Hey, ich hatte den Bericht bereits im anderen Forum gepostet.... nun aber auch nochmal hier...
Es ging alles damit los, dass ich bei 37+4 noch immer schwanger war. Im Krankenhaus wurde mir daher eine Einleitung bei 38+0 empfohlen. Ich war mit dem Gedanken nicht ganz so glücklich, weil ich lieber eine natürlich beginnende Geburt gehabt hätte. Mein Körper fühlte sich noch nicht geburtsreif an. Aber ich ließ mich darauf ein und so fuhren wir am Donnerstag 23.4. ins Krankenhaus. Ich muss sagen, ich fühlte mich auch nicht mehr so toll in meinem Körper, auf den letzten Metern bekam ich noch Wasser in den Beinen und der Bauch war auch sehr sehr schwer.
Ich wurde zunächst untersucht, der Muttermund war noch sehr weit hinten, der Gebärmutterhals noch nicht verstrichen. Die Ärztin hat eine Eipollösung versucht, aber es war noch nicht viel zu machen. Die erste Methode zur Einleitung war der Wehentropf, den sie unter Überwachung der Herztöne für 4 Stunden langsam hochgefahren haben. 4 Stunden im Kreißsaal, Wehen setzten auch ein, nach den 4 Stunden blieben die auch noch für eine halbe Stunde und ebbten dann ab. Also erste Nacht im KH, zum Glück mit sehr friedlichem Zimmernachbarn, der kleinen Frieda, die sehr entspannt war und kaum quäkte.
Tag 2 der Einleitung dann also mit Cytotec. Morgens bekam ich die erste halbe Dosis, CTG, dann 4 Stunden Pause, mittags die zweite Dosis, diesmal eine ganze und abends nochmal. Abends gab es sogar ein paar Wehen zum Veratmen, aber auch diesmal ebbte alles wieder ab. Mein rechtes Bein war inzwischen so sehr angeschwollen, dass ich mir habe Blut abnehmen lassen. Eine Thrombose konnte ich nun nicht auch noch gebrauchen. Werte waren zwar ok, aber an Tag 3 wurde ich nochmal runter zur Beinvenensono geschickt, die aber unauffällig war, Babies drückten mir einfach auf die Versorgung.
Tag 3 war frustrierend, ich machte mich darauf gefasst, dass es entweder nicht oder noch lange nicht klappen würde. Nichts fühlte sich nach Geburt an. Nur mein Körper wurde mir immer lästiger. Krankenhaus macht einfach auch keinen Spaß. Man trifft so seine Leidensgenossinnen beim CTG und auf dem Flur, erfährt, dass alle die gestern noch schwanger waren, nun schon kuschelten.
Abends nach dem vorletzten CTG habe ich dann mit einer super netten Hebamme gesprochen, die mich nochmal untersucht und wieder eine Eipollösung versucht hat. Diesmal ging es. Abends beim letzten CTG merkte ich dann schon regelmäßige Wehen, die auch weh taten. Die Hebamme schickte mich ins Bett und meinte, ich solle unbedingt noch versuchen zu schlafen. Ich war in der Nach auch alleine auf dem Zimmer. Aber an Schlaf war nicht mehr zu denken. Alle 5 Minuten tat es dann doch so weh, dass ich mich um 1.45 Uhr auf die Socken in den Kreißsaal gemacht habe. Muttermund war dann 2 Finger durchlässig. Auch nicht gerade berauschend, Gebärmutterhals fast verstrichen. Also ans CTG im Kreißsaal, Mann anrufen. Schauen wir mal. Die Hebamme meinte dann, dass es gut wäre, einen Einlauf zu machen und anschließend in die Wanne zu gehen, um zu sehen, ob es nun wirklich Richtung Geburt geht. Wehen hatte ich im Abstand von 8 Minuten, das blieb zwar so, wurde aber nicht mehr.
