Oder eine Beleghebamme? Da könnte ihr auch im Voraus die Bedingungen, wie Du Dir eine Geburt vorstellst, besprechen und vielleicht ein paar Ängste ausräumen.

Gruß Andrea

Liebe Tami,

also ich hatte bei meinem Sohn einen KS und es war für mich der absolute Horror, ich war echt traumatisiert davon und konnte mich ganz schwer damit anfreunden. Ich hatte ewig Wehen, einen Geburtsstillstand, Einleitung, PDA, Drehen des Kindes von außen und innen etc. und am Schluß musste wegen Stirnlage dann doch geschnitten werden (nach 47 Stunden Kreissaal wohlgemerkt).
Ich hatte irre Bammel vor der 2. Geburt und habe mich sehr gewissenhaft darauf vorbereitet. Die wichtigste Entscheidung war sicherlich die, eine Hebamme auszuwählen und zur Geburt mitzunehmen. Ohne ihr hätte ich wahrscheinlich wieder einen KS bekommen. Ich habe für eine spontane Geburt gekämpft und es war wirklich hart und die Geburt alles andere als einfach, aber im Endeffekt war ich die glücklichste Frau der Welt danach.

Wenn Du wirklich eine spontane Geburt vorziehst, dann will ich Dich ermutigen, mit allen Mitteln darum zu kämpfen. Man muss sich nicht drängen lassen, das ist alles abhängig von den anwesenden Personen. Eine Hebamme, der Du Deine Geschichte offenbarst und die sich mit Dir auseinander setzt, kann so vieles abwenden. Wirklich!
Ich finde bei aller Anstrengung eine spontane Geburt viel weniger schmerzhaft als einen KS, die Schmerzen danach will ich wirklich niemals wieder haben.

Die Entscheidung ist eine schwierige, ich wünsche Dir viel Mut dabei!
Alles Liebe
wullerl

Hallo!
So war es bei mir ja auch ! Ewig wehen geburtsstillstand PDA wehen Tropf und dann kaiserschnitt! Das will ich nicht mehr!

Leider bieten die Krankenhäuser das nicht an das man seine Hebamme mit nimmt!
Ich werde aber mal mit meiner Hebamme darüber reden!

Ich hab auch einfach so angst..Da Termin ja vor Weihnachten liegt , das aufgrund personalmangel wieder alles schnell schnell gehen muss und keiner für mich Zeit hat und mir und meinem Kind zeig gibt!

Ich bin immernoch traumatisiert und hätte das am liebsten geplant auf einen Tag das in meinem Kopf ein Strich gezogen werden kann das Tag X da und da sein wird und ich mich darauf vorbereitet habe !

Spontan ist und bleibt spontan wann und wie auch immer und das macht mir angst!

Liebe Grüße

Liebe Tami,

ich verstehe, dass Du so denkst.
Mein ET bei Kind Nr. 2 war übrigens der 23. 12., die Nähe an Weihnachten muss nicht wirklich etwas bedeuten.
Was wirklich zählt ist nur, was DU tatsächlich willst, was Dir wichtig ist. Ich wollte unbedingt und um jeden Preis, dass mein Kind geboren wird, wann es eben reif und bereit dafür ist. D.h. auf gar keinen Fall auf geplanten Zeitpunkt, das empfinde ich persönlich als widernatürlich. Ich wollte auch unbedingt das Erlebnis einer spontanen Geburt, ich fühlte mich wirklich darum betrogen beim KS. Und ganz ehrlich: die Erfahrung gibt mir schon recht: so schlimm es ist, aber dieser Hormoncocktail nach einer vollbrachten Geburt ist schon der Hammer und für mich jedenfalls den Aufwand wert. Mein Baby direkt nach einer Geburt zu empfangen und nach kurzer Zeit wieder aufstehen zu können anstatt mit Medikamenten zugedröhnt ein bereits gewaschenes Kind entgegenzunehmen und mit Katheder ans Bett gefesselt zu sein anstatt sich frei bewegen zu können... Mir fällt die Entscheidung da nicht schwer und ich werde sicherlich wieder den natürlichen Weg versuchen!

