einschlafen zu lassen. Zum Glück wohnen wir so, dass wir den problemlos in den Flur stellen können, nach einer kurzen Runde draußen. Vielleicht hilft Euch das zumindest vorübergehend um mal aus dem Teufelskreis heraus zu kommen.

LG, Paula

Re: Mittagsschlaf ist eine Katastrophe

Hey, oh je, das klingt nach einer echten Qual! Ich hätte jetzt tatsächlich auch nur die Idee des spazieren gehens. Muss aber dazu sagen, dass spazieren gehen bei uns auch keine 100%ige Sicherheit des schlafens mehr ist. Wir tragen immmer noch, bis Leo Schläft.
Du schreibst ja, dass du ihn schonmal schreien lässt, aber auch das ignoriert er.
Und wenn du vielleicht einfach nur mal zum testen, einen Tag ganz ganz lange wartest mit dem schlafen? Aber was das bringen könnte, weiß ich auch nicht. War nur grad sone Idee.

Mir bleibt nur zu sagen, dass ich dir wünsche, dass die phase schnell vorüber geht.
Hast du die Möglichkeit deine Hebamme noch nach einem Tipp zu fragen?
Sei stark und fühl dich gedrückt, wenn du magst.
Es tut mir wirklich leid, dass ihr so einen Kampf habt. Leider habe ich aber auch keinen ultimativen Tipp.
LG

Re: Mittagsschlaf ist eine Katastrophe

Huhu,

du Ärmste, das hört sich wirklich fürchterlich an und ich schicke dir eine Portion gute Nerven rüber. Ich kann mir vorstellen, dass man da auch selbst mal die Nerven verliert bei diesem Gebrüll, aber ich befürchte, dass es keine einfache Entwöhnung wird.

Ich denke, dass er daran gewöhnt ist dich beim Einschlafen dabei zu haben, aber jetzt in diesem Alter kommt er Punkt, wo man sich gegenseitig beim Einschlafen stört durch Geräusche und andere Reize. Leider hat er aber auch schon gemerkt, dass Mama auf Geschrei (natürlich) reagiert und kann das gezielt einsetzen, weil er schon Zusammenhänge verstehen kann. 

So ähnlich war es damals nachts bei meinen jetzt 7jährigen, der mit etwa 8 Monaten damit anfing, allerdings nicht so heftig wie bei euch. Es nützte aber alles nichts, ich musste ihn mühsam entwöhnen und habe ihn konsequent für den Tages- und Nachtschlaf in sein eigenes Zimmer ausquartiert (was ich eigentlich nicht vor dem 1. Geburtstag wollte, aber es ging eben nicht mehr).

Der Weg war hart, aber die Konsequenz zahlte sich aus, denn als er einmal daran gewöhnt war, hat er wieder prima druchgeschlafen und gelernt wie man allein einschläft auch wenn man mal nachts wach wird.

Natürlich musst du einen gangbaren Weg für eure Entwöhnung finden, denn einfach schreien lassen war und ist auch für mich keine Option, wobei es am Anfang nicht ohne Geschrei ging. Ich habe ihn immer in sein Bett hingelegt, gestreichelt und gesprochen um ihn zu beruhigen und bin dann aber auch wieder raus gegangen, damit er eine Chance hat in den Schlaf zu finden. Vielleicht kannst du am Anfang tatsächlich versuchen, dass er im KiWa einschläft, wie die anderen vorgeschlagen haben. Wenn das klappt, kannst du dann vielleicht mit weniger Geschrei den Schritt mit dem allein einschlafen probieren. Auf jeden Fall nicht mehr mit dir zusammen im Bett einschlafen und dann auch wirklich konsequent bleiben. 

Es wird natürlich so sein, dass er vor Wut mal brüllt, aber ich denke wenn es nur Wut ist und man bei weiterem Geschrei ja in regelmäßigen Abständen wieder zu ihm geht, wird er keinen seelischen Schaden davon tragen. Unsere Kinder haben nun einen eigenen Willen und anders als am Anfang kann man sie nun auch durchaus an bestimmte Rituale gewöhnen bzw damit auch ggf verwöhnen. Kein Kind sollte aus Angst schreien müssen, aber bei einem Wutanfall mit Geschrei muss man auch mal die Tür für ein paar Minuten schließen. Das hilft auch dir selbst, um mal kurz durchzuatmen.

