Hallo ihr Lieben,

hier kommt endlich der Geburtsbericht unserer Klara.
Die Vorwehen hatte ich eine Nacht vor der Geburt schon ordentlich gespürt, so dass ich nur 2h Schlaf hatte. Am 29.06. waren wir vormittags noch zum ctg und die Ärztin meinte, so wie ich ihr gegenüber stehe wird heute nichts passieren.
Da hat sie sich geirrt, denn nachmittags fingen die Wehen langsam an. Gegen 18:00 Uhr rief ich im Kreißsaal an und beschrieb meinen Zustand. Die Hebamme stimmte mir zu, dass wir uns dann langsam auf dem Weg machen können und sollten vorher noch Abendbrot essen.
Kurz nach 20:00 Uhr waren wir dann in der Uniklinik und halb neun mit 3cm Muttermundöffnung im Kreißsaal.
22:00 war dann leider Schichtwechsel und meine Wehen kamen in sehr kurzen Abständen, waren meiner Hebamme aber zu flach und ich hatte etwas mit Übelkeit zu kämpfen. Damit ich zwischen den Wehen etwas ruhen kann, hat sie mir ein Schmerzmittel gegeben was die Abstände vergrößern soll und die Wehen auf die Spitze bringt. Kurz darauf hat es auch schon Wirkung gezeigt, die Wehen wurden stärker, die Abstände größer und dann musste ich mich übergeben. Aber dafür konnte ich zwischen den Wehen schlafen. Ich bin dann auch ziemlich gut in die Wehenatmung gekommen, was alles viel erträglicher gemacht hat. Nach knapp zwei Stunden war das Mittel dann wieder raus. Gegen 5:00 Uhr war der Mumu vollständig geöffnet und dann ist auch gleich noch die Fruchtblase geplatzt. Um 6:00 Uhr war dann leider wieder Schichtwechsel. Klara wollte sich nicht richtig ins Becken drehen, also haben wir verschiedene Stellungen probiert, es ging nur langsam voran. Damit unser Kind besser an der Blase vorbei kommt, sollte ich zur Toilette, aber da kam leider nichts. :( zu meinem Pech, denn daraufhin bekam ich einen Baden Katheter...sehr unangenehm, das hat ziemlich gestochen. Die Wehen flachten leider ab, also kam ich an den Wehentropf. Irgendwann konnte ich das Köpfchen von ihr tasten und ich dachte, jetzt dauert es nicht mehr lange! Nix da, sie hing auf den letzten Zentimetern fest und ich wurde immer schwächer. Gegen 9:00 Uhr kam dann die Oberärztin mit der Saugglocke und mir wurde mein Baby heraus gezerrt! Das waren wahnsinnige Schmerzen, so laut und hoch hab ich noch nie geschrien.
Und dann lag endlich mein Kind auf mir! Ich konnte es erst gar nicht richtig fassen und habe meinem Mann mit leeren Blick angeschaut, eine Minute später flossen dann die Tränen.
Um mich herum wurde es erneut Turbulent und ich wusste gar nicht warum. Mir wurde die Plazenta in Windeseile heraus gedrückt und eine neue Ärztin saß plötzlich vor mir. Ich hab dann mal gefragt was los ist. Ich hab viel Blut verloren und sie mussten prüfen was die Ursache dafür war. Ich dachte nur, ich habe jetzt ein Kind, mir darf jetzt nichts passieren! Zum Glück lag es nur an dem Scheidenriss und es war nichts schlimmeres.
Ich wurde betäubt und genäht und danach wurde das Schlachtfeld erstmal beseitigt.
Ich konnte dann über eine Woche so ziemlich gar nicht sitzen, die Nähte ziepten und mein Steißbein war sehr lediert.
Auch nach vier Wochen muss ich sagen, das mach ich nicht nochmal mit! Die Wehen waren ja echt erträglich, aber die Schmerzen zur Geburt vergesse ich wahrscheinlich nicht. Selbst meinem Mann kommen manchmal noch die Tränen, wenn wir darüber reden.
Aber es hat sich natürlich gelohnt! Nach 5 Jahren habe ich endlich mein Wunschkind in den Händen :)