Ich persönlich hätte viel mehr Angst vor einem nochmaligem KS als vor terminlichen Risken, die bestehen nämlich IMMER und nicht nur in der Weihnachtszeit, da könnte es sogar eher ruhig werden im KH!
Wenn es bei euch das Konzept der Beleghebamme tatsächlich nicht gibt, dann könntest Du Dich doch vielleicht von Deiner Hebamme auch schon vor der Geburt betreuen lassen?!?!? Ich hatte mit meiner damals vereinbart, dass sie am Beginn der Wehen zu mir kommt, um einen guten Teil der Eröffnungsphase ruhig und entspannt zuhause zu erledigen. Danach sollten wir gemeinsam ins KH fahren wenn der MuMu schon etwas geöffnet ist. Damit würdest Du verhindern, zu früh im Spital zu stehen, was ja oftmals das Problem ist.
Du musst Dir dessen auch bewußt sein, dass Du nach 2 KS sicherlich immer wieder einen KS hättest. Da gibt's dann keine Alternative mehr. (Also zumindest kenne ich wirklich niemanden, der 2 KS hatte und danach noch spontan entbunden hätte).

Es gehört viel Mut dazu, sich post sectio auf eine spontane Geburt
vorzubereiten. Zweifelsohne. Nach sectio wird viel schneller geschnitten, da bin ich mir sicher. Das liegt natürlich daran, dass immer ein Risiko besteht, dass die Narbe der KS während der (Press-)Wehentätigkeit reißen könnte. Deshalb muss die Geburt gut überwacht werden, manche Häuser geben post sectio auch keinen Wehentropf oder PDA aus dem gleichen Grund (was übrigens nicht notwendig ist, denn man kann sowohl PDA als auch Tropf sanft einstellen; ich hatte beides bei Kinder Nr. 2).

Wie gesagt: Du musst da in Dich gehen und rausfinden, was wirklich wichtig für Dich und Dein Kind ist. Wie steht denn Dein Mann zu dieser Frage??? Meiner hat mich unglaublich unterstützt und ermutigt in meiner Entscheidung, das ist auch sehr wichtig finde ich!
Liebe Grüße
wullerl

liebe ulla, 

ich verstehe deinen post sehr gut, glaub mir. aber das ist genau das, was ich meine... es wird suggeriert, das ein ks etwas völlig schreckliches ist und es wird einem wirklich schwer gemacht, eine ks entscheidung zu vertreten. es klingt, als wäre man nicht "fähig" (mir fällt kein anderes wort ein) das kind auf natürliche art zu gebären wie es generationen vor uns...etc. 

ich finde das nicht richtig... 

und seien wor mal ehrlich, wieviele frauen kommen in eine situation, wo es letztendlich doch in einem ks endet. ich knne viele.. und das man sich dann betrogen fühlt, kann ich mir vorstellen. denn oftmals ist es so, das dann bei einer notsectio ohne zb vorherige pda eine vollnarkose gemacht wird... und dannbist du wirklich nicht ansprechbar... und es ist so wie du es beschreibst. und das ist etwas, was ich nicht möchte. und ich weiss, wie notkaiserschnitte aussehn und ablaufen.

darum finde ich, das ein geplanter eingriff dann um welten besser ist. mit spinalanästhesie, alle sind da und ausgeschlafen, man kennt den arzt... 

hier wird auch nicht mehr aus prinzip nach 38 wochen ein ks gemacht, davon ist  man abgekommen. 

und in unserem kh ist es so, das das baby sofort nach der sectio zu dir auf die brust kommt und auch da bleibt wenn es ihm gut geht... es ist nicht wie noch vor ein paar jahren, das du allein und verlassen warten musst, bis alles wieder vernäht ist und du dein kind nur im nebenraum schreien hörst. 

auch mediziner lernen dazu... ;-) 

und nicht, das man das falsch versteht, ich bin sehr dafür, das kinder natürlich geboren werden. aber nicht um jeden preis.. ich finde, man darf als frau auch an sich denken... gäbe es eine indikation fürs kind, würde man nicht zögern...ein trauma ist nicht zu unterschätzen und es gehört viel vertrauen dazu, das alles noch einmal miitzumachen. ich kann mir nur vorstellen, das man mit all den ängsten sich nicht gut darauf einlassen kann und vorallem nicht loslassen nach einer solchen erfahrung. ( ich befürworte aber auch kein: ich habe angst vor wehenschmerzen kaiserschnitt) 

so.. das musste ich jetzt doch nochmal loswerden... 

lg und dir eine tolle woche... 

Liebe Florenz!