So verging die Nacht, gegen die Schmerzen bekam ich Buscopan als Infusion. Morgens war ich noch immer bei maximal 2-3 cm Öffnung. Gegen Mittag kam der leitende Oberarzt also zu uns und sagte: Wir raten Ihnen jetzt zu folgendem: Wehentropf und eine PDA, und dann schlafen Sie nochmal ein paar Stunden, sonst machen Sie mir hier schlapp. Es geht zu langsam voran. Wir haben nach einigem Überlegen zugestimmt und so also wieder an den Tropf, ans CTG und schließlich dann die PDA (was ich als sehr gruselig empfand). Mein Mann bekam mein Bett in den Kreißsaal geschoben. Dienstwechsel bei den Hebammen. Die nette Hebamme vom Tag zuvor war wieder da, was mich sehr gefreut hat, weil sie klare Worte gesprochen hat und trotzdem sehr ermutigend und einfühlsam war. Sie sagte dann, dass sie jetzt noch die Fruchtblase vom ersten Zwilling öffnen würden, damit mehr Druck auf dem Muttermund ist. Ich hatte mich zu dem Zeitpunkt komplett in die Hände des Teams begeben. Alles andere machte jetzt auch keinen Sinn. Wir haben dann im Anschluss tatsächlich noch 2 Stunden geschlafen. Muttermund war dann bereits 7-8 cm offen. Durch die PDA hatte ich von den ganzen Wehen gar nichts mehr gemerkt.
Etwas erholter versuchten wir dann, den Druck von Zwilling eins durch ein wenig Druck von mir zu erhöhen. Knien und sogar am Bett stehen ging auch noch, zum Glück, so musste ich nicht die ganze Zeit liegen. Tja, irgendwann waren wir dann bei 10 cm. Um 18 Uhr hieß es: in zwei Stunden ungefähr sind sie da.
Als es dann in die Austreibungsphase kam, war das für mich alles ziemlich surreal, weil ich ja die Wehen nicht gut spüren konnte. Ich lag auf dem Rücken, später mal in der Hocke, aber da konnte ich gar keinen Druck aufbauen, also blieb es dabei. Die Wehen kamen in relativ großen Abständen, das Pressen schien mir jedes Mal kurz erfolgreich, aber er rutschte immer wieder zurück, ich dachte, mein Kopf platzt mir gleich. Gefühlte 15 Wehen später nahm das ganze dann etwas Gestalt an. Dammschnitt, den ich nicht mitbekam, Köpfchen war zu ertasten, ich spürte seine Haare. Dann noch ein paar Presswehen und ich spürte wie sie ihn aus mir rauswanden. Da war der erste kleine Mann. Was für ein Gefühl. Ich war mehr verwundert, dass er jetzt schon da war. Mein Mann hat geweint, es war surreal, mein Baby. Er lag mir auf der Brust und war so schön. Weil ich ja noch mal ran musste, hat meine Mann den ersten Zwilling auf die Brust bekommen. Und wie prophezeit kam der zweite kleine Mann so hinterher geflutscht. Mit der Nabelschnur um den Hals, was aber zum Glück nicht so schlimm war, da er ja einen leichten Weg durch den schon geweiteten Geburtskanal hatte. Da war also der Kleine. Beide hatten gute Werte bei erster Begutachtung und so durften wir erstmal schön kuscheln. Und auch die Namen konnten wir nach kurzem Kennenlernen gut zuordnen. Der große sollte Niklas sein, der kleine Bo. Niklas = 3375g, 36 KU, 50cm, Bo=2625g, 33 KU, 49cm
Nach der Geburt sah ich noch 1,5 Wochen aus wie der Tod auf Latschen. Stillchaos macht mir noch immer zu schaffen.dass es nicht klappt und Niklas nur noch Flaschen trinkt, Bo nur sehr wenig aus der Brust bekommt,ich arrangiere mich damit.
Lg Nina