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Wochenbett mit Geschwisterkind - ein (Alp-)traum?!

Hallo ihr Lieben.

Nach meinem geplanten KS am Mittwoch (Geburtsbericht folgt) war ich sofort topfit. Wir sind seit Freitag mittag zu Hause und der kleine Mann trinkt gut, schläft und ist einfach ein Goldstück.

Unsere Große (fast 3), die wir recht gut vorbereitet haben (zumindest denken wir das) war schon im KH total aufgedreht, ließ sich kaum bremsen und hörte null. Sie ist um 180 Grad verändert und ich erkenne sie nicht wieder.

Klar, alles ist neu. Klar, sie muss vieles verarbeiten (Verlust der exklusiven Stellung, da nun die Aufmerksamkeit nicht mehr nur ihr gilt, etc...). Ich bin mir dessen bewusst und auch die Familie begrüßt immer erst sie und auch sie wurde beschenkt. Wir versuchen auch, sie nicht nur als große Schwester zu definieren.

Dennoch macht sie mir das Wochenbett gerade zur Hölle. Sie hört überhaupt nicht mehr auf gar nichts, provoziert wo sie kann (natürlich um Aufmerksamkeit zu kriegen, die ich ihr doch auch gerne und reichlich gebe, schließlich schläft der Kleine ja noch die meiste Zeit) und schreit, beißt, kratzt und tritt sowohl meinen Mann als auch mich.

Natürlich verstehe ich diese Gefühle, die wohl hauptsächlich in Angst begründet liegen. Wir versuchen alles, ihr den möglichst normalen Alltag zu bieten, was bisher gut klappt, da der Kleine ja schläft. Und trotzdem kann ich diese Gewalt nicht hinnehmen. Aber bestrafen ist halt auch kacke, weil sie ja sowieso schon so eifersüchtig ist.

Und auch, dass sie dem Kleinen immer gegen unsere ausdrückliche Ermahnung immer am Kopf ( Fontanelle) rumtatscht. Das ist in der KiTa gar kein Problem, dort gibt es auch ein Baby, welches sie auch nicht am Kopf anfassen darf. Dort klappt das.

Habt ihr Tipps? Was können wir noch tun, ihr den Start zu versüßen außer ihr noch mehr Zeit zu widmen?
Gibt sich das? Wie war / ist das bei euch?

Liebe Grüße
Bisherige Antworten

Einschleich....

Hallo Krümel!
Ersteinmal herzlichen Glückwunsch zum Sohnemann!
Bei uns war es ähnlich. Allerdings haben wir kein Baby, sondern einen Hundewelpen bekommen, der allerdings auch eine ganze Menge Aufmerksamkeit erforderte. Ich habe meinen Sohn (damals 5) nicht wieder erkannt: er war wie ausgewechselt. Hat überhaupt nicht mehr gehört und sogar den Hund getreten. Er war sichtlich eifersüchtig.
Geschimpft und bestraft haben wir unseren Sohn bei seinen Ausrastern schon. Das fand ich wichtig, hier konsequent durchzugreifen.
Nach einiger Zeit war er wieder der Alte. Er hat sich wohl damit abgefunden, dass er nun die Aufnerksamkeit teilen muss. Heute ist unser Hund nicht mehr aus unserer Familie wegzudenken.
Hab einfach Geduld und bleib möglichst ruhig und konsequent mit Deiner Tochter.
LG

Re: Einschleich....

Vielen lieben Dank, das gibt mir Hoffnung.
Ist halt gerade jetzt etwas schwer, so im Frühwochenbett. Ich weiß, der Kleine ist erst ein paar Tage da, aber das Verhalten meiner kleinen Großen hat mich wirklich schockiert.

Re: Wochenbett mit Geschwisterkind - ein (Alp-)traum?!

Hallo bei uns ist es ähnlich. Nur ist unser älterer Sohn erst 1und halb Jahre alt. Und noch schwieriger. Rat kann ich keinen geben. Da es für uns auch schwierig ist.

Re: Wochenbett mit Geschwisterkind - ein (Alp-)traum?!

Oh je, dann denk ich fest an euch!

Re: Wochenbett mit Geschwisterkind - ein (Alp-)traum?!

Hallo Krümel!

Ganz so schlimm wie es sich bei dir liest, ist es bei uns zum Glück nicht. Der Große hatte den ein oder anderen Trotzanfall mehr als üblich in den ersten Tagen, vor allem wenn er seinen Kopf nicht durchsetzen konnte. Wir haben ihm aber klar zu verstehen gegeben, dass sein Verhalten nicht akzeptabel ist. Trotzanfälle haben wir konsequent ignoriert, bis er sich soweit beruhigt hatte, dass man wieder mit ihm reden konnte. Und wenn er getrotzt hat um etwas zu bekommen, hat er es erst recht nicht gekriegt.

Wenn deine Große kratzt, beißt und provoziert, würde ich ihr schon deutlich machen, dass es so nicht geht. Vielleicht klappt es,wenn ihr es schafft, ihr genau das zu entziehen was sie erreichen will: Aufmerksamkeit. Bei starkem Fehlverhalten für fünf Minuten aufs Zimmer schicken. Und ihr dann die meiste Aufmerksamkeit schenken, wenn sie lieb ist. Dass das schwierig für beide Seiten ist, weiß ich. Aber so wie sie ist, ist die Situation ja auch nicht tragbar. Gerade das "am-Kopf-tatschen" würde ich bestrafen, wenn sie nicht hören will. Auch wenn ihr nicht bestrafen wollt, aber ich glaube, das ist etwas, das man einfach nicht mit Ermahnungen belassen kann wenn es nicht funktioniert sondern wo man durchgreifen muss.