Ich verstehe Deinen Einwand sehr gut und ich glaube wirklich, dass das Thema sehr heikel ist. Ich wollte auch niemanden belehren, nichts suggerieren und auch keine über den Kamm geschorenen Urteile abgeben, das Gegenteil ist eher der Fall. Ich teile meine Geschichte, weil ich Müttern, die schon mal einen KS erlebt haben und beim zweiten Mal lieber spontan entbinden wollen, Mut machen will. Denn eine spontane Entbindung post sectio ist keine Selbstverständlichkeit und bedarf Kampfgeist und Unterstützung, so meine ich. Meine Intention war eher zu sagen: Nichts ist unmöglich!!!
Jede Frau muss für sich rausfinden, welcher für sie der richtige Weg ist. Eine Geburt ist ein sehr sensibles Thema, so finde ich zumindest, hier gibt es kein Patentrezept und keine Einheitslösung. Es gibt so viele Geburtsgeschichten wie entbindende Frauen!!!

Demnach muss ein KS überhaupt nicht als schlimm wahrgenommen werden. Ich kenne viele, die gar kein Problem damit haben, einen gehabt zu haben. Viele andere nagen jahrelang daran. Auch eine spontane Geburt kann erhebliche Traumen hinterlassen und manch eine Frau wünschte sich, per KS entbunden zu haben anstatt Risse höheren Grades erlitten zu haben. Verständlich.
Für mich persönlich war die sectio ein grauenhaftes Erlebnis. Und ich kann noch nicht mal irgendjemandem einen Vorwurf machen (ich war die einzige an einem Feiertag zur Entbindung in einer bestens personell ausgestatteten Uniklinik, voll besetztes ausgeschlafenes Personal, kein NotKS, keine Vollnarkose - trotzdem war es fürchterlich für MICH!). Ich glaube nicht, dass - wenn man sich im Vorhinein auch schon mental damit auseinandersetzt - es das sein muss. Ich war überhaupt nicht auf solch eine Situation vorbereitet, ich wollte keinen KS, aber aufgrund der gebärunfähigen Lage meines Sohnes, die sich erst sehr spät gezeigt hatte, war er zwingend notwendig. Es ist ja ein ganz anderes setting, wenn ich mich aktiv im Vorfeld der Geburt zu einem KS entscheide. Aus welchen Gründen auch immer (da zählt sogar die Angst vor Wehen für mich, warum denn nicht, jede Frau hat recht auf ihren Standpunkt!).

Was ich persönlich für wichtig erachte ist, die Geburt zu planen. Hätte ich gewußt, dass ich einen KS bekomme, so hätte ich darum gebeten, dass mir das Kind sofort angelegt wird. Das ist mittlerweile in einigen Häusern sowieso die Regel, aber lange nicht überall. Wenn man es bespricht, dann können auch die Wehen abgewartet werden und danach erst der KS durchgeführt werden, dann hat das Kind zumindest die Initiation zur Geburt gegeben. Unvorbereitet setzt man sich der Politik und Laune des Hauses aus.
Ich weiß nicht, was allgemein suggeriert wird oder nicht, das ist mir in diesem Zusammenhang auch egal. Es ist allerdings schon ein Fakt, dass die Kaiserschnittrate ziemlich hoch ist und ich glaube einfach nicht daran, dass er immer medizinisch zwingend notwendig ist. Wenn man eine individuelle Behandlung und ein setting wünscht, das den eigenen Bedürfnissen entspricht, dann muss man erst mal rausfinden, WAS man eigentlich braucht, WEN man um sich haben will und in welcher Athmosphäre man zur Entspannung kommt, um diesen Moment auch gebührend genießen zu können... - ganz egal ob dann gepresst oder geschnitten wird

Abkürzend: Mut zum eigenen Weg, ha!
Schönen Abend noch
wullerl

 

Hallo ,
Ja ich verstehe was du meinst!

Die Angst vor dem Alleinsein macht mir einfach so große Angst und nach dem Kaiserschnitt trotz Wehen habe ich mich wie sxhon beschrieben als Versagerin gefühlt!
Abgesehen von den Schmerzen und dem Katheter wäre ich sowieso nicht in der Lage gewesen mich um mein kind zu kümmern! Leider!

Mein Mann sieht das ziemlich einfach : ich muss es wissen, denn ich muss das Kind auf die Welt bringen !
Für ihn war die erste Geburt auch nicht einfach er konnte mir ja überhaupt nicht helfen oder irgendwas machen da wir beide ja keine Ahnung haben wie das so funktioniert!

Ich glaube aber auch das eine geplante Sektio für mich einfacher wäre als ein halber Notkaiserschnitt !

