Liebe Jelli,

hast Du selber eine Idee warum Deine Ängste so stark sind?
Auf jeden Fall finde ich es eine großartige Idee hier im Forum darüber zu schreiben.
Klingt vielleicht komisch, aber: was genau macht für Dich den Horror einer FG aus? Ist es die Angst es der Familie sagen zu müssen? Die Angst "versagt" zu haben? Ist das Baby die "Krone für Eure Beziehung"? Ist es die Angst mit der Trauer umgehen zu müssen?

Was ich damit meine ist folgendes: Keine Frau verliert gerne ihr Baby. Aber man kann damit umgehen. Man kann einen positiven Weg gehen. Man kann auf jeden Fall darüber hinweg kommen.

Ich sehe das im Moment so: Die Chance (bei mir) auf ein gesundes Baby sind da, aber nicht selbstverständlich. Aber ich habe nichts zu verlieren. Ich freue mich über jeden Tag den ich schwanger bin, vielleicht gerade weil (!) ich weiß wie schnell es vorbei sein kann.

LG, Paula

Warum meine Ängste so groß sind? Also zunächst mal hab ich in den letzten Jahren im Allgemeinen Ängste mit großer Eigendynamik entwickelt, inklusive psychosomatische Symptome. Ist also ein Teil meiner Persönlichkeitsstruktur geworden (an der ich auch therapeutisch arbeite)
Ich wünsche mir dieses Kind schon ganz lang. Erst wurde es aus Vernunftsgründen immer aufgeschoben, dann durfte/ sollte es sogar kommen und es stellte sich heraus dass ich eine Follikelreifungsstörung habe, weshalb es im Moment nicht ohne Med. Unterstützung funktionieren wird. Das war ein sehr harter Schlag für mich und hat auch eine Art Versagensgefühl bei mir ausgelöst. Nun hat es geklappt und die Vorstellung, dass ich es wieder verlieren könnte macht mich wirklich krank vor Sorge. Noch dazu haben am Anfang, wo wir es engen Familienmitgliedern mitteilten einige so mit 'angezogener Handbremse' reagiert- ala 'na warte erstmal ab ob du die ersten 12 Wochen überstehst', als wäre ich JETZT noch gar nicht schwanger und als dürfte man sich dann erst freuen. Das hat mich sehr verunsichert. Dann konnte man beim ersten Frauenarzttermin das Herz nicht sehen (5+4) und der Arzt war überhaupt sehr lässig und meinte ich soll es nicht auf Arbeit sagen solang da noch kein Leben zu sehen ist ( obwohl ich in einer Kinderkrippe arbeitete). Das hat meine Ängste noch vergrößert, weil ich dann natürlich Gedanken hatte wie ' der hat bestimmt schon die Vermutung dass was nicht in Ordnung ist und hat das deshalb gesagt'. Und so hab ich mich in diese Angst so reingekreiselt. Ja, ich kann schon verstehen was du schreibst von wegen dass man auch einen positiven Umgang mit Fehlgeburten haben kann. Das glaub ich auch, aber den Weg würde ich für mich grade gar nicht sehen. Ja, dieses Kind ist Grad der Inbegriff für so vieles und meine Kollegen und meine Chefin wissen ja nun auch schon davon- wenn alle wüssten dass ich es verloren habe wäre das für mich schrecklich. Sicher würde es weiter gehen aber ich möchte es mir nicht vorstellen....

Oh, dann kann ich Deine Ängste sehr gut verstehen!
Mal vorneweg, ich nehme an bei Dir gibt es keinen konkreten Anlass zu glauben dass etwas nicht stimmt? Du bist so jung dass es kein altersbedingtes Risiko gibt und Du hast inzwischen das Herzchen gesehen? Dann gibt es objektiv gesehen keinen Grund dass nicht alles gut gehen sollte. Diese blöde 12 Wochen Regel ärgert mich immer sehr, denn eigentlich ist das Kriterium dass das Herzchen schlägt, das ist ja schließlich auch der Punkt an dem der Mutterpass ausgestellt wird.

