Ja, so ungefähr war es, als ich überlegt habe, ob ich nicht trotzdem schwimmen kann. So nach dem Motto, es fehlt ja nur die Schwimmwindel. Bis dann der Gedanke kam, dass ja auch ein Handtuch fehlt... und mein Handtuch auch. Das Killerargument war dann wirklich erst mein fehlender Badeanzug.

Wenn ich so drüber nachdenke, bin ich echt froh, dass ich stille. Wie oft würde ich ein Fläschchen vergessen oder irgendwas, das dazu gehört. Hab ich beim Großen zu Beginn der Breizeit öfters geschafft: ohne Brei los. Den kann man aber zum Glück fast überall kaufen. Bei einem Flaschenkind ist das schon schwieriger/teurer.

Ich geh zwar nicht zum Babyschwimmen, aber ansonsten kommt mir das sehr bekannt vor.

Heute hab ich doch glatt den Hausschlüssel zu Hause vergessen. Als wir dann vom Kindergarten heim kamen, konnten wir nicht mehr rein. Zum Glück ist das Wetter nicht so schlecht und meine Mutter konnte innerhalb von 20 min da sein...

Beim Kinderarzt war vorgestern die Windel voll. Ich lange ganz überzeugt in die Tasche, aber da sind keine Feuchttücher drin...
Und wenn ich nicht noch mal auf den Kalender geschaut hätte, wäre ich sowieso voller Überzeugung einen Tag zu spät zum Kinderarzt gegangen.

Ich bringe meinen Großen zu Oma und Opa, nehme extra noch das Laufrad mit, aber vergesse den Helm... Und dabei erkläre ich ihm immer, dass er ohne Helm nicht fahren darf. Da hätte ich mir das Laufrad auch sparen können.

Usw.

Manchmal denke ich mein Hirn ist ein Sieb. Man kommt sowieso kaum dazu einen klaren Gedanken zu fassen und muss dann noch an tausend Dinge denken.

Und irgendwo zwischen Kindergarteneingewöhnung mit dem Großen, Spielplätzen, Kinderarztterminen, Rückbildungskurs, Handwerkern im Haus, Bergen an Schmutzwäsche, Putzen, ständig nervenden Schwiegereltern (und manchmal auch noch nervenden Eltern) versuche ich dann noch ein bischen Zeit für jedes Kind allein rauszuschlagen. Nur für mich bleibt im Moment kaum mal Zeit übrig.

Gestern Abend war ich so fertig, dass ich nur noch geheult habe.

Ja, das alles kommt mir auch sehr bekannt vor. Lass dich mal drücken.

Geht's dir auch so, dass du manchmal denkst, du wirst beiden Kindern nicht mehr gerecht? Ich glaub, wir müssen erstmal lernen, dass wir uns jetzt "aufteilen" müssen und beim Zweiten nicht mehr alles so machen können wie mit dem Ersten allein.

Oh ja, den Gedanken hatte ich schon so oft.

Oft versuche ich mit dem Großen zu Spielen oder ihm Vorzulesen, wenn der Kleine schläft. Aber es gelingt halt auch nicht immer bzw. dann muss man aufhören, wenns für das Kind gerade am schönsten ist, weil der kleine Bruder schreit. 
Wenn ich dann den Kleinen auf den Arm nehme oder vielleicht sogar stille, dann schaut der Große oft so verloren.

Und umgekehrt tut mir der Kleine manchmal leid, wenn ich ihn auf der Krabbeldecke ablege und keine Zeit für ihn habe. Wenn ich dann endlich zu ihm komme, dann zappelt er, fängt an zu lachen und freut sich total und schon ist mein schlechtes Gewissen wieder da und sagt mir, dass ich mich nicht genug um ihn kümmere und er sich ja noch viel mehr freuen könnte...

Gestern Abend lag der Große schon zum Schlafen im Bett, da hat er mich mit ganz großen Augen angeschaut und plötzlich gefragt, ob ich gerade mit Jakob gekuschelt hätte. Ich habe gesagt, dass ich davor seinen Bruder gestillt und ins Bett gebracht habe, aber dass ich jetzt dann Zeit hätte mit ihm zu kuscheln. Da hat er gesagt nein, er will dann lieber mit Papa kuscheln und ich könnte jetzt gehen. Wow, tat das weh.
Aber wir haben es dann heute morgen nachgeholt. Da war er zu früh wach und wir haben dann noch gekuschelt bis der Wecker geklingelt hat.

Vielleicht gewöhnt man sich ja wirklich irgendwann dran...

Autsch, das tut weh.

Bei dem Kleinen denk ich das auch, dass er ja so viel mehr lachen könnte, wenn ich mich mehr kümmern könnte.

Aber ich seh auch immer wieder, wieviel Freude die beiden jetzt schon aneinander haben - wenn der Kleine laut los lacht, wenn der Große Quatsch macht; wie die schlechte Laune des Großen verfliegt, wenn der Kleine in seiner Nähe ist - und noch ist der Abstand zwischen den Kindern (in der Entwicklung) ja noch viel größer als in ein paar Jahren. Also kann es so falsch ja nicht sein, wenn man mehr als ein Kind hat.

Für mich ist es immer am schwierigsten, wenn mein Mann Spätschicht hat und ich irgendwie beide ins Bett bringen muss. Dann muss der Große so zurückstecken und warten, bis Nicolas endlich schläft. Da macht er schon freiwillig das Licht aus, damit Nicolas schneller einschläft...

Ja, du hast Recht, man darf die positiven Sachen nicht vergessen und sollte sie sich am Besten immer vor Augen halten. 
Nur manchmal gelingt mir das nicht...

Beide ins Bett zu bringen ist wirklich schwierig. Zum Glück hatte ich das erst einige wenige Male.