Ich werde mit der Hebamme mal darüber sprechen jnd auch mit meinem frauenarzt der hat über 20 Jahre in der Klinik gearbeitet!


Es soll bitte nicht so aussehen als wenn ich nicht normal entbinden wöllte! Im Gegenteil ich will das erleben! Die wehen das Pressen und dann wenn ich es sofort zu mir nehmen kann! Das wollte ich bei meiner Tochter um jeden Preis so haben! Aber dieses Mal eben nicht mehr da ich an beide Kinder denken muss und die Versorgung der Beiden sichern möchte!
Meine Mutter ist floristin und bekommt vor Weihnachten keinen einzigen freien Tag! Mein Mann und auch mein Schwiegervater haben ab Weihnachten zwei Wochen betrieblichen Urlaub das heißt sie könnten vorher auch nicht frei bekommen! Ich habe also niemanden der mich unterstützen könnte im Falle eines zweiten Traumas! Das macht mir eben auch Angst!(sollte es vor et losgehen )

Und da wäre das Planen einfach die Beste Variante für mich!
Ob nun Sektio oder Normal! Ich werde es wohl auf mich zukommen lassen und habe ja zum Glück noch viel Zeit :)

Lg

Liebe Tami,
ich wollte Dir lediglich Mut machen, Deinen eigenen Weg zu finden. Hattest Du bei Deiner ersten Geburt auch eine Hebamme an Deiner Seite? Wichtig ist, so denke ich, die Geburt gut zu besprechen. Man kann ja auch bei einem geplanten KS vieles im Vorfeld klären und für seine eigenen Bedürfnisse eintreten.
Deine Frustration kann ich wirklich gut nachempfinden und Deine Angst teile ich genauso. Der Umstand, dazwischen einmal spontan entbunden zu haben, gibt mir Mut, aber jede Geburt ist ein neues Wagnis!
Jedenfalls bin ich davon überzeugt, dass ein geplanter KS niemals solche Wunden aufreißt wie eine Notsectio, da bin ich mir sicher!

Ich bin gespannt, was bei Deinen Gesprächen mit Doc und Hebamme so rauskommen wird!
Ganz herzliche Grüße
wullerl

Eine Hebamme hatte ich für zuhause!
Aber im Kreißsaal war ich Wie gesagt alleine! Es kam mal eine wegen dem Muttermund aber sonst waren mein Mann und ich allein dadrin!

Und im Krankenhaus damals hieß es bei der Kreißsaal Besichtigung man muss sich nicht anmelden...man kann einfach kommen!
Somit hatte ich nicht die Möglichkeit die Geburt zu besprechen! Und ich dachte ja auch nicht das es so endet!

Ich werde den Termin in zwei Wochen abwarten und mal mit meinem frauenarzt reden!
Nach einer hebamme hab ich ncoh garnicht geguckt!

Ich werde berichten :)

Liebe Grüße

he du..

ich glaube auch, das du das ganz gut mit der hebamme und dem team vom kh besprechen sollst und auch kannst. 

da du ja schon im vornhinein weisst, was du nicht möchtest, kannst du ja evtl auch mit mehr bestimmtheit dein anliegen während der geburt vertreten.... 

allerdings bin  ich auch der meinung, das wir uns nicht so sehr von aussen beeinflussen lassen sollten. es ist ganz allein die eigene entscheidung... du bekommst danach keinen orden dafür, wenn du dich noch einmal durch  das ganze trauma kämpfst und es dir noch lange zu schaffen macht. was bringt es, wenn man aufgrund so einer erfahrung nicht wirklich loslassen kann? ich hoffe, du kannst eine gute, für dich allein richtige entscheidung treffen... ohne das dir jemand ein schlechtes gewissen oder sonst was macht. 

aufgrund einem rückenleiden wird es bei mir whs auch eher ein kaiserschnitt. und das geplant. da ich nicht in so eine situation kommen möchte wo alles so schnell gehen muss. kann dich da also ganz gut verstehen. nach den mgl komplikationen, die auftreten können, werde ich mich wohl eher schlecht auf eine natürliche geburt einlassen können.... so vom kopf her... 

wenn du gern einen ks möchtest, ist das okay... und man ist nicht weniger mutter oder frau, wenn man sich für eine geplante sectio entscheidet. ( was einem ja gern so unterschwellig suggeriert wird) 

du wirst das richtige für dich finden.... da bin ich mir sicher... 

sorry... ist etwas lang geworden... 

lg Florenz