Was mir zuerst eingefallen war: Mir ging es Anfang des Jahres aus anderen Gründen sehr schlecht. Ich habe mir dann selber ein Programm zusammen gestellt um was für mich zu tun und das hat mir sehr gut getan, vielleicht wäre das ja auch was für Dich? Ich hab z.B. bewusst Ruhepausen eingelegt, hab einfach mal gelesen oder ferngesehen. Drei mal die Woche gehe ich seitdem joggen (nur ne ganz kleine Runde) bin auch mal in die Sauna o.ä. Und ich habe mir eine privatstunde Yoga geleistet und mir ein persönliches Programm zusammen stellen lassen mit dem Plan das jeden Abend 15 Minuten lang zu machen.

Ne der Einzige Anlass zu glauben dass was nicht stimmt ist, dass ich eben das Herzchen bei 5+4 noch nicht sehen konnte. Ach ich sollte nicht immer so viel Zweifeln, bestimmt ist alles ok. Ich hab keine Blutungen und ungewöhnliche Schmerzen und trotzdem bin ich so unruhig. Hinzukommt dass ich auch nicht so wahnsinnig schlimme Symptome wie Übelkeit usw habe. Also hatte ich ein paar Tage, aber inzwischen ist das echt überschaubar geworden. Noch ein Grund sich verrückt zu machen :P
Ja, an Yoga hab ich auch schon gedacht. Im Moment geht ich dafür täglich 2 Mal ne große Runde spazieren, dass hilft schon auch.
Danke dass ich das hier mit euch teilen konnte!

Dies ist meine 7. Ss und mir war nie richtig übel, das hat rein gar nichts zu sagen!

(ich fang nochmal neu an, weil ich Angst hatte dass der Text plötzlich weg sein könnte)

Du solltest mal überlegen den Arzt zu wechseln. Das geht echt gar nicht jemand in so einer Situation zu verunsichern, schon gar nicht wenn es gar keinen Grund dazu gibt! Mit dem Herzschlag rechnet man so ab der 7. SSW, vorher kann man großes Glück haben, aber normal ist das nicht. Dann kann es ja auch immer sein dass der ES später war als erwartet etc.

Dass Deine Kollegen Bescheid wissen finde ich gar nicht so schlecht. So können sie jetzt schon Rücksicht nehmen, das ist ja auch wichtig. Und stell Dir mal vor Du hättest eine FG und müsstest Deine Trauer bei der Arbeit verbergen, das wäre auch nicht gut!

Was Deine Familie angeht kannst Du überlegen ob Du das ansprichst wie das bei Dir ankommt. Oder Du hältst erstmal ein bisschen Abstand bis es Dir besser geht!

Zu guter Letzt würde ich noch sagen, hab einfach Vertrauen dass Du aufgefangen würdest, nicht zuletzt von uns allen hier, und genieß ansonsten Dein kleines Wunder!

Alles Liebe,

Paula

Liebe Paula,

danke, dass du dich so um mich bemühst. Ja, ich werde am Donnerstag ansprechen wie sehr mich mein Frauenarzt verunsichert hat und mache dann von seiner Reaktion abhängig, ob ich nicht doch wechsle. Man sollte dort ja schon vertrauen können und sich aufgehoben fühlen. Solche unnötigen Verunsicherungen kann ich gar nicht gebrauchen. Das ist beruhigend, was du über das Herz schreibt, ab wann man das in etwa sieht. Ich denke auch, dass es einfach zu früh war. Den ES weiß ich aber ganz genau, da er durch LH-Spritze ausgelöst wurde.
Naja meine Kollegen wussten dann zwangsläufig Bescheid, da ich mich hingegen den Empfehlungen meines Arztes dazu entschied die SS in der 7. Woche bekannt zu geben um mich nicht weiter, ohne zu wissen gegen was ich immun bin, den Gefahren beim Wickeln und Heben in der Krippe auszusetzen. Nun bin ich aufgrund dessen vorläufige erstmal im Berufsverbot.
Ich versuch mich mal bedeutend weniger reinzustressen. Beeinflussen kann ich ja eh nicht wirklich was passiert. "Vertrauen" ist da glaube ich wirklich das Codewort. ;)

Ich danke euch

Halo JellyBelli,

mit deinen Ängsten und Sorgen bist du auf keinen Fall alleine. Mir hilft da auch nur die Ablenkung, aber eine gute Strategie habe ich leider noch nicht gefunden. 

Mich wunderts auch, was du über den Herzschlag schreibst. Ich war heute, rechnerisch bei 5+6, bei meiner FÄ und sie hat mir eine Fruchthöhle erwartet. Auch beim nächsten Termin am 2.5. erwartet sie noch keinen Herzschlag. Mich beruhigt das sehr, aber zugleich mache ich mir natürlich auch Gedanken, weil alle schreiben, dass man den Herzschlag in der 7. oder 8. Woche sehen muss. Mehr als abwarten und hoffen bleibt mir da leider auch nicht.

Ich drücke dir ganz feste die Daumen, dass alles gut geht und du bald nicht mehr so viele Ängste hast.

Ja, naja der FA hat nicht gesagt dass er es ungewöhnlich fand keinen Herzschlag zu sehen bei 5+4 aber er hat mir irgendwie das Gefühl gegeben dass es noch keine vollwertige Schwangerschaft ist, solang man den noch nicht sieht. Ich habe nachher gleich Termin. Seit gestern bin ich ein wenig ruhiger und vertrau eigentlich drauf dass bestimmt alles gut ist aber dass ich nicht nervös bin könnt ich jetzt nicht sagen :/ heute bei 8+0 müsste man den denk ich schon sehen und ich kann wirklich nur beten und glauben dass es so sein wird. Ich melde mich dann später!

Ich bin mir ganz doll sicher, dass ihr einen bumpernden Punkt und einen Embryo sehen werden, bei mir war es ähnlich 5+1 Fruchthöhle, 5+4 Fruchthöhle und dottersack und Montag bei 9+1 war alles da, was da sein sollte. Aber ich hatte auch eine blöde Angst vorher. Ich drück dich! Melde dich dann ja?Das wird schon!!!!!

Ich hatte heute morgen termin und bei 6+4 hat die Ärztin auch noch nicht richtig den herzschlag definieren können, war alles noch winzig und schlecht fokusierbar..aber die Ärztin meinte, das das total normal ist und eigentlich auch noch sehr früh um viel erkennen zu können. Jetzt vier Wochen warten und dann sehen wir was sich entwickelt hat.. kanns gar nicht erwarten, diese vier Wochen machen mich bestimmt krank

Es ist alles gut. Ich hab das Herzchen schlagen sehen und hören können. Das war wundervoll und ich bin wahnsinnig erleichtert. Hab auch ganz tolle Aufnahmen von dem kleinen 1.5 cm Alien-baby bekommen. Sogar in 3 D. Das hat mich versöhnlich gestimmt mit meinem Arzt, der mich das letzte mal ja so verunsichert hat. Puh...
Danke dass ihr meine Ängste hier so liebevoll aufgefangen habt :)

Es gilt einfach per Definition erst als intakte Ss wenn der Herzschlag festgestellt wurde.

Das hatte ich schon verstanden. Deshalb hätte ich mich auf arbeit trotzdem unnötigen Risiken ausgesetzt wenn ich das da jetzt erst preisgegeben hätte. Darum ging es ja die ganze Zeit.

Ohhh schön!!!! Großartig, fühlst du dich etwas besser?

Ja, viel besser! Ich hoffe ich behalte mir dieses "Nähegefühl" bis zum nächsten Termin beim FA bei und schaukel mich nicht wieder in die Ängste rein.

Ich muss mein Thema hier leider nochmal aufnehmen. Ich war gestern auf dem Geburtstag von meiner Schwägerin und da sie durch meine Schwiegereltern von der Schwangerschaft weiß ( was auch ok ist) haben die das auch den Eltern ihres Mannes erzählt, die auch auf der Feier waren, sodass die meinem Freund und mich direkt drauf ansprechen und es dann ALLE Anwesenden wussten. Ok soweit so gut. Das führte allerdings wieder zu 3 Situationen in denen mir dann jemand eindringlich erzählte, dass ich immer damit rechnen muss, dass ich noch eine Fehlgeburt haben könnte und dass das ja sooo oft passiert. Ich könnte so kotzen. Ist das denn wirklich üblich so mit Schwangeren umzugehen? Als müsste man mich noch darauf hinweisen, dass sowas passieren kann. Klar können die nicht wissen, dass ich eh schon übertrieben große Ängste habe und mir darum die meiste Zeit Gedanken mache, aber ich verstehe trotzdem nicht, warum man da als Schwangere immer so unfreiwillig mit konfrontiert wird. Das hat meine Ängste wieder so richtig angeschauket....:/

Boah sowas regt mich auch immer auf. Natürlich weiß man ja, dass es nochmal passieren kann, wie du schon sagtest, hat man auch jeden Tag Angst davor, aber davon sollte man doch nicht ausgehen und schon gar nicht aussenstehende.

Das fand ich ja immer mega ätzend, wenn man wem von der ersten oder auch zweiten Fehlgeburt erzählt und die Reaktion dann war...ja aber das passiert ja soo oft...staistisch gesehen....blablabla. Ich bin keine Statistik und in solch einem Moment ist man ein Einzelfall und nicht eine unter vielen.

Ich war gestern mit meiner Schwiegermutter unterwegs und als ich nur anfing von Plänen zu erzählen, hat sie mich direkt unterbrochen und gesagt, dass wir ja jetzt erstmal abwarten müssen. Ich weiß das, dass es für nichts eine Garantie gibt, aber was erlaubt sie sich denn da? Die Vorfreude, die ja trotz aller Ängste da ist, darf einem niemand nehmen. Leider bin ich dann in diesen Momenten eher sprachlos und nicht schlagfertig.

So...jetzt hab ich mich etwas abgeregt

Ich kann das so gut verstehen was du sagst. Ich finde auch das Recht hat keiner. Ich bin einfach nur noch angemerkt. Ich kann doch nicht 12 Wochen und länger DIESE Panik aushalten. Wenn ich nicht positiven Glauben an das Kind hätte, wo soll denn die plötzliche Bindung zum Krümel herkommen, wenn man mir diese dann zugesteht. Meine Schwägerin meinte gestern:" ja, aber man muss eben immer damit rechnen, weil man sonst in ein tiefes Loch fällt" Tsss, das würde ich auch so. Aber durch das ständige damit konfrontiert werden und mir Sorgen machen sollen, wird mir die Zuversicht echt schwer gemacht. Ich kenne zum Beispiel erst eine Frau persönlich die eine Fehlgeburt hatte und dafür gab es einen Anlass. Natürlich weiß ich dass das wohl Zufall ist und es schon gehäuft vorkommt, aber ich seh es einfach nicht ein jetzt davon auszugehen.... :/

Hi guten Morgen
Warum gibt es eigentlich immernoch Menschen die schwangere so behandeln
Ich würde jetzt sagen trotzig sein ist angesagt also aus trotz keine fg und punkt
Manche Leute sollte echt die klappe halten ich hab es bis jetzt nur meinen Bruder dessen Frau zwei Freundinnen und meinem mann und den Kinder gesagt
Mir kam das erste mal keiner mit dem Thema es kann ja noch viel passieren das hat mich beruhigt
etwas jedenfalls versteh das euch das nervt und ich kenn das auch das Schwiegermutter gerne ihren senf dazu gibt da hilft nur liebevolles stoppen denn gleich hit der faust auf den Tisch zu hauen macht dauerhaft ärger
Ich drück euch die Daumen das alles zu geht und versucht bitte positiv zu denken
Die 12. Woche kommt schneller als ihr denkt
Ich frag mich ob die Zeit rennt