Hausgeburt
Es wird meine erste Hausgeburt.
Meine Frage an Euch:
Wer von euch plant denn auch eine Hausgeburt? Und wie stellt ihr euch eine oder eure Hausgeburt vor? Oder hat jemand der schon mal eine erlebt hat, ein paar Tipps für mich? Ich habe zwar ein Buch. Aber ich komm nicht oft dazu es zu lesen. Vieleicht bekomm ich ja von euch ein paar interessante Antworten.
Liebe Grüße Muckerl
Re: Hausgeburt
Welche Fragen hast du denn? Ich weiß sonst gar nicht, wo ich anfangen soll und was dich am ehesten interessiert. Du wirst auf jeden Fall gut vorbereitet und wirst auch Listen bekommen, was du parat haben solltest.
Re: Hausgeburt
Re: Hausgeburt
Ich schleiche mich mal wieder ein. Alle meine Kinder (3 +unser Sternchen in der 16. Schwangerschaftswoche) kamen geplant zuhause zur Welt. Ich habe mit Krankenhaus- und Geburtshaus keine Erfahrung oder vergleiche. Wenn es irgendwie geht möchte ich es auch diesmal vermeiden ins Krankenhaus zu müssen, geplant ist auch fürs Nesthäkchen eine Hausgeburt.
Meine Hebamme begleitet uns nun schon seit der ersten Geburt und ich finde es ganz wichtig, das die Vorsorge wenigstens zwischen ihr und dem FA geteilt wird, also im Wechsel stattfindet. So könnt ihr Vertrauen zueinander aufbauen und ganz wichtige Themen miteinander besprechen. Das gilt für beide Seiten. Die Geburt Zuhause ist nur dann möglich, wenn die Schwangerschaft komplikationslos verläuft. Wenn mich nicht alles täuscht darf ab einem geschätzten Geburtsgewicht >5kg auch nicht mehr Zuhause entbunden werden und es geht erst ab 3 Wochen vor ET, also wenn der Zeitraum der Frühgeburt beendet ist.
Überlege dir vorher, was dir wichtig ist. Möchtest du dir Musik zurechtlegen, gibt es einen Duft den du besonders magst, sind dir Kerzen wichtig...all das sind Beispiele für Dinge die man vorbereiten kann wenn sie einem wichtig sind. Mir war immer wichtig das alles sauber ist, ich habe während der ersten Wehen also immer nochmal etwas Hausarbeit gemacht. Dann habe ich Tee, Kaffee, Wasser, Tassen und Gläser bereit gestellt für alle und eine kleine Stärkung für zwischendurch. Die Sachen fürs Baby liegen in den 3 Wochen auch im Päckchen parat, diese lege ich auf den Wickektisch, Kerzen habe ich angezündet.
Deine Hebamme wird ganz sicher auch eine ganz eigene Liste haben mit Dingen die Du für die Geburt vorbereiten mußt. Ich hatte dann ab 37+0 spätestens eine Kiste mit allem fertig.
Für meine Hebamme waren wichtig
- 5 rote Frotteehandtücher (die zum späten Zeitpunkt in der Eröffnungsphase bei 50 Grad in den Backofen gelegt werden für nach der Geburt)
- Kaffee und mulltücher zum Dammschutz
- 2 Schüsseln
- Folie zum vorlegen, ist ja doch eine nasse und blutige Angelegenheit
- Ein großer Mülleimer
- große alte Unterhosen oder 1xUnterhosen
- Flockenwindeln
- ein großes Handtuch für dich wenn es eine Wannengeburt wird
ect...
Ich hatte auch für jedes Kind Glycerin im Fläschchen mit drin für Plazentaglobuli (da wird ja dann ein Stück Plazenta eingelegt aus dem die Globuli hergestellt werden), werde diesmal aber auch für Kolostrum und Nabelschnur vorbereiten. Ich bin so dankbar das es die Möglichkeit der Herstellung gibt und kann es nur weiterempfehlen.
Bei der ersten Geburt hatte ich noch malerfolie, heute habe ich solche Vorlagen wie im Krankenhaus, die auf der einen Seite grün oder gelb sind und auf der anderen Seite eine Watteschicht haben, vielleicht kennst du sie? Die gibt es sicher im Internet. Sie sind halt saugfähig, was das entsorgen hinterher enorm vereinfacht.
Wenn du keine Badewanne hast, du dir aber vorstellen kannst im Wasser zu entbinden wäre evtl. noch ein Geburtspool etwas für dich. Den hat aber vielleicht auch deine Hebamme?!
Meine Hebamme kam immer zum genau richtigen Zeitpunkt. Sie war immer so bei 2-3cm da. Das hat sie zu Beginn immer 1x untersucht. Bis zur Geburt sind bei mir dann höchstens 2-3 x gefolgt, öfter hat sie mich unten nicht berührt und auch nur dann wenn ich es zulassen konnte. Wir haben in der eröffnungsphase immer noch gescherzt, Spaziergänge an der frischen Luft gemacht, sie hat sich nen Tee gemacht, mir gleich einen mit, hat schon papierkram ausgefüllt...es war immer locker. Dann haben wir immer irgendwann das Badewasser eingelassen für die letzten Wehen der Eröffnungsphase und dann den Rest der Geburt. Sie hat die Nabelschnur auspulsieren lassen, mein Mann hat sie durchtrennt, wir haben schon gekuschelt und noch in der Wanbe das erste mal angelegt. Wenn die Nachgeburt dann auch kam wurde ich immer (bähhhhh) kühl abgeduscht, mit Unterstützung abgetrocknet und angezogen und dann ab aufs Sofa oder ins Bett, das eigene, zuhause, ohne Fahrt. Einfach Treppe rauf und jöh!!!
Sauber machen mußte ich nie, auch mein Mann nicht. Das hat unsere Hebi immer übernommen, übrigens nie mehr als 15 min Arbeit bei guter Vorbereitung. Sogar die Waschmaschine schmeißt sie schnell an.
Das klingt jetzt vielleicht auf den ersten Blick viel, ist es aber nicht. Das meiste hat man eh im Haus oder müßte in die Kliniktasche. Und wenn man weiß man möchte zuhause entbinden dann hat man ja auch wirklich Zeit alles vorzubereiten.
Es ist so toll, du kannst alles das tun wonach dir ist! Du zählst nicht die Wehen um den Moment abzupassen noch ins Krankenhaus zu kommen sondern bleibst einfach mit deiner Hebamme in Kontakt. Diese kommt dann zu dir, ihr bewegt euch frei in deiner gewohnten Umgebung, kein bimmeln, kein Arzt/Schüler/ noch ne Hebamme Verkehr um deinen Intimsten Bereich, keine unnötigen Interventionen. Du kannst es dir so machen wie du es brauchst um dich zu öffnen, kein warten auf den Kreissaal, die Wanne oder die Hebamme. Ich stelle mir das gruselig vor.
Das Krankenhaus mit all seinen technischen Möglichkeiten kann im Notfall oder bei Komplikationen und auch bei einem nötigen Kaiserschnitt wirklich ein Segen sein. Für viele Frauen ist es zu dem Ort geworden an dem sie sich zur Entbindung sicher fühlen! Das ist alles gut, aber eben nicht der Ort den ich mir freiwillig aussuchen würde!
So hoffe ich das ich dir ein wenig weiter helfen konnte und wünsche dir das sich dein Wunsch erfüllt!
Lg,
Katrin aus März/April
Re: Hausgeburt
L.G.Muckerl
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