Hallo Ihr lieben,
ich fühle mich noch etwas durchgeschüttelt von den letzten beiden Wochen, noch ist nicht alles durchgestanden, aber es sieht gut aus. Daher dachte ich mir, ich erzähle ein wenig.
Gibt es in Eurer Umgebung auch diesen fiesen, bellenden Husten, den man gefühlte Ewigkeiten nicht los wird? Vor zwei Wochen hat er mich erwischt. Innerhalb kurzer Zeit fühlte ich mich hundeehlend. Mein Mann hat mich noch nach dessen Feierabend zum Bereitschaftsdienst in die Klinik gefahren. Wo man mir promt sagte, dass das zur Zeit leider sehr verbreitet ist und ich durch die Schwangerschaft nicht wirklich etwas nehmen könne. Also wieder nach Hause. Am nächsten Tag hatte ich einen Kontrolltermin bei meinem FA. Alles - inclusive drittes Screening - war super. Ein paar Stunden später rief er mich an, weil er eine Infektion entdeckt hatte, ich unbedingt etwas von der Apotheke holen lassen sollte und am folgenden Tag auf jeden Fall zur Kontrolle kommen müsse, da eine solche Infektion auch mal zur Verkürzung des GMH führen könne.
Er hatte ja so recht. Der Husten wurde immer schlimmer, aber gemerkt hab ich nichts. Bei der Messung ergab sich 24 Stunden nach dem regulären Termin eine Länge des GMH von 1,6 cm (zuvor waren es 4,0cm). Dazu hatte sich innen bereits ein Trichter gebildet. Frühgeburtliche Bestrebungen - Notfall - Krankenhaus. Von jetzt auf gleich. Mein Mann kam direkt dorthin.
Dem Kleinen ging es gut. Zum Glück, allerdings kamen die Ärzte dort auch zu dem Schluss, dass es von jetzt auf gleich losgehen kann. Die Lungenreifespritze sei unerlässlich, weil der kleine Kerl jetzt noch ein Frühchen wäre. Ich hab lange gehadert, Ärzte, Hebammen, Kinderärzte mir 1000 Fragen gelöchert, bevor ich mich dann dafür entschieden hab. Spritzen, Bettruhe, vorzeitige Wehen im Auge behalten (auch etwas, von dem ich absolut nichts gemerkt hatte). Und dann mal wieder etwas mehr gehen. Fünf Tage später dann die nächste Messung. 2,8 cm GMH, man sieht zwar noch, dass es ein Trichter gab, aber er gilt als geschlossen. Puh, Entlassung, Freiheit.
24 Stunden später bemerke ich einen Schleimpropf, rufe meine Hebamme an und die empfiehlt: Krankenhaus zur Kontrolle. Zum Glück. Denn dort messen sie nur noch einen Rest GMH von 0,9 cm. Trichter ist auch wieder da und MuMu ist fingerdurchlässig. 24-Stunden Überwachungszimmer. Dann komme ich endlich wieder in ein normales Stationszimmer. 48 Stunden nachdem ich wieder im Krankenhaus war, wieder ein GMH von 2,8 cm und geschlossener Trichter. Jetzt darf ich jeden Tag etwas mehr laufen. Auch mal eine Treppe ausprobieren. Gestern wurde nochmal gemessen: 3,55 cm GMH, geschlossener Trichter.
Und endlich: Der fiese Husten ist so gut wie weg. Keine Schmerzen mehr im Bauch oder den Rippen. Ein Kilo weniger auf eben diesen. Die ersten Dehnungsstreifen am Bauch. Und die Freiheit des eigenen Sofas, die hoffentlich bleibt. Ich bin durchgeschüttelt und sehr vorsichtig geworden. Fühle mich ein wenig wie ein rohes Ei. Und gehe nicht mehr ohne Bryophyllum gegen vorzeitige Wehen aus dem Haus.
Ich bin heute 34+1 und hoffe, dass es noch einige Wochen dauert, bis der Kleine endgültig kommt. Drückt mir die Daumen und verzeiht den Roman. Es ist einfach sooooviel passiert.
LG Minimon.