Wenn es dich tröstet: Irgendwann ist dieses leidige Schlafthema bei allen Kindern durch. Unsere Pekipleiterin hatte selbst 2 richtig schlechte Schläfer, die auch noch lange in der Nacht ins Ehebett gekrabbelt sind, wenn sie nicht wieder einschlafen konnten. Mein 7jähriger hatte mit 5-6 Jahren so eine längere Phase, wo er plötzlich nachts wieder kam, aber jetzt ist es endgültig vorbei und das ging dann plötzlich von einem Tag auf den anderen. Je eher man akzeptiert, dass das Kind einfach so ist, desto besser kommt man damit klar. Dein Kind hat kein ADS oder irgendwelche Störungen, weil es nicht gut schläft. Aber ihr braucht halt ein neues Ritual, bei dem er lernt allein einzuschlafen.

Ich wünsche dir gute Nerven und viel Kraft...

Re: Mittagsschlaf ist eine Katastrophe

Hi Swimmy,
Oh je, da machst du ja echt was mit. Ich fühle mit dir. Damals war es mit Lennart ähnlich. Nur das ich es zu jeder Schlafenszeit hatte, den Kampf. Ich habe auch viel versucht. Dann gebe ich dir mal meine Erfahrungen weiter.
Lennart habe ich viel und lange im Tuch getragen und es mühsam abgemacht und ihn ins vorgewärmte Bett (Kirschkernkissen) gelegt. Ich habe ihn auch lange gepuckt, wobei Nikolai dafür schon zu groß ist. Ich habe ihn in den Arm genommen und mich auf den Hüpfball gesetzt und bin mit ihm leicht gehüpft und habe dabei x mal Schlaf Kindlein schlaf gesunge. Alleine einschlafen hat sehr lange gedauert. Ich habe auch Schaukelkufen für sein Bett gekauft, dann ist es wie eine Wiege. Hannah hat sie nun auch unter ihrem Bett.
Im Kinderwagen schläft sie nun auch nicht mehr immer einfach so ein. Sie ist zwar total müde, zieht sich aber immer wieder hoch um zu sitzen, da hilft nur anschnallen und Nerver bewahren. Sie weint dann natürlich, schlaft aber doch relativ schschnell ein.
Sie schläft nun glaube ich seid fast 2 Wochen in ihrem Zimmer, was mir die Kinderärztin geraten hat. Es klappt schon immer besser. Sie schläft am Vormittag unregelmäßig, dafür macht sie aber seid 2 Tagen sehr guten Mittagschlaf. Am Nachmittag schläft sie dann nicht mehr. Abends gibt es Brei, dann wird gebadet/ geduscht oder einfach bettfertig gemacht. Dann stille ich noch bis sie schläft und wenn sie noch unruhig ist singe ich ihr auch das Schlaflied vor und schaukel sie auf dem Arm bis sie schläft und lege sie dann in ihr Bett. Je nach dem schaukel ich sie in ihrem Bett noch etwas, aber das wird auch immer seltener. Bei Lennart hat uns der Kinderarzt auch mal geraten die Hand auf den Bauch oder Kopf legen, dann werden sie auch ruhiger. Wenn er dann ganz ruhig ist, langsam Finger für Finger sachte heben, dabei die Handfläche noch liegen lassen. Wenn alle Finger oben sind, dann sachte die Handfläche heben und zum Schluss den Daumen. Mach ich bei Hannah auch manchmal und funktioniert ganz gut. Vielleicht stellt ihr auch mal das Bett in sein Zimmer. Schläft er denn auf deinem Arm ein? Das Zimmer abdunkeln hilft Hannah auch um einzuschlafen. Im Schlafzimmer hatte ich nicht die Möglichkeit und dort konnte ich sie einfach nicht zum Schlafen bringen. Ich drücke dir die Daumen das ihr schnell eine Lösung findet. Halte durch.

Re: Mittagsschlaf ist eine Katastrophe

Hallo Swimmy,

Das klingt für mich nach Überreizung. Wie gestaltet ihr euren Vormittag? Ich hab 2 Kids im Alter von 3J u 6M und hab bei beiden gemerkt, dass wenn ich vormittags mehr qls eine Aktivität mache (auch Einkaufen...Neonlicht, Hektik, laut) dann schlafen sie nicht gut ein. Schlaf ist ja dazu da, dass das Gehirn Reize des Tages sortiert. Sind es zu viele, "dreht man durch". Deine Beschreibung von Wut hat mich das vermuten lassen.

LG Stephi
Meistgelesen auf 9monate.de
Diskussionsverlauf
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen