So ihr Lieben,
hier kommt endlich der Bericht von unserer Traumgeburt. So langsam sollte ich ja auch wissen wie es geht! ;o)
Ich danke Euch allen an dieser Stelle nochmal für Eure lieben Worte und Glückwünsche!!!
Am Samstag, den 29.10. gegen 14:30 wache ich aus dem Mittagsschlaf auf und stelle fest, dass ich Wehen habe im Abstand von etwa 4 Minuten. Ich bleibe noch 1 ½ Stunden liegen und hoffe dass die Wehen nochmal aufhören, aber es bleibt unverändert, das zehrt an den Nerven. (Ihr wisst ja, dass ich gerne noch ein paar Tage Ruhe gehabt hätte).
Und so erkläre ich meinem Mann dass wir unbedingt noch einkaufen müssen, schließlich ist am nächsten Tag Sonntag. Wir fahren ausnahmsweise mit dem Auto und haben die Kreißsaaltasche dabei - falls es dann doch schnell gehen soll. Anschließend bringen wir noch einen riesigen Berg Altpapier weg.
Gegen 19:00 beschließen wir meine Eltern anzurufen, denn so langsam sehe ich ein, dass es wohl nicht mehr ewig dauern wird. Gegen 20:00 sind wir im KH. Die Ärztin macht einen schnellen US für eine Gewichtsschätzung (3.600g) und untersucht den Muttermund. 4cm, prima! Wir dürfen in den Kreißsaal.
Es ist ein richtig feierlicher Moment, als wir auf den Kreißsaal zugehen: Das Licht ist gedämpft und es ist der große Kreißsaal mit Badewanne, der Pezziball liegt auch schon bereit, wie von mir gewünscht! die Hebamme schließt das CTG an. Die Herztöne liegen bei 150 und zeigen sich von den Wehen völlig unbeeindruckt. Ich bin stolz auf meinen Sohnemann. Ich teste welche Positionen in den Wehen gut tun. Die Hebamme schaut mir und meinem Mann zu und meint wir wären eine tolle Einheit, da würde sie sich lieber im Hintergrund halten.
Nach etwa einer halben Stunde bitte ich die Hebamme Wasser in die Wanne zu lassen. Sie schlägt Lavendelzusatz vor und ich bin begeistert. Ich ahne, dass die Wehen in der Wanne stärker werden und das ist auch so. Ich mache uns die Musik an, die ich für die Geburt vorbereitet habe. Die nächsten Minuten sind herrlich! Die Wehen sind kräftig, aber ich genieße es im Wasser zu sein. Ich versuche eine Position für eine Wassergeburt zu finden, aber ich finde keinen guten Halt.
Nach etwa 10-20 Minuten schlägt mein Mann vor dass ich mich nochmal untersuchen lassen sollte, da er ahnt, dass die Wehen ihre Wirkung getan haben. Die Vorstellung gefällt mir gar nicht! Die Hebamme schaut vorbei und findet seinen Vorschlag gut. Da sie bisher so umsichtig, zurückhaltend und vertrauensvoll war, kann auch ich ihr vertrauen, dass die Untersuchung wohl eine gute Idee ist.
Die beiden helfen mir aus der Wanne und reden mir gut zu was die Untersuchung angeht. Vorsichtig aber bestimmt bringen sie mich auf dem Kreißbett in eine gute Position, bis dahin habe ich schon einige sehr heftige Wehen zu ertragen gehabt. Ich schreie, fluche, schimpfe und jammere und zum Glück findet die Hebamme ich soll mal machen wie ich meine. Bei jeder Wehe kralle ich mich bei meinem Mann fest.
Der Muttermund ist inzwischen bei 8cm. Sie meint noch etwa 2-3 Wehen und dann könnte ich wohl anfangen zu pressen, wenn ich das Gefühl habe dass es soweit ist. Ich fürchte, es würde noch etwas länger dauern, aber ihre Ankündigung macht mir Mut. Die Fruchtblase platzt und die Hebamme bekommt einen riesigen Schwall Fruchtwasser ab. Sie geht sich noch umziehen (!) und bringt eine zweite Hebamme mit. Eine Ärztin ist die ganze Zeit nicht anwesend. Dann schaltet sie das Licht am Kreißbett ein und ich freue mich riesig, denn jetzt wird es wohl wirklich nicht mehr lange dauern! Sie leitet mich an zu schieben, aber die Wehen tun eh schon weh und dann auch noch das Öffnen ist echt nicht einfach. Aber es dauert tatsächlich nur etwa 3-5 Presswehen bis ich das Köpfchen herausschiebe. Sie sagt ich solle doch ruhig mal danach tasten und das ist natürlich eine super Motivation!
Als das Baby dann da ist kann ich es gar nicht richtig glauben. Es ist kurz nach 22:00 Uhr, nur zwei Stunden nach Ankunft im KH.
Über das Auspulsieren der Nabelschnur sprechen wir gar nicht, ich weiß auch nicht ob die Hebamme meinen "Wunschzettel" gelesen hat, aber die beiden lassen sich so viel Zeit, dass es für mich passt. Abgenabelt wird jedenfalls erst nach einer ganzen Weile. Ich bekomme dann doch dieses Medikament damit sich die Plazenta löst, aber sie sagen das wäre ab dem dritten Kind Standard wegen möglicher starker Nachblutungen. Da es bis dahin aber wieder einige Zeit vergangen ist, ist das völlig ok für mich, denn ich möchte ja nur mitbekommen dass die Plazenta geboren wird.
Danach lassen sie uns wieder eine Weile in Ruhe. Baby liegt die ganze Zeit auf meinem Bauch und wir kuscheln einfach nur. Schließlich gucken die beiden noch nach Verletzungen, aber es ist alles ok. (Nicht mal Abschürfungen, wie ich später feststellen darf) Dann ziehe ich um ins normale Bett. Diesmal stehe ich sogar selber kurz auf, mit Baby auf dem Arm und krabble ins neue Bett.
Geschafft!
Wieder lassen sie uns ganz viel Zeit und Ruhe! Die Hebamme hilft mir noch das Baby anzulegen und tatsächlich fängt der Kleine etwa 30 Minuten nach seiner Geburt schon fleißig an zu saugen. Erst nach ungefähr einer Stunde wird das Baby vermessen. Er wiegt 3510g, ist 52cm lang und hat einen KU von 36cm.
Wir müssen noch bis zum nächsten Tag im KH bleiben, weil meine FÄ den Hepatitis-Test erst bei der letzten VU gemacht hatte und das Ergebnis noch nicht vorliegt. Aber ich bin eh nicht scharf drauf nachts noch nach Hause zu fahren. Wir werden auch gebeten um 4:00 Uhr nochmal ins Kinderzimmer zu kommen, damit der Kleine nochmal gewogen werden und Temperatur gemessen werden kann. Außerdem kann am nächsten Tag gleich noch Babys Blutgruppe bestimmt werden und ich bekomme mal wieder die Rhesogam-Spritze, aber immer noch besser so als später nochmal zum FA zu müssen.
Nach dem Mittagessen fahren wir nach Hause.