Ich wünsche euch dass es sich bald bessert und die große sich wieder fängt. Die ersten haben es schon nicht einfach wenn die zweiten kommen, aber bei uns ist jetzt fast fünf Wochen nach der Geburt die Situation meistens wieder normal. Nur noch ab und zu ein Ausraster.
Es wird wieder!

Re: Wochenbett mit Geschwisterkind - ein (Alp-)traum?!

Hallo Krümel,
klingt ja heftig bei euch! Bei uns ist und war es nicht so extrem, aber unsere Große ist auch eher eine Zurückhaltende, doch selbst die hat so einige Zornanfälle vom Stapel gelassen. Vielleicht ist vieles auch Temperamentsache, denn es hört sich so an, als ob ihr jetzt und im Vorhinein schon viele Dinge beachtet hättet.
Ich denke, dass sich die Lage auf jeden Fall wieder beruhigen wird. Bei uns war die Hochphase auch ab ein paar Tagen nach der Geburt, dann wurde es laufend besser. Und ihre Anfälle haben sich auch nur gegen uns und nicht gegen die Kleine gerichtet, es ging ihr ja um unsere Aufmerksamkeit.
Klingt bei euch auch so. Das mit dem Kopf versteh ich so, dass sie den Kleinen streicheln möchte? Darf sie das nicht? Solange es vorsichtig ist und sie nicht gerade mit dem Finger in die Fontanelle bohrt, seh ich das nicht so problematisch. Aber vielleicht könnt ihr ihr ja Alternativen aufzeigen und sagen, was sie darf, z.B. am Bauch oder Arm oder Bein streicheln. Das ist meist zielführender als ein Verbot, weil Verneinungen oft nicht im Hirn ankommen und man dann immer noch nicht weiß, was man stattdessen tun soll.
Wir sprechen es auch immer an, wenn die Kleine positiv auf die Große reagiert: "Schau mal, sie freut sich, dass du da bist, sie anlächelst, streichelst,..." Dazu könnt ihr ja - auch zusammen mit der Großen - überlegen, was sie helfen kann, z.B. beim Wickeln. Unsere Große zählt auch gern auf, was Babys noch nicht können und erst lernen müssen. Vielleicht hilft das, wenn das Baby schreit oder viel an dir klebt.
Wenn ihr schon viel Aufmerksamkeit schenkt, ist vielleicht ein wenig Exklusivzeit mit dir pro Tag nicht schlecht - und zwar auch dann, wenn der Kleine mal wach ist (und beim Papa). Dann merkt sie, dass du dir trotz Baby Zeit nimmst. Bei uns wurde es deutlich besser, als ich wieder mehr im Alltag war und sie gewickelt hab, ihre Zähne geputzt hab etc. und nicht mehr alles der Papa gemacht hat.
Wenn sie gewalttätig wird, müsst ihr das natürlich unterbinden, schon allein aus Selbstrespekt. "Nein, das tut mir weh, ich will nicht, dass du mich schlägst/trittst/...", aus der Situation rausgehen, zur Not Arm/Bein festhalten. Strafen würde ich persönlich darüber hinaus nicht, das führt meiner Meinung nach zu nichts außer zu einem Anheizen der Situation und einem Machtkampf und entfernt euch voneinander, statt die gewünschte Harmonie und Bindung wiederherzustellen.
Du kannst ja mal berichten, wie es sich entwickelt. Hoffentlich spielt sich alles schnell ein.

Re: Wochenbett mit Geschwisterkind - ein (Alp-)traum?!

Hallo liebe Kruemel,

ich kann mir gut vostellen wie du dich fühlst, zum einen möchtest du das Verhalten deiner Tocher nicht tolerieren und zum anderen möchtest du sie aber nicht noch mehr "verletzen" wenn du sie "bestrafst". Ich glaube es ist immer wichtig hin zu sehen, welches Bedürfnis hinter dem Verhalten steht und dort dann anzusetzen. Wie du schreibst bekommt die Kleine ja ausreichend Aufmerksamkeit weil der Kleine noch so viel schläft. Vielleicht ist sie einfach noch "durcheinander" - ist ja auch schwer zu fassen, dass da auf einmal ein Baby ist. Auch wenn man vorher viel darüber spricht heißt das nicht dass die Kinder sich das auch vorstellen können. Ich würde sie ganz viel in die Babypflege etc. mit einbeziehen. Wenn sie den kopf berührt würde ich nicht "schimpfen" sondern vielelicht so reagieren "Ah, du möchtest deinen Bruder anfassen. Schau, ich zeig dir wo er es besonders gerne mag" und ihr dann eine andere Stelle wo sie ihn fein berühren kann zeigen. Ich würde sie soviel wie möglich mit einbinden in allem was ich mit dem baby mache, sodass sich aus "Eifersucht" "Fürsorge" entwickeln kann, sich die Kleine ernst genommen fühlt. ich bin mir sicher ihr macht das alles schon.... aber  wahrscheinlich braucht das einfach etwas zeit bis sich die Situation beruhigt... Alles Liebe euch! GlG Claudia

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