Hallo ihr Lieben!
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Euch allen für die Glückwünsche zur Geburt unseres Sohnes bedanken. Wir haben uns sehr gefreut und sind überglücklich, dass Julius nun bei uns ist.
Wie viele schon gelesen haben, habe ich mich am Freitag Mittag mit der Geburtsmeldung von Maxime das letzte Mal gemeldet. Am Freitag morgen fieberte ich mit Katrin mit und wartete gespannt auf die Geburtsmeldung, als sich bei mir der Schleimpfopf mit etwas Blut löste. Ich dachte nur, na das ist ja ein prima Timing! Weiter ging es mit leichten Bauchschmerzen aber alles nicht tragisch. Ich brachte die Kids in den Kindergarten und die Schule und ging anschließend noch mit dem Hund im Wald spazieren, was mir sehr half im Kopf etwas ruhiger zu werden. Wieder zu Hause angekommen, wurden aus den Bauchschmerzen leichte Wehen, aber auch das war alles im Rahmen. Ich überlegte noch, ob ich meine Tasche fertig packen sollte, mir blieb aber keine rechte Zeit mehr, da ich um 11:00 einen Termin beim FA hatte und 100km fahren musste. Auf dem Weg dorthin bog ich auf der Autobahn dann doch zur Arbeit meines Mannes ab um ihn fahren zu lassen, da ich nicht wusste wie stark die Wehen werden würden, wenn ich nach Hause fahren muss. Beim FA wurde ich ans CTG gehangen, dort waren auch die Wehen zu sehen, aber der Muttermund war erst 1cm offen und auch sonst sprach noch nix für einen direkten Gang ins Krankenhaus. Mein Mann und ich also wieder 100km nach Hause, da Stau war, brauchten wir fast 2 Stunden. Die Wehen waren mittlerweile so ausgeprägt, dass ich sie gut veratmen musste und ich war Gott froh, als ich aus diesem Auto aussteigen konnte.
Zuhause entspannte ich mich sichtlich, packte in Ruhe meine Tasche zu Ende, ging baden und legte mich dann ins Bett um noch etwas Ruhe zu bekommen. An Schlaf war nicht zu denken, die Wehen waren zwar unregelmäßig aber schon recht kräftig, so dass ich mit "in den Bauch atmen" beschäftigt war. Meine Mutter kam und holte die Kinder ab und um 21:00 fuhren auch wir wieder los, wieder 100km Richtung Krankenhaus. Dort angekommen hoffte ich auf einen tollen Befund, da ich diesmal ja lange zu Hause schon Wehen verarbeitet hatte. Leider große Enttäuschung: Muttermund 2cm offen und auch der Gebärmutterhals noch nicht ganz verstrichen. Ich brach in Tränen aus und war vollkommen entmutigt und der "Albtraum" Geburt begann in meinem Kopf Achterbahn zu fahren. Wir hatten eine tolle Hebamme, die uns behutsam aber bestimmt durch diese Zeit führte. Ich bekam einen Zugang gelegt und etwas Schmerzmittel. Die Wehen wurden regelmäßiger aber auch stärker und nach einer weiteren Stunde jammerte und heulte ich schon wieder nur und flehte die Hebamme an einen Kaiserschnitt zu veranlassen, ich würde das alles nicht durchstehen. Dann fing auch noch die Kotzerei an und in meinen Wehenpausen musste ich brechen wie ein Weltmeister. Die Hebamme erklärte mir, sie gebe mir jetzt Vomex über den Zugang gegen das Brechen und ein Mittel das mich im Kopf etwas döselig macht, damit ich etwas zur Ruhe komme. Döselig wurde ich, aber sie haben mir auch einen"Beschleuniger" gegeben, die Wehen waren nun stets und ständig da, maximal eine halbe Minute Pause. Mein Mann massierte mir tapfer das Kreuzbein und ich dachte ich muss sterben. Eine Stunde nach Verabreichung des Mittels platze die Fruchtblase und die Presswehen begannen. Jetzt galt für mich nur noch ein Motto: So viel drücken wie es irgendwie geht, damit es schnell vorbei ist. Und nur knappe 20 Minuten später war unser Julius geboren. Er lag auf meinem Bauch und ich weinte nur und schluchzte meinem Mann entgegen. Schatz, es ist vorbei, oder? Wir haben es geschafft. Nach fünf Minuten war ich dann endlich in der Lage zu schauen, was es denn geworden ist und hob das kleine Bündel hoch. Ein Junge, Schatz wir haben einen Sohn. Danach herrschte nur ungetrübte Glückseligkeit und Dankbarkeit dass alles gut gegangen war. Ich bin sogar ohne jegliche Geburtsverletzungen davon gekommen, die Hebamme meinte dann auch, das habe ich mir verdient beim 3. Kind.
Es ist ja definitv unser letztes Kind und ich bin froh dieses Spektakel nicht nochmal durchstehen zu müssen und bewundere alle Frauen, die 4, 5, 6... Kinder auf normalem Weg bekommen. Aber dieses Glück das am Ende dieses Ereignisses steht, ist und bleibt unbeschreiblich.
Wer hier angekommen ist mit lesen, bekommt auch von mir ein Fleißbienchen, kurze Texte sind nicht so meins .